Final Fantasy VII Remake: Two Pasts erzählt euch mehr über Tifas Kindheit und Jugend

  • Mit der Veröffentlichung des neuen Final Fantasy VII Remake Ultimania Plus hat Square Enix auch eine neue Light Novel (351 Seiten) veröffentlicht. In Japan liegt sie dem Ultimania Plus bei, kann aber auch einzeln gekauft werden. Final Fantasy VII Remake: Traces of Two Pasts dreht sich um Aerith Gainsborough und Tifa Lockhart.

    Dank der fleißigen AitaiKimochi haben wir nun eine Zusammenfassung, worum es in dem Buch geht. Die Geschichte ist zeitlich angesiedelt, nachdem die Gruppe Midgar verlassen hat. Tifa und Aerith schauen auf eine weite Fläche vor ihnen. Danach beginnt ein Flashback, in dem Tifa Aerith von ihrer Vergangenheit erzählt.

    Aerith fragt Tifa, ob sie gerne durch Wildnis und über Wiesen läuft. Tifa erwidert, dass es ihr nichts ausmacht, sie sei gut trainiert. Lieber wandert sie aber über Bergpfade. Aerith und Tifa sprechen dann über Picknicks. Tifa habe noch nie ein Picknick gemacht, aber dafür Tee-Partys.

    Aerith möchte mehr über diese Tee-Partys erfahren und Tifa beginnt, über ihre Vergangenheit zu sprechen. Sie erzählt, dass sie damals im Dorf nur mit vier anderen Jungs lebte, die etwa gleich alt wie sie waren. Mit drei dieser Kinder spielte sie oft, ihre Eltern nannten sie die „Gruppe 4“.

    Der vierte Junge: Sein Name war Cloud

    Aerith fragt, ob es nicht eine „Gruppe 5“ gewesen sei, wenn es doch vier Jungen wären. Tifa sagte, mit dem vierten Jungen haben sie nicht gespielt. Sein Name war Cloud. Tifa und die drei anderen Jungs hätten ihn zwar auch zu den Tee-Partys eingeladen, aber er hätte immer abgelehnt. Für Tifa war das nicht schlimm, da Cloud ständig Kämpfe anzettelte. Er sei ein seltsames und gefährliches Kind gewesen.

    Tifa sei 1987 geboren, ihr Vater heißt Brian und ihre Mutter Thea. Sie sei an einer Krankheit gestorben. Die anderen Frauen im Dorf halfen, Tifa großzuziehen. Die drei erwähnten Jungs hießen Emilio, Lester und Tyler. Ihre Eltern standen sich nahe. Als Tifas Mutter starb, begann der Kontakt zu den Jungs abzubrechen. Sie bemitleideten Tifa.

    Im Teenager-Alter begannen die Jungs dann, Tifa anders zu sehen. Sie sahen in ihr ein Mädchen, das ihre Lebenspartnerin sein könnte und sie wollten mit ihr allein sein. Sie wich ihnen stets höflich aus. Die Jungs verließen irgendwann das Dorf, um bei Shinra zu arbeiten oder in Midgar Geld zu verdienen. Sie sagten, sie würden Tifa trotzdem beschützen. Sie sahen in ihr eine Trophäe, die sie gewinnen könnten.

    Tifa verstauchte sich den Knöchel

    Als sie 12 Jahre alt war, schenkte ihr Vater ihr neue Sandalen, die in Midgar sehr beliebt waren. Sie ging damit durch das Dorf und der Dorfvorsteher Zundar sprach sie an. Er wünschte ihr alles Gute zum Geburtstag und schenkte ihr ein Kätzchen. Ihr Vater hätte zugestimmt. Sie gab dem Kätzchen den Namen Mal.

