Ausgelesen! - Der letzte Literatur-Thread auf JPGames

  • Welt aus den Fugen: Pax Britannia - Die Abenteuer des Ulysses Quicksilver von Jonathan Green



    Steampunk mit Dinos! Naja, nicht in dem Verhältnis wie man es bei dem Cover erwarten könnte. Das britische Imperium beherrscht fast die gesamte Welt sowie den Mond und den Mars. Die außerplanetare Ausbreitung des Menschen spielt in dem Band keine Rolle, doch wundere ich mich gerade wie dies mit Steampunktechnologie möglich sein soll. Es gibt zwar Roboter, aber im Himmel sieht man noch Zeppeline.


    Auf die Dinosaurier hatte ich eine gewisse Vorfreude, doch diese kommen nur im berühmten Londoner Zoo vor. Natürlich gibt es mit denen noch etwas Action, doch das "Covergirl" tanzt im Grunde nur in einem Kapitel.


    Ulysses Quicksilver hat nicht nur einen komischen Namen, er ist auch Agent seiner Majestät. So ganz warm wurde ich mit ihn aber nicht. Er wird oft unter anderem als Dandy beschrieben, was mich wundert. Gibt es dieses Wort echt im Deutschen? Kenne es nur durch den Anime Space Dandy und bin mir nicht sicher, ob mir das die richtige Bedeutung vermittelte. Letztendlich kann ich mit Agenten nicht so viel anfangen. Sein Butler Nimrod spielt noch eine wichtige Rolle. Sonst gibt es einige Schurken ohne viel Tiefgang.


    Ein scheinbarer Raubmord entwickelt sich zu einer großen Bedrohung für das Imperium. So beginnt der Roman als Krimi, wird dann aber zum Agenthriller, der leider auch diverse Klischees durchläuft. Da gibt es viel Bekanntes, selbst wenn man sich nie mit dem Genre geschäftigte. Der Held wird gefangen genommen, doch anstatt sich seiner zu entledigen wird er natürlich allein einer Todesfalle überlassen. Der Bösewicht hält eine große Rede über seinen Plan. Hinzu kommt, dass bei Ulysses regelmäßig der sechste Sinn einsetzt und er dadurch vielen Gefahren mal einfach so ausweichen kann. Wirklich spannend ist das nicht.


    Der erste Akt war noch gut und ich hatte noch ein wenig zwischen den Zeilen gelesen, aber dann doch schnell das Interesse verloren. Das Vorwort ist erstmal ganz nett, weil es auf die Entstehung der Geschichte eingeht, aber dann gibt es plötzlich Gedanken zum fünften oder sechsten Band der Reihe, wo ich den Sinn dahinter hinterfrage. Wer will denn schon einen kleinen Spoiler bevor er überhaupt den Prolog gelesen hat?


    Den Gegenspieler mangelt es an Charakter so das sie schon etwas beliebig wirken. Von der Handlung bleibt die Welt unbeeindruckt, was ein bisschen schade ist. Im Epilog gibt es einen schnarchigen Dialog zwischen Unbekannten, was vielleicht Spannung erzeugen soll, aber ich kann hier nur mit den Augen rollen.
    Irritiert hat mich mehrfach das Adjektiv ungeschlacht, das ich erstmal nachschauen musste, weil ich gedanklich in eine andere Richtung ging. Hier wäre die Verwendung von mehr Synonymen besser gewesen, aber das ist nun wirklich Detailnörgeln.


    Ich habe noch den zweiten Band der Reihe und werde diesen irgendwann lesen. Überzeugt zum Dranbleiben bin ich aber nicht.

  • Naja, nicht in dem Verhältnis wie man es bei dem Cover erwarten könnte.

    Das ist der Luzifer-Verlag. Wenn man sich auf deren Homepage umsieht, merkt man, dass die nur so reisserische, B-Movie Cover haben. Wobei die originalen auch oft nicht besser sind. Finde zwar die deutschen Titelbilder der Drake Ramsey Bücher sehr gelungen, aber so genau nehmen die es auch nicht.



    Er wird oft unter anderem als Dandy beschrieben, was mich wundert. Gibt es dieses Wort echt im Deutschen?

    Ja

  • Es ist zwar etwas ironisch, dass mein erster inhaltlicher Beitrag in einem Forum zu Videospielen stattdessen von Büchern handelt, aber hey, wenn es eben passt.



    Durch die enorme Menge an Literatur für das Studium ist es mir lange schwer gefallen, einfach als Hobby zu lesen. Vor einiger Zeit habe ich daher tatsächlich Hörbücher für mich entdeckt, sodass ich beim Einkaufen, Spazierengehen etc. immer ganz entspannt etwas vorankomme. Zuletzt habe ich mich so durch Die Seiten der Welt von Kai Meyer gearbeitete, sowie die Sequels Nachtland und Blutbuch.


    Es handelt sich dabei um eine zeitgenössische Fantasy-Trilogie, in der es statt klassischer Magie die sogenannte Bibliomantik gibt – von der Wirkung her macht das keinen allzu großen Unterschied, von der Ursache her katalysieren Bibliomanten ihre Kraft aber beispielsweise durch ein persönliches Seelenbuch statt durch einen Zauberstab, ihre Kraft wird (zumindest anfänglich so erklärt) durch die Liebe zu und das Lesen von Büchern gestärkt, Bücher und Schrift haben oft ungewöhnliche Eigenschaften (beispielsweise gibt es eine 'Krankheit', die die Wörter auf den Seiten durcheinanderbringt) und vieles mehr. Konsistentes world building, so viel sei bisweilen für die späteren Teile gesagt, ist dabei nicht unbedingt die große Stärke, aber auch nicht der Fokus. Oft scheint eine Erklärung schlicht auf 'magic is weird' hinauszulaufen und der Bezug auf Bücher ist manchmal mehr symbolisch als wirklich erleuchtend, aber wenn man das jetzt nicht in Detailarbeit zerrupft liest es sich dennoch sehr unterhaltsam.



    Die Protagonistin Furia, Tochter einer vor Jahrzehnten in Ungnade gefallenen und daher geflohenen Familie von Bibliomanten, lebt mit Vater, jüngerem Bruder und Angestellten in einem Anwesen im englischen Hinterland. Es beginnt als eine Art coming-of-age-story – als Jugendliche kann sie es kaum erwarten, ihr persönliches Seelenbuch und damit ihre Kräfte zu bekommen, hat Konflikte mit ihrem Vater, der auf die Wiederherstellung der Familienehre fixiert ist sowie aus Trauer um den Tod seiner Frau deren (und damit auch Furias) Lieblingsbücher zerstört, und hat gelegentlich wenig Geduld mit ihrem an einer Clownphobie leidendem und sich daher als solcher schminkendem jüngeren Bruder.


    Natürlich überschlagen sich die Ereignisse dann und Furia zieht aus nach Libropolis – der Welt der Bibliomantik, einer Art Taschenuniversum – um ihren Bruder zu retten. Sie findet ihr Seelenbuch, lernt ihre Kräfte zu beherrschen, findet Freunde und Feinde, erfährt von vertuschten Geheimnissen der Bibliomantik sowie ihrer Familie und wird in eine Widerstandsorganisation verstrickt.



