Vom Gendern überfordert?

  • Selbst Leute, die sagen, "Sprache schafft Wirklichkeit" oder "Sprache beeinflusst das Denken" gehen wohl mehrheitlich nicht davon aus, dass es der einzige Faktor ist.


    Du hast recht, der Unterschied zwischen einem möglichen Faktor und dem direkten kausalen Grund ist enorm. Aber rein argumentativ reicht das Gegenbeispiel selbst dann nicht aus, wenn es der direkte kausale Grund ist. Wenn nämlich eine Multikausalität vorhanden ist, bei der mehrere Faktoren hinreichend sind. Also jeder der Faktoren sorgt dafür, dass kausal für ein bestimmtes Ergebnis, es reicht aber auch schon eines um dies zu erreichen. Dann müssen zwangsweise alle hinreichenden Faktoren angegangen werden, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Jedes Beispiel wo einer oder mehrere hinreichende Faktoren angegangen wurden aber nicht alle, kann da automatisch nicht das gewünschte Ergebnis erzielen. Das heißt aber nicht, dass zwischen dem einen Faktor und dem Ergebnis keine Kausalität besteht. Und so ist es mit deinem Beispiel in meinen Augen auch. Man kann damit den kausalen Einfluss der Sprache gar nicht widerlegen, wenn andere Dinge ebenfalls kausal dafür sorgen, dass das Ergebnis so ist wie es ist.


    Ich will jetzt nicht den Rahmen sprengen, daher nur kurz zu meiner eigenen Position. "Sprache schafft Wirklichkeit" würde ich weder widersprechen noch zustimmen. Das ist halt komplizierter als es so herunterbrechen zu können. "Sprache beeinflusst das Denken", dem kann ich definitiv so zustimmen.
    Zum Thema Gendern bin ich ja wie gesagt, kein Fan davon. Ich kann es verstehen, die genannten Probleme über Sprache angehen zu wollen. Aber selbst wenn man es über Sprache macht, ist Gerndern für mich nicht der richtige Weg. Darüber hinaus, ist es für mich eben auch nur ein Baustein und vor allem bei weitem nicht der dringendste und meines Erachtens auch nicht einmal ein zu 100% gesichert notwendiger.

  • Das denke ich auch, dass die Leute davon ausgehen, dass es nicht der einzige Faktor ist aber die Frage ist ja, wie die Diskurse aussehen und wenn dort das multifaktorische gar nicht erst zur Sprache kommt oder unzureichend erwähnt wird, wird es zu einem unterstellten Monofaktor. Genau deswegen wird es ja auch mit so einer Vehemenz durchgedrückt und findet ein so enormes Framing als "gerechte Sprache" statt. Wenn es nur ein Faktor ist und wenn dieser am Ende in seinem Wirkungsgrad unter Umständen ungeklärt ist, hat man auch ein Fragezeichen hinsichtlich der Notwendigkeit einer so substanziellen Veränderung in einem so fundamentalen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Und wenn der Wirkungsgrad am Ende nahe bei "unerheblich" angesiedelt sein sollte, gilt das auch für die vorgeschlagene(n) Änderung(en). Denken wir nur an die Beispiele die man gerne anführt, bei denen man am Ende sagt "Ahaaa, siehst du, du hast an einen Mann gedacht!". Abseits der Erkenntnis, das man unter Umständen öfter an eine Person mit einem bestimmten Geschlecht denkt, fehlt es aber am Beleg irgendeiner negativen Auswirkung, welche man Angehen müsste und dass dies dann die Lösung wäre, welche das Problem behebt (und nebenbei auch keine neuen generiert). An irgendetwas muss man ja auch denken, Bilder in unserem Kopf können ja schlecht geschlechtsneutral sein. Letztendlich ist es auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Fast alles in unserem Leben, auch unsere Probleme, sind multifaktorisch, wir können nie alle Faktoren angehen und der Versuch würde immer in einem totalitären System enden. Nicht umsonst werden in Verfassungsfragen auch immer Grundrechte gegeneinander abgewogen und es gilt (normalerweise) nur soviel wie nötig und nicht soviel wie möglich an Einschränkungen.


