Diversity in Games

  • Als sehr liberaler Mensch lautet mein Credo. Kunstschaffende sollen tun und lassen was sie wollen. (so lange es nicht gezielt beleidigend oder wirklich rassistisch zu verstehen ist)


    Ich habe ehrlich gesagt dann ein Problem mit Diversität, wenn sie einem beinahe aufgezwungen wird. Für mich sollten in erster Linie die Kreativen ihre Vorstellungen eines Spiels und des Casts verwirklichen können, und nicht einfach wie bei TV-Serien oder Blockbuster Kinofilmen nach Quote arbeiten. Besonders geärgert habe ich mich da bei den Rassismus Vorwürfen in Kingdom Come Delieverance. Ja, es gibt im Spiel keine dunkelhäutigen, weil es solche Menschen im Böhmen des 12. Jahrhunderts wohl auch wirklich nicht gab. Wenn die Kunstfreiheit darin besteht das man Geschichten von Protagonisten erzählt, muss es dem Kreativen auch zustehen, einen sehr monotonen Cast aufzustellen, oder eben passend zur historischen Epoche auf Diversität zu verzichten.


    Aber leider wird, so mein Eindruck inzwischen überall mit der Lupe nach Angriffsfläche seitens verschiedener Medien gesucht. Im regelrechten Zwang zur Diversität erkenne ich auch keinen Mehrwert. Mir fällt auf das Charaktere die einfach nur die Quoten im Cast erfüllen dann oft auch genau so schlecht geschrieben wirken, was die Charaktere und deren Abstammung oder Orientierung tatsächlich auch gleichzeitig wieder entwertet. Etwa Rose in den neuen Star Wars Filmen.


    Das hat dann für mich meist direkt diesen Imagepflege Anstrich. "guckt mal lieber Fans, wir tun was gegen..." Ne, tut ihr nicht. Ihr wollt euch selbst profilieren und damit einen Hype aufgreifen, wodurch Menschen die überempfindlich reagieren noch bestätigt werden, anstatt das alle endlich mal wieder bisschen lockerer werden. Denn das schafft absolut kein Plus der gegenseitigen Akzeptanz. Zur gegenseitigen Akzeptanz gehört auch manchmal ein monotoner Cast. Ich finde auch Geschichten gut in denen sich alles allein um starke Frauen dreht. Alien oder wegen mir auch die neuen Ghostbusters. Ok, letzteres war ein eher klischeehafter, ödes Beispiel, aber das lag nicht an den Frauen, sondern einem verdammt miesen Drehbuch.


    Ein richtig gutes Beispiel das ein Spiel auch ohne viele, unterschiedliche Charaktere funktioniert war für mich etwa FFXV. Das Bros on the Road Konzept fand ich thematisch sehr gut umgesetzt. Wobei ich einen Cast wie in FFVII schon fast beängstigend perfekt finde, denn da hat man extrem viele, sehr unterschiedliche Charaktere, und alles wird sehr gut in die Story integriert. Kann eben beides jeweils gut funktionieren. Es sollte nur keinen Zwang für das eine oder andere Extrem geben. Es heißt nicht umsonst Kunstfreiheit.

  • Ich fand es so lustig als Black Panther in die Kinos kam und die Sozialen Medien am durchdrehen waren, endlich ein Schwarzer Superheld, endlich ein Schwarzer in einer Hauptrolle. Da merkt man, von wem das kommt, nämlich von Leuten die vielleicht um die Jahrtausendwende geboren wurden.
    Schwarze Filmstars gibt es seit den 60ern und die waren in den 80ern und 90ern völlig normal. Darunter natürlich auch Superhelden-(Haupt-)Rollen wie Wesley Snipes als Blade oder Halle Berry als Catwoman.


    Ich bin durch das amerikanische Kino mit Schwarzen Darstellern aufgewachsen und empfand das immer als völlig normal. Viele wie Eddie Murphy, Wesley Snipes oder Denzel Washington zählen zu meinen Lieblingsschauspielern. Umso mehr Fragezeichen bildeten sich, als diese ganze Diskussion der letzten Jahre aufkam.