    Der erste Band ist für sich eigentlich sehr rund abgeschlossen, während die beiden Nachfolger deutlich enger zusammen hängen. Dort wird der Einsatz sukzessiv höher, die Antagonisten zunehmend politischer und auch Themen wie Rassismus in den Vordergrund gerückt. Während das der Geschichte keinen Abbruch tut, so scheint für mich aber der Hauptcharakter dort zunehmend Schwierigkeiten zu haben – ihre unmittelbare persönliche Motivation zur Handlung ist mit Band 1 weitestgehend erledigt und so fällt sie vermehrt eher in die Rolle eines prophecy-childs als eines Charakter mit eigenem Antrieb. Gerade im Vergleich zu den ursprünglichen Nebencharakteren Kat und Isis, die die gesamte Trilogie über hervorragend geschrieben sind und mit eigenen Dämonen zu kämpfen haben, wirkt sie daher oft etwas blass. Das macht Kapitel aus ihrer Sicht oft etwas anstrengend, da die großen Enthüllungen natürlich trotzdem dort stattfinden, ich aber eigentlich viel lieber die anderen Handlungsstränge verfolgt hätte.


    Wie schon erwähnt wird die Trilogie meines Erachtens am besten mit Spaß gelesen, ohne sich groß in Kleinigkeiten zu verstricken. Die zahlreichen Anspielungen auf und aufgenommenen Aspekte von Literatur reichen dabei von ziemlich clever bis etwas verspielt, wem das aber nicht zusagt kann das Ganze für sich auch einfach als etwas eigenwilliges Magiesystem belassen und die Handlung trotzdem verfolgen. Während das Innenleben der Protagonisten zumeist sehr anschaulich und detailliert dargestellt wird muss man bei den Gegenspielern oft ein Stück genauer hinschauen, um sie nicht einfach als Stereotypen abzutun. Für mich waren dies die ersten Bücher von Karl Meyer und ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, warum er als einer der großen Namen der deutschen Kinder und Jugend Fantasy gehandelt wird.


  • Schon vor ein paar Wochen beendet.
    Die Cornelia Funke lese ich sehr gern, wenn auch sehr selten. Die Anzahl der von ihr geschriebenen Bücher ist ja eher überschaubar und ich bin keiner, der mit Lichthupe durch ganze Serien hetzt. Reckless stand schon lange auf dem Plan, hab's aber immer wieder aufgeschoben, weil die Reihe noch nicht abgeschlossen ist und er vor kurzem nach jahrelanger Pause der vierte Band erschienen ist. Hab dann aber doch zugegriffen.


    Leider ist das erste Buch verhältnismässig kurz. 325 Seiten klingt zwar nicht nach wenig, der Seitenabstand ist aber zum Teil enorm und ich habe mich mehr als einmal gewundert, wie schnell man durchkommt. Auch generell wird die Geschichte zügig erzählt und läuft praktisch an einem Stück ohne grosse Unterbrechungen. Das finde ich generell immer etwas schade, da mir dadurch das Gefühl für ein wirklich grosses Abenteuer abhanden kommt. Grade deshalb liebe ich auch den zweiten Band der Tintenwelt-Reihe, da sich die Hälfte des Buchs praktisch nur darum dreht, wie Maggie sich in selbiger einlebt und den dortigen Alltag zeigt. Und auch wenn Ready Player One oft das Niveau einer schlechten Fanfic hat, fand ich's doch sehr gelungen, dass zwischen den einzelnen Kapiteln oft Monate liegen.


    Im Ganzen fand ich das Buch aber sehr gelungen, grade der Schreibstil brilliert. Die Frau Funke ist wahrhaftig eine Meisterin, mit wenigen Worten viel zu erzählen, und auch wenn die Kapitel überschaubar sind, passiert dann doch häufig recht viel. Vor allem aber schreibt sie glaubhaft. Sie verliert nicht viel Zeit damit, auf diverses magisches Getier wie Einhörner, Feen oder Zwerge einzugehen, die sind halt einfach da und gut ist's. Das funktioniert auch im kleinen Rahmen, wenn sie wie selbstverständlich verschiedene zauberhafte Gegenstände erwähnt, beispielsweise ein Rapunzelhaar, das sich zu einem kompletten, reissfesten Sei zwirbeln lässt. Man glaubt es einfach.
    Generell ist die Spiegelwelt, die hier erschaffen wird, sehr einzigartig und etwas vergleichbares habe ich noch nicht gesehen. Es ist keine mittelalterliche Welt mit Burgen, Königen und Rittern, wie es fürs Fantasy-Genre üblich ist, sondern entspricht eher der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts, als langsam die Industrialisierung einsetzt und Züge zwar bereits existieren, aber noch ziemlich neu sind. Die Inspirationen von Österreich-Ungarn sind jedenfalls sehr deutlich, schon allein an Begriffen wie Kaiserin Therese von Austrien und der Hauptstadt Vena. Trotzdem ist Magie und Zauberei noch allgegenwärtig und Teil des Alltags.
    Besonders gelungen ist übrigens, dass es auch Kapitel gibt, die regelmässig die Gedanken der verschiedenen Charaktere zeigen, auch auf Seiten der Gegenspieler. Die Schwarze Fee etwa übernimmt die Rolle der geheimnisvollen Beraterin, die aus dem Nichts auftaucht und mit ihren Kräften dem König der Goyl zur Seite steht. Für gewöhnlich ziehen diese Charaktere nicht selten aus zweiter Reihe die Fäden, um ihre eigenen Pläne voranzutreiben, eines dieser Zwischenkapitel zeigt dagegen, dass die Fee den König aufrichtig liebt, obwohl ihr solche Gefühle eigentlich fremd sein sollten. Überhaupt gibt es keine traditionelle Einteilung in Gut und Böse und die Grenzen zwischen beiden Seiten verschwimmen.


    Sehr schönes Buch, auch wenn ich mehrmals das Gefühl hatte, dass es sich an vielen Stellen eher an ein jüngeres Publikum widmet. Freu mich schon auf die Fortsetzungen.

  • Wenn hier Erinnerungen von 2018 rausgekramt werden, kann ich auch zusammensuchen, was ich letzten Monat gelesen hatte.


    Virtuelles Licht von William Gibson


    Das ist mir auf alle Fälle beim stöbern hier im Thread ins Auge gesprungen. Ich will seit Jahren die Neuromancer Trilogie lesen, hab es bis heute nicht geschafft. Ich denke, irgendwas von Gibson wird es demnächst mal werden.



    Seit ich den Thread erstellt habe, kam kein neues ausgelesenes Buch hinzu. Jetzt kommen gleich zwei Titel, wo meine Meinung zu nicht unterschiedlicher sein könnte.



