Ausgelesen! - Der letzte Literatur-Thread auf JPGames

  • Das Ende ist eine passende Überleitung, auch zu dem Grund, warum der Beitrag verhältnissmässig lang wird. Wie eingangs erwähnt handelt es sich beim vorliegenden Buch nämlich um den Abschlussband der Reihe, weshalb von vornherein die Frage bestand, wie bzw. ob es überhaupt einen passenden Abschluss gibt. Dazu muss erwähnt werden, dass die Star Trek Literatur Ende letzten Jahres rigoros und recht kurzfristig abgeschlossen wurde, da der etablierte Kosmos nicht mehr mit dem übereinstimmt, der vor allem in Picard, aber auch Lower Decks und Prodigy gezeigt wurde. Man darf von der Entscheidung nun halten, was man will, aber es ist ohne Zweifel.....schade, dass ein seit 20 Jahren bestehendes und sich permanent weiterentwickelndes Universum, in dem tatsächlich auch Ereignisse mit weitreichenden Folgen die Regel sind, die NICHT am Ende des Abenteuers wieder rückgängig gemacht werden, sondern weiterbestehen und den gesamten Status Quo ändern, kurzerhand als "Güldet nicht mehr, weg damit!" abgestempelt wird und man allen Ernstes wieder zu 08/15-Füllern zurückkehrt, die irgendwo zu Zeiten einer TV-Serie angesiedelt sind, die zum Teil seit bald 30 Jahren beendet ist. Zwar gab es als Finale einen letzten Dreiteiler, der wohl auch ein ziemliches Blutfest darstellt, aber wie üblich beschränken sich die großen Ereignisse auf TNG, DS9 und Titan, sodass dieser Voyager-Band auch tatsächlich das abschließende Abenteuer darstellt.
    So richtig kann man die Frage nach einem zufriedenstellenden Finale nicht beantworten, denn dafür müsste man wissen, wann die Autorin über den Abschluss informiert wurde. Im Nachwort erwähnt sie, dass sie zwei Jahre am Buch gearbeitet hat, erschienen ist das Ding im Oktober 2020, demzufolge kann man davon ausgehen, dass der Großteil schon stand, als man ihr die Hiobsbotschaft überbrachte und es zu spät war, noch entsprechende Änderungen vorzunehmen. Gleichzeitig muss natürlich auch bedacht werden, dass die Reihe an sich keine durchgehende Handlung hat, die man zu einem großen Ende und Finale hätte bringen müssen. Deutlich wird das plötzliche Absägen der Serie nur an der bereits erwähnten Nancy Conlon, deren Krankheit sich praktisch durch die ganze Reihe zieht und deren Bewusstsein nach der Hälfte des Buches in ein Hologramm transferiert wird, wodurch sich spontan weitere Probleme ergeben, sprich eine spontane Amnesie hinsichtlich Harry und ihrer Tochter. Da das ganze Drama letztlich sehr schnell und kurzfristig aufgelöst wird, kann man davon ausgehen, dass sich die Geschichte noch über mindestens einen weiteren Band hätte erstrecken sollen. Schade drum ist es übrigens nicht, weil man den ganzen Akt schon ewig und drei Tage mit sich herumschleppt.
    Der Abschluss selber, der sich auf den letzten 40 Seiten präsentiert, wird wohl für gespaltene Meinungen sorgen, aber meiner Meinung nach hat man das Beste draus gemacht. Wie erwähnt, es gab keinen roten Faden, der ein Finale brauchte. Man hätte die Expedition einfach fortsetzen oder sich irgendeinen Grund aus den Fingern ziehen können, um die Schiffe zurück in den Alpha-Quadranten zu schicken. Stattdessen schließt sich die Voyager den Mystery-Aliens auf eine mehrjährige Forschungsreise in eine neue Galaxie an, während der Rest der Flotte den ursprünglichen Auftrag im Delta-Quadranten fortsetzt. Die Besatzung wechselt munter unter den Schiffen hin- und her, Paris und Torres etwa verlassen die Voyager um zeitnah auf die Erde zurückzukehren, damit ihre Kinder sicher aufwachsen können, Harry bleibt auf der Voyager und ist deprimiert. In einem eigentlich ziemlichen Bitch-Move erklärt Conlon nämlich sofort nach ihrer Heilung, dass sie Harry nie wirklich geliebt hat und nur mit ihm zusammen war, weil sie immer ihren baldigen Tod vor Augen hatte. Nachdem das Problem gelöst wurde, lässt sie ihn und ihre gemeinsame Tochter eiskalt stehen und macht sich aus dem Staub, wobei sie deutlich sagt, keine Lust aufs Muttersein zu haben. An sich total daneben, aber weil Harry im Buch genervt hat, fand ich's cool. Ah, und Janeway und Chakotay heiraten. Der Roman findet damit dann doch einen für mich passenden Abschluss der bisherigen Handlung, beginnt aber gleichzeitig eine neue Reise. Die dann halt nicht mehr gezeigt wird.


    Im großen und ganzen fand ich die komplette Reihe nur mittelmässig. Die Idee mit der Rückkehr in den Delta-Quadranten fand ich sehr gelungen, da auf diese Weise etliche Geschichten der TV-Serie wieder aufgegriffen und weitergeführt werden konnten. Auch den Erzählstil selbst mochte ich. Man hat keine durchlaufende Geschichte, allerdings auch keine alleinstehenden Abenteuer. Stattdessen gibt es Handlungsbögen, die sich über zwei, drei Bücher ziehen und deshalb auch in grösserem Maße erzählt werden können.
    Leider muss man aber auch sagen, dass die Serie an sich ihr Potential kaum ausgenutzt hat. Vor allem fand ich es fast schon entsetzlich zu lesen, wie ein Großteil der neuen Charaktere sehr flott entfernt wurde, um sozusagen den alten Status Quo der TV-Serie wieder herzustellen. Auch Teil der ursprünglichen Mission, die Folgen des Destiny-Dreiteilers für den Delta-Quadranten zu untersuchen, wurde praktisch sofort fallen gelassen. Man hätte sehr viel mehr aus den Büchern machen können, wirklich getraut hat man sich aber nie und auch davon abgesehen kommen viele Romane nicht über ein OK hinaus. Entsprechend wenig hat mich dann auch dieser Band als Finale der Reihe berührt. Und das, obwohl Voyager immer mein Favorit im TV war.

  • Auch schon vor längerer Zeit gelesen, das mach ich kurz



    Band 1 ist schon über ein Jahr her, die Rezension liegt noch irgendwo im Thema. Der Erstling war in Ordnung, wenn auch teilweise viel zu gestreckt und mit chaotischem Tempo, weshalb sich die Fortsetzung bei mir dann doch gezogen hat.
    Überraschenderweise hat mir das zweite Buch sehr viel besser gefallen. Die Erzählung ist sinnvoller und durchdachter aufgebaut und wirkt nicht mehr, als hätte man (mehrfach) den Zeitpunkt für ein "Fortsetzung folgt..." verpasst.


    Die bekannten Charaktere funktionieren immer noch und ich finde sie auch durchgehend angenehm entspannt und umgänglich, nur Holden ist hin und wieder immer noch entsetzlich blauäugig und naiv, was interessanterweise auch hin und wieder direkt angesprochen wird. Es werden eine Reihe neuer Gesichter vorgestellt, wodurch das Buch aus verschiedenen Standpunkten erzählt werden kann und etliche Facetten bekommt. Ein Schiffskapitän, ein Wissenschaflter, eine Politikerin und eine Soldatin denken eben komplett verschieden über die gleiche Situation.


    Die Ereignisse aus dem ersten Buch entwickeln sich in eine komplett andere Richtung, weshalb es durchgehend spannend und interessant bleibt, was auf der Venus passiert wird fast komplett ignoriert und nur über einige Berichte und Updates angerissen, generell haben die Charaktere aber andere Sorgen. Das mag für den ein oder anderen vielleicht enttäuschend sein, da ich aber schon im Vorfeld wußte, wo all das hinführen wird, hatte ich nichts dagegen, den Punkt nach hinten zu schieben und die Geschichte in eine andere Bahn zu lenken.


    Ich glaub, der einzige konkrete Kritikpunkt wäre, dass man sich nicht um den Verlauf der Zeit schert und es gern passiert, dass plötzlich ganze Wochen vergangen sind, ohne großartig drauf hinzuweisen.


    Im Ganzen aber sehr gelungen, hat mich gut unterhalten und ich werd wohl auch das Tempo etwas anziehen. Sonst dauerts noch sieben Jahre, bis ich durch bin.



    Band 3 des zweiten Zyklus. Wieder folgt man der gewohnten Struktur und wieder trägt einer der Charakter ein Geheimnis mit sich herum. Trotzdem funktioniert's noch sehr gut.


    Die beiden Teams aus den bisherigen Büchern kommen nun zusammen, erstmals in der Reihe ist also ein Trupp von sieben Charakteren unterwegs. Überraschenderweise kommt aber keiner von ihnen zu kurz und alle dürfen mindestens einmal glänzen. Bis auf Frank, aber der nervt eh.
    Auch die persönlichen Probleme der Helden kommen nicht zu kurz und werden glaubhaft dargestellt. Etwa Leos Angst, hinter den anderen zurückzubleiben oder Pipers Minderwertigkeitskomplexe, da sie nur passive Kräfte hat. Percy muss ein Trauma verarbeiten und Anabeth sich ihren Verlustängsten stellen.
    Sehr gelungen übrigens, dass die Charaktere nicht gleich und sofort perfekt zusammenarbeiten und die weltbesten Freunde sind, sondern durchaus Spannungen bestehen und man sich nicht auf Anhieb grün ist. Schließlich heißt es durchgehend, dass Römer und Griechen sich von Natur aus nicht riechen können.


    Die Handlung an sich ist in Ordnung und unterhält, tritt aber auch etwas auf der Stelle. Die titelgebende Geschichte um das Zeichen der Athene fühlt sich im Nachhinein etwas wie Füllmaterial an, da bleibt abzuwarten, wie sich das noch auf die Zukunft auswirken wird. Auch das Finale ist eher schwach. Die Riesen wirken halt mehr und mehr wie die totalen Umfaller, wenn die zum dritten Mal in Folge recht flott und unspektakulär erledigt werden.
    Trotzdem funktioniert das Buch, man konzentriert sich etwas mehr auf die Charaktere an sich und verlegt die Handlung im Verlauf nach Europa, wodurch man auch etwas mit den amerikanischen Klischees spielt ("Boah, alles voller antiker Ruinen hier in Rom!", "Für mich Pizza und Cola!", und der Kellner verdreht die Augen...). Erfreulicherweise werden auch ein, zwei Mysterien geklärt, etwa die Verbindung zwischen Leo und Hazel, anstatt alles fürs Ende der Reihe aufzuheben.


    Hat Spaß gemacht, freu mich auf den nächsten Band.

  • Und gleich weiter



    Hab einige Zeit nach einer neuen Serie mit mehreren Bänden gesucht und Amazon hat mir mehrfach jene Reihe empfohlen. Also einfach ausprobiert.


    Im Mittelpunkt der Serie steht die titelgebende, unsichtbare Bibliothek, die ausserhalb von Raum und Zeit existiert und die größte Sammlung aller nur erdenklichen Arten von Büchern darstellt. Bibliothekare reisen in verschiedene Parallelwelten, um dort die verschiedensten Werke zusammenzutragen, katalogisieren und in der Bibliothek zu sichern. Anfangs wird noch der simple Zweck der Bewahrung als Begründung geliefert, aber durch die Tatsache, dass die Bibliothek von Normalsterblichen nicht betreten werden kann und sich darin auch eher belanglose Bücher wie Rezeptesammlungen befinden, wird bereits recht früh angedeutet, dass mehr dahintersteckt. Am Ende des ersten Bandes wird schließlich enthüllt, dass manche Bücher eine so enge Verbindung zu ihrer Herkunftswelt haben, dass der Besitz allein praktisch uneingeschränkte Macht gewähren kann.
    Protagonistin der Reihe ist die noch verhältnismäßig unerfahrene Bibliothekarin Irene, die zu Beginn den Auszubildenen Kai zugeteilt bekommt und mit ihm ein Buch aus einer dem viktorianischen London gleichenden Welt besorgen soll. Während Standardmissionen für gewöhnlich aus "Rein in die Welt, in einem Geschäft eine Kopie des Werkes erstehen, Raus aus der Welt" bestehen, zeigen sich hier bereits sehr schnell Probleme, als herauskommt, dass der eigentliche Besitzer des zu besorgenden Wälzers vor kurzem ermodet und das Buch selbst gestohlen wurde. Die Dinge verkomplizieren sich noch weiter, als andere Parteien mit dem gleichen Ziel auftreten, bis Irene schließlich sogar gewarnt wird, dass Alberich, ein abtrünniger Bibliothekar und praktisch der Lord Voldemort der Reihe, vor Ort gesichtet wurde.