    Zum zweiten Absatz: Beides ist komplizierter. Es ist allerdings recht unkompliziert in diesem Kontext. Das Sprache bspw. das Denken beeinflusst ist ohne Frage korrekt, so lassen sich Farben leichter identifizieren, wenn sie einen Namen haben. Impliziere oder sage ich aber direkt, dass Sprache an der Ungerechtigkeit in der Gesellschaft schuld ist und eine Änderung der Sprache die Gedanken so beeinflusst, dass es keine Ungerechtigkeit mehr gibt, treten wir ins Gebiet der Esoterik.
    Ansonsten bin ich da ganz bei dir, sicher ein Baustein (ich finde es auch richtig Menschen von denen man weiß was sie sind, entsprechend anzusprechen) aber eben nicht der, zu dem er gemacht wird.

  • Ich muss mich hier auch mal wieder zu Wort melden, weil es aktuell ein Beispiel gibt wo es mich wirklich Dezent stört: "Tiny Tina Wonderlands":
    Aber muss dieses Gender-Sternchen bei allem möglichen, sowohl Klassenbezeichnungen als auch andere Aspekte, wirklich sein? Die Deutschen Klassenbezeichnungen halte ich im Vergleich zu den Englischen ohnehin schon Grenzwertig übersetzt, ... jetzt auch noch mit dem Gender-Sternchen verschandeln (Klauenbringer*in, Blitzerker*in), vorallem wenn man sich im Editor, bei "Persönlichkeit" ohnehin schon den Pronomen aussuchen darf (und geschlechter in bodytypes eingeteilt wurden) wie Er/Ihm; Sie/Ihr, Xier,Xien... hätte man da nicht das anpassen können je nach wahl. Ich muss ehrlich sagen - es ist wirklich selten der Fall das ich so das Bedürfnisse hatte, ein Spiel auf Englisch zu stellen (und das jetzt mal nur rein von den Texten... rede nicht von Synchro). Nur genau bei Wonderlands darf man halt "Nur" synchro umstellen - texte ist halt wieder auf Systemsprache eingeschränkt ._.

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  • Aber muss dieses Gender-Sternchen bei allem möglichen, sowohl Klassenbezeichnungen als auch andere Aspekte, wirklich sein?


    Schaue gerade ner Bekannten in ihrem Discord-Stream zu und sehe zum ersten mal was von dem Spiel. Sie spielen es auf Deutsch und sehe den Quatsch auch gerade. War für mich bisher so das Horror-Szenario wenn Gender * oder Binnen | wirklich mal den Weg in eine Übersetzung finden sollten. Sei es Videospiel, Bücher oder irgendwann Synchronisationen. Hoffe, es wird jetzt nicht zu viele Nachahmer finden. Besonders in Spielen mit Fokus auf Multiplayer könnte das leider zu einem Trend werden.

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  • Wartet, ihr veräppelt doch jetzt alle? Ist aus meiner Befürchtung etwa realität geworden? Jetzt auch *:_innenaußenobenuntenweißnicht in Spielen? Na dann prost.


    Wo bleibt da der Shitstorm das man nich Blitzerker wählen kann,****** ** ***** ***** ******** ***** ***** ******.... (Man darf ja heut zu Tage nix weiter dazu sagen was nicht jedem gefällt)


    Edit:


    habs auf youtube geprüft, ihr veräppelt doch niemanden.... . Wehe das macht Schule, dann kann ich bald in nen Englisch Kurs gehen. Ein Hoch auf die Krieger*:_innen des Lichts!



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    • Offizieller Beitrag

    @CHAOS es darf bitte doch etwas mehr Beitrag sein.


    Zum Thema: mich stört das Sternchen beim Lesen auch extrem. Ich lese da nur noch drüber mit dem Plural, dass ich gelernt hatte. Ein Binnen-I kann ich hingegen gut lesen.


    Ein Beispiel, wo es mich auch gestört hat, war final fantasy xiv. Ich spiele es auf englisch, und da spricht ein Volk ständig von they und them. Ich war ziemlich lang verwirrt, wenn sie meinen. Ihr ganzes Volk? Aber es war ein Pronomen für sie selbst, Singular.