    Haruki Murakami: Erste Person Singular





    DuMont hatte mir das Pressexemplar etwas früher zugeschickt als erwartet und konnte das Buch aufgrund meiner derzeitigen zeitlichen Restriktionen erst etwas später lesen. Aber die Kurzgeschichten-Anthologie ist jetzt nicht so ein Welzer, dass man da Wochenlang dran sitzt. Die 9 Geschichten in dem Buch sind alle zwischen 2018-2020 entstanden und besitzen die Stärke, kurz, aber aussagekräftig zu sein. Der Stil dieser Kurzgeschichten erinnert sehr an den jungen, unbeschwerten Murakami der einfach über die Belanglosigkeiten des Lebens schreibt. Für viele mag das nach all den Jahren vielleicht ideenlos oder tatsächlich belanglos sein, für mich war es nach seiner letzten Anthologie "Von Männern, die keine Frauen haben" eine willkommene Abwechslung zu diesen unbeschwerten Themen. Und hierin glänzt Haruki Murakami wie immer. In meiner Rezension schrieb ich, die Geschichten sind eigentlich klassische Märchen die verpackt in unserer Gegenwart sind. Man darf nur nicht den Fehler machen, alle Geschichten auf einmal zu lesen denn dann entfalten sie ihre Wirkung nicht. Freut mich insgesamt auch für Murakami, die Anthologie ist bei uns auf Platz 1 der Spiegel Bestseller eingestiegen.




    Matt Ruff: Lovecraft Country





    Bin hier ganz ehrlich, mein Ding war es nicht und ich war oft davor, das Buch zu droppen (bzw. den Kindle in dem Falle). Somit war Lovecraft Country vermutlich das erste, gleichzeitig aber auch das letzte Buch, welches ich von Matt Ruff gelesen habe. Auf dem Papier klingen all seine Werke verführerisch, aber ich habe den Zaubertrick hier glaube ich durchschaut: Matt Ruff ist ein Gimmick-Autor. Hier schreibt er aus der Sicht der afroamerikanischen Bevölkerung die in den USA in den 50ern lebt, in seinem neuesten Buch schreibt er glaube ich aus der Sicht von Chinesen.


    Die gute Prämisse von Lovecraft Country (Dark Fantasy meets Rassendrama) wird eigentlich durch das Kurzgeschichten-Konzept völlig ruiniert. Das Buch präsentiert eine zusammenhängende Handlung, aber diese wird aus POV-Stories einzelner Charaktere vorangetrieben. Das heißt, eine Geschichte endet auf einem Höhepunkt, die nächste Geschichte muss wieder ganz von vorne anfangen und dieses Konzept wirkt sehr ermüdend, da auch viele der einzelnen Geschichten einfach nur vor sich hin dümpeln. Die Prolog-Story war eigentlich ein recht guter Heißmacher und die Geschichte mit Hippolyta würde ich sogar als exzellente bezeichnen, aber insgesamt will das Buch zu viel sein und besitzt viel zu wenig Substanz oder Plot, um die Stärken wirklich gut ausspielen zu können. Es wäre wesentlich besser gewesen, wenn der Autor das POV-Konzept einfach sein gelassen hätte.


    Mal sehen, ob die TV-Serie mehr drauf hat. Hatte mir die von Sky aufgenommen und will sie eigentlich schon recht lange sehen, aber ich wollte das Buch vorher beenden und saß da eine gefühlte Ewigkeit dran. Ich droppe normalerweise keine Bücher, die ich anfange, aber hier wurde meine Geduld auf eine Probe gestellt.

    "Got weak and old

    Another goddamn year

    I got no new attitude

    For this fucking new year"



    Zuletzt durchgespielt:



    Balatro 9,5/10

    Final Fantasy VII Remake: Episode INTERmission 8/10

    Contra: Operation Galuga 7,5/10

  • Ich bin gerade in einem anderen Forum auf alte Beiträge von mir gestoßen, deren Inhalt möchte ich hier einfach mal teilen.


    Die Gilde der Schwarzen Magier: Die Rebellin von Trudi Canavan



    In einer mittelalterlichen Welt ist die Hauptstadt eines bestimmten Landes für ihre Magiergilde bekannt. Hier werden auch angehende Magier aus den umliegenden Staaten ausgebildet. Die Stadt selbst ist strikt in Schichten eingeteilt und jedes Jahr werden Bettler und Obdachlose aus der Stadt zu den Hütten außerhalb der Stadtmauern vertrieben. Dabei wird bei einem jungen Mädchen aus der Unterschicht hohes magisches Potential erkannt. Die Gilde möchte nun dieses Mädchen finden, während es selbst aus Hass vor den Magiern Hilfe bei der Diebesgilde sucht, die sie für ihre eigene Zwecke verwenden möchte.


    Ich habe bisher noch nicht so viele Reihen im Bereich High Fantasy und Low Fantasy gelesen, so das es mich schon stutzig macht, wie sehr sich hier Figurenkonstellationen und deren Hintergründe mit einer anderen Reihe ähneln. Durch den Fokus auf die Unterschicht und die abwechselnde Sicht zu einigen Magiern fand ich es dennoch interessant.
    Subtil wird zwischendurch Stoff für eine Fortsetzung platziert und am Ende weiter ausgebaut. Das finde ich gut gemacht, doch die eigentliche Handlungsentwicklung spricht mich dann doch nicht so an. Allerdings werde ich diese Trilogie auf jeden Fall weiterlesen. Zur Reihe gehören mittlerweile noch ein Prequel und eine weitere Trilogie.


    Der Titel der Reihe wundert mich. Schwarze Magie selbst ist in der Gilde verboten. Die Gilde unterteilt sich in Bereichen, die verschiedenfarbige Roben tragen, doch ausschließlich der Gildenanführer trägt schwarz. Deutet sich hier vielleicht ein kleiner Spoiler an?



    Die Gilde der Schwarzen Magier: Die Novizin von Trudi Canavan



    Der zweite Teil hält sich kurz mit Wiederholungen auf, verringert danach allmählich den Abstand des Lesers zur Gilde. Die Ereignisse am Ende des ersten Bandes haben zur Folge, dass die Point-of-View-Charaktere ein wenig ausgetauscht wurden, wodurch es zu neuen Ansichten kommt. Interessant finde ich jeden Charakter, nur ausgerechnet die Kapitel der Protagonistin haben einen faden Beigeschmack. So gibt es anfangs noch Einsicht in den Unterricht, doch schnell dreht es sich fast nur noch um Mobbing. Bedenkt man die gesellschaftlichen Hintergründe der Novizen macht es schon Sinn, doch in dieser Form ist es schon anstrengend auf Dauer. Zumal dies im Kontrast zur größeren Bedrohung nur banaler Balast ist, doch dies scheint nicht ungewollt zu sein.


    Der Antagonist langweilte mich anfangs, doch dann wurde er interessant, weil er eben einen anderen Weg einschlägt. Es gibt eine interessante Wendung, die sehr erfrischend ist. Leider wird dies etwas im Text des Buchrückens vorweggenommen, aber wenigstens habe ich den erst danach überflogen.


    Das Ende kam etwas plötzlich und ich bin mir nicht sicher, ob ein bestimmtes Thema durch einen einzelnen Satz im Epilog nun wirklich abgeschlossen ist. Ansonsten blieb mir eine Bemerkung des Antagonisten in Erinnerung, durch die ich mir zumindest noch eine Überraschung im dritten Band erhoffe. Die Mobbingthematik passt zwar, störte mich jedoch schon. Davon abgesehen hat mir der Band gefallen.