    Die Idee der Serie ist interessant und das erste Kapitel, in dem Irene einen Auftrag an einem Jungeninternat zu Ende bringt, macht Lust auf mehr. Leider dümpelt die Handlung aber über weite Teile nur vor sich hin. Nach dem Diebstahl des Buches passiert lange Zeit kaum noch etwas. Verschiedene Charaktere werden vorgestellt und näher beleuchtet, was für die Geschichte bzw. die Serie an sich natürlich von Bedeutung ist, aber die meiste Zeit scheinen die Protagonisten keinen wirklichen Plan zu haben, was zu tun ist und gehen verschiedenen Spuren nach, wodurch man mehr und mehr in einen Kriminalroman abrutscht.
    Erst zum Ende, wenn auch der letzte weiß, wer jetzt ungefähr wie zu wem steht und man sich endlich auf die eigentliche Mission konzentrieren kann, wird es wieder interessant. Es folgt schließlich auch die Konfrontation mit Alberich selbst, die einerseits durchaus spannend geschrieben ist, grade im Finale aber auch etwas konfus dargestellt wird, so dass man letztlich nicht weiß, ob er überlebt hat und zurückkehren wird, oder ob ihm entgültig der Garaus gemacht wurde. Die Inhaltsangaben der weiteren sechs Romane erwähnen ihn nicht mehr (und falls es weitergeht braucht er nach so langer Pause auch nicht mehr aufzutauchen), andererseits wäre es aber mehr als unglaubwürdig, dass ein so großer und gefürchteter Feind relativ schnell und direkt erledigt wird.


    Als erster Band der Serie werden natürlich auch größere Hintergründe um den eigenen Kosmos geliefert und beleuchtet. So sind sämtliche Parallelwelten unterschiedlich stark am Chaos ausgerichtet, je höher die Nähe dazu, desto unberechenbarer die Vorgänge in diesem Land und desto gefährlicher wird es für Bibliothekare. Neben der unsichtbaren Bibliothek gibt es zwei weitere Parteien, die um die Ordnung der Welten wissen und hin und her reisen können. Die Elfen, die generell dem Chaos zugeneigt sind, sowie die Drachen, die für die Harmonie stehen und Chaoskontaminierungen zurückhalten bzw. läutern. Beide Gruppen stehen sich dabei feindlich gegenüber, haben an der Bibliothek aber kein Interesse und sehen die Bibliothekare praktisch als wunderliche Büchersammler. Der erste Band reisst diese Gruppierungen nur kurz an, da Kai gegen Ende aber selbst als Drache identifiziert wird, werden folgende Romane diese Thematik aber noch weiter ausbauen und vertiefen.


    Ein wichtiges Thema der Serie ist davon abgesehen "die Sprache", eine Form der Magie, die die Bibliothek benutzt. Einfach ausgedrückt werden damit gesprochene Worte Wirklichkeit, befiehlt man etwa einem Brunnen zu sprudeln, dann sprudelt der auch. Leider schafft es die Autorin jedoch nicht, ein konsequentes Bild dieser Magie zu vermitteln und widerspricht sich damit oft selbst. Die Harry Potter Romane sind unter anderem so erfolgreich, weil man eine neue Welt voller Wunder und Geheimnisse kennenlernt, sich diese aber den bekannten Methoden bedient und nicht extra erklärt werden muss. Zauberstab zücken, wutschen und wedeln und, ganz wichtig, Wingarium LeviOsa, nicht LeviosAAAA. Das versteht jeder auf Anhieb.
    Hier jedoch schwankt der praktische Einsatz der Sprache zwischen Schwierigkeitsgrad Zuckerwatte essen und ein Atom spalten. Die Sprache ist lebendig, entwickelt sich permanent weiter und muss deshalb regelmässig überarbeitet werden. Das geht so weit, dass es für jede Welt eine eigene Vokabelliste gibt, die konkret darauf zugeschnitten ist. Bisschen viel Aufwand, wenn's oft nur darauf hinausläuft, sich im örtlichen Hugendubel ein Buch zu besorgen. Es gibt aber auch praktischere Beispiele. So will Irene ihre Magie etwa nur im Fall der Fälle benutzen, weil der Einsatz sehr spezifisch ist und leicht nach hinten losgehen kann. Sie erklärt mehrfach, dass sie ein Auto nicht stoppen kann, wenn sie nicht genau weiß, wie es funktioniert bzw. welchem Bauteil sie konkret welchen Befehl geben muss. Leutet ein, im Fall der Fälle reicht dann aber doch ein simples "Motor, stop!", um den gewünschten Effekt zu erzielen. Besonders deutlich wird das mangelnde Konzept hinter der Sprache an einer Stelle, als Irene sich eine schlaflose Nacht um die Ohren schlägt und Vokabel lernt, etwa eine Reihe neuer Adjektive und zwölf verschiedene Arten von Smog, die in dieser Welt bekannt sind. Sinn machen diese komplexen Details nicht, da die Spielerei jedes Mal sehr intuitiv funktioniert und selten über Level: "Schloss, öffne dich!" hinausgeht.
    Sehr schade, die Idee ist gelungen, aber so richtig ausgearbeitet ist das Konzept dahinter noch nicht.


    Leider wollen auch die Charaktere an sich nicht so ganz überzeugen. Irene als Heldin funktioniert. Sie ist qualifiziert, blitzgescheit und geht immer überlegt vor. Auch ihre Rolle als Mentorin nimmt sie sehr ernst, und zum Teil ist das ein Problem. Sie ist zu sehr "erwachsen" und es fehlt eine Eigenschaft, die das irgendwie ausgleicht, sei es ein persönlicher Humor oder eine kindliche Begeisterung für die Literatur. Da herrscht noch ein Mangel, sie wirkt durchgehend wie im Arbeitsmodus. Dadurch sticht sie leider auch nicht hervor, wenn man sie mit Protagonisten anderer Bücher vergleicht.
    Ihr Azubi Kai nervt leider öfter, als dass er nützlich ist. Zugegeben wird das teilweise als bewußtes Stilmittel verwendet, um den Neuling Kai mit der erfahrenen Irene zu vergleichen. Es wirkt tatsächlich passend und realistisch, dass er impulsiv und spontan handelt, wenn Zurückhaltung angebracht wäre oder sich mehr als einmal verplappert, weil ihm noch die nötige Weitsicht fehlt, wann es besser ist, Informationen zurückzuhalten. Da sind die Giftblicke oder Fusstritte unter dem Tisch seiner Mentorin durchaus angebracht. Trotzdem will er nicht überzeugen. Weiterhin merkt man durchgehend, dass die Autorin sich mit ihm ihren absoluten Traummann zurechtgebastelt hat. Tut mir leid, aber wenn der Kerl bei seinem ersten Auftritt wie ein Edward Cullen aus der Fanfic einer pubertierenden 13-jährigen beschrieben wird, dann setzt sich nun mal direkt ein gewissen Bild im Geiste fest. Und das ist kein positives. Gleich mehrere Punkte büsst der Mann übrigens ein, als er und Irene die Nacht in einem Hotel verbringen und er sie aus heiterem Himmel völlig plump und direkt fragt, ob sie Lust auf Snu-Snu hat, als würden die Mädels bei ihm nur Schlange stehen. Verschlimmert wird das nur noch durch sein Unverständnis und seine Verwirrung, als Irene das Angebot höflich, aber bestimmt ablehnt. Wo gibt's denn sowas? Glücklicherweise ist die Szene aber ein einmaliger Ausrutscher und wird nicht nochmal aufgegriffen. Überhaupt ist es eine nette Abwechslung, dass tatsächlich durchgehend bis zum Ende zwischen den beiden eine Lehrer-Schüler Beziehung besteht. Auch wenn sie dann doch so digge miteinander sind, dass wahrscheinlich noch mehr daraus wird.
    Weitere Charaktere im Buch sind eine Kollegin in der Bibliothek, mit der sich Irene so gar nicht versteht und die auch durchgehend überheblich und unsymphatisch dargestellt wird, der örtliche Privatdetektiv, der daran, wie man eine Gabel hält, sofort erkenn, wo/wie/was/mit wem man die letzten zwei Jahre gefrühstückt hat und ein Elf als Botschafter, der so übertrieben theatralisch auftritt und fabuliert, dass er kaum noch ernst zu nehmen ist. Beim Erbauer, aber wer springt auf einen Tisch und ruft mit ausgebreiteten Armen "Seht her, ihr lieben Leute, und werdet Zeugen meiner Macht!", bevor er seine Elfenmagie einsetzt?
    So ziemlich jeder in der Geschichte hat Interesse daran, das Buch zu finden, um das sich die Mission Irenes eigentlich dreht, aber so richtig erklärt wird das, abgesehen vom Alberich, letzten Ende bei keinem.


    Mei, ich mag den Roman eigentlich gar nicht so sehr beurteilen. Der Start ist interessant, auch das Finale ist gelungen, aber dazwischen zieht es sich halt ziemlich. Die Idee der Reihe ist gelungen, kränkelt aber noch in der Umsetzung, das düfte sich aber mit den weiteren Büchern bessern.
    War jetzt zugegeben nichts besonderes und ich hab auch nicht das unbedingte Verlangen zu erfahren, wie es weitergeht, aber es war auch kein Totalausfall und ich werd wohl fürs erste dranbleiben, wenn auch in gemächlichem Tempo.

  • Und das hier auch noch, das war's dann für den Moment



    Es handelt sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten, die im November 2005, vier Jahre nach dem Ende der TV-Serie, zur Feier des 10-jährigen Jubiläums veröffentlicht wurde. Gut ein Dutzend Autoren (darunter auch einige Namen, die später noch den ein oder anderen kompletten Roman beisteuern werden) erzählen voneinander unabhängige Geschichten, die sich zu völlig unterschiedlichen Zeitpunkten der Reise der Voyager einordnen lassen.
    Übersetzt wurde das Buch nie, zum einen lag's wohl am unattraktiven Format an sich, zum anderen fiel der englische Erscheinungstermin in die "leeren" Jahre, als sich Heyne bereits fast komplett aus dem Sektor zurückgezogen hatte und es noch einige Zeit dauern sollte, bis Cross Cult die Lizenzen bekam.
    Selber hatte ich lange kein wirkliches Interesse daran, da ich Originalversionen gar nicht auf dem Schirm habe, aber auch kein großer Anhänger von Kurzgeschichten bin. Man hat halt keine Zeit, etwas wirklich Bewegendes zu erzählen und falls mir ein Kapitel gefällt, ärgert es mich, dass es im Nu wieder vorbei ist. Trotzdem hab ich letztens recht spontan zugegriffen, E-Books sei Dank.
    Die Natur des Buches macht es natürlich völlig unmöglich, es als Ganzes zu bewerten, weshalb es sich anbietet, jedes Kapitel einzeln zu betrachten.


    Da Capo al Fine: spielt während der letzten Momente der Serie und erzählt diese aus der Sicht von Zukunftsadmiral Janeway. Im Endeffekt handelt es sich dabei um eine Niederschrift der Ereignisse, die Dialoge wurden sogar 1:1 übernommen, weshalb es nicht viel Neues gibt. Die Gedanken Janeways ob ihres bevorstehenden Endes sind auch nur mässig interessant.
    Den Anschluss bildet eine Folge der wichtigsten Erlebnisse, die noch einmal vor ihrem geistigen Auge Revue passieren. Leider sehr wirr und ohne Kontext, begleitet wird sie dabei von Seska, die sich am Ende aber als das Mystery-Alien aus der Folge "Der Wille" herausstellt. Vielleicht. So ganz klar wird das nicht.
    Es ist die einzige Geschichte der Sammlung, die in zwei Teilen erzählt wird, als Auftakt und Abschluss des Buches. Sinn hat dies aber nicht und man verpasst auch die Gelegenheit, daraus eine Rahmenhandlung zu bilden, in die die anderen Episoden eingebettet werden. Im Ganzen absolut unspektakulär.