    Mein Problem mit der Thematik, einschließlich Homosexuellen, Transgender etc. beginnt dann, wenn es einem mit der Faust aufs Auge gedrückt wird. Oder wenn ein Aufschrei entsteht, wenn ein Medium nicht "Diverse" ist.


    Ein Beispiel aus der Spielebranche, in Kingdom Come: Deliverance gibt es keine Schwarzen, was für ein Theater. Dumm nur, das Spiel versucht so historisch akkurat wie möglich zu sein und in der polnischen Walachei im Mittelalter da gab es keine Schwarzen. Und wer was anderes behauptet der tut das als Politikum könnte aber nicht ferner neben der Wahrheit liegen.
    Anderes Beispiel, Resident Evil 5, was für ein Shitstorm, weil die "Bösen" fast alle Schwarz sind. Ja logisch sind sie das, Resi 5 spielt in Afrika. In Allen anderen Resis sind die Zombies ja Weiße, weil das irgendwo anders spielt.


    Oder ein Beispiel für das zwanghafte Aufdrücken von Diversität. In einer Dr. Who Folge reist der Dr. mit seinem Schwarzen Sidekick ins viktorianische England. Die Begleiterin sagt noch, das sei keine gute Zeit für sie, weil fast alle Sklaven waren usw. Kaum da angekommen ist das nicht nur kein Problem, alle Leute behandeln sie völlig normal, auch die ganzen Statisten... Etwa ein Drittel war weiß, die anderen waren ein Drittel schwarz und ein Drittel asiatisch. Nein, so hat das viktorianische England mit Sicherheit NICHT ausgesehen.


    Ich finde es gut, wenn sie in Spiele bei den Romantik-Optionen gleichgeschlechtliche Beziehungen ermöglichen. Was ich hingegen nicht brauche ist der Zwang dazu. War es Mass Effect 3!? Der schwule NPC baggert den Helden kontinuierlich an, auch wenn man dem sagt man hat kein Interesse macht er weiter. Von der Frauen jedoch wird man praktisch gar nicht angebaggert. Das ist also volle Absicht, hier soll "Akzeptanz" durch kontinuierliches Nerven erzeugt werden. Das Problem bei sowas, man erreicht damit eigentlich immer nur das Gegenteil.


    Aktuelles Beispiel, die brandneue TV Serie Fate, thematisch eigentlich genau meine Kragenweite. Aber, der Main-Cast ist zu 100 Prozent weiblich und natürlich sind die Damen das volle Programm, eine Schwarze, eine Dicke, eine Brillenträgerin und die Hauptdarstellerin ist natürlich Weiß. Und natürlich sehen die Frauen alle nur so maximal halbgut aus. Die Typen in der Serie hingegen sind alles Models. Ich empfinde diese Art des Castings als Heuchelei und viel rassistischer, als wären das nur Weiße. Denn das hat nichts mit wahrer Akzeptanz zu tun sondern ist reine Berechnung.

  • Finde ich ehrlich gesagt nicht. Man spielt ja in Zelda eigendlich immer eine Inkarnation des gleichen Helden. Daher würde ich selbst mit nem Char Editor immer versuchen möglichst nah am ursprünglichem "Link" zu bleiben.


    Ansonsten hatte man gerade bei FF ja schon immer einen sehr diversen Cast. Ob jetzt diverse ethnien oder auch unterschiedliche Rassen an Lebewesen.


    Ansonsten sehe ich das wie meine Vorgänger. Solange einem das nicht gezwungen aufs Auge gedrückt wird ist mir das herzlich egal ob der Charakter er,sie,es,Rot,Blau,Schwarz oder lila gepunktet ist.


    Ich kann mich auch noch an den Aufschrei erinnern als man eigendlich als komplette Randnotiz in nem Comic Enthüllt hat das Tracer aus Overwatch Lesbisch ist und nen riesen Fass aufgemacht hat. Da fand ich das aber vollkommen ok weil es eben nur ne Randnotiz war. Als man das gleiche damals allerdings mit Soldier 76 gemacht hat wirkte die ganze Geschichte viel zu aufgesetzt wo ich mich auch drüber aufgeregt habe.