    Als sie mit dem Kätzchen nach Hause ging, versuchte es aus ihren Armen zu springen. Tifa stolperte über ihre neuen Sandalen, stürzte und verstauchte sich den Knöchel. Sie bekam Fieber und lag eine Woche im Bett. Ihr Vater erklärte ihr, dass Mal auch eine französische Vokabel sei und „falsch“ bedeutete. Die Katze war entlaufen und das ganze Dorf suchte sie. Die Leute riefen: „Mal, Mal!“

    Nach einer Woche suchten sie die Katze immer noch. Eines Tages kam Claudia Strife zu Brians Haus und brachte die Katze Mal mit. Claudia erwähnte, dass Cloud sie in den Bergen gefunden habe. Cloud sollte sie eigentlich Tifa bringen, aber er lehnte ab.

    Zurück zu Picknicks und Tee-Partys

    Einige Tage später wurde Tifa von den drei Jungs zum Essen eingeladen. Sie brachte einen Korb mit hausgemachten Sandwiches mit. Die drei Jungs erzählen ihr, dass sie nach Midgar gehen und was sie tun würden. Tifa würde allein hier sein, sagt einer der Jungs. Tifa bittet darum, dass die Jungs sie nicht vergessen und es ist ihr unangenehm. Die Jungs versuchen sie aufzuheitern und sagen, das Picknick unter dem Wasserturm hätte viel Spaß gemacht.

    Tifa sagt, es sei doch kein Picknick, wenn man das Dorf nicht verlässt. Einer der Jungs sagt, man könne auch im Dorf ein Picknick abhalten. Tifa sagt, sie würde gerne eine Tee-Party veranstalten. Sie hätte das auf einem Bild ihrer Mutter und von ihrem Vater gesehen.

    Doch die Jungs wissen nicht, was eine Tee-Party ist. Wenn Tifa aber eine veranstalten sollte, wären sie froh, dabei zu sein. Und sie veranstalteten später tatsächlich Tee-Partys, auch wenn die Jungs nach und nach das Dorf verließen.

    Heute Nacht. Am Wasserturm.

    Tifa sagt Aerith, dass die Jungs auch heute nur über Midgar sprechen. Midgar dies, Midgar das. Manchmal glaube sie, Midgar ist ihr Rivale. Barret (der dem Gespräch offenbar auch beiwohnt) hört das und ruft: „Tifa hat Midgar als ihren Rivalen? Das ist ja ein Ding!“ Tifa erzählt weiter. Sie wollte Kleider, die nur Midgar-Bürger trugen. Also bat sie die Näherin, welche zu machen. Mit Stoffen, die es im Dorf nicht gibt. Sie versuchte, Süßigkeiten selbst zu machen. Alles, um Aufmerksamkeit von den Jungs zu erhalten.

    Der Frühling kam und schließlich wollten ihre Freunde das Dorf verlassen. Die Zeit der „Gruppe 4“ würde bald zu Ende sein. Sie wollte einen Kuchen backen, aber ihr fehlten die Zutaten. Als sie einkaufen ging und vor dem Laden stand, merkte sie, dass jemand sie beobachtete.

    Es war Cloud, aber er sah ein wenig anders aus als sonst. Diesmal sah er sie. Ihre Blicke trafen sich, aber er sah weg. Er fing an zu murmeln, aber sie verstand ihn nicht. Tifa legte den Kopf schief und Cloud floh.

    Tifa lief ihm hinterher und bevor sie ihn erreichte, platzte es aus ihm heraus: „Heute Nacht. Wasserturm.“ Cloud rannte weiter, als er sicher war, dass sie ihn gehört hatte. Tifa hat ihren Einkauf inzwischen vergessen. Sie ging nach Hause.

    Tifa versuchte sich zu erinnern, wann sie das letzte Mal mit Cloud gesprochen hatte. Nachdem Cloud das erste Mal die Katze Mal gefunden hatte, rannte sie noch weitere Male weg. Normalerweise kam sie zurück, aber Tifa musste sie trotzdem manchmal suchen. Sie ging zum Berg und sah Cloud.