    Command Code: spielt kurz nach dem Pilotfilm und zeigt eine Konfrontation zwischen Chakotay und Tuvok. Die Idee demonstriert sehr gut, welchem Zweck die Sammlung dienen kann. Verschiedene Episoden weiter aufzubauen und diverse Lücken zu füllen. Dieses Kapitel macht es recht gut, indem man das Misstrauen zwischen Sternenflotte und Marquis in den Mittellpunkt rückt, was in der Serie ziemlich schnell durchgefrühstückt und deshalb oft kritisiert wurde. Die Umsetzung ist leider mangelhaft.
    Die Voyager befindet sich in einem Konflikt mit mehreren feindlichen Schiffen, weshalb Chakotay eine Überhitzung des Warpkerns einleiten will, um den Feinden so eine mächtige Waffe vorzugaukeln. Dabei zeigt sich aber, dass Tuvok dessen Kommandocodes deaktiviert hat, da er sich sein Vertrauen erst verdienen muss.
    Der ganze Aufbau der daraufhin entstehenden Diskussion zwischen den beiden ist völlig wahnwitzig, da Tuvok komplett die aktuelle Situation ignoriert, nämlich den Kampf gegen eine feindliche Übermacht. Er besteht darauf zu flüchten, statt das Schiff zu riskieren, vergisst dabei aber, dass die Feinde mit der Voyager mithalten können und sich diese ausserdem gerade in einem Minenfeld befindet. Erst als Chakotay ihm im Detail erzählt, dass er alles Menschenmögliche versucht hat, um den Konflikt friedlich zu klären, lenkt Tuvok schließlich ein...obwohl er fünf Meter entfernt alle aus erster Hand miterlebt hat. In dieser Folge sind es nicht nur die restlichen Brückenmitglieder, die sich wie im falschen Film vorkommen. Janeway fällt übrigens aus, weil sie sich den Kopf gestossen hat.


    Winds of Change: spielt kurz nach der Folge "Der Kriegsherr". Dieses Kapitel macht alles richtig und widmet sich den Folgen der entsprechenden Episode. Nach den Ereignissen kann Kes ihre dunkle Seite nicht mehr komplett kontrollieren (soll heißen, sie ist auch mal giftig und sagt, wenn sie etwas ankotzt) und bittet aus offensichtlichen Gründen B'Elanna um Hilfe. Nachdem erste Versuche, sich mit Sport Luft zu machen, ins Leere laufen, entschließt sich Torres zu einem Kurswechsel und beginnt mit Kes, auf dem Holodeck eine Windmühle zu bauen.
    Die Folge ist sehr ruhig und charakterbezogen, und genau deshalb funktioniert sie. Die Ruhe, die Kes durch die körperliche Arbeit erfährt, überträgt sich fast auf den Leser. Eine sehr schöne Geschichte.


    Talent Night: spielt während der dritten Staffel. Weil eine besonders langweilige Region des Weltalls bevorsteht, ordnet Captain Janeway kurzerhand eine Talentshow an. Teilnahme Pflicht.
    Dieses Kapitel will nicht funktionieren. Der Grund ist klar, da der Inhalt absolut nichts mit der Prämisse der Serie zu tun hat und durchgehend fremd und seltsam wirkt. Die Geschichte liest sich fast schon wie eine Sitcom, was noch dadurch verstärkt wird, dass B'Elanne eifersüchtig wird, weil Tom mit der Organisation des Events viel zu tun hat, obwohl beide zu dem Zeitpunkt der Geschichte noch nicht zusammen sind.
    Die Show selbst ist vorhersehbar. Harry spielt Klarinette und alle sind total begeistert, der Doktor singt, was auch alle cool finden. Tuvok rezitiert vulkanische Gedichte und legt damit verständlicherweise einen Bauchplatscher hin (und reagiert auch für seine Verhältnisse stark verstimmt). Janeway selbst nimmt übrigens auch teil und tanzt Ballett.


    Letting go: spielt während der zweiten, dritten und vierten Staffel. Diese Folge geht in eine komplett andere Richtung, da sie Janeways Verlobten Mark im Alpha-Quadranten in den Mittelpunkt rückt und erzählt, wie er den Verlust des Schiffes verkraftet. Es ist eine relativ persönliche Episode, er trauert recht lang und lernt andere Menschen kennen, die ebenfalls Familie und Freunde auf der Voyager hatten. Einer von ihnen, der Sohn des Chefingenieurs, entwickelt schließlich eine Besessenheit, das Schiff wieder zu finden, was Mark selbst schließlich dazu bringt, mit seinem eigenen Leben weiterzumachen und sich auf eine neue Liebe einzulassen.
    Die Geschichte funktioniert, auch wenn sie nicht die spannendste ist. Mark selbst hatte in der Serie nur einen kurzen Auftritt im Piloten (und später als Illusion), wird aber in den ersten Jahren oft erwähnt. Es ist aber durchaus interessant, die Reaktionen auf der Erde auf das Verschwinden der Voyager zu sehen. Eine direkt tragische Figur ist dabei der Sohn des Ingenieurs, der jahrelang nach einer Rettung für seinen Vater sucht, während der Leser weiß, dass dieser nicht einmal den Transport in den Delta-Quadranten überlebt hat und schon lange tot ist.


    Closure: spielt während der fünften Staffel. Die Besatzung untersucht Ruinen der Ocampa, als Neelix und Seven durch ein Erdbeben von den anderen getrennt werden. Während die verletzte Seven zurückbleibt, sucht Neelix zusammen mit Kes nach einem Ausweg aus dem Höhlensystem. Richtig gelesen, Kes ist in dieser Geschichte präsent, allerdings zeigt sich schließlich, dass sie sich nur in Neelix Gedanken materialisiert hat, um diesen endlich die Gelegenheit zu geben, ihren Abschied zu verarbeiten. Die Idee ist sehr gut, da man sich hiermit einem weiteren Problem der Serie annimmt, nämlich gerne zu ignorieren, was kurz zuvor vorgefallen ist (dazu später noch mehr). In diesem Fall Neelix Gefühle hinsichtlich Kes, die nicht nur während der dritten Staffel ihre Beziehung beendet, sondern zu Beginn von Staffel vier das Schiff verlassen hat, ohne eine Gelegenheit, sich von Neelix zu verabschieden. Die entsprechende Episode zeigte nicht mal seine Reaktion auf die Ereignisse und in der nächsten Folge verliert er kein Wort darüber. Aus den Augen, aus dem Sinn.
    In diesem Kapitel gesteht er sich schließlich ein, wie sehr ihn die Trennung und ihr Verschwinden verletzt hat, er dies jedoch stillschweigend akzeptierte, damit Kes sich nicht schlecht fühlt. Eine der wenigen Gelegenheiten, in denen Neelix nicht immer lustig, immer froh ist, sondern tatsächlich etwas tiefer blicken lässt. Und ob Kes tatsächlich nur Teil seiner Einbildung war oder nicht mehr dahintersteckt, das klärt die Episode bewußt nicht so ganz.


    The Secret Heart of Zolaluz: spielt in der ersten Hälfte der fünften Staffel. Beim Versuch, die entführte Janeway zu retten, stürzt Seven auf einem Planeten ab und wird von der titelgebenden Zolaluz, die als Ausgestossene im Wald lebt, gefunden und versorgt. Zusammen mit anderen, aufgrund einer Krankheit im Exil Lebenden, macht sich Seven auf zur Befreiung.
    Die Handlung ist sehr simpel und praktisch eine 08/15-Folge. Sehr gelungen dargestellt ist aber Zolaluz, die sich trotz ihres schweren Schicksals ihre positive Art beibehalten hat und damit auch Seven inspiriert. Vor allem sind die kurzen Passagen gelungen, die Sevens wahre Gefühle erforschen und die fast schon in der Art eines Märchens geschrieben sind.


    Isabo's Shirt: spielt zur Mitte der fünften Staffel. Chakotay ist schockverliebt und denkt an nichts anderes mehr.
    Eine interessante Idee in diesem Kapitel ist es, die identität der Dame des Herzens lange zu verheimlichen (oder ich hab nicht aufgepasst), und bis kurz vor Ende ist nur von "ihr" die Rede. Das lässt fast schon die Vermutung zu, dass es sich bei der Frau um einen eigenen Charakter handelt, die Geschichte eventuell nicht gut endet und ihre Identität deshalb nicht verraten wird. So raffiniert ist das Ganze letztlich nicht, weil dann doch nur Janeway dahintersteckt.
    Die Folge funktioniert überhaupt nicht, da bei beiden permanent die Hormone überkochen, Janeway am Ende aber von Jetzt auf Gleich mit der üblichen Ausrede einen Rückzieher macht. "Ich liebe dich, aber....blabla....ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren...yadda, yadda....gib mir Zeit." Die Handlung macht damit eine 180 Grad Drehung, obwohl Kathrin dem Chakotay zuvor sogar noch ein traditionelles Verlobungsgeschenk seines Stammes überreicht hat, was plötzlich aber ein grosses Missverständnis ist.
    Auch die Positionierung in der fünften Staffel macht keinerlei Sinn, da eine gegenseitige Anziehung zwischen den beiden schon seit der zweiten Staffel vom Tisch ist, Chakotay im vierten Jahr ein Gspusi hatte und Janeway sogar erst kurz davor in der Folge "Kontrapunkt". Am Ende ist natürlich alles cool zwischen den beiden und sie verbleiben sozusagen in Bereitschaft a la "Jetzt nicht, aber hoffentlich bald". Oder nie, da sich in der Serie nie wieder etwas in der Richtung entwickelt, Janeway noch mindestens zweimal anbandelt und Chakotay mit Seven endet.
    Übrigens herrscht auch hier das gleiche Problem wie bei der Talentshow, die ganze Folge wirkt völlig unnatürlich und ist so übertrieben emotional formuliert, als wäre die Autorin völlig verrückt nach Chakotay und hätte sich selbst in die Handlung geschrieben.

  • Brief Candle: spielt direkt nach der Episode "Überlebensinstinkt" aus der sechsten Staffel. Zur Erinnerung, in jener Folge wurden drei Borg-Kollegen von Seven befreit, hatten am Ende aber nur noch einen Monat zu leben. Während sich einer von ihnen auf einen einsamen Planeten zurückzieht und der andere auf der Raumstation bleibt, auf der die Folge spielt, will Marika, eine bajoranische Sternenflottenoffizierin, mit der Voyager reisen. Das Kapitel betrachtet nun die folgenden Tage und Wochen.Die Idee ist gelungen und praktisch eine Quasi-Fortsetzung der Episode, aber leider wird Marika selbst so unerträglich dargestellt, dass einfach keine Symphatie aufkommen will. Die Gute ist nämlich wuschig wie die Nachbarskatze und will unbedingt mit Harry ins Bett. Teilweise kann man ihre Situation verstehen. Sie ist in einem cardassianischen Arbeitslager aufgewachen, war an der Sternenflottenakademie eine graue Maus und hat Jahre als Borg verbracht. Jetzt will sie die letzten Wochen maximal nutzen und muss sich um Zurückhaltung keine Sorgen mehr machen. Trotzdem ist es fast schon zum Fremdschämen, wie sie jede Gelegenheit nutzt, um sich Harry auf völlig plumpe Weise an den Hals zu werfen, obwohl er ihr mehrfach einen Korb gibt. Noch schlimmer: auf seine Erklärung, er kann sich auf keine Beziehung einlassen, da er immer vor Augen hätte, sie in einem Monat zu verlieren, reagiert sie mit Vorwürfen und nennt ihn einen Feigling, der seine Chancen nicht nutzt. Die Alte hat leicht reden, sie ist ja in vier Wochen eh weg und Harry ist der, der mit gebrochenem Herzen zurückbleibt.
    Das Kapitel zeigt auch ein Problem in seiner Funktion als Kurzgeschichtensammlung, da sich Ereignisse widersprechen. Neelix sorgt schließlich für den Sinneswandel, indem er Kim erzählt, dass er während seiner Beziehung mit Kes permanent ihre kurze Lebensspanne vor Augen hatte, ihren Abschied jedoch dadurch verkraftete, da er sich immer an die gemeinsame schöne Zeit erinnern wird. Ein paar Kapitel zuvor hieß es noch, dass er die Trauer auch Jahre später noch nicht überwunden hatte. Harry ist daraufhin bekehrt, steigt mit Marika ins Bett und hat eine phantastische Woche mit ihr....bis sie sich freiwillig für eine Selbstmordmission meldet und Kims Versuche, ihr den Einsatz auszureden, mit einem "Ich sterbe doch eh in drei Wochen, Spatz. Heul nicht rum" abtut.