    ~Nimm das leben nicht zu ernst du kommst eh nicht lebend raus~

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  • Eigentlich soll Link nur die Avatar-Verkörperung des Spielers sein, daher ja der Name. Von daher würde es schon Sinn machen, wenn man Link, inklusive Geschlecht, komplett anpassen könnte, damit er einem selbst ähnlicher sieht. Warum man ab der Wii in den Zelda Games nicht mit seinem Mii spielen konnte wird wohl als Bedeutung haben, dass der klassische Link zu wichtig als Figur ist.

  • Eigentlich soll Link nur die Avatar-Verkörperung des Spielers sein, daher ja der Name. Von daher würde es schon Sinn machen, wenn man Link, inklusive Geschlecht, komplett anpassen könnte, damit er einem selbst ähnlicher sieht. Warum man ab der Wii in den Zelda Games nicht mit seinem Mii spielen konnte wird wohl als Bedeutung haben, dass der klassische Link zu wichtig als Figur ist.


    Naja...jein ^^. Das war durchaus mal der ursprüngliche Plan. Aber durch die ganzen Story und Timeline veränderungen scheint man diesen wohl wie so vieles entweder über den Haufen oder eben vollkommen vergessen zu haben.


    Es werden ja mittlerweile in diversen Spielen immer mal Referenzen zum alten Helden gezeigt und dort wurde der Link eben auch immer als Blonder Kerl dargestellt. Auch Zeldas Erscheinungsbild verändert sich ja nicht was ja wohl auf den Fluch der Reincarnation liegt.


    Wie gesagt ich denke das der Avatar die ursprüngliche Idee war aber mittlerweile so krass in die Geschichte und ins Aussehen sich eingebrannt hat das Storymässig jetzt nen Charakter Editor einzubauen mehr als nur mutig wäre.....sofern sie halt nicht endlich mal nen Cut machen und mit der Reihe bei 0 zu starten denn die Story ist so abgefuckt das doch eh kein Schwein mehr da durchsteigt.

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  • Du sagst es selbst, die Story ist so wirr und inkonsistent, ich habe schon immer jeden Zelda Teil für sich selbst stehen sehen, die nichts miteinander zu tun haben, außer eben das die Serie immer den selben Helden nimmt.


    Und die Neuerfindung war ja mit Breath of the Wild da. Von dem ich wie bekannt sein dürfte auch nichts halte, weil es alles hat, was ich in Spielen nicht mag.

  • Ich fand es so lustig als Black Panther in die Kinos kam und die Sozialen Medien am durchdrehen waren, endlich ein Schwarzer Superheld, endlich ein Schwarzer in einer Hauptrolle. Da merkt man, von wem das kommt, nämlich von Leuten die vielleicht um die Jahrtausendwende geboren wurden.
    Schwarze Filmstars gibt es seit den 60ern und die waren in den 80ern und 90ern völlig normal. Darunter natürlich auch Superhelden-(Haupt-)Rollen wie Wesley Snipes als Blade oder Halle Berry als Catwoman.

    Ich werfe noch die Filme mit Eddie Murphy, Will Smith oder Woopie Goldberg in den Ring. Sogar der 90er Robin Hood setzt ja mehr oder weniger auf einen Schwarzen als Begleiter von Robin Hood, was nicht mal aufgesetzt wirkte, sondern dem Plot dramaturgisch einiges gebracht hat. Denn es wirkte nicht nach "Hier muss ein Schwarzer mitspielen!", sondern sogar ziemlich Toleranz fördernd, einen gemäßigten Muslim nach England zu schicken.


    Wenn es vor Black Panther keine tollen Filme mit Schwarzen in der Hauptrolle gab, habe ich bei I Am Legend, Beverly Hills Cop, Blade, Independence Day oder Men in Black wohl schlecht geträumt. Gut, sowas passiert schon mal.



    Zelda:


    Ich würde mir ja persönlich durchaus mal ein Spiel mit Zelda in der Hauptrolle wünschen. Nicht wegen Diversität, aber so um mal völlig andere Möglichkeiten zu haben. Die grundsätzliche Essenz von Zelda "Link wird zum Helden befördert, muss Master-Schwert suchen, Prinzessin retten und Ganon killen" zieht sich ja quer durch alle Generationen der Serie. Maximal mit den Nebengeschichten kann man Link mal woanders hinschicken. Ich fände es mal spannend, Zelda in so einen Plot einzubauen.