    Und das schlimmste Volk in xiv sind die Sylph mit ihrem furchtbaren "this one" (ich, er, sie), "walking one" (Mensch) usw. Die Texte sind so schwer zu lesen, ich hasse es, mit denen reden zu müssen xD

  • Wir spielen in der Familie ganz gern mal auf Switch Trivial Pursuit und haben gesehen, es gibt (endlich) einen zweiten Teil, der auch mehr Optionen in der Individualisierung bietet (vorher war der blaue zweite Spieler auch gern mal in einem grünen Outfit unterwegs wie eigentlich der 3. Spieler, irritierend). Tja und in diesem Teil sind die Fragen gegendert, was entsprechend zu Irritationen führte. Nicht nur, dass es sich unnatürlich liest, es ist eben auch ein nachweislich weiblicher Bias, was dann in den Antworten dazu führte, dass man erst mal dachte, es wäre explizit nach Frauen gefragt gewesen.


    Wenn das wirklich Schule macht, steht in Zukunft jedenfalls nur noch Englisch auf dem Programm, das geht so einfach nicht. Aber wenn ich das von Alhym lese, ist das wohl auch nicht die Lösung für alles XD

  • ok habe heute auch endlich mit Tiny Tina angefangen und muss da echt sagen das ich da volkommen bei @LightningYu bin. Im "Alltag" überlese ich das Gendersternchen i.d.R einfach aber in dem Spiel wird es dir ja an allen Ecken reingedrückt. Besonders bescheuert finde ich es weil man sich eben am Anfang im Char Editor für nen Pronomen entscheiden kann. Wenn ich schon ein "Er" bin und das ausgewählt habe warum muss dann trotzdem alles gegendert werden?


    Mich würde mal interessieren ob das hier pure Absicht ist weil political Corectness oder weil es hier nen typischer Borderlands Humor ist und das Gendern damit wirklich auf die Schippe genommen wird....was ich eher bezweifel denn für gewöhnlich macht man in der Deutschen Version eher weniger solcher Gags.


    Für mich ist das jedenfalls auch nen Schritt zu weit und ich werde bei meiner nächsten Game Session auch die Konsole auf Englisch stellen.

    ~Nimm das leben nicht zu ernst du kommst eh nicht lebend raus~

  • Hört mal den ganzen Tag im Auto Radio und schaut mal viel Nachrichten im TV. Ich werd da langsam irre bei den ihren Aussprachen, da werd ich langsam echt aggressiv. Selbst SE PMs sind voll damit. Ich habe echt gehofft, Spiele bleiben verschont. Muss danm doch sagen was ich nie gerne sage:"Früher war alles besser".


    Aber das ist das selbe wie bei anderen Dingen, die man nicht mehr so nennen darf/soll, wie man es seit 300 Jahren getan hat. Aber da habe ich im Globus in der Kantine noch meinen Spaß mit.



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  • Mich würde mal interessieren ob das hier pure Absicht ist weil political Corectness oder weil es hier nen typischer Borderlands Humor ist und das Gendern damit wirklich auf die Schippe genommen wird....was ich eher bezweifel denn für gewöhnlich macht man in der Deutschen Version eher weniger solcher Gags.

    Als "dritte" Option würde ich eher aus Sprachbarriere bzw. Mechanischer/Technischer Sicht noch in Betracht ziehen (und das Problem einfach übersehen/ignoriert wurde). Gut möglich das im Englischen alle Begriffe recht "Gender-Neutral" sind, weshalb man aus technischer Sicht auch den Pronomen mit der Klasse & Co nicht verbinden musste. Als beispiel: Man hat ja im Spiel auch "Stadtbewohner*in"... ich bin mir sicher im Englischen wirds einfach "Villager" sein, weil das Wort "Villager" ja nicht das Geschlecht definiert, es ist ein Gender-Neutraler Begriff für "Einwohner" unabhängig ob Frau, Man, Divers. Im Deutschen - mitunter auch dank der Artikel, haben wir ja aber wesentlich mehr Wörter die Geschlechterspezifisch sind...


    Es kann also sein, das man halt als "Übersetzer" nicht wirklich die Wahl hatte, als mit dem Gendersternchen zu gehen, weil halt die Funktion "fehlt" und im Orginal halt alles Grundsätzlich Gender-Neutral ist.