    Eighteen Minutes: spielt während der Episode "Es geschah in einem Augenblick". Wir erinnern uns, die Voyager findet einen Hochgeschwindigkeitsplaneten und schickt den Doktor nach unten, um Forschungen zu betreiben. Natürlich kommt es zu Problemen und aus den Drei-Sekunden-Voyager --> zwei Tage auf dem Planeten werden letztlich die titelgebenen 18 Minuten...drei Jahre, die der Doktor auf dieser Welt verbringen musste.
    Das Kapitel wird anhand seiner Logbucheinträge erzählt, wodurch natürlich der ruppige Charme des Doktors schön hervorsticht. Die Geschichte konzentriert sich auf eine Handvoll Sätze, die der Doc nach seiner Rettung über das Leben auf dem Planeten preisgibt, und erweitert diese stark, um seinen Aufenthalt zu schildern. Im Mittelpunkt steht dabei, neben seiner platonischen Beziehung zu einer Stadtbewohnerin, auch der Bombenangriff eines feindlichen Staates. Die Berichte, wie er in den Trümmern der Häuser nach Überlebenden suchte, wirken in diesen Tagen natürlich komplett anders und haben einen bitteren Beigeschmack.
    Leider konzentrieren sich das Logbuch des Doktors praktisch nur auf sein erstes Jahr auf dem Planeten. Anfangs berichtet er noch im Abstand von einigen Tagen, später werden diese länger und nachdem sich das Chaos um den Angriff gelegt hat, berichtet er nur noch spärlich. Das zweite und dritte Jahr wird nur durch kurze Einträge über die Entwicklung seines Patenkindes dargestellt, oft im Abstand von bis zu 300 Tagen. Sehr schade, davon hätte man gern mehr gelesen.


    Or the Tiger: spielt zum Ende der sechsten Staffel. Die Voyager klagt über diverse Fehlfunktionen und als Quelle davon wird schließlich ein naher Asteroid entdeckt. Dieser ist ein Jahrtausende altes Schiff, in dem B'Elanne eine Möglichkeit sieht, geschwind in die Heimat zurückzukehren.
    Das Positive zuerst, wie irgendwann vorher bereits erwähnt greift auch dieses Kapitel Ereignisse aus einer TV-Episode auf. In diesem Fall die Mitglieder der Equinox, die nach der Zerstörung des Schiffes auf der Voyager aufgenommen wurden, nur um anschließend nie wieder erwähnt zu werden.
    Ansonsten ist die Geschichte eine einzige Katastrophe und das schwarze Schaf der Sammlung. Im Mittelpunkt steht B'Elanna, die das fremde Schiff untersuchen soll, in erster Linie aber einen unglaublichen Hass auf die Equinox-Mannschaft hegt, in diesem Fall den offenbar bereits etablierten Lessing, den sie durchgehend ablehnend begegnet und grundsätzlich für alles verantwortlich macht, was schief geht. Der Grund dafür: diese Crewmitglieder haben noch die Möglichkeit, ihre Schandtaten wieder gut zu machen, wohingegen ihre Akademieliebe, der erste Offizier der Equinox dazu keine Gelegenheit mehr hat, da er gestorben ist. Dass er der Schlimmste der Bande war ignoriert sie dabei.
    Auch ansonsten verhält sich Torres durchgehend agressiv und patzig, vergräbt sich etwa in die Arbeit und rotzt Paris an, als dieser nach ihr sieht. Im Anschluss denkt sie nur "Der beruhigt sich eh wieder". Am Ende will sie sich schließlich über Janeways direkten Befehl hinwegsetzten, um die Voyager im Alleingang zurück nach Hause zu bringen, als sie aber Lessing an Bord des fremden Schiffes begegnet, verurteilt sie ihn sofort als Verräter und Saboteur und bricht ihm direkt eine Handvoll Rippen.
    Auch in technischer Hinsicht versagt das Buch. Die Erklärung, wie man das eigene Schiff zurück bringen will, macht keinen Sinn und bleibt bewußt schwammig. Irgendwas mit "Die Galaxis ist ein Fluss, wir benutzen den Asteroiden als Anker und bringen den Alpha-Quadranten zu uns". Keine Ahnung. Auch die Vorgänge an Bord des Schiffes der Fremden bleiben unklar. Im Ganzen wirkt es einfach, als hätte der Autor nicht eine Folge der Serie gesehen.


    Bottomless: spielt während der letzten Hälfte der siebten Staffel. Auch hier werden die Ereignisse um die Equinox wieder aufgegriffen, diesmal steht jedoch Crewman Marla Gilmore im Mittelpunkt. Janeway und Chakotay gehen auf einer Unterwassertour verloren und Gilmore wird für eine Rettung eingeteilt.
    Die Geschichte ist überraschend pessimistisch. Marla hat sich nach anderthalb Jahren immer noch nicht in die Crew eingefunden und wird nur für niedere Arbeiten benutzt. Auch hier ergibt sich wieder ein kleines Problem mit der mangelnden Absprache zwischen den Autoren. Während es in der vorherigen Geschichte so aussieht, als wären die Leute von der Equinox inzwischen Teil der Besatzung, wirkt es hier so, als würde man sie immer nich nicht akzeptieren. Zugegeben ist Gilmore ein ziemlicher Trauerclown und vergeht in Selbstmitleid, weshalb klar ist, dass sie zum Teil selbst daran Schuld ist, keine Kontakte zu finden. Allerdings wird auch deutlich gezeigt, dass Janeway selbst nach wie vor eine Stinkwut im Bauch hat und die entsprechenden Crewmitglieder am liebsten zu permanenten Unterdecklern degradieren würde.
    Viel ist von der Geschichte an sich nicht hängen geblieben. Zugegeben war ich den ganzen Tag hundemüde und konnte mich nicht konzentrieren, der Stil unterscheidet sich jedoch auch deutlich von den anderen Kapiteln. Es ist ein persönlicher Stil, der Gilmore (und teilweise Janeway) und deren Gedanken und Gefühle in den Mittelpunkt stellt, die Handlung selbst findet praktisch nur nebenbei statt.


    Im Ganzen war das Buch in Ordnung. Einige Geschichten sind besser als andere, aber das ist normal. Es gibt einen weiteren Band zu DS9, der ebenfalls anlässlich des Zehnjährigen erschienen ist, aber ob ich mir den auch noch kaufen werde, ist eine andere Frage.


  • Empfohlen hat's mir meine Schwester. Selber nicht gelesen, weil sie kein Science-Fiction mag, aber es ist in ihrer Amazon-Liste aufgetaucht.


    Die dreibändige Reihe spielt in der Zukunft, nachdem der Zugang zur Raumfalte entdeckt wurde, die das Überwinden gewaltiger Strecken in kürzester Zeit ermöglicht. Da ein längerer Aufenthalt in der Falte negative Auswirkungen auf Körper und Geist hat und diese mit dem Alter zunehmen, wurde die Aurora-Akademie gegründet, an der Jugendliche zu Mitgliedern des Aurora-Squads ausgebildet werden und als neutrale und unabhängige Partei die verschiedensten Missionen erfüllen.
    Einer der Heldenpons der Reihe ist Tyler Jones, Jahrgangsbester und deshalb mit dem Privileg, sich aus sämtlichen Studenten sein Traumteam zusammenzustellen. Das geht jedoch gründlich in die Hose, als er am Vorabend der Auswahl auf ein seit 200 Jahren verschollenes Kolonieschiff stösst, aus diesem die titelgebende Aurora rettet, infolgedessen zu spät kommt und nur noch die Verliererkandidaten übrig sind, die keiner haben wollte. Dumm gelaufen.
    Sehr schnell zeigt sich allerdings, dass Aurora mehr ist, als nur ein aus der Zeit gefallenes Mädchen und als sie übernatürliche Kräfte entwickelt und der Geheimdienst der Erde auftaucht ist klar, dass etwas sehr viel Größeres im Gange ist.


    Laut einer Kritik auf Amazon braucht man für die ersten 150 Seiten etwas Sitzfleisch und das ist nicht übertrieben. Freilich müssen zuerst die Welt des Buches und die Charaktere vorgestellt werden und das zieht sich auch etwas, aber sobald die Truppe für vogelfrei erklärt wird und man sich dem Mysterium um Aurora zuwendet, wird es interessant und spannend.
    Das Buch geht teilweise sogar in eine überraschende Richtung und wird fast schon zu einer Schatzhatz im Weltraum, da Aurora, wenn ihre Kräfte einsetzen und ihr Bewusstsein ausfällt, nur kryptische Hinweise gibt, die nach und nach zur Wahrheit führen. Das funktioniert, fühlt sich teilweise aber auch gestreckt an, wenn etwa ein großer Einbruch beim Mafiaboss ansteht, um ein geheimes Artefakt zu stehlen, welches Licht ins Dunkel bringen könnte, und der dann doch relativ glatt abläuft. Die Charaktere werden dann doch zu häufig als total talentiert beschrieben, letztlich sind es nur einige Jugendlichen. Wenn dann eine Seite lang beschrieben wird, wie uneinnehmbar die Schatzkammer des Gangsterbosses ist, diese dann aber doch vergleichsweise spontan und simpel gestürmt wird....naja.


    Die Charaktere sind auch einer der Aspekte des Buches, auf den extra eingegangen werden muss, da diese zum Teil weit auseinandergehen.
    Heldenpon Tyler ist in Ordnung, wird aber ein paarmal zu oft als groß, blond, blauäugig und durchtrainiert beschrieben. Man bitzt dann doch das ein oder andere Mal die Wunschvorstellung der Autorin durch. Glücklicherweise ist er aber nicht perfekt, sondern hat durchaus Ecken und Kanten, in diesem Fall ein absolutes Befolgen der Regeln, über dass er dann doch hinauswächst.
    Auch Zwillingsschwester Scarlett funktioniert sehr gut. Als die Diplomatin des Teams ist sie blitzgescheit, stets vorbereitet und rettet den anderen auch mehr als einmal den Hintern, da sie mitdenkt und logische Schlüsse zieht.
    Auf der so lala-Seite stehen Kal, der mürische Mann fürs Grobe, der sich gern am Rande hält, sowie Zila, die Wissenschaftlerin, die sozial sehr eingeschränkt ist und am ehesten wie ein Sheldon Cooper in space wirkt.
    Der Rest der Truppe ist dann eher etwa bis ziemlich nervig. Pilotin Cat ist ein Mannweib, eigentlich immer schlecht gelaunt und deshalb meistens unsymphatisch. Techniker Fin ist der typische Comdeycharakter, der seine Unsicherheiten hinter lahmen Sprüchen versteckt und ziemlich lästig ist, da er IMMER, von der ersten bis zur letzten Seite, irgendwas dämliches sagt. Und leider fällt auch Aurora selbst in die Kategorie der Nervenzwerge. In ihrem Fall ist es dieses ständige Wechseln von selbstbewußt und gelassen zu panisch und kurz vor dem Koller. Einerseits ist es natürlich verständlich, wenn man ihre Situation berücksichtigt, deshalb aber auch unglaubwürdig, wenn sie von Jetzt auf Gleich doch wieder zu irgendeinem Konter ansetzt


    Neben dem bereits erwähnten Problem der Übertalentiertheit gibt es noch einen Punkt, der die Charaktere ziemlich runterzieht: die sind alle so dermaßen sexbesessen und scheinen ausschließlich mit ihrer Libido bzw. ihrer Gurke unten zu denken. Nicht falsch verstehen, dass Ganze bleibt durchgehend gemässigt, schließlich ist es immer noch ein Jugendroman, aber alle scheinen sich durchgehend in der Paarungsphase zu befinden. Tyler wird permanent von allen als absoluter Traummann beschrieben und bei jeder Gelegenheit muss darauf hingewiesen werden, wie fesch der ist. Mehrfach wird aufgegriffen, dass er und Cat früher was miteinander hatten, über das sie immer noch nicht hinweg ist. Fin wirft durchgehend mit schlechten Anmachsprüchen um sich und Aurora schwärmt abwechselnd für Tyler und Kal, wenn sie nicht grad wieder kurz vorm Koller steht. Sie wacht nach ihrer Rettung in der Krankenstation auf, hat natürlich keine Ahnung, was grad los ist....aber muss trotzdem erstmal und ausführlich festhalten, wie verdammt fesch der Kerl in Unterwäsche neben ihr ist. Scarlett vertreibt sich auf dem Weg zum nächsten Ziel die Zeit damit, sämtliche Männerkontakte in ihrer Sexliste durchzugehen und diese auf den neuesten Stand zu bringen und die sonst so coole Cat wird von Eifersucht übermannt, wenn Tyler jemand anderen ansieht.
    Oft wirken diese Passagen völlig unpassend und stören den Lesefluss und auch wenn ich der letzte bin, der durchgehend auf die heutige Zeit und die neuen Werte pocht, selbst mich nervt es, wie oft Charaktere mit hin und wieder eingestreuten Sätzen tatsächlich auf Lustobjekte reduziert werden.
    Besonders seltsam ist in der Hinsicht übrigens, dass bei Kal nach dem ersten Augenkontakt mit Aurora augenblicklich ein genetischer Paarungstrieb einsetzt und er sie, ob er will oder nicht, fortan als seine Schicksalspartnerin sieht. Wird an sich recht gut aufgebaut, da er diesen Trieb zuerst unterdrücken will, aber braucht's das echt, dass die Hormone eines der beiden Aliens ausgerechnet bei Aurora einsetzen, die nicht mal zu seinem eigenen Volk gehört?


