Im Test! Fairy Tail

  • Titel Fairy Tail
    Japan 30. Juli 2020
    Koei Tecmo
    Nordamerika 31. Juli 2020
    Koei Tecmo
    Europa 30. Juli 2020
    Koei Tecmo
    System PlayStation 4, Nintendo Switch, PC
    Getestet für Nintendo Switch
    Entwickler Gust
    Genres JRPG
    Texte
    Nordamerika
    Vertonung Japan

    Mit der Ankündigung und der Veröffentlichung von Fairy Tail geht für mich ein kleiner Videospielwunsch in Erfüllung. Als Fan des Originals von Hiro Mashima wollte ich schon immer in die Welt von Fiore eintauchen und die Geschichte in Videospielform erleben. Dementsprechend konnte ich es kaum fassen, als der Ankündigungstrailer plötzlich veröffentlicht wurde. Jetzt ist die Videospieladaption von Koei Tecmo und Gust erhältlich. Ob meine Wünsche auch inhaltlich erfüllt oder mit Füßen getreten wurden, verrate ich euch in meinem Fairy-Tail-Review.

    Eine magische Welt?

    »Die Geschichte des Spiels beginnt mit dem Kampf zwischen der Gilde Fairy Tail und Hades. Also befinden wir uns bei etwa 50 Prozent der Originalhandlung.«

    Den ersten Dämpfer gibt es bereits zu Beginn. Die Geschichte vom Spiel beginnt mit dem Kampf zwischen der Gilde Fairy Tail und Hades. Wer das Original nicht kennt, ist an dieser Stelle eventuell ein wenig fehl am Platz. Wir befinden uns nämlich bei etwa 50 Prozent der Originalhandlung. SpielerInnen, die die Geschichte des Originals nicht kennen, können diese in kleinen Zusammenfassungen nachlesen und daraufhin die Geschichte besser verstehen. Allerdings wird es an einigen Stellen im Spiel etwas wirr. Solche Szenen benötigten dann doch tieferes Fachwissen, um eindeutiger und besser verstanden zu werden. Dazu später eine ausführlichere Erklärung.

    Kommen wir erst einmal zur eigentlichen Handlung zurück. Zwar geht Fairy Tail siegreich aus dem Kampf gegen Hades hervor, jedoch wird die Stimmung durch Acnologia getrübt. Nur mit gemeinsamer Kraft schaffen es Natsu und seine Freunde, den Angriff des schwarzen Drachen zu überleben. Dafür zahlen sie einen hohen Preis und werden für sieben Jahre versiegelt. So vergeht die Zeit und ohne die Mitglieder verändert sich die Gilde. Nach ihrer Wiederkunft müssen Natsu und Co. feststellen, dass Fairy Tail nicht mehr die stärkste Gilde in Fiore ist. Von nun an beginnt der erneute Aufstieg der Gilde und die Geschichte des Spiels.

    Zurück an die Spitze!

    Während ihr euch auf den Weg zur stärksten Gilde Fiores macht, erlebt ihr folgende Arcs: die Grand Magic Games, Eclipse Celestial Spirits und den Tartaros Arc. Dabei werden die einzelnen Handlungen in den Arcs auf unterschiedliche Weise präsentiert beziehungsweise erzählt. Am gängigsten werden euch Textboxen vor die Nase geworfen, während im Hintergrund die Ingame-Grafik zu sehen ist. Passend dazu gibt es schöne Reaktionen von den Charakteren, wie man sie aus dem Original kennt.

    Bei normalen Unterhaltungen ist diese Präsentationweise in Ordnung und lässt sich gut verfolgen. Wenn es jedoch darum geht, prägnante Erlebnisse aus dem Original darzustellen, wirkt es teilweise etwas plump. Da gäbe es zum Beispiel die eine oder andere bekannte Szene aus dem Tartaros Arc mit Natsu, die man meiner Ansicht nach besser hätte darstellen können. So leuchtet Natsu an dieser Stelle nur einmal kurz auf und eine Person steht vor ihm. In einer entsprechenden Zwischensequenz wäre der Effekt der Szene wahrscheinlich imposanter. Die Zwischensequenzen selbst gehören zu den Highlights des Spiels. Sie sehen nicht nur besser aus, sondern fangen die Atmosphäre bestimmter Szenen aus dem Anime sehr schön ein. Leider gibt es nicht sehr viele davon.