    Die Gilde der Schwarzen Magier: Die Meisterin von Trudi Canavan



    Im Vergleich zu den ersten beiden Romanen wird das Tempo sehr erhöht, ohne dabei gehetzt zu wirken. Man lernt mehr über die Welt kennen, wodurch das eigene Weltbild etwas kippt. Das betrifft vereinzelt auch einige Charaktere. Es werden viele Entwicklungen durchgemacht, Spannung hält sich zwar in Grenzen, aber es war sehr interessant zu lesen. Einige Details mag ich weniger, aber insgesamt empfinde ich diesen Band als besten der Reihe und ich bin froh, dass es nach dem Ende weitergeht.



    Zu dieser Reihe gibt es noch eine direkt anschließende Sequeltrilogie sowie ein eigenständiges Prequel, die ich irgendwann mal lesen werde.

  • Und noch etwas in einem anderen Forum von mir gefunden. Ich hatte damals auch die Nachfolgereihe gelesen, mich aber leider nicht dazu geäußert.



    Schatten über Ulldart: Ulldart - Die Dunkle Zeit von Markus Heitz


    Ich war noch nie ein großer Fan von Prophezeiungen oder der möglichen Rückkehr eines Unheils aus alten Zeiten. Der Roman macht einen merkwürdigen Spagat zwischen Spannung und Langeweile, es tritt niemals eins von beiden auf. Am Ende muss ich feststellen, dass mich kein Charakter interessiert.
    Mir gefällt aber der kurze Abriss eines historischen Ereignisses vor jedem Kapitel. Man erfährt so mehr von der Welt und ich wunderte mich, ob dies wirklich so geschehen oder doch nur eine Sage ist. Ganz nett soweit, packt mich aber einfach nicht.


    Der Orden der Schwerter: Ulldart - Die Dunkle Zeit 2 von Markus Heitz


    Weiterhin fiebere ich nicht mit den Charakteren mit, aber es wird zumindest spannend. Es gibt mehr Ereignisse, die sich bedeutend anfühlen, es geschieht insgesamt mehr. Dafür vergeht zwischendurch die Zeit etwas schneller und der Verlauf von Wochen wird nur zusammengefasst. Hinzu kommt das Auftreten noch unbekannter Figuren, von denen man dann wieder über mehrere Kapitel nichts hört.
    Wieder gibt es vor jedem Kapitel einen kurzen mythologischen Text, der sich richtig gut in den Roman eingliedert. Zum Ende hin gibt es noch ein großes Ereignis, dass interessante Folgen nach sich ziehen sollte. Ich bin schon etwas gespannt, gleichzeitig denke ich aber nicht, das ich die Reihe ein zweites Mal lesen werde.




    Das Zeichen des Dunklen Gottes: Ulldart - Die Dunkle Zeit 3 von Markus Heitz


    Nach etwa 100 Seiten spielte ich mit dem Gedanken, die Reihe abzubrechen. Ein viel zu starker Charakter kam plötzlich aus dem Nichts und hat viel zu viel Wandel zur Folge. Das ist nicht gerade angenehm, zumal manche Veränderungen mir zu plump umgesetzt sind. Dafür wurden mit der Zeit die Kapitel zu so ziemlich allen anderen Charakteren recht unterhaltend.
    Die letzten Kapitel haben sich eher nüchtern gelesen. Im Epilog kam ein interessanter Fakt zu Tage, aber sonst hält sich die Spannung in Grenzen.


    Unter den Augen Tzulans: Ulldart - Die Dunkle Zeit 4 von Markus Heitz


    Dieses Mal werden Kapitel mit bekannten Inhalt eingeleitet. Da das meiste aus dem ersten Band stammt und man mit dem jetzigen Wissen diesen anders interpretiert, ist es ganz nett. Ansonsten gefällt mir der Band mehr als der Vorgänger. Zweimal gibt es große Zeitsprünge und neue Charaktere werden etabliert. Dafür wird der Dramatik wegen ein Charakter über das halbe Buch hin ausgelassen, was genau so schwach wie der Deus ex Machina Moment zum Ende ist. Bei den Ruf des Autors hätte ich mehr erwartet, allerdings ist dies auch seine erste Reihe gewesen.




    Die Macht des Herrschers: Ulldart - Die Dunkle Zeit 5 von Markus Heitz


    Der Pralinige und sein Hofnarr sind zwei herausstechende Charaktere, die ich nun auch endlich mal erwähnen möchte. Sie wurden im zweiten Band eingeführt und hatten erstmal kaum mehr als Erklärungen für den Leser geliefert, doch ab dem dritten Band ist das Duo immer wieder unterhaltend. Ansonsten bekamen jüngst eingeführte Figuren mehr Handlung, während eine der wichtigeren Charaktere vom Beginn der Reihe wohl nur noch in der Ecke stehen darf.


    In den letzten Kapitel gibt es endlich mal interessante Entwicklungen, was den roten Faden betrifft. So richtig fesselnd ist es aber trotzdem nicht.


    Die Quellen des Bösen: Ulldart - Die Dunkle Zeit 6 von Markus Heitz


    Die Kapitel folgen nun nacheinander, es gibt kein Sahnehäubchen mehr zwischendurch, dabei war das bisher etwas, was ich als Teil der Reihe empfunden hatte. Der Prolog ist etwas weich, aber für Fans wohl der bessere Weg. Das Zusammenkommen einiger Charaktere ist recht rührend, ansonsten ist das Band nur so okay wie auch seine Vorgänger. Es gibt eine große Schlacht, die mich nicht bewegt. Ein leichtes Desaster ist der Umgang mit einigen Antagonisten. So endet einer Offscreen, ein anderer bekommt einen Miniabsatz bestehend aus einen einzigen Satz. Der Umgang mit einer Figur, die die letzten Bände nur die Ersatzbank drücken durfte ist auch keine literarische Meisterleistung.


    Die Reihe ist kein Reinfall, aber auch nichts, was ich empfehlen würde.


  • Heyhey, "Erste Person Singular" habe ich auch Samstag ausgelesen. War ziemlich spät dran, dafür wie "lange" das schon in den Läden lag, aber ich habe noch an der Neuübersetzung von "Die Chroniken des Aufziehvogels" gelesen. Mir hat es auch gut gefallen, wenn auch nicht alle Geschichten gleich stark waren in meinen Augen. Erfrischend kann ich unterschreiben, auch weil es trotz Märchen-Charakter durch die Kurzgeschichten nicht so stark auf surrealistische Elemente zurückgreift wie viele seiner großen Romane. Einziger Wermutstropfen: Den Satz "sie war nicht hässlich, aber als ansehnlich würde man sie auch nicht bezeichnen" in zig Variationen kann ich nicht mehr lesen, bitte Murakami.


    PS: @Somnium Darf man fragen was du machst, dass dir Dumont Presseexemplare schickt, oder ist das zu persönlich?

  • On Writing and Worldbuilding: Volume I von Timothy Hickson



    Ein interessantes Buch für angehende Schriftsteller mit Fokus auf Fantasy. Vieles lässt sich auch auf Science-Fiction übertragen. Es gibt aber auch genügend allgemeine Denkanstöße.