    Sehr gelungen ist, dass mit jedem Kapitel die Perspektive und somit auch der Schreibstil ändert. Tyler und Scarlett erzählen "normal", Cat flucht die ganze Zeit und bei Fin geraten die lahmen Sprüche völlig außer Kontrolle. Interessant ist die Methode natürlich bei Kal, da hier auch seine Alienkultur eine Rolle spielt.
    Gelungen ist das auf jeden Fall, da man auf diese Weise auch sehr viel über die Charaktere, ihre Gedanken und Gefühle erfährt, ohne dass diese laut ausgesprochen bzw. eine entsprechene Situation herbeigeführt werden muss. Zila ist hier übrigens die Ausnahme, die bekommt nur eine Handvoll Seiten im ganzen Buch. Passt aber, weil es mit ihrer sozial schwachen Persönlichkeit konform geht. Die beschreibt halt nicht ellenlang, wie sie im Labor irgendwelche Versuche durchführt, sondern sagt einfach "Ich starte das Experiment. Die Analyse wird eine Stunde dauern, solange lese ich ein Bericht über das Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit."


    Gelungen ist das Buch durchaus. Es ist kein Meisterwerk und oft wirkt es erzwungen cool und jugendlich, aber die Handlung funktioniert und es bleibt spannend. Erfreulicherweise gibt es auch zum Ende die ein oder andere Antwort, etwa auf die Frage, warum der Planet, zu dem Auroras Kolonieschiff unterwegs war, auf der roten Liste steht und absolutes Sperrgebiet ist, statt diese Punkte bis zum Ende aufzuschieben. Und einer darf im Finale sogar sterben.
    Werde sicher auch die beiden Nachfolger lesen, auch wenn's mich nicht so sehr reizt wie etwa Percy Jacksons lustige Abenteuer.

  • Und die gleich hinterher! Aber nur geschwind, weil Kurzgeschichten.



    Wollte eigentlich den nächsten (und letzten) richtigen Roman zu Titan lesen, hab dann aber gemerkt, dass mir diese Kurzgeschichte noch fehlt. Also schnell zwischengeschoben.
    Der Start lässt schon Zweifel aufkommen. Die Titan bekommt den Auftrag, zu einer Welt zu reisen, die vor Jahrzehnten von zwei Spezies gleichzeitig kolonisiert wurde und die sich absolut nicht grün sind. Riker steht nach diesem Befehl kurz davor, aus der nächsten Luftschleuse zu springen und man fragt sich schon, was im Namen des Erbauers bei einer früheren Mission der Enterprise dort vorgefallen ist, aber ein langer Rückblick enthüllt, dass beide Spezies lediglich absolute Stur- und Kindsköpfe sind, die nicht mal der große Picard versöhnen konnte.
    Spezies A weigert sich strikt, die anderen anzuerkennen ("Wer? Wie? Kenn ich nicht. Nie gehört. Außer, Sie sprechen von dem Ungeziefer da drüben"), während Spezies B den Planeten spontan zu ihrem gelobten Land ernannt hat und einen alten, vulkanischen Amboss als höchste Reliquie ihrer Religion sieht, um ihre Ansprüche durchzusetzen. Glücklicherweise wird die Geschichte nach diesem komödiantischen Ausflug dann doch recht ernst, als die Titan beim Eintreffen entdeckt, dass Spezies B komplett und spurlos verschwunden ist.
    Richtig zünden will das Ganze aber doch nicht. Zum größten Teil liegt es daran, dass beide Alienrassen so lästig präsentiert werden, dass es einfach völlig egal ist, was mit einer von ihnen passiert ist. Immerhin gibt es am Ende noch eine anständige Raumschlacht, was beim kurzen Umfang von gut 100 Seiten nicht selbstverständlich ist und die Geschichte an sich ist eine indirekte Fortsetzung der TNG-Folge "So nah und doch so fern". Mag ich immer recht gern, wenn TV-Episoden irgendwie fortgesetzt werden.




    Das Ingenieurskorps der Sternenflotte schieb ich immer dazwischen, wenn ich nach einem Roman nicht direkt den nächsten anfangen will. So jetzt auch.
    Die beiden Kurzgeschichten wenden sich der interessanten Frage zu, was eigentlich die Charaktere aus Serie X während des Dominion-Kriegs gemacht haben. Die Rahmenhandlung bildet hier ein alter Gegenspieler der Besatzung der DaVinci, der persönliche Logbücher aus eben dieser Zeit in seinen Besitz gebracht hat und mit deren Analyse hofft, eine Schwäche für zukünftige Begegnungen zu finden. Ist an sich völlig unwichtig, da dem Mann abseits vom Intro nur ein, zwei Seiten gewidmet werden, ist aber trotzdem schön, dass man sich tatsächlich was überlegt hat, um tatsächlich etwas Kontext zu haben.
    Band 1 beinhaltet drei Episoden, sind also Kurzgeschichten in einer Kurzgeschichte. In der ersten Folge ist die Ärztin der DaVinci im Einsatz, als ihr Schiff in einen Kampf gerät und schwer in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine gelungene Idee, ein Gefecht aus einer anderen Perspektive als der Brückenbesatzung zu liefern und zu sehen, wie es auf der Krankenstation zugeht, nämlich ziemlich schwer. Es gibt hier kein gutes Ende und nichts, nur jede Menge Tote, wie es im Krieg eben oft der Fall ist.
    Folge 2 dreht sich um den Linguisten des Schiffs, der rekrutiert wird, um mit einigen Experten einen neuen Geheimcode des Dominions zu entschlüsseln. Recht unspektakulär, abseits des Spontan-Lovers des Mannes kommen auch die anderen Mitglieder des Teams kaum zu Wort und am Ende ist's natürlich wieder eine göttliche Eingebung, die das Problem löst, trotzdem eine gelungene Geschichte, die wie mit der Ärztin wieder eine neue Seite des Krieges zeigt.
    Episode 3 ist recht simpel, ein Undercovereinsatz mit Sonya Gomez soll eine kaum bewachte Station des Dominions zerstören. Natürlich geht einiges schief und am Ende ist es Gomez neues Projekt, dass allen den Hintern rettet.
    Band 2 hat nur eine, etwas größere Geschichte, die DaVinci soll eine Kommunikationsstation reparieren, gerät dann allerdings mit den Cardassianern aneinander. Dabei kommt auch eine neue Geheimwaffe des Dominions zum Einsatz, welche die Crew vorher aus Versehen geborgen hat.


    Im Ganzen ein netter Zeitvertreib. Durch die Kürze der Serie an sich kann natürlich kein episches Abenteuer erzählt werden, gerade im ersten Band bekommen die Geschichten nur jeweils knapp 30 Seiten, man macht aber das Beste draus und gleicht es durch die Vielfalt und verschiedenen Erzählweisen wieder aus. Besonders interessant ist, das mindestes der zweite Band vor Beginn der eigentlichen Serienhandlung spielt und zeigt, wie zwei Hauptcharaktere überhaupt erst an Bord des Schiffs kamen.


    Mal schaun, wann's weitergeht. Wie erwähnt lese ich das CoE immer spontan und nur so nebenbei, als nächstes steht wieder ein Zweiteiler mit katastrophalem Ende an, um dessen Folgen sich auch die folgenden vier, fünf Ausgaben drehen. Dann endet die deutsche Veröffentlichung der Reihe auch, so richtig zündete die Serie hierzulande leider nicht, auch wenn's verständlich ist. Allerdings kann man problemlos zur englischen Version greifen, und die furchtbaren Titelbilder in Fanart-Qualiltät sieht man auf dem Kindle eh nicht.


  • Abenteuerromane sind cool. Uncharted auch. Passt also. Irgendwann spontan gekauft, lag das Buch seine Zeit im Regal, bis ich es jetzt endlich gelesen habe. Einen Backog gibt es nicht nur bei Videospielen, meine Damen und Herren.


    Ein alter Spezl von Sully wird ermordet und als sie der Sache auf den Grund gehen wollen, entdecken Sully, Nate und die Tochter des Ermordeten dessen Nachforschungen über Leben und Wirken des Dädalus, der nicht nur drei, sondern auch ein viertes, titelgebendes Labyrinth errichtet haben soll. Inklusive unermässlicher Reichtümer und so manch anderem Mysterium. Die Schatzhatz kann beginnen.
    Das Buch funktioniert als Umsetzung sehr gut und liest sich tatsächlich, wie sich die Vorlagen spielen. Die üblichen Besandteile sind alle vorhanden. Ein antikes Mysterium, eine Jagd zu verschiedenen, exotischen Orten, der moderne Gegenspieler, der mysteriöse Geheimbund, die (mehr oder weniger) logische Erklärung am Ende über das Wunder der Legende und auch die Frotzeleien zwischen Nate und Sully. Alles da.


    Freilich darf man kein literarisches Meisterwerk erwarten, es ist einfache Lektüre, aber wer die Spiele kennt, der weiß, was auf einen zukommt. Teilweise liest sich das Werk etwas zu gestreckt. Wenn es schon eine dramatische Enthüllung ist, dass Dädalus neben dem bekannten Labyrinth auf Knossos und einem kürzlich entdeckten in Ägypten noch ein geheimes, drittes gebaut hat, dann reicht das eigentlich schon und man braucht eigentlich kein noch geheimeres, viertes.
    Auch das Ende kommt recht plötzlich. Man braucht keinen ewig langen Epilog, der vorhandene mit vier Seiten reicht da eigentlich, aber wenn es noch zehn Seiten bis zum Abschluß sind und der Showdown immer noch nicht angefangen hat, ist klar, dass es eher abrupt endet. Klappt halt bei einem Videospiel, bei einem Buch nicht so ganz.
    Positiv fällt aber auf, dass unnötige Passagen der Geschichte direkt weggelassen werden. Wenn beispielsweise der Geheimbund zuschlägt, den Piloten des Flugzeugs ermordet und sich Drake plötzlich am Steuer wiederfindet, dann muss man nicht seitenlang beschreiben, wie er versucht, dass Ding zu landen, sondern kann mit dem nächsten Kapitel direkt ein paar Stunden/Tage voranspringen. Das gleiche gilt, wenn die Truppe unterirdisch verschüttet wird und Nate tauchend einen Ausgang findet. Das langt dann auch, wie sämtliche Akteure in die Freiheit schwimmen darf man sich gern sparen.


    Buch war in Ordnung. Ist zugegeben nichts, was man braucht, auch als Fan der Serie ist es nicht notwendig (es gibt keinen Verweis auf die Spiele, Elena wird nicht mal indirekt erwähnt), man macht aber auch nicht viel falsch damit, wenn man die Vorlage mag.
    Gedauert hat's bei mir gut drei Wochen, bin diesmal sehr langsam durchgekommen, hab teilweise auch nur ein paar Seiten pro Tag gelesen, weshalb sich die gut 220 Seiten dann doch gezogen haben. War übrigens die englische Variante, die war damals ein paar Gulden günstiger als die deutsche. Ich glaub, die war sogar ziemlich teuer für ein einfaches Taschenbuch.

  • War übrigens die englische Variante, die war damals ein paar Gulden günstiger als die deutsche. Ich glaub, die war sogar ziemlich teuer für ein einfaches Taschenbuch.