    Denkbar auch mit Koop-Multiplayer, und eigens dafür geschaffenen Abenteuern, wo sich beide Protagonisten ergänzen und ähnlich ala Portal Serie am Weiterkommen helfen müssen. Das wäre mal wirklich was Neues.

  • Persönlich würde ich jetzt nicht sagen, dass es im Sektor Videospiele in den letzten Jahren zu diesem Umdenken und einer grösseren Bandbreite von Persönlichkeiten kam. Allerdings wird man als Rollenspieler sowieso und generell mit einer recht bunten Truppe verwöhnt, im bereits erwähnten Final Fantasy VII ist praktisch jeder Typus vertreten, Teil IX geht da sogar noch einen Schritt weiter, da hier lediglich Steiner ein Mensch mit weisser Hautfarbe ist.
    Von diesem Extrem, welches aktuell in Film und Serie herrscht, ist man dem Erbauer sei Dank jedenfalls noch weit entfernt. Aktuell habe ich den Eindruck, dass man's nur falsch machen kann, da immer jemand kommt, der was von Diskriminierung schreit, egal, wie abgedroschen es auch sein mag. Einer der Höhepunkte, der zurecht auch ziemlich belächelt wurde, war da die Beschwerde irgendeiner Feministengruppe, weil Red Dead Redemption 2 einen männlichen Hauptcharakter hat. Und den aktuellen Trend in den USA, langjährige Synchronsprecher auszutauschen, weil die Person hinter dem Mikrofon eine andere Hautfarbe hat, kann man wohl auch nur als Amerikaner nachvollziehen. Wenn überhaupt.
    Wie es schon jemand angemerkt hat kommt es auch mir so vor, als würden viele einfach nur auf den Zug aufspringen wollen, um sich vor Kritik zu schützen oder mit ihrer Vorbildfunktion zu prahlen, was aber schnell nach hinten losgeht. Als aktuelles Beispiel fällt mir da Star Trek: Discovery ein, wo wir in der dritten Staffel mit Tal einen non-gender Charakter bekommen. Für die Handlung ist der Charakterzug völlig unnötig, weshalb ich es auch übertrieben fand, da so ein Fass aufzumachen. Vor allem am Ende, als Tal vom homosexuellen Paar Stamets und Culber praktisch adoptiert wird, war mir das zu sehr die Holzhammermethode für beide Parteien.


    Bei Videospielen weiss ich ehrlich gesagt nicht, was man hinsichtlich Diversität, abgesehen von Herkunft, Hautfarbe und sexueller Orientierung, einbauen sollte. Wenn ich 60 Stunden mit einem Shepard durch die Galaxis ziehe und die Liebe durchaus ein Aspekt des Spiels ist, habe ich da schon gern meine Entscheidungsfreiheit, mit wem er in die Kiste hüpft. Mir ist es aber völlig egal, ob er an Andraste glaubt oder nicht und sich dabei vegan ernährt, weil's keine Bedeutung für das Spiel hat. Das kann man nebenher mal erwähnen, in dem Fall aber auch komplett aussen vor lassen, oder man bindet es dem Spieler durchgehend auf die Nase, landet dann aber schnell in der Schiene des Moralapostels.


    Die Option einer Romanze mag ich schon ganz gern und bin da auch sehr froh, dass das inzwischen deutlich offener gestaltet ist als noch vor einigen Jahren. Allerdings gibt es da leider noch keine optimale Umsetzung. In Mass Effect III mit Herrn Shepard hat's wunderbar funktioniert, weil ich auch den Steffen sehr gern mochte, in Dragon Age II dagegen hatte sie sich (zumindest im ersten Durchgang) nie so ganz korrekt angefühlt, weil mich weder Fenris und schon gar nicht der depperte Anders als Gefährten für den feschen Herrn Hawke überzeugen konnten. Assassins Creed geht da inzwischen scheinbar in eine andere Richtung, da es viele mögliche Partner gibt, die sowohl für den männlichen als auch für den weiblichen Heldenpon verfügbar sind, allerdings geht mir da die Tiefe und Bedeutung einer Liebe verloren und erscheint mir mehr wie ein "Hauptsache, Snu Snu". Und so wie ich es gesehen habe, gehen die Romanzen auch nicht über ein kurzes Stelldichein hinaus.