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    • Offizieller Beitrag

    Deine Erklärung macht insofern nicht viel Sinn, als dass das immer schon so wahr @LightningYu im englischen war immer alles ohne gender, und damals hat das auch geklappt mit den Übersetzungen xD


    Es ist einfach etwas politisches bzw ein Phänomen der Neuzeit. Kann man mögen oder nicht.

  • Deine Erklärung macht insofern nicht viel Sinn, als dass das immer schon so wahr @LightningYu im englischen war immer alles ohne gender, und damals hat das auch geklappt mit den Übersetzungen xD

    Ich bin weder Übersetzer noch Programmierer, vorallem bei Gearbox, Ich wollte hier aber nur den Gedankenanstoss geben, das es womöglich auch eine "technische" Komponente sein könnte, weil ich stelle mir es halt schwierig vor als Übersetzer, dynamische Klassenbezeichnungen etc aufgrund von Pronomen in das Spiel einzubauen, wenn das System / die Engine besagte differenzierungen erst gar nicht auslesen kann, weil es bei der Entwicklung nicht bedacht(oder bewusst gegen entschieden) wurde, weil in der Orginal-Sprache eben solche Begriffe "Gender-Neutral" sind. Verstehst was ich damit meine?


    Sagen wir als Beispiel, die Engine kann Klassenbegriffe nur Klassenweise auslesen, bedenkt aber dabei die Pronomen nicht, dann kann der Deutsche "Übersetzer" ja nicht einfach in die Übersetzungdatei...
    Class:BloodyHell2929348 = [She/Her] = "Brrr-Zerkerin"
    = [He/Him] = "Brrr-Zerker"
    = [They/Them] = "Brrr-Zerker*in"
    dazu "dichten", das muss ja auch die Engine auslesen/differenzieren können. Und das kann halt eben "theoretisch" auch einfach übersehen worden sein für andere Sprachen. Bei "älteren" Spielen könnte aber die Vorgehensweise da noch anders gewesen sein und das eben bereits im Hinterkopf für andere Sprachen, weil es ja damals noch Geschlechterwahl gab und nicht wie in diesem Fall Body-Typ plus Pronomen. Gleiches übrigends für NPC#s ala "Stadtbewohner" hier wäre es auch interessant zu wissen, ob jeder NPC hier als eigene, seperate Entität wahrgenommen wird für die Übersetzung, oder ob es eher so ne Copy-and-Paste Mirror geschichte ist, wo es halt in der Übersetzung als ein einziger Eintrag ("Villager") kategorisiert wurde.



    Es ist einfach etwas politisches bzw ein Phänomen der Neuzeit. Kann man mögen oder nicht.

    Das man sich für Gendersternchen entschieden hat? Ja da streite ich gar nicht mit(wie auch die Grundsätzliche Thematik bezüglich "Gendersternchen" oder "Genderneutralität"), aber mir ging es halt eben nur darum wie es da hingeführt hat, ob es wirklich nur dafür da ist rein Politische Korrektheit zu pushen oder ob da nicht eben auch noch eine Technische Komponente mitschwingt. Ich kann denn Übersetzer halt schwer Vorwürfe machen, wenn der Grund dafür das nicht zwischen Pronomen differenziert wird bei den Klassenbezeichnungen usw, wenn Gearbox einfach die Technische Funktionalität nicht verbaut hat, das innerhalb der Übersetzung von der Engine zwischen den Pronomen differenziert wird.


    Aber - und das meine ich weder Sarkastisch noch Schnippisch, fehlt mir halt diesbezüglich wirklich das technische Know-How und technische Verständniss für, und müsste mich da mal etwas Fortbilden, und Übersetzer können soweit "frei" mit ihrer Übersetzung gehen, das auch die Engine bei diesen Übersetzungskniffen beeinflussbar ist (oder die Engine von Haus aus differenziert aber in der Deutschen Übersetzung bewusst nicht warhgenommen wurde bzw bewusst mit Gendersternchen übersetzt wurde). Also will ich da auch nicht wirklich was gesagt haben, wenn ich damit falsch liege.

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    Playstation 5: - - -

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  • Bei Tiny Tina hat es mich aktuell auch extrem gestört. Wollte zuerst auf Englisch umstellen, aber habe es doch auf deutsch gelassen, weil ich auch mit deutscher Synchro spiele zur besseten Verständlichkeit. Ich spiele immer im Coop und wir da wir duech under eigenes Gelaber sowieso nicht immer alles storymäßig 100% mitbekommen, was wir aber eigentlich gerne würden, will ich das nicht noch durch die Sprache erschweren.