    Er kam gerade aus den Bergen zurück und sagte, er habe Mal gefunden. Tifa bedankte sich und er ging weiter ins Dorf, ohne anzuhalten. Er fragte sie noch, ob sie Mal gefüttert habe. Denn sie hatte einen kleinen Vogel gefressen. Das Blut hing noch an ihrem Maul. Da hatte sie das letzte Mal mit ihm gesprochen.

    Was ist passiert, dass sie auseinanderdrifteten?

    Als Tifa noch jünger war, spielten sie oft zusammen, da ihre Häuser dicht beieinanderlagen. Ihre Mutter sagte oft, Cloud habe ein hübsches Gesicht. Damals war sie sechs oder sieben Jahre alt. Ihre Mutter bemerkte wohl, dass sie ihn mochte. Sie zwinkerte ihr zu. Das ist eine der Erinnerungen an ihre Mutter. Was passierte, dass sie und Cloud auseinanderdrifteten?

    Hat es mit ihrer Mutter zu tun, ihrem Tod? Hat es ihm Kummer bereitet? Danach hörte er jedenfalls auf, mit ihr zu spielen. Sie fragt Mal, was sie am Wasserturm anziehen soll. Aber die Katze antwortet natürlich nicht.

    Ihr Vater betritt ihr Zimmer. Er sagt, er würde heute früh schlafen gehen und wünscht ihr eine gute Nacht. Sie versucht weiter herauszufinden, was sie anziehen soll. Das erste Mal wird sie sich nachts aus dem Haus schleichen.

    Sie erinnert sich, dass Emilio das blaue, einteilige Kleid an ihr gelobt hatte. Deshalb zieht sie es an. Sie verlässt leise das Haus und sieht, dass der Himmel von Sternen bedeckt ist. Sie fragt sich, was Cloud ihr am Wasserturm sagen möchte.

    Wird er ihr sagen, dass er mehr Gefühle für sie hat? Was würde sie überhaupt antworten? Sie mag Cloud, aber ist es die Art von „gefällt mir“, bei der sie mehr Zeit mit ihm allein verbringen möchte? Sie erinnert sich, dass ihre Mutter Clouds Gesicht hübsch fand. Es sei auch schöner als das von Sephiroth. Plötzlich ist sie sehr aufgeregt und hat Schmetterlinge im Bauch. Sie hat Angst, dass sie so nervös sein wird, dass sie kein Wort herausbekommt.

    Ihre Nervosität ist nicht nur darin begründet, dass sie ihn mag. Sie bewundert ihn auch. Sie kommt am Wasserturm an und sieht, dass Cloud bereits da ist. Das letzte Mal, als sie sich am Wasserturm trafen, waren sie Kinder. Sie entschuldigt sich bei Cloud, dass er warten musste.

    Das Versprechen

    Das Geständnis von Cloud war nicht von der Art, auf die sie hoffte. Cloud sagte ihr, er würde im Frühling auch das Dorf verlassen. Er sei nicht wie die anderen. Tifa denkt, alle Jungs würden dasselbe sagen.

    Trotzdem war sie nicht enttäuscht. War es die Magie des Sternenhimmels? Tifa kam die Idee, ihm ein Versprechen zu machen. Tifa fragte Cloud: „Lass uns ein Versprechen geben. Wenn du berühmt wirst und ich in einer Zwickmühle bin, versprichst du mir, dass du mich rettest?“ Es war nur eine Idee, aber es wurde zu einem kostbaren Versprechen.

    In dieser Nacht wusste sie, dass der Cloud, den sie kannte und bewunderte, zu dem Cloud wurde, den sie liebte und es würde die Art von Liebe sein, die sie dazu brachte, mit ihm zusammen sein zu wollen. Nur sie beide. (Hinweis: Die Übersetzerin weist hier darauf hin, dass 好き sowohl mögen als auch lieben sein kann, aber in diesem Zusammenhang müsse es romantisch interpretiert werden.)

