Im Test! Nioh 2 DLC: Der erste Samurai

  • Titel Nioh 2 DLC: Der erste Samurai
    Japan 17. Dezember 2020
    Sony Interactive Entertainment
    Nordamerika 17. Dezember 2020
    Sony Interactive Entertainment
    Europa 17. Dezember 2020
    Sony Interactive Entertainment
    System PlayStation 4, PlayStation 5, PC
    Getestet für PlayStation 4
    Entwickler Team Ninja
    Genres Action-Adventure
    Texte
    Deutschland Nordamerika Japan
    Vertonung Deutschland Nordamerika Japan

    Am 17. Dezember 2020 erschien „Der erste Samurai“, das dritte und letzte DLC-Kapitel zum bockschweren Souls-like-Action-Hit „Nioh 2“, welches erstmals am 12. März 2020 zeitexklusiv für Sonys PlayStation 4 erschien. Mittlerweile ist Nioh 2 auch für PCs erhältlich. Mit „Der Schüler des Tengu“ und „Dunkelheit in der Hauptstadt“ erschienen zuvor bereits zwei vielversprechende DLC-Pakete zu Nioh 2.

    Ob der neue „Der erste Samurai“-DLC an den Erfolg der beiden guten bis sehr guten Vorgänger-DLCs heranreichen kann, oder ob man sich den DLC sparen kann, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

    Ein sagenumwobener Held aus längst vergangenen Tagen

    Natürlich dürfen auch die nervenzerreißenden Bossfights nicht fehlen.

    Wie auch schon in den beiden Vorgänger-DLCs „Der Schüler des Tengu“ und „Dunkelheit in der Hauptstadt“ wird unser Hauptcharakter im neuen DLC „Der erste Samurai“ erneut in die Vergangenheit des alten Japans teleportiert. Dieses Mal findet sich unser Hauptcharakter in den Anfängen der Heian-Zeit (794-1185) wieder und muss den blutrünstigen Dämonen erneut die Stirn bieten. Der neue DLC befördert den Spieler also noch weiter in der Zeit zurück, als es zuvor jemals in der Geschichte der Nioh-Storyline der Fall war.

    Im neuen DLC geht es primär um die Geschichte von Sakanoue no Tamuramaro, dem ersten Shogun Japans. Die Legende von Sakanoue no Tamuramaro wird bereits seit vielen Generationen weitergegeben und so entstanden über die Jahre viele verschiedene Varianten der sagenumwobenen Geschichte über den ersten Samurai, der den dämonischen Otakemaru bezwungen haben soll. Otakemaru gilt in Japan neben Tamamo-no-Mae und Shuten Doji als einer der drei mächtigsten Yokai aller Zeiten.

    Nun liegt es einzig und allein an unserem Hauptcharakter, die finsteren Yokai ein für alle Mal in die Schranken zu weisen, die Geschichte über den sagenumwobenen ersten Samurai aufzudecken und das Rätsel hinter der mysteriösen Klinge „Sohayamaru“ zu lüften.

    Ein Schwierigkeitsgrad, der einem alles abverlangt

    Wie man es bereits vom Hauptspiel Nioh 2 und den beiden anderen DLCs kennt, macht auch der neueste Content „Der erste Samurai“ keine Ausnahme, was den beinharten Schwierigkeitsgrad betrifft. Immer wieder trifft man auf Gegner und Passagen, die einem im ersten Moment das Gefühl geben, dass es einfach unmöglich ist, diese Hürde zu meistern. Mit genügend Konzentration und dem entsprechenden Skill lässt sich jedoch jeder noch so schwere Boss und jede Passage schaffen.

    Der Schwierigkeitsgrad von Nioh 2 ist enorm.

    Genau dieser beinharte und unverzeihliche Schwierigkeitsgrad ist es aber, der die Nioh-Fans seit Jahren bei der Stange hält. Speziell Spieler, die vielleicht noch keine oder nicht viele Berührungspunkte mit dem Genre oder der Nioh-Serie hatten, sollten mit Bedacht an die DLCs gehen. Denn diese sind nochmal ein ganzes Stück schwerer, als es das Hauptspiel bereits war.

    Neue Features und ein neuer Modus sorgen für neue Motivation

    Neben einem neuen, noch schwereren Schwierigkeitsmodus, dem sogenannten „Dream of Nioh“-Schwierigkeitsgrad, kommt „Der erste Samurai“-DLC außerdem mit neuen Schutzgeistern, neuen Yokai, neuen Ausrüstungsgegenständen und neuen Waffen daher.

    »Als besonderes Extra erhalten alle Käufer des dritten DLC-Pakets außerdem den neuen „Underworld“-Spielmodus. In diesem Modus kämpft man sich sozusagen durch mehrere „Etappen“ der Unterwelt.«

    Als besonderes Extra erhalten alle Käufer des dritten DLC-Pakets außerdem den neuen „Underworld“-Spielmodus. Dieser basiert auf dem „Abyss“-Modus von Nioh 1. In diesem neuen Spielmodus kämpft man sich sozusagen durch mehrere „Etappen“ der Unterwelt. Jede mit verschiedenen Gegnertypen und Anforderungen an den Spieler selbst.

    Auch für Nicht-Käufer des dritten DLC-Pakets gibt es einige Neuheiten in Form von neuen Ninjutsu- und Onmyo-Fähigkeiten und neuen Anpassungsmöglichkeiten für den eigenen Charakter. Diese Boni sind für alle Nioh-2-Spieler gratis und müssen nicht separat erworben werden.