    Allgemein zum Thema:


    Ich mag das Gendern überhaupt nicht. Es mag auf guten Intentionen aufbauen, aber ich denke nicht, dass es irgendwem hilft. Es wird ja gerne gesagt, Sprache ändert sich sowieso über Zeit, das wäre also ganz natürlich. Richtig ist aber auch, dass sich auch die Bedeutung von Worten ändert. Wenn also die Grundlage stimmt und die Gesellschaft gleichberechtigt funktioniert besteht gar kein Bedarf jedes Individuum sichtbar zu machen, sondern das generische Maskulinum würde ausreichen (wovon ich auch ein Freund bin). Ich trauere diesem eigentlich schon nach seit es nur noch die ausschließlich lange Nennung von männlicher und weiblicher Form gibt, obwohl ich die noch akzeptieren kann. Immerhin klingt es natürlich und ist grammatikalisch korrekt. Das Gendersternchen ist einfach murks. Mich bringt es auch jedes mal aus dem Konzept bzw aus dem Lesefluss wenn ich es höre oder sehe. Wobei ich es bei Texten der Einfachheit halber in der Regel auch überlese.


    Zudem finde ich es einfach sehr unangenehm, dass der Fokus vom Inhalt einer Sache so auf die Geschlechter gelenkt wird. Meiner Meinung nach bewirkt es das Gegenteil von Gleichberechtigung oder Neutralität. Es ist wie der Finger, der in eine offene Wunde gelegt wird, die ich früher gar nicht spürte. Durch das Gendern wird auf das Geschlecht hingewiesen, obwohl es im Kontext gar nicht von Bedeutung ist. Grade im Bereich unseres Hobbies "Gaming" gab es ja in der letzten Zeit viel unschöne Berichterstattung über Seximus, sexuelle Belästigung & Co bei Blizzard, Ubisoft und anderen. Das ist schon unangenehm genug davon zu hören und einerseits ist es zwar gut wenn einige, die das Gendern nutzen, sich dann klar anders bzw. gegen so ein Verhalten positionieren. Andererseits komme ich normalerweise selten in Kontakt mit Diskriminierung aufgrund meines Geschlechts (glücklicherweise wohlgemerkt), aber ich möchte dann in meiner Comfort Zone auch eigentlich nicht ständig auf diese doch noch immer in bestimmten Bereichen vorhandenen Differenzen und Probleme aufmerksam gemacht werden. Natürlich ist das auch in gewisser Weise eine "Kopf in den Sand stecken-Taktik", die jetzt nicht unbedingt löblich ist, aber so ist es halt. Wenn ich mich also nicht grade bewusst mit solchen Themen befasse, weil ich z.B. einen Artikel zu entsprechenden Themen lese, dann will ich bei zB einem News Artikel einfach nicht über sowas nachdenken müssen sondern den Inhalt aufnehmen und dabei neutral als Leser angesprochen werden. Oder als Hörer im Podcast. Oder wenn ich hier im Forum lese oder schreibe, sehe ich uns alle als Gamer (obwohl das Wort ja inzwischen auch schon negativ konnotiert ist, aber für mich bezeichnet es einfach nur Menschen die gerne Videspiele spielen) und das egal ob männlich, weiblich oder divers. Man möchte ja einfach nur über das gemeinsame Hobby sprechen.
    Und da finde ich das generische Maskulinum eben viel angenehmer, denn dann ist jeder angesprochen und gleich und man muss sich gar keine Gedanken machen wer wie warum gemeint oder nicht gemeint ist.


    Es wird alles nur komplizierter gemacht. Und unschöner.

  • Schon gehört, demnächst soll es Gott+ heißen. Ich bin kein Kirchen Fan, oder allg. von so nem Zeug, aber die Genderuntersrichdoppelpunktsternchen Fraktion macht wohl vor nichts mehr halt.


    Oder war das nen Aprilscherz?



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  • Ich habe mir die Kommentare durchgelesen und ich finde es lustig wie alle wegen ein Sonderzeichen komische mentale Gymnastikübungen machen und das auf andere Themen schwenken und zwar nur wegen ein *. Diese ganzen komischen Assoziierungen zu anderen Themen ist bisserl verrückt. Sprache war schon immer im Wandel. Wer das nicht erkennt, der lebt in einer Blase.