    So behandelt der Autor die Bedeutung von Prolog und erstem Kapitel, Exposition, Foreshadowing, Motivation von Held und Schurke sowie deren Beziehung zueinander, Magiesysteme, Religionen, Imperien und allgemeine Planung eines Romans. Es werden viele gute Beispiele genannt, selten auch Negativbeispiele. Man merkt jedoch ein gewisses Schwärmen zu Avatar – Der Herr der Elemente, was doch etwas zu häufig für Zitate und Beispiele herangezogen wird. Das geht sogar soweit, dass ein Zitat, welches 80% einer Seite einnimmt, zweimal verwendet wird. Ironischer Weise wird in den Anmerkungen dann geschrieben, dass der Autor nicht so häufig Batman und Joker als Zitat nehmen wollte.
    Apropos Batman, hier ist mir ein kleiner Fauxpas aufgefallen: Der Comic Batman – Die Rückkehr des Dunklen Ritters ist nicht von Alan Moore, sondern von Frank Miller. Außerdem ist es ein bisschen verwirrend, wo die abnehmende Wirksamkeit von Antibiotikum als Denkanstoß für gefährliche neue Viren benutzt wird, wo streng genommen das eine mit den anderen nur bedingt etwas miteinander zu tun hat.


    Das Buch gefällt mir. Es wird vieles gut erklärt und begründet. Vor allem betont der Autor, dass es eben nicht den einen richtigen Weg gibt und man selbst frei entscheiden soll, was einem zusagt und was nicht.

  • Die Ladenhüterin von Sayaka Murata



    Keiko Furukura ist 36 und arbeitet in einen Konbini irgendwo in Japan. Sie leidet an Autismus und hat daher Schwierigkeiten im Umgang mit ihren Mitmenschen. Schon früh merkt sie, dass ihr Umfeld schwer zu verstehen ist, also behält sie viele Gedanken einfach für sich und versucht sich durch Nachahmungen anzupassen. Sie liebt ihre Stelle als Aushilfe, blüht darin richtig auf. Plötzlich wird von den anderen immer wieder betont, das diese Tätigkeit nichts ist, was man in ihrem Alter noch machen sollte. Auch kann sie doch nicht ledig bleiben. Der Klappentext verspricht eine Wendung durch einen neuen Angestellten, doch eine Romanze sollte man hier nicht erwarten.


    Das Keiko Autistin ist bemerkt niemand im Buch. Im Kontrast dazu ist mir dies eben bewusst geworden und ich sehe vieles wieder, was mir bei Menschen mit dieser Störung selbst aufgefallen ist. Ich empfinde die Darstellung sehr authentisisch, wüsste aber nicht wie ich diese aufnehmen würde, hätte ich nicht Erfahrungen in dieser Richtung gemacht. Vermutlich wird diese als sonderbar und komisch aufgefasst.


    Ein gewisser Humor auf subtiler Ebene macht sich auch breit. Doch viel interessanter finde ich die Gesellschaftskritik, die hier verpackt wird in alltäglichen Situationen und Dialogen. Diese richtet sich natürlich auf die japanische Norm, lässt sich teilweise auch auf die westliche übertragen. Letztendlich geht es um die große Frage, wie man sich mit der Zeit selbst definiert, wenn nicht über Karriere oder Ehe, wie das Umfeld alles besser weiß und wie das Herz eigentlich will.


    Das Buch umfasst keine 150 Seiten, kostet aber auch nicht viel. Hat mir sehr gefallen!


    @Yurikotoki

  • Oh! 150 Seiten ist recht kurz..andererseits schätze ich gerade derzeit das kurze, aber doch gute Lesevergnügen sehr.
    Und die Thematiken, die das Buch behandelt, sprechen mich sehr an! Also das werde ich mir defintiv auch noch holen!
    Danke, @Mahiro

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    ~Make of thyselves that which ye desire. Be it a Lord. Be it a God. But should ye fail to become aught at all, ye will be forsaken. Amounting only to sacrifices.~

  • Schon vor einigen Wochen beendet:



    Bin kein begeisterter Leser von Science-Fiction, mag's aber grade in Film und Fernsehen recht gern, deshalb war ich dem Buch auch sehr aufgeschlossen gegenüber. Und seit einger Zeit kommt man eh nicht drum herum, wenn man sich auch nur minimal mit dem Genre beschäftigt. War dann praktisch ein Schuss ins Blaue, weil ich nichts von der Handlung wußte, der Rückentext ist da auch extrem vage und generell gehalten.


    Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt, zum einen Commander Holden, der auf einem Frachter arbeitet, zum anderen Kommissar Miller auf einer Raumstation im Asteroidengürtel. Beide Erzählstränge wechseln sich regelmässig ab und werden etwa zur Hälfte zusammengeführt, ab dann sind beide auch zusammen unterwegs. Die Idee ist grundsätzlich gut und hat auch funktioniert, da beide Heldenpons ordentlich waren, aber sowas kann halt auch immer nach hinten losgehen, wenn einer langweilig ist und dann ständig dazwischengrätscht.


    Mit gut 650 Seiten kommt der Schinken daher, und das ist definitiv zu viel. Das erste Drittel liest sich extrem schwer und behäbig, teilweise hab ich pro Tag nur ein paar Minuten gelesen, um zumindest ein Stück weiterzukommen, dann hatte ich keine Motivation mehr. Die beiden Erzählstränge zeigen auch jeweils sehr deutlich, wo das Problem liegt.
    In der Miller-Handlung auf der Raumstation passiert anfangs kaum etwas. Seine Arbeit, sein Alltag und seine Probleme werden beschrieben, das alles dient dazu, die momentane Gesellschaft widerzuspiegeln. Vorurteile und Rassismus sind allgegenwärtig und im Lauf der Handlung sehen wir, wie durch die Holden-Aktionen die Situation im Sonnensystem mehr und mehr eskaliert und auf einen großen Krieg zusteuert. Leider hat das bei mir aber absolut kein Interesse geweckt, da versäumt wird, die Welt des Buches erstmal richtig vorzustellen. Es wird nur erwähnt, wie kompliziert die Beziehung zwischen Erde, Mars und Gürtel ist, man bekommt immer nur eine Handvoll Sätze hingeworfen, ohne wirklich ins Detail zu gehen. Entsprechend entsteht als Leser keine Beziehung zu den Parteien und folglich ist es mir auch ziemlich gleichgültig, was auf dem Mars passiert, wenn tatsächlich ein Krieg ausbricht, weil ich die Beteiligten nicht kenne. Bis zum Ende wußte ich auch nicht, wie sich die einzelnen Organisationen einteilen. Sehr präsent ist etwa die Allianz der äußeren Planeten, aber wer konkret dazugehört oder wo genau der Gürtel liegt und welche Beziehung die dortige Station zu den anderen Parteien hat, keine Ahnung. Das wurde sicherlich irgendwann mal konkret gesagt, ist an mir aber vorbeigezogen.
    Weiterhin haben die Miller-Ereignisse des ersten Teils nichts mehr mit dem zweiten zu tun, als er die Station zur Hälfte verlässt ist das ein tiefer Einschnitt. Die bisherigen Charaktere tauchen nicht mehr auf und spielen keinerlei Rolle mehr, auch seine bisherige Arbeit bei der Polizei ist von da an ohne Bedeutung. Stattdessen rückt seine Suche nach der mysteriösen Julie Mao in den Mittelpunkt, der er bis dahin nur so nebenbei nachging, die jetzt aber zu einer totalen Obsession wird, bis ihm schließlich besagte Julie regelmäßig als imaginäre Freundin erscheint.