    Grafisch auf ordentlichem Niveau, jedoch nicht spektakulär

    Auf der technischen Seite kann man Nioh 2 durchaus als ordentlich und solide bezeichnen. Der Titel läuft stets flüssig mit 60 FPS und kann bei Bedarf und bei entsprechender Hardware sogar in voller 4K-Auflösung gespielt werden. Dies trägt dann natürlich ungemein zur Schärfe der Optik bei. Aber auch auf einer regulären PlayStation 4 kann man den Titel durchaus noch genießen. Hier muss man sich zwar mit niedrigerer Auflösung zufriedengeben, jedoch wird dadurch die in diesem Genre so wichtige 60-FPS-Marke stets gehalten.

    Der Titel bietet wie auch schon das Hauptspiel und die beiden Vorgänger-DLCs schöne Texturen, Wetter- und Partikeleffekte. Quasi alles, was man von einem Spiel dieses Genres erwarten würde. Da die Grafik hier nicht das Hauptaugenmerk ist, ist es deutlich eher zu verschmerzen, dass der Titel grafisch keine Bäume ausreißt.

    Auf soundtechnischer Seite über jeden Zweifel erhaben

    Schöne asiatische Klänge, wuchtige und gewaltige Effekte und treibende Bossfight-Sounds bieten alles, was man sich als Nioh-Fan wünschen würde. Hier gibt es wirklich nichts zu bemängeln und auch der dritte DLC bietet gewohnt hohe Qualität.

    Speziell die Klänge während der hitzigen Bosskämpfe treiben dem Spieler zusätzlich die Schweißperlen auf die Stirn und untermalen somit gekonnt die ohnehin schon äußerst bedrückende Situation.

    Mehr Mut beim Leveldesign

    Einzig und allein das mittlerweile doch etwas fade und einfallslose Leveldesign könnte man dem neuen DLC zu Nioh 2 ankreiden. Hier hätte der Entwickler zum Abschluss der Nioh-2-Storyline wirklich etwas mehr Einfallsreichtum an den Tag legen können und etwas mutiger beim Design der Areale und Missionen sein können. Stattdessen setzte der Entwickler Team Ninja auf gewohnt ordentliches, aber stellenweise doch etwas eintöniges Leveldesign.

    Fazit

    Alles in allem bietet auch der dritte DLC „Der erste Samurai“ zu Nioh 2 nichts wirklich Neues, setzt die erfolgreiche Nioh-Formel jedoch gekonnt fort. Hier ging der Entwickler Team Ninja auf Nummer sicher und lieferte auch mit dem mittlerweile dritten DLC-Paket ein durchaus ordentliches und solides Erweiterungspaket ohne größere Neuerungen oder Ideen ab.

    Auf technischer Seite gibt es wie auch schon beim Hauptspiel und den beiden Vorgänger-DLCs nichts zu bemängeln. Da es sich um einen DLC handelt, wird logischerweise das technische Gerüst des Hauptspiels verwendet. Hier darf man also keine großen Änderungen oder Anpassungen auf technischer Seite erwarten. Der Titel läuft selbst auf der Standard-PS4 in butterweichen 60 FPS.

    Ein wenig mehr Mut zum Leveldesign hätte dem neuen DLC vielleicht gutgetan, um etwas frischen Wind in das doch mittlerweile recht verbrauchte Setting zu bringen.

    Für Nioh- und Souls-Fans ist der dritte DLC aber auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Neue Spieler, die vielleicht noch nicht viele Berührungspunkte mit dem Genre oder den Nioh-Titeln gemacht haben, sollten sich vor dem Kauf des DLCs vielleicht vorher noch ausgiebig mit dem Hauptspiel beschäftigen und dann entscheiden, ob sie noch mehr von der gewohnten Nioh-Formel möchten oder nicht.

    Story

    Dieses Mal verschlägt es den Spieler in die längst vergangene Heian-Zeit, um die Geheimnisse rund um den ersten Shogun Sakanoue no Tamuramaro, die Klinge „Sohayamaru“ und die eigene Geschichte aufzudecken.

    Gameplay

    Typisches Nioh- und Souls-Gameplay mit knackigen Gegnern und noch schwereren Bosskämpfen, die einen immer wieder an den Rand der Verzweiflung treiben.

    Grafik

    Solide Optik mit schönen Texturen und Effekten. Auch auf einer Standard-PS4 in butterweichen 60 FPS spielbar, jedoch mit Abstrichen bei der Auflösung.

    Sound

    Gewohnt sehr hohes Niveau mit tollen asiatischen Klängen, Soundeffekten und hitzigen Bosskampf-Untermalungen, die einem den Schweiß auf die Stirn treiben.

    Sonstiges

    Etwas mehr Mut beim Leveldesign hätte dem DLC gutgetan. Die Areale sind zwar schön anzusehen, als Nioh-Spieler hat man sich daran jedoch sattgesehen.

    Bildmaterial: Nioh 2, Sony, Koei Tecmo, Team Ninja

  • Guter Test! Ich werde mir auch hier irgendwann wieder das komplett Paket holen, dass dann auch diesen DLC abdeckt.

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    ~Make of thyselves that which ye desire. Be it a Lord. Be it a God. But should ye fail to become aught at all, ye will be forsaken. Amounting only to sacrifices.~