Der Dezember steht zwar noch am Anfang, aber da ich das morgen erscheinende "Haven" mangels PS5 dieses Jahr nicht mehr spielen kann, ist mein Gamingjahr mehr oder weniger rum und ich lasse die Tradition der letzten Jahre wieder aufleben. Bei Unklarheiten bezüglich des Ablaufs, einfach den Link zur Vorjahresausgabe nutzen:
Die beeindruckendsten Spiele 2019
Für mich war nach 2019 auch 2020 spielerisch ein eher schwaches Jahr (wobei sich das 2020 nicht auf den Sektor Gaming beschränkte). Ich habe mich dieses Jahr generell nur sehr wenig mit aktuellen Titeln befasst und da die Blockbuster des Jahres entweder von Haus aus nicht mein Fall waren (z.B. TLOU2) oder mich nicht so ansprachen wie erhofftt (z.B. FF7R), war es gar nicht so leicht, meine persönliche Jahres-Top-3 zu erstellen, ohne Spiele nennen zu müssen, die ich eigentlich gar nicht wirklich gut fand. Letztlich hat es aber doch für ein (etwas abstruses) Siegertreppchen gereicht, mit dem ich leben kann.
3. Trials of Mana (PS4)
Remake eines schon seinerzeit nicht unumstrittenen Klassikers, das auch in der Neuauflage alles andere als modern wirkt. Da ich aber nie ein im engeren Sinne moderner Typ war, stört mich das wenig. Wenn man sich vor dem gestigen Auge vorstellt, es handele sich hier um ein PS2-RPG (so fühlt sich der Titel nämlich im Guten wie im Schlechten an) kann das Remake durchaus seinen Reiz entfalten und viele Stunden gute Unterhaltung bieten. Würde es sich hier um ein No-Name-Indiespiel handeln, wären einige mit dem Game vermutlich nicht so hart ins Gericht gegangen.
2. Sakuna: Of Rice and Ruin
Kreuzung aus Plattformer, RPG und Aufbausimulation - endlich mal ein origineller Genre-Mix, den es nicht schon hundert mal gegeben hat. Die Story ist streckenweise zum Schieflachen ohne dabei plump oder zu gewollt albern daherzukommen. Maßgeblichen Anteil an dieser Atmosphäre hat natürlich die Titelheldin Sakuna. Optisch ist das Spiel in Sachen Technik und Stil genau so, wie man sich aktuelle Animegrafik wünscht, akustisch ohrenschmeichelnd und spielerisch durch das eingangs genannte Mischungsverhältnis schön abwechslungsreich - das genügt für Silber in meinem 2020.
1. Ys: Memories of Celceta (PS4)
Ich weiß, das Spiel ist eigentlich gar nicht neu, aber da ich die PSVita-Fassung nie besessen habe, es erst im Juni diesen Jahres für die PS4 erschien und ich wirklich erst dadurch in den Genuss dieses Games kam, darf ich es glücklicherweise auf den Thron meiner Jahresliste hieven. Die Story ist für Ys-Verhältnisse fast schon episch, wenn auch gewohnt unaufgeregt inszeniert - kann man als altbacken bezeichnen aber auch als "hysteriefrei". Auch die Optik verdient am ehesten das Prädikat "charmant retro" während die Musik mein Ohr serientypisch auch diesmal überzeugen kann. Darüber hinaus spielt es sich (obwohl es im Kern älter ist) unterm Strich sogar unkomplizierter als das vom Flair her überraschend ähnliche (und von mir sehr geschätzte) "Lacrimosa of Dana". All das sorgt heuer für die Goldmedaille bei mir.
Enttäuschungen:
Final Fantasy 7R: Toll inszeniertes RPG, das mir spielerisch aber den letzten Nerv rauben konnte.
Genshin Impact: Ja, es ist für einen F2P-Titel wirklich gut, aber ich hab' nie überwunden, dass es überhaupt ein F2P-Titel wurde, weil ich mich auf ein schönes Singleplayer-RPG mit allem drum und dran gefreut hatte.
So, jetzt könnt ihr euch hier wieder austun bis Ende des Jahres oder auch knapp darüber hinaus.