Diese Reihe erscheint seit November 2020 bei Egmont Manga. Bisher ist erst ein Band erschienen, doch bereits nächste Woche gesellt sich ein zweiter dazu.
Oyamada bekommt von seinem Bruder regelmäßig allerlei kuriosen Krempel zugeschickt, der mittlerweile die gesamte Wohnung des liebenswerten Einzelgängers ziert. Als Nachbarin Ozawa eines Abends betrunken in Oyamadas vollgestopfter Bude aufschlägt, ist sie fasziniert von all den Dingen, die es dort zu entdecken gibt. Die beiden treffen sich immer häufiger, packen unzählige Pakete aus und bauen sich aus all dem Krimskrams gemeinsam ihre eigene kleine Welt. Welche schönen und schwierigen Momente hält die wohl für sie bereit?
Das Setting ist ungewöhnlich, aber gleichzeitig auch bodenständig. Die Beschreibung ist akkurat, doch sollte man hier nicht annehmen, dass das Öffnen von Paketen der Fokus der Handlung ist. Wie es der deutsche Untertitel verrät, haben wir hier eine Romanze. Eine richtig schön ungezwungene noch dazu. Hier lernen sich einfach mal zwei Menschen kennen ohne gleich Liebe im Sinn zu haben. Der Manga spielt hauptsächlich in Oyamadas Wohnung, dessen Wohnzimmer von seinem Bruder wegen seinem Krempel als das titelgebende Bonnouji bezeichnet wird (Bonnou = irdische Leidenschafen, Ji = Tempel). Neben der Nachbarin Ozawa kommt noch häufig Oyamadas Freund Shimamoto zu Besuch und lockert das Geschehen etwas auf.
Mir gefällt, wie die Romanze erst vollkommen im Hintergrund ist. Man merkt an Oyamadas Gedanken, dass er auf Ozawa steht, was erst viel später ebenfalls in Gedankenblasen von ihrer Seite erwidert wird. Ozawas Berufsalltag wird oft aufgegriffen und verhindert, dass sie Oyamadas Bruder mal sehen kann als dieser zu Besuch ist. Dem Leser ergeht es da genauso. So ist der Kopf vom Bruder stets verdeckt.
Im letzten Kapitel kommt es zur Liebeserklärung. Bereits im Vorfeld wurde ich hier überrascht, weil nun bereits schon zwei Jahre vergangen sind. Das hätte ebenso erst einige Wochen sein können. Am Ende übernachtet Ozawa spontan bei Oyamada und sie schlafen einfach nur. Keine großen Sachen passieren, nur die Gedanken der Personen. Eine gewisse Komik ist in diesen Moment auch dabei, da das Bett gerade im Lagerraum steht, wodurch Ozawa deswegen in einem Vampirsarg und Oyamada einfach nur daneben auf dem Teppich schläft. Es passieren sonst keine großen Sachen, Ozawa macht sich nur verständlicher Weise so ihre Gedanken. Die Szene ist natürlich schon etwas absurd, aber davon abgesehen finde ich es richtig gut, dass man wirklich einfach nur kurz Einblick in Ozawas Gedanken bekommt, die ich in dieser Situation auch hätte.
Spannung kommt hier keine auf, aber ich mag die Charaktere und diese entspannte Stimmung. Bisher würde ich dem Manga weder Comedy, noch Drama zuordnen. Mal sehen, wie die Reihe sich so entwickelt. Nächste Woche geht es bereits weiter und im März erscheint Band 3.