    Charaktereditoren sind mir übrigens auch unfassbar zuwider. Ich bin derjenige, der zehn Minuten vor dem Menü sitzt, weil er sich nicht für einen Namen entscheiden kann, da wäre es ein Graus, mir selber was zusammenzubasteln, da mir nach fünf Minuten irgendwas negativ auffallen würde. Ich wähle da grundsätzlich das Standard-Design, welches glücklicherweise auch eh meistens das offizielle Aussehen ist und nehme da höchstens minimale Veränderungen vor. Dem Herrn Hawke hab ich zum Beispiel die Blutspur von Gesicht gewischt oder der Präsidenten in Saints Row IV den Giftblick ausgetrieben. Sowas wie Xenoblade Chronicles X finde ich aber furchtbar und meistens kommt ein umfassender Charaktereditor auch eh mit einem stummen Heldenpon daher, was ich so gar nicht mag.



    War es Mass Effect 3!? Der schwule NPC baggert den Helden kontinuierlich an, auch wenn man dem sagt man hat kein Interesse macht er weiter.

    Da war's eher andersrum. Der Steffen geht da grade durchs Tal der Trauer, weil er kurz vorher seinen Partner verloren hat und Shepard ist derjenige, der ihm durchgehend schöne Augen macht.



    Aktuelles Beispiel, die brandneue TV Serie Fate, thematisch eigentlich genau meine Kragenweite. Aber, der Main-Cast ist zu 100 Prozent weiblich und natürlich sind die Damen das volle Programm, eine Schwarze, eine Dicke, eine Brillenträgerin und die Hauptdarstellerin ist natürlich Weiß. Und natürlich sehen die Frauen alle nur so maximal halbgut aus. Die Typen in der Serie hingegen sind alles Models. Ich empfinde diese Art des Castings als Heuchelei und viel rassistischer, als wären das nur Weiße. Denn das hat nichts mit wahrer Akzeptanz zu tun sondern ist reine Berechnung.

    Ui, das hat noch jemand gesehen? Schön.
    Eigentlich ist hier grad das Gegenteil der Fall, da Flora, die in der Vorlage eine Latina ist, durch die weisse Terra ausgetauscht wurde. Und genauso wird Musa, die eigentlich asiatisch ist, von einer Nicht-Asiatin gespielt. Die Reaktionen waren da ziemlich heftig und die Vorwürfe übers Weisswaschen gross.

  • Ein sehr interessantes Thema mit interessanten Antworten.


    Ich mag Diversität und finde es toll. Ich habe nicht das Gefühl, dass es ein Umdenken in der Branche gab, aber ich bin ein Mensch der jede Kultur interessant findet und lese gerne Bücher, Artikel dazu, oder zocke/schaue Entertainment aus verschiedenen Ländern an, oder lerne die Sprache, was aber dazu führt, dass ich im Endeffekt keine Sprache mehr so wirklich kann. Insofern kann ich schwer wissen wie der momentane Zustand ist, da ich nicht weiß, ob Land XY eine gewisse Xenophobie hat oder nicht, da ich mich mit verschiedenen Dinge befasse. Das ist ein sehr komplexes Thema. Wenn man die Weltwirtschaft bedenkt, dann macht Ausgrenzung an Leuten aus visuellen oder Herkunftsgründen kein Sinn, auch in historischer Hinsicht. Bei gewissen Kriegen haben viele "Ausländer" in der selben Einheit mitgekämpft, aber bei Patrioten wird das gerne vergessen, weil es immer aus irgendeinen Grund Land vs. Land heißen muss, was außerordentlich dumm ist.