    Jetzt habe ich einen schlechten lustigen Spruch auf Lager. Vor welcher Kindergeschichte haben die Jpgames-User Angst?


    Lauras * :D :D :D

  • Sprache war schon immer im Wandel.


    Korrekt, aber ich würde an dieser Stelle zu bedenken geben, dass es sich hierbei nicht um einen natürlichen Prozess des Sprachwandels handelt, der üblicherweise schleichend, über Jahrhunderte hinweg, stattfindet und dadurch von den Sprechenden kaum bemerkt wird, sondern um einen artifiziellen und dadurch auch unverhältnismäßig schnellen Sprachwandel, der darüber hinaus stark politisch behaftet ist, da Sprache nun gewisse gesellschaftliche Verhältnisse spiegeln und Bedürfnisse erfüllen soll. Natürlich ist es nicht die erste aktive Sprachreform (siehe z.B. die Normierungsbestrebungen durch die Rechtschreibreformen etc.), aber solche Aktionen haben initial schon immer Gegenwind nach sich gezogen.

  • Zudem wird das "Gendern" (das allein ist schon ein Unwort in meinen Ohren, sorry) oft einfach nur "falsch" angewandt. So zum Beispiel, wenn es gar nicht um das Geschlecht ansich, sondern lediglich um Singular und/oder Plural geht. Wenn also jemand von den Zuschauern spricht, dann ist das kein generisches Maskulinum, sondern die Mehrzahl einer bestimmten Gruppe. Gleichzeitig gibt es genügend Begriffe, die eindeutig dem Femininum zuzuordnen sind, und womit sich das Ganze wieder ausgleicht.


    Gleichberechtigung ist wichtig, klare Sache, aber nicht, wenn die Hervorhebung bestimmter Geschlechter am Ende doch wieder für das Gegenteil sorgt. Letztlich klingt es ja vor allem - trotz kurzer Pause beim * - am Ende eher nach einem generischen Femininum...

  • Das größte Problem sehe ich weiterhin darin, hatte ich glaube ich schon einmal angemerkt, dass wir an sich schon eine komplizierte, ausufernde Sprache haben. Gehen wir jetzt mal von dem Gendersternchen, Binnenstrich, Doppelpunkten und was es da nicht alles so gibt weg und gehen zur allgemeinen Aussprache. Mittlerweile ist es kaum mehr erträglich, den Nachrichtensprechern zuzuhören. Habe recht oft Tagesschau 24 an, meistens weil ich auf dem aktuellen Stand sein will was den Ukrainekonflikt angeht. Besonders aber in den Blöcken wo es um bundesweite Deutschlandnachrichten geht, fällt mittlerweile stark auf, dass man, um so geschlechtsneutral wie möglich zu reden, mittlerweile sehr lange Wege geht und die Reporterin, die die Tafel besucht hat, einfach auch irgendwann überhaupt nicht mehr klarkam. Im Interview war der Chef des Lagers und die Reporterin fragte, wie die Mitarbeiter mit dem Stress klar kommen (aufgrund der Flüchtlinge herrscht bei der Tafel ja derzeit auch Hochbetrieb). Korrigierte sich dann aber auf das geschlechtsneutrale "Mitarbeitende", korrigierte sich dann aber noch einmal auf das noch neutralere "Mitarbeitende Personen". Es gab bei der ARD und dem ZDF jetzt an die jeweiligen Intendanten genügend Beschwerden, dass die Ansager und Reporter sich ständig verhaspeln bis sie dann mal die richtigen Anreden gefunden haben. Die jeweiligen Intendanten konterten aber damit, dass sie allen Mitarbeitern selbst überlassen, wie sie bei dem Thema verfahren. Scheint nicht der Fall zu sein, so unsicher wie manche Ansager und Reporter dort sind.


