Wieder ist Dezember und ich stelle nun zum 5. Mal in Folge die Frage nach eurem Gamingjahr. Die Richtlinien sind dieselben wie in den Jahren zuvor:
Die beeindruckendsten Spiele 2020
Die beeindruckendsten Spiele 2019
Die beeindruckendsten Spiele 2018
Die beeindruckendsten Spiele 2017
Welche Games haben euch besonders gefallen? Wahlweise könnt ihr das Ganze um Enttäuschungen ergänzen.
Ich selbst mache wieder den Anfang mit meinen persönlichen Top 3.
3. Ys 9: Monstrum Nox
Keine Frage, "Monstrum Nox" ist nicht "Lacrimosa of Dana" und es ist wahrlich nicht alles Gold was glänzt in dem Titel. Aber das für die Reihe ungewöhnlich düstere Setting verleiht dem Spiel eine gewisse Originalität. Und manche auf den ersten Blick etwas chaotische spielerische Neuerung entpuppt sich doch als recht spaßig, wenn man sich erst mal darauf eingelassen hat. Die üblichen Vorzüge der Ys-Reihe fehlen auch in diesem Teil nicht und somit hinterlässt das Spiel insgesamt einen starken Eindruck.
2. Cris Tales
Einige waren womöglich etwas baff, wie konsequent die Entwickler ihr Credo des "Liebesbriefes an klassische JRPGs" umgesetzt haben - vom Pacing über das Kampfsystem bis hin zum Spielaufbau. Das schließt natürlich auch einige Dinge mit ein, die in der 16-Bit-Ära Standard waren und heute von manchen als lästig empfunden werden (z.B. Backtracking). Ich finde, das Experiment ist gelungen (auch wenn es bestimmt nicht jeden anspricht). Abgerundet wird das Ganze durch einen höchstoriginellen, von der kolumbianischen Kultur inspirierten Grafikstil und einen starken Soundtrack. Reicht für Silber bei mir.
1. Tales of Arise
Wenig überraschend staubt dieses Spiel bei mir dieses Jahr die Krone ab. Ich hatte kaum Zweifel, dass es stark werden würde, aber erst nach dem Release erfuhr ich, wie stark.
Es überzeugt nicht nur narrativ, spielerisch und in Sachen Umfang sondern (mittlerweile serienuntypisch) auch optisch und akustisch. Gerade bezüglich der Musik habe ich die Teile seit Xillia (mit Ausahme von Zestiria) nicht wegen sondern trotz der OSTs gemocht.
Eine gewisse Eingewöhnungszeit hab' ich zwar gebraucht, denn es fühlt sich doch in einigen Belangem etwas anders an als die direkten Vorgänger (und im nächsten Teil hätte ich gerne wieder Galdbelohnung fürs Kämpfen), aber mit fortschreitender Spieldauer entfaltete das Abenteuer seinen vollen Reiz und lud zum Wiederspielen ein. Ich denke, es werden noch einige Runs folgen in den nächsten Jahren. Da macht es auch kaum einen Unterschied, dass Shionne nicht Velvet ist.
Enttäuschungen:
Die sind am Ende eines Gamingjahres, welches ich deutlich besser fand als die letzten beiden, rar gesät und beschränken sich darauf, dass sich "Edge of Eternity" verschoben hat und wieder keine relevanten News zu "Lost Soul Aside" zu vermelden waren.
Erwähnenswertes
Atelier Lulua: The Scion of Arland 4
Erschien schon 2019, aber ich hab' es erst dieses Jahr gespielt und fand es gut. Vielleicht werden das Atelier-Franchise und ich doch noch miteinander warm.
Haven
Ist im Dezember 2020 erschienen, konnte von mir aber damals mangels PS5 nicht gespielt werden (die PS4-Fassung erschien erst im Februar). Ist in jedem Fall ein optisch sehenswertes, atmosphärisch dichtes Indie-Game, das sich mit Kämpfen erfreulicherweise zurückhält. Hätte jedoch etwas umfangreicher sein können.
Kena: Bridge of Spirits
Der spirituelle Nachfolger von "Kameo: Elements of Power" hatte durchaus realistische Chancen, auf mein Siegertreppchen zu kommen. Letztlich ist das Spiel mir aber eine Spur zu nervenaufreibend dafür. Nicht wegdiskutieren lässt sich allerdings, dass es grafisch unheimlich gut aussieht.