    Ich habe aber auch das Gefühl, dass wir durch den Wandel der Zeit gewisse Details missverstanden werden. Beispielweise gibt es viele Charaktere in JRPG's, die man als "Tiermenschen" bezeichnen kann und diese werden gerne als Substitut benutzt, damit man die Dynamik eines Migranten/Exoten darstellt, oder gar das man kleine Kinder erzieht, die zocken und das man denen beibringen möchte, dass anders sein auch okay ist. Ich weiß nicht, welches Game das war, aber ich bilde mir ein, dass das bei FF 9 war? Bei einen NPC-Gespräch erwähnt man ein bestimmtes Teil am Körper, weil man nicht aussieht wie ein Mensch und man antwortete darauf im Prinzip. "Das bin ich und ich bin damit geboren". Daraufhin hat sich dann der andere Charaktere entschuldigt, was ich als Substitut sah für den Kulturaustausch, da manche Leute in Umgebungen leben und gewisse Dinge einfach nicht kennen. Ich finde es generell interessant wie gewisse Länder damit umgehen. Japan ist ein homogenes Land, aber es hat schon viele Exoten in gewissen Rollen, was ich schon verwunderlich bzw. erstaunlich finde.


    So sehe ich es auch beim Prinzip von "Prinzessin retten". Contrary to popular believe, wurden manche dieser Geschichten auch für Frauen gedacht, da in gewissen Kulturen die Tochter immer das machen musste, was die Mutter sagt und wenn der Held das Mädchen retten, dann beginnt man sich im Epilog in ein Haus niederzulassen und dann ist die "Gerettete" die Herrin des Hauses und ist weg von der Mutter, was sich natürlich nicht auf den gegenwärtigen Tempus übertragen lässt, aber gleichzeitig finde ich es auch komisch, wenn das Leute versuchen zu tun.



    Was ich komisch finde, ist, dass man gerne von der "amerikanischen Sicht" ausgeht und das viele Leute bei Diversität immer von Afro-Amerikanern sowie von Trans People ausgehen. Viele nutzen gerne das Wort LGBT+, aber ich sehe so gut wie nie asexuelle Charaktere, oder andere Minderheiten des Sprektrums. Gewisse Nischen sind irgendwie innerhalb der Community in Vergessenheit geraten. Jedenfalls habe ich das Gefühl bei gewissen Themen. Ich wollte das Wort "ausgegrenzt" verwenden, aber das wäre zu brachial, aber ich hoffe man versteht, was ich meine. Abgesehen davon geht man bei homosexuellen Charakteren immer von einer bestimmten perspektivischen Richtung aus und das ist nicht nur auf die Persönlichkeit bezogen. Mir fehlt da die Varietät innerhalb der Diversität. Irgendwie ist es schon interessant, dass Horrorfilme frühe Wegbereiter für Diversität waren. Da waren Charaktere homosexuell, hatten Migranten, oder hatten sozialen Kontext, was relevant ist (Night of the Living Dead ist das bekannteste Beispiel, wo ein Polizist einen Afro-Amerikaner tötet, weil er dachte er wäre ein Zombie, was wohl die wahre Anspielung war, ist stark offensichtlich) Dieses Konzept sehe ich nur , wenn ein Underground Filmdirektor es mit vibranten Schockeffekten versucht die Frustration darzustellen, aber das ist auch nur im Nischenbereich so und ist heutzutage irgendwie verpöhnt. Bei Mulan war der männliche Love Interest eine bekannte Figur im LGBT Spektrum, aber in der Live Action Version war er einfach nur im Hintergrund?


    Ich gehe nicht nur von der Sexualität aus. Ich meine das auch bei gewissen Minderheiten. Die Thematik der Leute aus gewissen nichtamerikanischen Gegenden werden gerne ausgeblendet. Stalin hatte 5 "Genozide" gemacht/versucht, u.a. auch gegenüber Uraldeutsche, aber das weiß man auch nur, wenn man sich hobbymäßig mit Geschichte befasst, denn das ist nicht mal 100 Jahre her, aber das ist eine Thematik, die ich nie sehe.Ich würde gerne Diversität sehen, die sich auch im Nischenbereich befinden. Mir kommt die gegenwärtige Diversität irgendwie "eingeengt" vor. Uganda hat von weißen Leuten das Unternehmen weggenommen sowie aus dem Land gebracht und die juristischen Gebilde (Unternehmen) den lokalen Bürgern gegeben. Es gibt so viele Baustellen auf der Welt, aber das alles wird gerne ausgegrenzt und man orientiert sich immer an die amerikanische Perspektive. Ich finde das so komisch und selbst dort blendet man Dinge aus (Cherokee Indianer haben auch Sklaven besessen)