    Ist das nicht meistens so? Ich weiß noch, das ich vor 15 Jahren oder so, als ich noch regelmäßig gelesen habe, dann regelmäßig auf die englischen Ausgaben umgestiegen bin, weil die einfach immer günstiger waren. Dadurch wurde mein Englisch Verständnis auch endlich besser (Schulenglisch auch eher schlecht als recht), was mir heute bei Spielen (vor allem Japano, die nur engl Lokalisierung bekommen) auch sehr hilft ^^

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    ~Make of thyselves that which ye desire. Be it a Lord. Be it a God. But should ye fail to become aught at all, ye will be forsaken. Amounting only to sacrifices.~

  • Wenn ich mich recht entsinne, hängt das z.T. auch mit dem verwendeten Papier v.a. in amerikanischen Ausgaben zusammen. Das Papier ist oft wesentlich dünner als das deutsche "Normalblatt". Und bei original-englischen Büchern gibt es sicherlich auch immer noch einen kleinen Zuschlag für den Übersetzungsaufwand, vermute ich.

  • Ja, das mit dem Papier hatte ich auch schon gehört. Außerdem verwenden sie meist einen anderen Font, durch den mehr Wörter auf die Seite passen/ Sprache bedingt weniger Platz braucht - und somit weniger Seiten notwendig sind.
    Wie gesagt, mir hat es geholfen, mein Englisch zu verbessern ^^"

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  • Stimmt auch wieder. Generell kann ich's nicht sagen, aber die paar englischen Taschenbücher, die ich habe, haben eher so eine Wegwerfqualität. Vor allem merkt man's am Papier. Das liegt irgendwo zwischen unseren Taschenbüchern und den billigen Heftromanen. Oft sieht man's auch am Titelbild, die werden nicht selten innerhalb von fünf Minuten zusammengebastelt. Hab selten so hässliche Cover gesehen wie auf amerikanischen Büchern.


    Preislich weiß ich gar nicht, ob man da heutzutage noch so viel einspart. Ich glaub, da haben sich die Preise ziemlich angepasst, die Unterschiede in der Qualität sind aber nach wie vor vorhanden.



  • Für zwischendrin ganz was anderes.


    Hab das Buch vor über drei Jahren gekauft, inzwischen sind mir auch, soweit bisher erschienen, die Bücher zu den anderen Werken ins Haus gekommen. Jetzt auch endlich gelesen. Wurde Zeit.


    Es handelt sich um eine Mischung aus Nacherzählung, Making-Of und detaillierte Analyse, eingeteilt in verschiedene Kapitel.


    Akt 1 ist eine chronologische Übersicht der gesamten Geschichte sowie der Geographie des Spiels. Klingt vielleicht auf den ersten Blick langweilig, hat mir aber mit am meisten Spaß gemacht. War wirklich schön, die bekannte Handlung noch einmal komplett Revue passieren zu lassen und dabei auch die kleinen Details zu sehen. Teil 8 ist bei weiten nicht so komplex wie etwa der direkte Vorgänger, aber erst durch die Nacherzählung wird einem etwa bewußt, was für ein bewegtes Leben Laguna etwa hatte und welche Abenteuer der erlebte. Durch die Zeitsprünge zwischen den verschiedenen Rückblenden geht das tatsächlich etwas unter.


    Auch der Gründungsmythos um den Großen Hyne wird bei der Gelgenheit beleuchtet, wobei mir aufgefallen ist, dass Teil 8 wahrhaftig eines der wenigen Spiele ist, in dem relativ früh eine Legende erwähnt wird, die aber tatsächlich kaum von Belang für den Rest ist.


    Akt 2 widmet sich offenen Fragen sowie diversen Theorien, vor allem dem Thema der Hexen an sich, was im Spiel oft als gegeben dargestellt und kaum vertieft wird. Auch die Zeitkomprimierung wird näher betrachtet und analysiert, da auch hier relativ viel offen bleibt.


    Die Theorien widmen sich den bekannten Themen, vor allem Squall ist tot und Rinoa = Artemisia, sogar recht ausführlich. Finde es dabei nur etwas schade, dass der Autor recht deutlich durchblicken lässt, was er von letzterer hält (nicht viel), das Thema aber trotzdem immer wieder aufgegriffen wird.


    Akt 3 entfernt sich etwas vom Thema und betrachtet die Beziehung Fan-Schöpfer und inwiefern ersterer im Nachhinein ein Werk beeinflußen kann. Das Kapitel liest sich zugegebenermaßen recht trocken und schwer, beschäftigt sich auch mit der Frage generell und nicht konkret auf Final Fantasy bezogen und nimmt als Beispiel etwa Eblangelion, über das die Fans auch Jahre später noch philosophieren und weiß die Göttin was hineininterpretieren, während der Hideaki Anno nur achselzuckend sagt "Mei, hab ich verwendet, weil es sich cool anhört".


    Akt 4 ist das klassische Making of und berichtet von der Entstehung des Spiels und den verschiedenen Aspekten. Von der ersten Idee, der Ausarbeitung verschiedener Themen, Problemen bei der Produktion bis hin zu verworfenen Plänen. Kann man natürlich alles auf diversen Seiten im Internet nachlesen, ist aber schön, es hier zusammengefasst zu haben. War auch das erste Mal, dass ich von der letztlich nicht durchgesetzen Idee gelesen habe, die drei Gardens irgendwann zu einem Mecha zu kombinieren.


    Akt 5 betrachtet diverse Aspekte des Spiels, angefangen bei den handelnden Personen und analysiert diese und ihre Rollen. Vor allem geht es aber um die Frage, warum der achte Teil damals so kontrovers aufgenommen wurde. Vor allem für mich interessant, da Teil 8 für mich der Start der Reihe war und mich Neuerungen wie das Fehlen von Schatztruhen, Geld von Monstern und das kaum vorhandenen Ausrüstungssystem deshalb nicht störten. Grade das lustige Wertesystem mit dem Koppeln von Zaubern war wohl für viele alte Hasen ein extremer Schnitt und erst jetzt wurde mir bewußt, wie sehr sich das Spiel auch heute noch von seinen Vorgängern, Nachfolgern und anderen J-RPGs unterscheidet. Heute würde ich wahrscheinlich auch anders übers Gameplay denken.
    Aber auch andere Punkte werden angesprochen, etwa wie sich die japanische Vorstellung einer Hexe von der westlichen unterscheidet und welche Auswirkungen das auf die Wahrnehmung der Fans hatte oder die Eigenheiten der französischen Sprachfassung.


    Akt 6 beschäftigt sich abschließend kurz mit der Musik und dem Soundtrack, vor allem natürlich mit Eyes on Me.


    Sehr interessant war übrigens tatsächlich auch das persönliche Vorwort des Autoren, in dem er erklärt, welchen persönlichen Wert das Spiel für ihn hat und er sich etwa daran erinnert, wie er kurz nach der Veröffentlichung die japanische Version erhielt und bis zum Ende der ersten CD spielte, ohne auch nur ein Wort zu verstehen oder wie er sich wie eine Schneekönigin Elsa gefreut hat, als er dank seiner Arbeit als Redakteur Monate vor Verkaufsstart bereits eine komplett übersetzte Fassung bekam.


    Abgerundet werden die verschiedenen Kapitel durch diverse Details und diverse Fakten, a la Wusstet ihr eigentlich schon, dass.....zum Beispiel Irvine im Trabia Garden mit dem Basketball trifft oder nicht, je nachdem, wieviele Monster man bereits erledigt hat.


    Hat Spaß gemacht, dass Spiel auf diese Weise noch einmal zu erleben, vor allem, wenn man eine besondere Verbindung dazu hat. Wie gesagt, für mich war es der erste Teil der Reihe, der mich damals extrem begeistert hat.
    Freu mich schon auf die anderen Bücher hier im Regal. Kann sich nur noch um Jahre handeln, bis ich dazu komme.


  • Empfohlen von der Schwester, auch wenn sie selbst es nicht gelesen hat. Klang aber interessant, schönes Titelbild, also gekauft.


    Erzählt wird das Buch aus zwei Perspektiven. Protagonistin 1 ist die junge Nahri, die in Kairo auf der Straße lebt und sich ihren Unterhalt mit Taschendiebstählen und angeblichen Wunderheilungen verdient. Bei einer inszenierten Teufelsaustreibung beschwört sie jedoch aus Versehen nicht nur den Dschinn Dara, sondern weckt damit noch die Aufmerksamkeit einer Gruppe Ifrit, die fortan Jagd auf die beiden machen. Damit bleibt Dara nichts anderes übrig, als Nahri widerstrebend nach Daevabad, der Heimat der Dschinn und titelgebender Stadt aus Messing zu bringen
    Protagonist 2 ist Ali, zweiter Sohn des Herrschers und somit Prinz von Daevabad, der mit den dortigen Zuständen und Ungerechtigkeiten unzufrieden ist. Vor allem die Halbblüter, die ein menschliches Elternteil haben, haben in der Stadt aus Messing keinerlei Privilegien und werden wie Sklaven behandelt. Als sein Vater ihn jedoch dazu zwingt, endlich seinen Pflichten als Mitglied der Königsfamilie nachzukommen, muss er plötzlich gegen seine Überzeugungen handeln und soll eben jene verfolgen, die er bislang im Geheimen unterstützt hat, während ihm langsam klar wird, das diese Rebellen scheinbar doch nicht die reine Opferrolle innehaben, in der sie sich ihm bislang präsentiert haben.
    Zur Mitte des Buches erreichen Nahri und Dara schließlich ihr Ziel und die beiden Handlungsfäden werden vereint. Nahris wahre Herkunft wird enthüllt und sie tritt in die Dienste des Herrschers, der ihr Ali zur Seite stellt, um sie zu überwachen und sie dezent zu beeinflußen.


    Die erste Hälfte des Romans war zugegeben sehr anstrengend zu lesen und konnte mich kaum begeistern. Im Nahri-Akt passiert erstaunlich wenig, sie und Dara reisen nur weiter gen Daevabad und werden hin und wieder von diversen Kreaturen angegriffen, während der Ali-Akt fast schon politisch belastet und damit recht trocken ist.
    Hauptproblem ist allerdings die nicht enden wollende Flut an Fremdwörtern, mit der man pausenlos bombardiert wird und die tatsächlich den Lesefluss massiv einschränkt. Es gibt die Dschinn, es gibt sechs verschiedene Stämme, es gibt abtrünnige Dschinn, es gibt verschiedene Kasten, es gibt weitere Elementarvölker,....und alles und jeder hat seinen eigenen Namen. Weiterhin gibt es Weiterhin gibt es Bezeichnungen für Waffen, Kleidung, Gebäude und Essen und nicht zuletzt natürlich sehr viele Charaktere, die alle für unsereins exotische Namen haben und die man sich auf Anhieb kaum merken kann. Es ist diese gewaltige Masse an unbekannten Wörtern, ob jetzt aus tatsächlich existierender Mythologie übernommen oder von der Autorin frei erfunden, mit der man regelrecht erschlagen wird und die es wirklich erschwert, sich in das Buch hineinzufinden. Wenn Nahri (stellvertretend für den Leser) etwa nach der Stadt aus Messing fragt und als Antwort von Dara "In Daevabad herrschen nun die Geziri, die die Kontrolle von den Nahid übernommen haben, welche nach der Eroberung durch die Mahid und die Daeva jahrhundertelang regierten" bekommt, hilft das vergleichsweise wenig. Man bekommt leider gar nicht erst die Zeit, all die Fachbegriffe zuzuordnen und oft ist es einfach zu viel. Es müssen nicht ständig die sechs verschiedenen Stämme der Dschinn erwähnt werden, von denen mindestens vier kaum eine Rolle spielen und es braucht auch nicht drei verschiedene Wörter für Bruder oder Schwester, die durchgehend verwendet werden.
    All das führte leider dazu, dass ich irgendwann in Verlauf der ersten Hälfte ziemlich abgeschalten habe, weil ich keinen Überblick mehr hatte, wer da grade mit wem was wieso macht und sowieso und überhaupt. Zwar gibt es am Ende des Buches ein eingebautes Glossar, welches sämtliche Begriffe kurz erklärt, aber wer will schon fünfmal pro Seite nachsehen.


    In der zweiten Hälfte kommt glücklicherweise ein Umschwung. Einerseits nimmt das Bombardement an Fachbegriffen ab, andererseits hat man sich inzwischen doch irgendwo gemerkt, dass die Sahrayn halt irgendeiner dieser sechs Stämme sind, weiß aber auch, dass Details letztlich unwichtig für die laufende Handlung ist. Außerdem werden die Charaktere aktiver und es macht halt doch einen Unterschied, ob über das Leben in der Messingstadt nur erzählt oder es tatsächlich gezeigt wird.