    Das gleiche gilt natürlich auch für andere Berichte. Ganz furchtbar war es bei den Wahlen in Frankreich als man wirklich in jedem zweiten Satz "Französinnen und Franzosen" gesagt hat. Da darf man mich nicht falsch verstehen. Solche Anreden wie "Meine Damen und Herren" oder auch "Französinnen und Franzosen" kann man gerne am Anfang eines Berichts einbauen, aber bitte danach versuchen es so kurz wie möglich zu halten anstatt immer wieder in jedem Satz erneut beide Geschlechter anzureden. Meine Güte, jeder weiß doch, was gemeint ist. Was sagt man denn bei "Deutschen"? Gar nichts, daraus kann man nichts machen also baut man dieses leidige "Bürgerinnen und Bürger" verzweifelt ein. Was ich damit einfach ausdrücken will, unsere lange, ausufernde Sprache (siehe meine Beiträge hier) wird einfach noch länger. Vielleicht muss bei Onkel Elon bald mal angefragt werden, ob man die Zeichenlänge bei Twitter für uns Deutsche auf 500 Zeichen erweitern kann. Und selbst damit kommt man schon nicht mehr hin, um etwas wirklich informatives zu schreiben wenn man so absurd penibel auf die Anreden achten muss.

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  • Korrekt, aber ich würde an dieser Stelle zu bedenken geben, dass es sich hierbei nicht um einen natürlichen Prozess des Sprachwandels handelt, der üblicherweise schleichend, über Jahrhunderte hinweg, stattfindet und dadurch von den Sprechenden kaum bemerkt wird, sondern um einen artifiziellen und dadurch auch unverhältnismäßig schnellen Sprachwandel, der darüber hinaus stark politisch behaftet ist, da Sprache nun gewisse gesellschaftliche Verhältnisse spiegeln und Bedürfnisse erfüllen soll. Natürlich ist es nicht die erste aktive Sprachreform (siehe z.B. die Normierungsbestrebungen durch die Rechtschreibreformen etc.), aber solche Aktionen haben initial schon immer Gegenwind nach sich gezogen.

    Das ist auch korrekt und gut geschrieben. :) , aber man muss bedenken, dass sich die Normen geändert haben, wodurch man klassische Sprachwandlungen der früheren Jahrhunderte sich nicht wirklich auf die heutige Zeit übertragen lässt. Früher war "Religion" (nicht mit der heutigen "Religion" vergleichbar) die Politik, wo aber im modernen Jahrhundert, speziell im jungen 21. Jahrhundert, wir eher eine Entwicklung sehen, wo Religion keine Relevanz mehr hat wie früher und die Leute heutzutage Politik als Subsitut für Religion nehmen, was aber nicht die selbe Kybernetik besitzt, Religion ist eine gewisse Lebensphilosophie, aber ob ich mich "links" oder "rechts" entscheide, basiert eher auf momentanen Gegebenheiten, wodurch der Vergleich mit "Sprache im Wandel" nicht in Form eines Diagramms, oder mit Jahrhunderten normal verglichen werden kann. Während früher die Religion alles entschieden hat und es "teilweise" vom Blut abhängt, ist es in der heutigen Politik nicht so wirklich annehmbar. Vor allem lernt man in heutiger Zeit relativ unabhängig, anders als früher wo die klugen Köpfe und jene die Zugang zur Bildung hatten im Bereich Religion sesshaft waren und dadurch die Information "religiös/politisch" aufgenommen wurde, wodurch das Thema des natürliches Prozesses, aber auch der artifiziellen Entwicklung ständig Hand in Hand waren. einen artifziellen und dadurch unverhältnismäßig schnellen Sprachwandel gab es auch in früheren Zeiten. In dieserlei Hinsicht ist die Entwicklung der Sprache im Wandel wie immer und hat lediglich andere Farbe an den Zähnen, weswegen ich dieses Thema "Politik ist die neue Religion" hier etwas darstellen musste.


    Informationwissenschaft ist generell mit dem Einsatz des Internets kein gewisser Schatz mehr, sondern Ramsch den man partout relativ schnell ersetzen kann und auch objektiv darstellen kann.