    Der Holden-Akt widerrum geht ins andere Extrem, da sich hier die Ereignisse ohne Unterbrechung überschlagen. Es ist immer etwas los und der Mann bekommt keine einzige Pause, oft verabschieden sich Charaktere ins Nirwana, kaum, dass man sie kennengelernt hat, weshalb man sich am Besten an niemanden gewöhnt. Vor allem ist die Enthüllung wenig glaubhaft, dass Katastrophe 1 nur inszeniert wurde, um Katastrophe 2 auszulösen, die ihrerseits zu Katastrophe 3 führen soll, damit alle beschäftigt sind und niemand merkt, wie Geheimplan 1 durchgeführt wird. Das sind schon etwas zu viele Variablen am Werk.
    Die überladene Action setzt sich auch im zweiten Teil fort. Man denkt regelmäßg, gerade den Höhepunkt des Buches vor sich zu haben, aber dann passiert doch noch etwas. Und noch etwas. Und noch etwas. Und plötzlich noch eine unerwartete Katastrophe auf den letzten 50 Seiten....


    Das klingt jetzt vielleicht alles extrem negativ und bis zur Zusammenführung der beiden Charaktere finde ich das Buch auch gähnend langweilig, in der zweiten Hälfte wird es allerdings sehr viel besser. Im Nachhinein war's fast schon befreiend, den ganzen Ballast aus dem ersten Miller-Akt über Bord zu werfen und sich davon zu lösen. Und auch wenn ich's angemerkt habe, wirklich gestört haben mich die pausenlosen Katastrophen auch nicht. Das war eher überraschend und unerwartet, vielleicht sogar ein bisschen schade, da das Fiasko auf der Eros-Station ein sehr gutes Highlight des Buches war und es damit auch ungeniert ins Horrorgenre ging.
    Auch die Charaktere waren gelungen. War durchaus froh, dass häufig ausgesiebt wurde und die Zahl der handelnden Akteure letztlich überschaubar blieb, nachdem anfangs permanent neue Personen ein- und kurz darauf wieder ausgeführt wurden. Grade der Holden wurde ziemlich gut dargestellt. Der ist halt kein Actionheld, der hat sein Leben lang auf langweiligen Transportern gedient und ist kein wirklicher Anführer. Deshalb trifft er auch die ein oder andere falsche Entscheidung, teilweise mit weitreichenden Konsequenzen und ist fast schon als naiv zu bezeichnen. Das zeigt sich sehr gut beim erwähnten Eros-Zwischenfall, während dem der erfahrene Miller konsequent Gegner erschießt, was Holden entsetzt zurücklässt. In der Hinsicht wird er vielleicht schon als zu blauäugig dargestellt. Wenn eine komplette Station vor die Hunde geht, bewaffnete Feinde und giftige Zombies herumlaufen, da ist es eher unglaubwürdig, wenn der Heldenpon so ein Fass aufmacht, weil sein Partner feindliche Soldaten erschießt und ihm mit einem "Nochmal und du kannst schaun, wie du hier wegkommst" droht.


    Der ganz große Wurf war das Buch jetzt nicht. Das Ding ist viel zu lang und braucht ewig, um in die Gänge zu kommen. Keine Ahnung, wie erfahren die Autoren schon sind, aber auf mich wirkt das ganze Werk wie der Erstlingsroman, der halt noch an den üblichen Kinderkrankheiten leidet. Vieles kann man problemlos akzeptieren, man hätte es aber auch besser machen können, um ein runderes Ergebnis zu liefern. Im zweiten Teil hat der Roman dann doch noch abgehoben, von da an kam ich auch recht flott durch den Rest, wäre aber fast schon zu spät gewesen und mehr als einmal hab ich mit dem Gedanken gespielt, dat Dingens einfach beiseite zu legen. Werd jetzt allerdings doch am Ball bleiben. Hat zwar keine unbedingte Priorität, aber ich bin sowieso keiner, der eine komplette Reihe am Stück liest.

  • Die Ladenhüterin von Sayaka Murata


    Das Buch umfasst keine 150 Seiten, kostet aber auch nicht viel.


    Zum Kaufzeitpunkt war das eBook für 3,99€ im Angebot. Dessen war ich mir nicht bewusst, regulär kostet das Buch 7,99€. Die physische Version etwas mehr. Finde ich dennoch empfehlenswert.


    Überhaupt lohnt es sich, interessante Romane sich auf Amazon oder andere Anbieter einfach mal auf die Wunschliste zu setzen und regelmäßig reinzuschauen. Manche scheinen doch mal temporär runtergesetzt zu werden. Gilt in Deutschland natürlich nur für eBooks, da physische Bücher der Buchpreisbindung unterliegen.


    Für 2,99€ habe ich mir den nächsten kleinen Schatz geholt, den ich demnächst hier vorstellen werde.

  • @Mahiro
    Na ein glück, dass ich auch noch zum Angebotspreis zugegriffen habe, und es Auch schon durch habe. Kann mich deiner Review nur anschließen! Sehr schöner, kurzer Roman! Ihr Dilemma und Erleben der Umwelt wird immer sehr gut beschrieben!

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    ~Make of thyselves that which ye desire. Be it a Lord. Be it a God. But should ye fail to become aught at all, ye will be forsaken. Amounting only to sacrifices.~

  • Ich hab mir auch nach dem Review hier zur Die Ladenhüterin gleich mal die Kindle und Audible Version geholt. Ausschlaggebend war vor allem auch das es ein kürzeres Buch ist. Um jetzt auch nicht immer vor einem Bildschirm zu hocken, höre ich daher die Audible Version, auch wenn es deutlich länger dauert als wenn man es selbst liest. Dauert zwar noch etwas bis ich komplett durch bin, aber bisher ein interessantes Buch.

    Currently Playing:Zelda TotK, Jagged Alliance 3, Trials of Mana
    Backlog: 6 Titel
    Zuletzt abgeschlossen: Yomawari: Midnight Shadows (6/10), Pocket Mirror ~ GoldenerTraum (7,5/10), Shadow Gambit (6/10)


  • Hach, ich hätte einen eigenen Blog mit Affiliate-Links erstellen sollen. Dann hätte ich jetzt vielleicht drei Cent verdient. :D


    Von der selben Autorin habe ich mir schon mal Das Seidenraupenzimmer auf den Wunschzettel gepackt und hoffe auf einen Rabatt. 15€ möchte ich ungern ausgeben... allerdings will ich schon Autoren unterstützen, die ich mag und es für mich wert sein sollten. Naja, aktuell habe ich noch so viele andere Romane. Mal sehen.

  • Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa



    Eigentlich wollte Sentaro Schriftsteller werden, stattdessen landete er im Gefängnis. Jahre später ergibt er sich dem Alkohol und verkauft leidenschaftslos Dorayaki, so eine Art Pfannkuchen mit süßer Bohnenmusfüllung. Das ändert sich als die ältere Frau Tokue bei ihm im Laden anfängt und zeigt, wie man die Rezeptur bedeutend verbessern kann. Später gesellt sich noch die Schülerin Wakana hinzu, doch ihr Anteil an der Geschichte bleibt recht blass. Hauptsächlich bildet sie einen Kontrast zu Tokue und hat ihr gesamtes Leben noch vor ihr. Der alten Frau erging es in Wakanas Alter nämlich anders, bei ihr wurde damals Lepra diagnostiziert und sie musste ihr bisheriges Leben zurücklassen.


    Der Roman dreht sich um Perspektivlosigkeit, Isolation und Ungerechtigkeit. Eine lange Zeit widmet er sich der Zubereitung der roten Bohnen, bis schließlich aus Sicht von Tokue auf die Zustände bei Leprakranken in Japan der letzten Jahrzehnte eingegangen wird. Gleichzeitig wird eine Brücke zu Sentaro geschlagen, was mit einem Kanarienvogel im Käfig noch verstärkt wird.


    Wie Sentaro hatte ich eines Abends eine Internetrecherche über diese Krankheit durchgeführt, die die Menschheit nun schon seit Jahrtausenden begleitet. Wobei keine gefundene westliche Quelle sich mit der Lage in Japan befasste, womit der Roman auch weiterhin Neues bieten konnte. Anhand von Erzählungen und den Reaktionen der Kundschaft wird eine Gesellschaftskritik deutlich, die sich diesbezüglich scheinbar kaum seit dem Mittelalter weiterentwickelte, selbst wenn die allgemeinen Zustände sich zumindest in den reichen Ländern gewaltig änderten.


    Die Kirschblüten spielen eine untergeordnete Rolle und tauchen im Titel der japanischen und englischen Versionen gar nicht auf. Mit den roten Bohnen wird da schon mehr verbunden, vor allem Hoffnung und Enttäuschung. Ich fand es sehr interessant wie aus Sicht einer fiktiven Person eine reale Gegenheit glaubhaft geschildert wurde und man trotzdem einen Roman erhält. Dafür wurde das letzte Viertel des Buches mit einer Traumsequenz eingeleitet, die ich schon als Klischee empfand, obwohl der Klappentext versprach, dass es gerade sowas nicht geben soll. Danach wurde es langweilig, weil sehr vorhersehbar, da halfen auch keine passenden Metaphern.


    Unterm Strich informativ und gefüllt mit lebensbejahenden Aussagen, doch ohne Spannung. Mir selbst bleibt nur ein Charakter in Erinnerung, aber nicht so sehr wie bei Die Ladenhüterin. Das Buch ist übrigens verfilmt worden und kam 2015 in deutsche Kinos.

  • Hab das Thema hier zuletzt ziemlich vernachlässigt, deshalb spare ich mir diesmal die ewig langen Texte



    Da ist der Reks dran schuld, weil der vor einiger Zeit so davon geschwärmt hat. Vor allem durch die schönen Titelbilder bin ich auf die Reihe aufmerksam geworden.


    Das Buch ist sehr gelungen und an die orientalische Kultur angelehnt, ich mag es, wenn der Fantasy-Anteil eher dezent plaziert ist und sich reale Vorbilder damit vermischen. Allerdings fehlte mir hier auch etwas, insgesamt war das Werk noch recht brav und liest sich eher wie ein Prolog oder eine Einleitung zur eigentlichen Handlung, das Ende ist ebenfalls relativ offen. Und ich hätte gern mehr Schauplätze gesehen, so viel bekommt man nicht präsentiert und der Großteil findet in der titelgebenden, unterirdischen Bücherstadt statt.
    Hat mir trotzdem gefallen, freilich bleib ich dran.




    Abenteuerroman, den mir Amazon oft empfohlen hat. Auch hier finde ich das eher schlichte und einfache Titelbild überzeugend.


    Das Buch ist eines der ersten Werke des Autors und auch der erste Band der Reihe....und das merkt man halt durchgehend und an jeder Stelle. Der Schreibstil ist vergleichsweise einfach gehalten, oft mit sehr kurzen und deshalb störenden Sätzen. Vor allem macht es sich aber in der Erzählweise bemerkbar, da den Protagonisten praktisch alles direkt in die Hände fällt. Gruppe findet das Haus eines Wikingers, schließt daraus, dass der Schatz auf einer kleinen Insel draussen im Meer ist, weil man diese vom Haus aus sehen konnte, fährt rüber und nach zehn Schritten fällt einer der Charaktere über einen Schwertgriff, der aus dem Boden ragt und das Ziel markiert. Ebenso später, als man ohne konkreten Anhaltspunkt in Labradors landet und nach ein paar Minuten wortwörtlich in eine geheime Kirche stolpert, die den weiteren Weg weist.
    Weitere Beispiele für diesen holprigen Stil gibt es zuhauf. Ein Kapitel dreht sich lediglich darum, wie die Charaktere Kaffee trinken, der Stamm Eingeborener, der an der Küste Labradors in einem Wald wohnt, wirkt völlig lächerlich und am Ende schlagen sich die Charaktere gegenseitig halb tot und brechen sich die verschiedensten Knochen, stehen aber ein paar Augenblicke später doch wieder auf.
    Man hat nicht wirklich das Gefühl, einen Roman vor sich zu haben, sondern kommt sich durchgehend vor wie in einer Fanfic. Passenderweise erschien das Buch auch im Eigenverlag.


    Trotzdem ist das Ding akzeptabel. Nichts besonderes und man liest auch nicht, weil es so spannend ist, aber so nebenher ein paar Seiten geht ganz gut. Ist halt auch, wie erwähnt, praktisch der Erstling des Autors und laut diversen Kritiken steigert sich das Niveau auch mit jedem weiteren Buch. Werd da also trotz des unspektakulären Starts dranbleiben.





    Los geht's mit dem zweiten Zyklus der Camp Half-Blood Chroniken. Percy Jackson war sehr gelungen, die Kain Chroniken sogar noch einen Ticken besser, Zeit für die Helden des Olymps.


    Ganz ehrlich, Rick Riordan klaut schamlos von sich selbst. Wieder gibt es drei Protagonisten, wieder eine Prophezeiung, die erst am Ende Sinn macht, wieder werden die Helden durchs ganze Land geschickt und treffen dabei auf allerlei mythologisches Ungeziefer und wieder haben sie nur ein paar Tage, um irgendeine Katastrophe abzuwenden. Im Gegensatz zu Dan Brown, der dem Leser ohne Skrupel permanent 1:1 das gleiche Buch vorlegt, funktioniert die Formel hier allerdings nach wie vor recht gut, auch wenn man sehr oft etliche Passagen problemlos in einen anderen Band kleben könnte.
    Trotz der deutlichen Parallelen zu Percy, Annabeth und Grover haben Jason, Piper und Leo als neue Heldenpons genug Persönlichkeit, um für sich selbst zu stehen und nicht einfach nur als Trio 2.0 aufzutreten. Die bekannten Gesichter werden fast schon ein bisschen zu sehr vernachlässigt.
    Die Geschichte funktioniert recht gut, auch wenn's insgesamt eher wenig Handlung gibt und man stattdessen von einer Action-Sequenz in die nächste geworfen wird. Ein etwas langsameres Tempo hätte vielleicht nicht geschadet, allerdings dürfen so auch alle drei Protagonisten glänzen und sich dadurch glaubhaft weiterentwickeln.