    Überrascht hat mich übrigens die Wahl der Protagonisten. Der Inhaltstext klingt, als stünde Nahri im Mittelpunkt mit Dara als ihr Begleiter, von Ali ist keine Rede. Das der Roman gleichwertig zwischen Nahri und Ali aufgeteilt ist kam unerwartet, aber auch, dass Dara in der zweiten Hälfte oft in den Hintergrund rückt.
    Überhaupt muss Dara an sich stark kritisiert werden, da der ständig seine Persönlichkeit wechselt, teilweise auch mitten in einer Szene und fast schon wie verschiedene Charaktere wirkt. Er beginnt als der übliche Grantler, sehr wütend über seine Beschwörung aus Versehen und ein ziemlicher Raufbold, der auch keine Probleme damit hat, mit den Füssen voran in den Schlund eines Monsters zu springen, wechselt aber mehr als einmal zu einer zaghaften, fast schon eingeschüchterten und ängstlichen Persönlichkeit, wenn Nahri ihn etwa über seine Vergangenheit ausfragen will. Die zweite Hälfte legt da sogar noch deutlich zu, da Dara hier zu einem kompletten Arschkind digitiert. Es liest sich einfach nur seltsam und alles andere als korrekt, wenn er anfangs ums Verrecken nicht nach Daevabad zurückkehren will, weil er befürchtet, aufgrund seiner Vergangenheit sofort in Ketten gelegt und für den Rest seiner Tage weggesperrt zu werden, nach der Ankunft dort aber alles und jeden blöd anmacht und selbst der Königsfamilie die Zähne zeigt. Er provoziert und beleidigt, wo es nur geht und greift Ali unter dem Vorwand eines Übungskampfes offen an, wobei es nicht mal so tut, als würde er sich zurückhalten. Oft tritt er schlichtweg unsymphatisch und wirkt mehr als einmal wie der Schläger auf dem Schulhof und nach den Ereignissen am Ende des Bandes fragt man sich ernsthaft, ob er letztlich nicht die Rolle des Antagonisten übernehmen soll. Mitleid empfindet man jedenfalls keins mit ihm.


    Meinen Spaß hatte ich mit dem Buch aber. Der Start ist sehr zäh, später wird es deutlich besser und kann durchaus unterhalten. Hatte anfangs wenig Lust drauf, freu mich jetzt aber schon auf die Fortsetzung und bin gespannt, was aus der schon vor einiger Zeit angekündigten Netflix-Serie wird.


    Minuspunkte gibt es übrigens für den Panini-Verlag und den total mistigen Buchrücken. Ich hasse es, wenn ein Buch Falten und Knicke im Rücken hat und habe es mir schon lange angewöhnt, Bücher maximal im rechten Winkel aufgeschlagen zu lesen, wodurch auch nie etwas passiert. Hier habe ich tatsächlich nie weiter als im 45 Grad Winkel geöffnet, teilweise hinten sogar noch mit der Hand zusammengehalten, trotzdem hat der Rücken mehrere Falten, die sihc komplett durchziehen. Sowas kotzt mich an....

  • Lange nichts mehr geschrieben, gelesen aber durchaus. Deshalb mach ich's eher kurz.



    Band 3 der Reckless Reihe.
    Während der Vorgänger eher für sich stand, greift der dritte Band viele Themen aus beiden Büchern auf und führt die verschiedenen Themen zusammen, so kehren etwa die Dunkle Fee und Kamien, der König der Goyle, sowie Jacobs Bruder Will zurück, die im letzten Abenteuer nur in Gesprächen erwähnt wurden bzw. kurze Gastauftritte hatten.
    Die Dunkle Fee akzeptiert zu Beginn des Buchs, dass Kamien ihre Liebe nicht mehr erwidern wird und verlässt ihn deshalb, um mit unbekannten Ziel nach Osten zu reisen, was in sämtlichen Ländern zu Sorgen über ihre Absichten führt. Will wird vom Spieler, der bisher nur am Rande vorgestellt wurde, damit beauftragt, sie in unbekannter Mission zu verfolgen, da nur somit seine Freundin Clara, die in einen ewigen Schlaf gefallen ist, gerettet werden kann. Der Goyle-Bastard aus dem zweiten Band schließt sich ihm dabei an in der Hoffnung auf eine Gelegenheit, sich für die zurückliegende Blamage an Jacob zu rächen.
    Dieser wiederum verfolgt zusammen mit Fuchs seinen Bruder aus Sorge um ihn und die möglichen Konsequenzen seiner Plans, während die Spiegelkinder des Spielers Jacob und den Bastard unterstützen, Jacob und Fuchs jedoch aufhalten wollen, wodurch die Reise aller Parteien weiter und weiter in den Osten führt.
    Das Buch kann leider nicht mit dem Vorgänger mithalten, da leider zuviel Zeit auf dem Weg vergeht. Erst nach mindestens der Hälfte erreicht die Jacob-Truppe die Spiegelwelt-Version von Moskau, wodurch sich neue Fäden in der Handlung ergeben. Eines der Hauptprobleme im Buch ist dabei zugegeben, dass man für die Charaktere ein großes Geheimnis daraus macht, welche Pläne die Dunkle Fee hat, für den Leser dies aber dank zwei sehr früher Szenen und letztlich des Titels des Buchs sehr früh klar wird und folglich die Spannung darunter leidet.
    Band 3 endet mit einem Knall, dessen Auswirkungen wohl erst in der Fortsetzung deutlich werden. Diese führt Jacob und Fuchs nach Japan, nach deutschen, französischen und russischen Märchen geht es also ins Land der aufgehenden Sonne. Bereits vor zwei Jahren erschienen, liegt aber leider nur als gebundenes Buch vor. Bis Sommer kommt hoffentlich das Taschenbuchformat.






    Band 3 und Finale.
    Sam und Co. stürmen die Bücherstadt, um die Wüstenhexe davon abzuhalten, ihre Pläne durchzuführen und die Fabelwesen, vor allem natürlich den Bücherkönig, erneut zu versklaven.
    War in Ordnung, aber nicht nur hier, sondern in der gesamten Reihe fehlte mir das gewisse Etwas, vor allem hätte ich gern mehr Schauplätze gehabt. Auch liest sich die Trilogie wie an einem Stück, wie ein einzelnes Buch, dass einfach in drei Teile geschnitten wurde. Muss natürlich nicht schlecht sein, aber dadurch fehlt einfach eine gewisse "Größe".
    Die Reihe an sich hat gepasst, kann man ruhigen Gewissens lesen, hat mich aber auch nicht aus den Socken gehauen und drei Bücher sind auch genug.




    Da muss man kurz ins Detail gehen und die Hintergründe hinter den Romanen betrachten.
    Alle Serien wurden nach ihrem Ende in Buchform weitergeführt und da DS9 diese Ehre als Erstes zuteil wurde, liegen auch die meisten Romane vor. Da die Bücher jedoch natürlich nach dem Ende der jeweiligen Vorlage angesiedelt sind, ergab sich eine gewisse Unordnung, da DS9 situationsbedingt mehrere Jahre vor den anderen Reihen liegt.
    Der große Destiny-Dreiteiler brachte schließlich sämtliche Serien ins gleiche Jahr, und während das bei TNG, Titan und VOY kein großes Problem war, ergab sich bei DS9 dadurch eine plötzliche Lücke von etlichen Jahren und nur nebenher erfuhr man, dass bekannte Charaktere inzwischen komplett neue Karrieren eingeschlagen hatten oder sogar verstorben waren.
    Besonders deutlich wurde das darin, dass die neunte Buch-Staffel eine neue Handlung um eine Spezies extrem religiöser Aliens begann, die alle Ungläubigen komplett auslöschte und mit denen sich die bisherige Gegenspielerin Iliana Ghemor am Ende zusammentat. Dieser Plot wurde nach dem Zeitsprung komplett fallengelassen und nie wieder angesprochen.
    Das vorliegende Buch beginnt nun endlich, diese Lücke zu füllen, indem es zwei Zeitebenen erzählt. Die Gegenwart bringt die laufende Geschichte weiter und konzentriert sich darauf, wie auf der neuen DS9 langsam der Alltag einkehrt, während in der B-Handlung Kira von den Propheten einige Jahre in die Vergangenheit versetzt wird. Rechtzeitig zu dem Zeitpunkt, an dem die Geschichte damals abgebrochen wurde und nun fortgeführt werden kann.
    Das Buch ist soweit in Ordnung, es ist schön, endlich die verlorene Geschichte zu lesen, die Gegenwart ist eher durchwachsen, da man sich hier auf eine bajoranische Sekte konzentriert, die beweisen will, dass die Propheten keine Götter sind. Ist zugegeben eher uninteressant. Spannender sind da zugegeben die kleinen Nebenhandlungen, die noch nicht zu Ende gebracht wurden, etwa ein geheimnisvoller Bajoraner aus einer anderen Zeit, der plötzlich aus dem Wurmloch auftaucht oder Odo, der gebeten wird, die Natur eines inaktiven Formwandlers herauszufinden.




    Eberhofer, zefix!
    Macht auch im vierten Band noch Spaß. Der Kriminalfall ist diesmal ziemlich simpel und einfach gestrickt, aber einen Eberhofer liest man auch nicht des Krimis wegen, sondern zwecks der verschrobenen Charaktere. Und die funktionieren nach wie vor.

  • Nach langer Zeit wieder ein Beitrag. Hab natürlich in der Zwischenzeit einiges an Büchern geschafft, aber die jetzt nochmal durchgehen mag ich dann auch nicht mehr.



    18 Bücher sind in den 90ern im Goldmann Verlag erschienen, als Chibi habe ich die verschlungen und allesamt innerhalb von wohl anderthalb Jahren gelesen. Diesmal habe ich in den letzten vier, fünf Jahren nur sieben Bände geschafft.......


    Das vorliegende verschwundene Volk ist einer von acht Romanen, die von Wolfgang Hohlbein himself damals exklusiv für den deutschen Markt geschrieben wurden. Dabei hat sich der Mann durchaus die Mühe gemacht, alle Bücher voneinander abzugrenzen und jedem eine eigene Identität zu geben, trotzdem sticht jenes Abenteuer nochmal extra hervor.
    Das Ziel der Schatzhatz ist dieses Mal kein altertümliches Artefakt und es geht auch nicht um eine bekannte Legende, stattdessen handelt der Roman vom titelgebenden verschwundenen Volk, einem Stamm von Indianern, der den Erzählungen zufolge eines Tages von Jetzt auf Gleich komplett verschwand. Jener Handlungsbogen spielt aber nur eine untergeordnete Rolle, wird hier und dort gelegentlich erwähnt, aber tatsächlich erst zum Ende hin wieder wichtig. Indiana Jones selbst bezeichnet die betroffenen Anasazi etwa mehr als einmal als "den langweiligsten und unspektakulärsten Stamm in der Geschichte der amerikanischen Ureinwohner".
    Stattdessen dreht sich die Handlung vor allem darum, dass Indiana Jones und einer seiner Kollegen von einer Gruppe Teilzeitgangster verfolgt werden, die es auf die neueste Erfindung des Kollegen abgesehen haben, mit der auf den Tag genau das Alter eines Objekts festgestellt werden kann. Da gleichzeitig ein Mormonenjunge auftaucht und den Doktor um Hilfe bittet, seinen entführten Vater zu befreien, folgt eine Mischung aus Road-Trip ins Chaos und Vefolgungsjagd von Chicago bis nach Utah.
    Auch in dieser Hinsicht unterscheidet sich das Buch also von anderen Ausgaben, es gibt weder verfallenen Tempel voller Todesfallen im Dschungel noch eine Reise um die halbe Welt, stattdessen geht es durchgehend durchs amerikanische Hinterland. Damals als kleines Kind fand ich's nicht so prickelnd, denn es gibt tatsächlich weniger Abenteuer und mehr Action, jetzt als großes Kind kann mich das aber ebenso unterhalten.