    Mit der Sprach- und Informationswissenschaft der früheren Zeit war Religion immer ein Begleitorgan. Sprache ist im Wandel, aber diesmal in einer komplett neuen Form der Sprache und Umgebungsräumen, wo nicht die Gesellschaft als Omnipotenz dargestellt wird, aber im Form des Individuums. Dieser * und wie man diese eingraben kann, bleibt deswegen stets dem Individuum überlassen. Ich reise in vielen Ländern, bearbeitete Unternehmen von groß bis klein, sogar jene die mit Regierungen arbeiten, aber keins und auch wirklich keins zwingt einem den Stern auf, wo man sonst politisch verfolgt oder sonst was wird. Der Stern ist ein eigenes Ding. Es ist da. Es nimmt niemanden was weg. Es ersetzt auch niemanden. Individuen entscheiden selbst ob man den Stern einsetzt, oder ob man diesen ins Fegefeuer stoßen möchte. Wieso setzte ich den * ein, liebe Leser*innen? Weil das Forum Angst davor hat und ich keine politische Motivation habe. Man stellt sich die Frage selbst was die Individuen vom Stern haben. Möchte man Anerkennung haben? möchte man die Welt einfach weinen sehen? Unabhängig davon wie man antwortet, man kann zur x-beliebigen Gruppierung gehören und weiß die politische Gabelung der Person trotzdem nicht.


    Ob man die Information politisch betrachten und kultivieren möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Meine Vorfahren änderten die Religion in damaliger Zeit, weil man keine Wahl hatte und dadurch sich die Sprache durch die Religion geändert hat. Ob ich politisch einen Osterhasen, oder dem Krampus wähle, entscheidet man selbst und wie man diese anwenden möchte, da hat man selbst einen Spielraum. Religion spiegelt gesellschaftliche Verhältnisse und Bedürfnisse, aber Politik nicht. Allein dieser Ansatz bei einen gewissen


    *


    zu wählen, sagt mir eher aus, dass die Leute Angst vor Veränderung haben und nicht wissen wie man damit umgehen soll und man das, wie die Menscheit gerne tut, in irgendetwas kategorisiert. Während z.B. meine Vorfahren gezwungen wurde die Religion zu ändern, hat jeder hier freiwillig ausgewählt das * politisch zu betrachten und es in einer Schublade zu stecken. Politik ist ein Ersatz für die Religion, aber man hat hier ständig die Wahl und die User+innen, oho ein Plus :D , hat z.b. hier keine politischen Hintergrundgedanken, aber eher der sozialen Informationsaufnahme, weil man die gegenwärtigen Begrüßungen bearbeiten möchte, was schon immer gang und gebe war, unabhängig von Politik und Religion.


    Hängt Sprache mit Sozialnormen an wie du es wunderschön (ist wirklich wunderschön geschrieben :) ) geschrieben hast? Definitiv. Allerdings spielt Politik in keiner Weise eine Rolle. Man kann es politisch einsetzen wie die User*innen des Forums. Ich kann auch User und Userinnen schreiben, oder auch nur User. Es entscheidet nicht meine Politik und kurioserweise hier auch nicht die Religion. Ein Stern entscheidet nicht wie die Zukunft eines Volkes aussieht und auch nicht wie die Zukunft eines Individuums aussieht, aber ich schätze, Mirage, deine Argumentation hier sehr, anders als die relativ merkwürdigen Kommentare in diesen Thread^^. Wenn ich mich richtig erinnere: Ich schätze mal hier gibt es einen Clash zwischen unseren Studiengängen :D Du hast die Literatur und ich habe meine Volkswirtschaft, wodurch die Informationsnahme anders aufnehmen, aber, und da bin ich relativ sicher, hängt nicht von unseren politischen, oder gar religiösen Sichtweisen ab, sondern die Informationskultur und Spezialisuerung, die uns geprägt haben und auch die Wahl der Sprache, die wir hier anwenden. :) Eine Sache, die früher deutlich beschränkter war, als in der heutigen Zeit.


    Ich möchte mich nochmals für den Informationsaustausch mit dir Mirage bedanken. :)


    --


    Erfahrungsgemäß können diese Themen schräg entwickeln und manche Individuen gehen vielleicht emotional mit "Whataboutism" in individuellen Fällen, was eigentlich nichts damit zu tun hat, und falls das jemand hier versucht, ihr werdet von mir keine Antwort erhalten. Dafür möchte meine Zeit in was Anderes investieren, liebe User%innen, aha, diesmal ein %-Zeichen :D
    --


    Mir ist noch ein Witz eingefallen:


    Welche Filme werden bei JpGamer immer polarisieren? * Wars :D :D :D