    Man kann Diversität in vielerlei Hinsicht darstellen, aber irgendwie scheint das ein Taboo zu sein.(da wir in ein japanischen Forum sind: Beat Takeshi hat Rassismus in Outlaw 2 interessant-traurig darsgellt und Miike auch bei Gyori) Meiner Meinung nach ist es auch wichtig darzustellen, dass es eine Zeit gab, wo gewisse Leute gejagt wurden, oder geächtet waren, damit man nicht vergisst welche furchtbaren Dinge die Leute gemacht haben. "Bamboozled von Spike Lee ist für mich der perfekte Film, wenn es um dieses Thema geht.
    Damit man die Fehler nicht vergisst. Wer Geschichte ausblendet, der neigt dazu Fehler zu wiederholen. Was Antiochus der IV vom Seleukidenreich gegenüber gewissen Minderheiten gemacht hat, weil sie nicht die hellenistische Philsophie verfolgen, war krank. Traurigerweise wiederspiegeln sich historische Traurigkeiten auch in der gegenwärtigen Zeit, was mir nur zeigt, dass die "menschliche Spezies" noch vieles zu lernen hat.

  • Ich bin ehrlich, würde man TLoZ Link weiblich machen oder die Hautfarbe ändern oder etwas anderes, dann wäre das für mich der absolute Boykott aufruf und ein Grund nie wieder Zelda anzurühren. Auch wenn Link mal als "Vessel" gestartet, so hat er sich einfach mit seiner Geschichte als feste Figur etabliert und für mich wäre das drastische Ändern dieser Figur einfach nur Respektlos. Und da hilft für mich auch nicht das Argument mit "die Timeline ist wirr" oder "BotW hat man sich etwas getraut"... weil es halt trotzdem auch da immer Grenzen gibt. Eine Spielbare Zelda für eine neue Dynamik? Gerne. Einen Spin-off wie Hyrule Warriors wo man ein breite Masse an Charakteren Spielen darf, wie bspw. Urbosa die ja auch "dunkelhäutig" ist (und by the way eine meiner Favoriten)... aber zerstört nicht so eine ikonische Figur wie Link.


    Und das sind immer so Beispiele da platzt mir die Halsschlagader und treibt man mich mehr dazu wieder das ganze Politische Korrektheit als ultimativen Rotz zu bezeichnen, der wie ein Krebsgeschwür langsam an der Videospiel-Industry (und anderen) nagt, anstatt wirklich progressiv zu sein bei den Leute auch offen dem Gegenüber sind.


    Deshalb finde ich die Beiträge von @Fur0 und @Spiritogre sehr gut zusammengefasst. Ich habe sauviele Kindheitshelden die bspw. Schwarz waren, s siehe Eddy Murphy (Beverly Hills Cops) oder Will Smith (wo ich selbst diesen von der Allgemeinheit schrecklich aufgenommen Wild West mochte, aber abseits davon eine weite Palette von Filmen) - oder Jamie Fox denn ich vorallem in Django großartig fand. Ice Cube & Kevin Hart eher aus heutiger Sicht. Deshalb finde ich es immer einen ziemlich Merkwürdigen Gedankengang wenn Leute ein Problem damit haben oder die andere Seite meint man müsste es "forcieren". Für mich ist es völlig Normal auch "schwarze" Protagonist(in)en zu bekommen, genauso wie ich auch ohne weiteres (wie es hier offenstlich sein sollte weil wir alle auf JPgames unterwegs sind) gerne Asiatische Figuren spiele und auch absolut kein Problem habe mit weibliche Protagonisten zu zocken (Samus Aran, Bayonetta, Lara Croft lässt grüßen).


    Wo es mir Sauer aufstößt oder wie manche in Österreich sagen "wo mias beischl aufahaut" ist wenn solche Sachen als Politische Agenda gepushed werden um dir das auf die Augen zu drücken, und es merkbar auch dann noch an der Qualität rüttelt, weil es wichtiger ist eine botschaft durchzudrücken als was ordentliches auf den Markt zu bringen. Dazu auch noch das man durch den Zwang immer mehr versucht die Künstlerische Freiheit einzuschränken und auch keinen absoluten Respekt mehr vor der eigentlichen Materie zu haben.