    Am Ende des Buches ist direkt klar, in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird, man beginnt sogar schon mit Vorbereitungen auf den finalen Kampf, deshalb bleibt abzuwarten, ob sich das alles glaubhaft und vernünftig auf fünf Bücher verteilen kann, wie's aussieht fällt der zweite Band allerdings in die Kategorie "Zur selben Zeit anderswo", deshalb kann das funktionieren. Die neue Bedrohung wird jedenfalls glaubhaft dargestellt und auch als vernünftige Entwicklung der Ereignisse der ersten Reihe präsentiert, anstatt einfach nur einen komplett frischen Gegner aus dem Hut zu zaubern.
    Im Gegensatz zur ersten Reihe und den Kain Chroniken wird jetzt übrigens in der dritten Person geschrieben, also der klassische Stil. Davor war's im Sinne einer Erzählung oder eines Berichts aus der ersten Perspektive, hat den Büchern nicht geschadet, so ganz meins ist's aber auch nicht, weil ich da immer einen 50-jährigen Autor vor mir gesehen habe, der unbedingt in hipper Jugendsprache schreiben will.


    Werd jetzt auch schauen, etwas flotter durch die Reihe zu kommen, Percy Jacksons fünf Romane haben sich über zwei Jahre gezogen, ganz so lange soll's diesmal nicht dauern, gibt ja neben diesen fünf Büchern noch dreimal Magnus Chase und fünfmal Apollos Abenteuer.

  • Da Mahiro die Segel gestrichen hat, werde ich nun die Kontrolle in diesem Thema an mich reissen!



    Hab aus der TNG-Reihe noch gut ein halbes Dutzend Romane vor mir, war also Zeit, da wieder etwas nachzuholen.



    Das Buch ist praktisch die Fortsetzung der Episoden "Sherlock Data Holmes/Das Schiff in der Flasche" und "Datas Nachkomme". Professor Moriarty kehrt zurück und entführt Datas Tochter Lal, damit dieser endlich Picards Versprechen erfüllt und den Prof in die Realität holt.


    Gleichzeitig ist das Werk eigentlich auch der vierte Teil der vorangegangenen "Kalte Berechnung"-Reihe. Wieder steht Data im Mittelpunkt und seine dort begonnene Entwicklung wird fortgeführt, ebenso dreht sich die Handlung erneut um künstliche Intelligenzen. Im Endeffekt hätte man aus der Trilogie problemlos einen Vierteiler machen können.


    Eingeteilt ist das Buch in praktisch vier Abschnitte, die wild durcheinander wechseln. Data in der Gegenwart, Moriarty in der Gegenwart, Data in der Vergangenheit und Moriarty in der Vergangenheit. So wirklich gelungen ist dabei keiner, da es jeweils nur darum geht, wie Data mit Geordi von Hinz nach Kunz fliegt, ohne voranzukommen, Moriarty und Lal Höflichkeiten austauschen, Data an der pubertären Lal verzweifelt und Moriartys Welt, schwuppdiwupp, auseinanderfällt. Zwischenzeitlich wird noch der Hintergrund von Lals Kindermädchen/Aufpasserin/Saugefährtin Alice enthüllt, aber im Buch passiert erstaunlich wenig.


    Der Roman ist gespickt mit Anspielungen, Referenzen und Gastauftritten aus vergangenen Episoden. Neben den drei oben erwähnen Folgen, die die Rahmenhandlung ausmachen, gibt es praktisch die Fortsetzung zur Classic-Episode "Der dressierte Herrscher" inklusive Mudd im 24. Jahrhundert, die Folge "Der alte Traum" wird aufgegriffen, Kivas Fajo aus TNG "Der Sammler" hat einen Auftritt, das Daystrom-Institut kommt vor, es gibt einen Besuch bei Vic Fontaine auf der neuen DS9 und einen kurzen Skype-Anruf beim Doctor und Barclay im Delta-Quadranten. Sogar einen Rückblick zu den Bergungsarbeiten der zerstörten Enterprise-D nach "Treffen der Generationen" gibt es.


    Das ist einerseits cool, andererseits aber auch das Problem, da die Handlung an sich recht mager ist und ewig lang auf der Stelle tritt. Grade Data in der Gegenwart ist eine einzige Aneinanderreihung von Ostereiern und die meiste Zeit enden seine Bemühungen nur mit einem "Da kann ich Ihnen auch nicht helfen. Und meine Symphatien liegen ehrlich gesagt auch beim Professor." Überhaupt ist Moriarty hier der interessantere Charakter, da dieser durchgehend höflich und kultiviert bleibt. Von Anfang an ist übrigens klar, dass er kein wirklicher Feind ist, sondern eher von Verzweiflung, später Ehrgeiz getrieben wird. Dagegen sind Data und Geordi realtiv langweilig. Vor allem letzterer tritt hier sehr oft zickig und überheblich auf, nervt aber gleichzeitig mit seiner üblichen Sternenflottenart.


    Das Ende des Buches ist ziemlich enttäuschend. Ein wichtiger Teil von Datas Plan wird überhaupt nicht erklärt, da heißt es lediglich "Wir könnten die gleiche Taktik verwenden, auf die der Mörder Baccos zurückgegriffen hat". Hab zwar "The Fall" bereits gelesen, die Details weiß ich aber nicht mehr. Darauf wird im Buch auch nicht weiter eingegangen, entsprechend verschwindet Data einfach aus Fajos Sammlung, ohne dass auch nur ansatzweise enthüllt wird, was eigentlich passiert ist. Sehr falsch fühlt sich auch das Schicksal von Alice an. Diese lebte praktisch ein Jahr mit Data und Lal zusammen, war die beste Freundin letztere, wird von Lal aber wegen einer Lappalie fallengelassen und Data schickt sie am Ende ohne mit der Wimper zu zucken quasi in die Sklaverei. Generell wird das Finale auf einer Handvoll Seiten durchgeknuspert, aber da Moriarty auch nie der klassische Gegenspieler war passt das schon.


    Im Großen und Ganzen fand ich das Buch eher mäh. Die ganzen Anspielungen waren natürlich ein Fest, aber der Roman fühlt sich weniger an wie ein Buch mit vielen Referenzen, sondern wie unzählige Ostereier, für die die Handlung nur das Mittel zum Zweck ist. Bin da auch ganz froh, dass man diese Data-Geschichte und Androiden und künstliche Intelligenzen und den ganzen Blödfug jetzt erstmal abgeschlossen auf der Seitenlinie parkt und der nächste Band was Neues erzählt.