    Auch mit den Gegenspielern geht Hohlbein neue Wege. Keine Nazis oder Sowjets, keine Geheimbünde oder finstere Sekten, sondern "nur" eine Gruppe von Gangstern, die dem nächsten Mafiafilm entsprungen sein könnten.
    Die Darstellung wechselt dabei praktisch von einer Seite zur nächsten von lächerlich bis brandgefährlich. Oft sorgt die eigene und nicht selten an Slapstick erinnernde Unfähigkeit der Verbrecher dafür, dass die Helden doch noch mit heiler Haut entkommen, allerdings schreckt man auch nicht davor zurück, direkt zu Beginn Indiana Jones mit einem Paar Zementstiefeln an den Füßen ins Meer zu werfen. Der häufige Wechsel zwischen beiden Extremen wirkt beim ersten Lesen seltsam, bleibt dem Heldenpon selbst aber auch nicht unbemerkt und am Ende gibt es sogar eine einleuchtende Erklärung dafür.
    Offiziell besteht die Bande aus sechs Mitgliedern, aber lediglich der Anführer Malone und der ständig berlinerisch sprechende Wardrobe, der Mann fürs Grobe, spielen eine Rolle, der Rest ist blasser als ein Stück aufgeweichte Gelatine. Scarface darf nur grimmig gucken und wütend sein, die beiden Al Capones bekommen nicht mal Namen und sind im Finale komplett verschwunden. Der Freizeitpirat Hook hat seine Sternstunde auf den ersten Seiten, als er Indianas Füsse einbetonieren darf, das war's dann aber auch. Besagte vier Mitglieder kommen im ganzen Buch zusammen auf vielleicht vier Sätze, meistens sind die nur Deko und zum Ende wirkt der Trupp eher wie ein dynamisches Duo, weil halt nur Malone und Wardrobe eine Rolle spielen.


    War als Buch ordentlich, wobei das Finale aber doch recht schnell durchgepeitscht wird. Vor allem ist's aber interessant, da man tatsächlich was Neues ausprobiert hat, um keine 08/15-Abenteuergeschichte zu erzählen.
    So, fehlt nur noch ein Buch, dann sind die acht Bände vom Hohlbein durch. Und solange wie ich dafür gebraucht habe, könnte ich direkt wieder von vorne anfangen, bevor ich mich dem anderen Dutzend widme....

  • Ich werde auch mal ein kleines Update meiner letzten Bücher geben:


    1. Legends and Lattes von Travis Baldree



    Travis Baldree gelang es, mit diesem kleinen aber feinen Werk das Genre des sogenannten "Cozy Fantasy" neu zu beleben - Fantasy Geschichten, in denen es ausnahmsweise mal nicht darum geht, in mehrbändigen epochalen Schinken aufeinanderprallenden Gottheiten entgegenzutreten und mehrfach die Welt vor allem Übel zu bewahren. Stattdessen konzentrieren sich diese Geschichten, was das Anhängsel "cozy" schon andeutet, darauf, im kleinräumigen Rahmen zu erzählen, untermalt in einer einladenden Atmosphäre und belebt mit sympathischen Charakteren.
    In Legends and Lattes (Deutsch "Magie und Milchschaum") geht die Ork Barbarin Viv nach einer langjährigen Karriere als Abenteuerin ihrem Traum nach und gründet eines der ersten Kaffeehäuser in ihrer Stadt. Doch das einfache Leben einer Kaffeehausbesitzerin erweist sich dabei alles anderes als so einfach und sie muss auf die Hilfe alter und auch neuer Freunde zählen, damit der Laden so richtig in Lauf kommt. Doch auch Schatten aus ihrer Vergangenheit holen Sie schneller ein, als ihr lieb ist und setzen die Zukunft ihres Lebenstraums aufs Spiel.
    Die Geschichte bleibt durchaus witzig, charmant und hat ebenso leichte Tendenzen einer Romanze. Ab und an hat sie auch ihre ernsten Seiten, nehmen aber nie die Überhand. Die Atmosphäre eines Kaffeehauses wird lebhaft rübergebracht. Der kulinarische Fokus liegt jedoch eindeutig auf den Mehlspeisen (für die es auch nachmachbare Rezepte im Buch gibt!), was mich, als semi-Wiener und Kaffeehaus Liebhaber, etwas gewurmt hat, aber im Endeffekt ist das nicht mehr als Nitpicking meinerseits.
    Wer sich nach einer leichtverdaulichen Kost sehnt und einfach mal nur eine herzerwärmende Geschichte lesen möchte, die einem nicht auf eine emotionale Achterbahnfahrt schickt, kann bei diesem Buch nichts falsch machen.


    2. Sturmklänge (engl. Warbreaker) von Brandon Sanderson



    Eines Tages stolperte ich beim Schmökern in Thalia darüber. Ich hatte bis an jenem Tag noch nie ein Werk von Brandon Sanderson auf Deutsch gelesen und ich dachte mir, ich gebe mal den Übersetzern eine Chance. Von 'Warbreaker' hörte ich durchwegs nur gutes und war dementsprechend auch sehr gespannt, was da auch mich zukommt.



    WOW!



    Mir fehlen echt die Worte, das Buch in einem angemessenen und würdigen Rahmen zu beschreiben und kritisieren. Alles, was ich dazu sagen kann ist, dass jeder Fan von Fantasy, nicht nur von Brandon, sich dieses Buch zulegen muss, egal ob auf Deutsch oder im Original. Das Reich von Hallandren und seine farbenprächtige Atmosphäre, die ausgefallene Magier aus chromatischem Hauch und vor allem die einzelnen Schicksale dieser Geschichte sind einfach nur zauberhaft.
    Im Mittelpunkt der Geschichte sind die zwei Königstöchter Siri und Vivenna von Idris. Siri ist die etwas aufmüpfige jüngere Schwester von Vivenna, die wider Erwarten mit dem Gottkönig von Hallandren vermählt und daraufhin zum Hof der Götter nach T'telir geschickt wird, wo von ihr erwartet wird, dass sie mit diesem mysteriösen und unnahbaren Mann ein Kind gebärt. Vivenna, die eigentlich mit dem Gottkönig verlobt war, folgt geheim ihrer jüngeren Schwester, mit dem Ziel sie zu retten und zurück nach Idris zu schicken. Zwischen politischen Spannungen zwischen den Reichen von Idris und Hallandren, die alle Anzeichen eines herannahenden Kriegs andeuten, entdecken die zwei diese komplexe und farbenfrohe Gesellschaft von Hallandren, in die sie sich gezwungenermaßen immer mehr integrieren und dabei längstgehütete Geheimnisse und Mysterien aufdecken, die ihr Weltbild komplett auf den Kopf stellen. Absolut beispiellos in der modernen Fantasy Literatur wird diese Geschichte von dem wohl schönsten Magiesystem untermalt, das ich jemals in schriftlicher Form lesen durfte.
    In dieser Welt sind Menschen in der Lage, mit ihrem eigenen Hauch leblose Dinge zu leben zu erwecken. Dabei strömt der Hauch in Form eines Regenbogens aus dem Mund des Wirkers, fügt sich in das jeweilige Objekt ein und bringt es in die Kontrolle des Wirkers. Je menschenähnlicher das Objekt ist, desto leichter ist seine Erweckung und anschließende Kontrolle. Jeder Mensch besitzt einen angeborenen Hauch. Diesen können sie aber verlieren oder freiwillig weggeben, was die meisten Menschen in Hallandren auch tun, denn Hauch ist eine wertvolle Ressource, vor allem für die Götter von T'telir, die jede Woche auf einen frischen Hauch angewiesen sind, um zu überleben. Es ist aber auch möglich, mehrere Hauche in einer Person zu sammeln. Je mehr Hauche gesammelt werden, desto wirksamer und mächtiger ist der Erweckungszauber. Ebenso erhalten die Träger mehrerer Hauche zusätzliche Fähigkeiten, wie bessere Wahrnehmung oder Alterslosigkeit. Die Art und Weise, wie diese Magie in der Geschichte be- und umschrieben wird, regt förmlich die eigene Fantasie and und nicht umsonst, weist gerade Warbreaker unglaublich schöne Artworks auf.



    Lange Zeit hoffte ich ja, dass Sanderson's Mistborn die erste Adaption für Kino oder TV werden sollte. Nach Warbreaker muss ich meine Meinung dazu ändern. Ich mein, wer will nicht z.B. einen Anime mit solchen Bildern sehen?

  • Hab momentan echt keine große Motivation, alles gelesene hier abzuklappern...


    Star Trek TNG 12: Jagd : Miller, John Jackson: Amazon.es: Libros


    Riker dreht durch, randalliert und Picard soll ihn aufhalten. Ende.

    Gut a bisserl mehr passiert dann doch. Acht Großmächte werden zu Friedensverhandlungen eingeladen und Riker soll die Föderation vertreten. Nach seiner Rückkehr benimmt er sich aber komisch, wechselt auf die Aventine und beginnt in streng geheimer Mission Freund und Feind aufs Korn zu nehmen. Picard zur Rettung!


    Das Buch ist der erste komplette Roman vom Autor, und das merkt man auch vom ersten Wort an. Gleich vom Prolog an ist das Ding zum Umfallen langweilig, denn der Schreiberling begeht den groben Fehler, seine Geschichte durchgehend selbst zu spoilern. Das wird schon von den ersten Seiten an klar, da die Föderation die Einladung zu den Gesprächen von den Romulanern bekommen hat, die Romulaner wiederum auf Wunsch der Föderation kommen.

    Auch im Anschluß daran wird permanent und durchgehend daran erinnert, dass mehr hinter den Kulissen vorgeht, da der romulanische Botschafter etwa plötzlich blitzgescheit ist (Riker auch) und immer neue Ausreden gefunden werden, um die Mission am Laufen zu halten. Entsprechend stellt sich auch nie die Frage, ob die Begründung auf die Angriffe mit dem tödlichen Computervirus, den die Gegenseite angeblich gerade entwickelt, wahr ist oder nicht. Die Besatzung der Aventine kommt zwar schnell dahinter, dass was nicht stimmt, trotzdem verhält sich diese oft reichlich blöde.

    Riker: Ich habe neue Befehle erhalten, wir brechen zu den nächsten Koordinaten auf.

    Dax: Moment. Wie konnten sie diese Befehle bekommen, wenn wir seit Beginn des Mission komplette Funkstille bewahren?

    Riker: Ich habe eine spezielle Frequenz benutzt, aber sie ist jetzt unbrauchbar.

    Dax: Das macht natürlich Sinn.

    Die große Frage ist also nicht, was mit Riker los ist, sondern wer ihn manipuliert. Da die Geschichte aber so dröge ist, interessiert die Antwort jetzt auch nicht so sehr, sorgt nach der Hälfte aber für einen netten Effekt.


    Einer der sehr wenig positiven Punkte des Buches ist es, dass man sich eine der Stärken der Romane zunutze macht, was bei Voyager praktisch Standard war. Man wählt eine Episode der TV-Serie und setzt diese fort. An sich ist das cool, allerdings ist die entsprechende Folge jetzt auch nicht die Beste und vieles wird auch mehr oder weniger direkt wiederholt


    Ansonsten ist noch zu erwähnen, wie fast schon ekelhaft positiv und vorbildlich die Föderation dargestellt wird, während die anderen Völker, selbst die Verbündeten, nur auf ihre negativsten Eigenschaften reduziert werden. Die Romulaner sind natürlich verschlagen, hinterlistig und greifen permanent und ständig auf Folter zurück. Die restlichen Botschafter spielen keine Rolle, aber selbst in den drei, vier Sätzen, in denen sie sich zu Wort melden, werden sie ausschließlich in schlechtes Licht gerückt. Der Cardassianer ist ein ewig betrunkener Schluckspecht, der Ferengi ist wie üblich komplett auf Gewinn ausgelegt, die Klingonin spielt falsch und hält nichts von Ehre.

    Riker dagegen ist der rechtschaffende Held, der als einziger bei der Verhandlung überhaupt echte Ambitionen zeigt und der auch nach seiner Gehirnwäsche noch sein Möglichstes tut, um Picard zu unterstützen. Die restlichen Botschafter dagegen werden schnell vom Egoismus getrieben und planen nicht weniger, als gleich das eigene Reich und im Optimalfall direkt den halben Quadranten zu übernehmen. Natürlich ist es am Ende auch die Unfähigkeit, zusammenzuarbeiten, die sämtliche Pläne zunichte macht, während die Föderation durch ihre hohen Motive auf der Gewinnerseite steht und sogar noch die weit überlegende Macht im Hintergrund belehren und zur Umkehr bewegen kann.

    Sorry, man kann's auch übertreiben und als Riker am Ende noch extra belobigt wird, da er als einziger der Botschafter seine Mission ausgeführt hat, ohne auch nur eine Person zu verletzen wird's echt zu viel mit der Verherrlichung der Föderation.


    Ganz schwaches Buch, tatsächlich eines der fürchterlichsten der gesamten Reihe. Überraschenderweise auch einer der wenigen Relaunch-Romane, in denen überhaupt nichts passiert, es zu keinerlei Entwicklung kommt und die sich wie eine Füllepisode zu Zeiten von Heyne lesen. In dem Fall ist das aber gut, denn so kann man sich das ganze Ding auch einfach sparen. Weg damit.