    Ich finde es auch sehr lustig das genau hier ein Beispiel genannt wird, die ich als Positiv empfinde: Miles Morales. Weil was hat man bei Miles Morales "nicht" gemacht? Einen stumpfen Gender,- und Skincolor Swap, sondern man hat eine eigenständige Figur kreiert, die neben Peter Parker nicht nur Co-existiert sondern je nach Material auch Peter Parker als Vorbild und Mentor hat. Into the Spiderverse war bspw. ein Großartiger Film für mich, weil eben hier nicht nur gefühlt billig eine politische Agenda gepushed werden will, sondern man sich wirklich Gedanken gemacht hat wie man eine gute Umsetzung zu liefern. Marvels Spiderman für PS4 war genau das gleiche. Aber wenn ich sowas sehe wie eine Schwarze Ariel oder ein weiblicher James Bond, dann kommt bei mir einfach der Würgreiz und ist für mich eine Vergewaltigung der Vorlage. Lustig ein Youtuber Duo (beide Schwarz übrigends) die ich gerne schaue haben einen weiteren Punkt dargebracht an den ich selber nicht gedacht hätte... - die finden solche Skin-Color Swaps von Helden und Franchises für ebenfalls schrecklich, weil es im Endeffekt nicht's als Resteverwertung von bestehenden Charakteren / Franchises ist, bei denen Schwarze wie Menschen zweiter Klasse gehandhabt haben, weil man ja nichts neues eigenes und eigenständiges für sie erschaffen kann sondern die Hersteller mit der ganzen Pro-Diversity Aktion ihnen einfach einen Knochen hinschmeißen den sie einfach so schlucken (sollen).


    Daher anstatt solche Sachen aus politischen Gründen zu pushen oder etwaiges, würde ich mir wieder mehr Künstlerische Freiheit wünschen, wo nicht immer gleich angeprangert wird, wenn sich Entwickler diese nehmen, und auch sie entscheiden lassen wie Diverse sie sein wollen. Und für mehr Diversität mehr dazu ermutigen neue eigenständige Inhalte zu erschaffen, anstatt verbrauchtes wieder zu verwerten. Auch bei bestimmten Inhalten das man sie nicht zwanghaft den Konsumenten aufdrängt, und wenn man doch darauf abzielt, etwas direkter anzusprechen oder spezifischer definieren, um eine Zielgruppe zu erschaffen bzw. dieser entgegen zu kommen(was ja Prinzipiell auch nichts schlechtes oder falsches sein muss), hinterher nicht beleidigt sein das der Otto-Normal-Verbraucher sich dafür nicht interessiert. Siehe Birds of Prey wo vorab angeprangert wurde es ist ein Superhelden / Supervillian Film von Frauen für Frauen, und hinterher beleidigte Leberwurst spielen wenn der Film dann doch nicht eingeschlagen ist und die männliche Zuschauer nicht davon angetan sind...


    Da ich weiß wie hart das Thema ausarten kann(und ich auch meine Person kenne die für solch Eskalationen mitverantwortlich sein kann, da ich ein Sturkopf bin der sich nicht leicht was gefallen lässt) ist das auch alles was ich zum Thema gesagt haben wollte und werde mich stark zurückhalten um nochmal was dazu zu sagen. Respekt nochmal an @Fur0 und @Spiritogre die vieles auf eine Weise darbringen konnten, so schön und sachlich formuliert, wie ich es nicht kann!


    Peace and i'm out!

    Aktuelle Hauptspiele:

    PC: Last Epoch

    Xbox Series X|S: Valheim

    Playstation 5: - - -

    Nintendo Switch: Pokemon Violet

    Dauerbrenner: Diablo 4, Granblue Fantasy Relink

    Derzeitige Most Wanted: Last Epoch, Dragons Dogma 2,

    Highlights des Jahres: Granblue Fantasy Relink, Palworld

    Pausiert: Judgment, BG3, Zelda TotK, Resi 4 Remake, MH Rise

    Zuletzt Durchgespielt: Granblue Fantasy Relink (Kampagne)

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