    Die Jungs, die Nibelheim verließen, schrieben Tifa nie. Vielleicht waren sie in ihrem neuen Leben zu beschäftigt. Tifa fühlte sich allein. Zurück in der Gegenwart hört sie Barret rufen. „Hey, Tifa!“ Sie sieht bedrückt aus. Sie entschuldigt sich und sagt, sie sei in Gedanken versunken. Barret fragt nach: „Was hast du gesagt, Midgar sei dein Rivale?“ Dann erzählt sie weiter von ihrem Treffen mit Meister Zangan.

    Es gehört nicht mehr zum Buch und ist eine Interpretation: Aufgrund des Endes steht die Vermutung im Raum, Tifa hat alles rund um ihr Treffen mit Cloud nur in Gedanken durchgegangen, nicht aber tatsächlich erzählt. Dafür spricht Barrets Nachfrage, aber auch ihr gedankliches „Aufwachen“.

    Tja, das war eine ganze Menge. Das Buch bietet natürlich noch viel mehr, aber das ist die Passage, die AitaiKimochi glücklicherweise übersetzt hat. Danke! Wir hoffen, ihr fandet das auch interessant!

    Wird „Two Pasts“ vielleicht lokalisiert?

    Ob Final Fantasy VII Remake: Two Pasts auch lokalisiert wird, steht derzeit in den Sternen. Es ist durchaus denkbar. Square Enix zeigte sich in dieser Hinsicht zuletzt sehr flexibel. So wird im Dezember der massive Material Ultimania Guide hierzulande lokalisiert erscheinen.

    Außerdem lokalisierte man schon das Büchlein Final Fantasy VII Remake World Preview*. Nicht zuletzt gab es kürzlich sogar eine deutschsprachige Veröffentlichung des Romans Final Fantasy VII: The Kids Are Alright*. In diesem Buch erfahrt ihr zum Beispiel mehr über Leslie und Kyrie, die ihr vielleicht erst aus dem Remake kennt.

    Bildmaterial: Final Fantasy VII Remake: Two Pasts, Square Enix, Final Fantasy VII Remake, © 1997, 2020 SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved. CHARACTER DESIGN: TETSUYA NOMURA / ROBERTO FERRARI. LOGO ILLUSTRATION: ©1997 YOSHITAKA AMANO

  • Ich hoffe das Buch wird noch lokalisiert (am besten auch auf deutsch), da ich echt Lust darauf hätte es zu lesen.

    Gespielt 2024 Part 1

  • Wenn es lokalisiert werden sollte...
    Ist so gut wie GEKAUFT!


    Der Mensch, der verurteilt ist, frei zu sein, trägt das ganze Gewicht der Welt auf seinen Schultern; er ist, was seine Seinsweise betrifft, verantwortlich für die Welt und für sich selbst.
    Jean-Paul Sartre

  • Das ist absolut etwas Neues. Und nicht nur das, es ist ein Retcon. Final Fantasy VII hat immer davon gelebt zu sagen "Cloud und Tifa waren Kindheitsfreunde" und hat dann den Twist gebracht, dass Cloud Tifa eben immer gemieden hat wegen der anderen Idioten mit denen sie ihre Zeit verbracht hat. Dass Cloud und Tifa in Wahrheit tatsächlich so viel mehr Zeit verbracht haben ist was, was nie rausgekommen ist. Das Spiel hat es immer mehr so aussehen lassen, dass sich Cloud und Tifa zwar sehr mochten, aber eigentlich gar nicht großartig kannten - was damals die Cloud und Tifa Shipper nie wahrhaben wollten. Das ist natürlich jetzt etwas Tolles für die, nimmt aber von allem was Nojima-san über Aerith geschrieben hat, nichts weg. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass es mit dem Remake wirklich noch so ausgeht, dass es mehrere Versionen gibt, weil ja unbedingt jeder Charakter mit jedem zusammenkommen soll. Was unnötiges Fanpleasing wäre. Etwas wie das hätte man im Original wenn dann mit ein, zwei Szenen mehr ruhig reinbringen können.