[Manga] Bonnouji: Die Verdichtung der Liebe auf engstem Raum

  • Diese Reihe erscheint seit November 2020 bei Egmont Manga. Bisher ist erst ein Band erschienen, doch bereits nächste Woche gesellt sich ein zweiter dazu.



    Oyamada bekommt von seinem Bruder regelmäßig allerlei kuriosen Krempel zugeschickt, der mittlerweile die gesamte Wohnung des liebenswerten Einzelgängers ziert. Als Nachbarin Ozawa eines Abends betrunken in Oyamadas vollgestopfter Bude aufschlägt, ist sie fasziniert von all den Dingen, die es dort zu entdecken gibt. Die beiden treffen sich immer häufiger, packen unzählige Pakete aus und bauen sich aus all dem Krimskrams gemeinsam ihre eigene kleine Welt. Welche schönen und schwierigen Momente hält die wohl für sie bereit?

    Das Setting ist ungewöhnlich, aber gleichzeitig auch bodenständig. Die Beschreibung ist akkurat, doch sollte man hier nicht annehmen, dass das Öffnen von Paketen der Fokus der Handlung ist. Wie es der deutsche Untertitel verrät, haben wir hier eine Romanze. Eine richtig schön ungezwungene noch dazu. Hier lernen sich einfach mal zwei Menschen kennen ohne gleich Liebe im Sinn zu haben. Der Manga spielt hauptsächlich in Oyamadas Wohnung, dessen Wohnzimmer von seinem Bruder wegen seinem Krempel als das titelgebende Bonnouji bezeichnet wird (Bonnou = irdische Leidenschafen, Ji = Tempel). Neben der Nachbarin Ozawa kommt noch häufig Oyamadas Freund Shimamoto zu Besuch und lockert das Geschehen etwas auf.



    Spannung kommt hier keine auf, aber ich mag die Charaktere und diese entspannte Stimmung. Bisher würde ich dem Manga weder Comedy, noch Drama zuordnen. Mal sehen, wie die Reihe sich so entwickelt. Nächste Woche geht es bereits weiter und im März erscheint Band 3.



  • Mein Problem gerade ist, wenn man plötzlich einen richtigen guten Manga gefunden hat, der sofort den Rang eines Lieblingsmangas erreicht, dann erscheinen gewöhnliche Manga, die man im Anschluss liest, schlechter als sie eigentlich sind. Die leichte Faszination vom ersten Band ist dahin. Die Romanze bietet mir nichts, was ich nicht schon gesehen habe. Dadurch fällt besonders auf, dass die Charaktere noch etwas blass sind. Man hat zwar eine Idee, doch es ergeht mir wie Ozawa als Oyamada bei ihr übernachtet und sie dann ratlos ist, was er eigentlich gern zum Frühstück hätte.


    Ich finde den Manga nun nicht schlecht, aber nüchtern betrachtet ist er doch nur allzu durchschnittlich. Mir fehlt einfach etwas, was die Reihe von anderen abhebt. Die skurille Einrichtung des Bonnoujis genügt da nach den ersten Band nicht mehr.

  • Endlich konnte ich Band 3 lesen und die Reihe abschließen.


    Der dritte Band hat mir dann doch wieder etwas mehr gefallen als ich erwartet hätte. So bietet er gewöhnlichen Alltag mit einer leichten Prise Komödie und Romanze, kommt so aber auch vollkommen ohne Drama aus. Die Beziehung wird weiter verfestigt, Zeit vergeht und bringt Veränderungen mit sich oder eben auch nicht. Es wird nie genau definiert wie viel Zeit nun eigentlich vergangen ist.


    Hm, der Manga ist ganz nett, aber eben auch nicht mehr. Die Charaktere sind okay, die Dialoge haben im letzten Band ein Ziel vor Augen und es gibt einen brauchbaren Abschluss. Alles ist ganz okay, aber für eine Empfehlung fehlt hier dann doch die Würze.