    Für eine weitere nette Abwechslung in der Erzählung sorgen Gespräche, die mit Szenenbildern aus dem Anime geführt werden. So bekommt ihr direkt ein besseres Gefühl für Situationen und müsst manche Handlungen nicht nur erahnen. Was leider hin und wieder vorkommt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Kampf zwischen Lucy und Flare. Während des Kampfes setzt Flare ihre Haare ein und bedroht Asuka aus einem nicht sichtbaren Hintergrund. Im Original sieht man die entsprechenden Szenen natürlich. Im Spiel unterhalten sich Lucy und Flare nur darüber und die entsprechende Szene wird nicht gezeigt. Das macht es schwierig, sich vorzustellen, was außerhalb dieser Diskussion gerade wirklich passiert, wenn einem die Szene nicht bekannt ist. Mit den passenden Bildern im Hintergrund würden sich die Szenen nicht ganz so fehl am Platz anfühlen.

    Geschichte mit Lücken

    Das gilt ebenfalls für viele Inhalte aus der Geschichte. Mir ist bewusst, dass ein Entwickler nicht alle Charaktere und nicht jede Handlung aus dem Original in sein Spiel einbauen kann. Auch, dass für das passende Spielgefühl Dinge angepasst werden müssen. Jedoch gibt es einige Sachen, wo ich mir nur an den Kopf fassen konnte. Das passiert vor allem bei den Grand Magic Games (kurz: GMG), wenn die Teams in die Arena laufen. Während Team Fairy Tail komplett ist und alle Charaktermodelle vorhanden sind, kommen beim Aufruf der anderen Gilden nur einzelne oder maximal zwei Charaktere zum Vorschein.

    Das wirkt anfangs etwas albern, vor allem, wenn plötzlich eigentlich vorhandene Charaktere per Textbox für ein, zwei Sätze auftauchen und dann nie wieder. Bei solchen Stellen saß ich vor dem Bildschirm und habe mich gefragt, mit welcher Konsequenz die Entwickler da rangegangen sind. Denn entweder zeige ich kurz einen Charakter und sage, wer das ist, oder ich lasse ihn einfach komplett weg. So wirkt es manchmal wie nichts Halbes und nichts Ganzes, sondern irgendwas dazwischen. Gleiches gilt auch für bestimmte Handlungen, die irgendwie nur halb erzählt werden oder bestimmte Dinge aus dem Original weglassen. Gerade SpielerInnen, die Fairy Tail nicht so gut kennen, können mit derartigen Situationen wahrscheinlich nichts anfangen und sind verwirrt.

    Fairy Tail Review

    Noch alberner wird es bei der Gilde Quatro Cerberus. Sie taucht nur auf der Punktetafel der GMG auf. Ansonsten bekommen sie weder ein Bild, in dem sie präsentieren werden, noch eine Textbox oder sonst nennenswerte Aufmerksamkeit. Die Gilde mag nicht so relevant für die Geschichte sein, verdient meiner Meinung nach dennoch größere Aufmerksamkeit, wenn die Entwickler sich dazu entschieden haben, sie zu erwähnen. Da reicht es aus, wenn ein kurzes Bild aus dem Anime eingebaut wird und darunter geschrieben wird, welche Gilde das ist. Somit wäre ein besseres Gesamtbild vorhanden.

    Fairy Tail ReviewLeider ist das ein generelles Problem bei der Erzählung. Als Fan des Originals hatte ich oft das Gefühl, dass den Entwicklern ein wenig die Liebe zum Detail sowie etwas das richtige Gefühl für die Präsentation oder Inszenierung einer Handlung fehlte. Zum Beispiel wirkt es unspektakulär, wenn Natsu gegen Sting und Rogue kämpft, obwohl mich die Szene im Original richtig gepackt hat. Die Endangriffe und die Verwandlungen in Dragon Force sehen hier nur bedingt gut aus. Aus dem Spiel heraus bleiben einem die Szenen so nicht wirklich im Gedächtnis hängen.

    Bis zu diesem Punkt mag es recht negativ klingen. Ich muss jedoch erwähnen, dass diese Szenen nicht das Gesamtbild des Spiels trüben. Es gibt zum Glück genug Situationen und Szenen, die im Gegensatz zu dem Genannten umso schöner wirken. In den meisten Situationen schaffen es die Entwickler, die richtige Mischung aus Bildern aus dem Anime, normalen Unterhaltungen und Zwischensequenzen zu finden. Dann fügt sich alles in ein schönes Gesamtkonstrukt und fühlt sich dank der abwechslungsreichen Präsentation gut an. Anschließend lässt sich das Spiel richtig genießen. Besonders gegen Ende des Spiels kommen diese Situationen öfter vor.

    Fairy Tail: Quests, Quests und noch mehr Quests

    Um wieder an die Spitze zu gelangen, gibt es nur einen Weg: Jede Menge Quests absolvieren! Und wie bei jeder Gilde, die ganz unten steht, muss man sich gute Quests erst einmal hart erarbeiten. Aber egal, es wird das erste Team zusammengestellt – anfangs nur mit maximal drei Mitgliedern – und schon geht es los!

    »Das Kampfsystem in Fairy Tail ist ein relativ klassisches, rundenbasiertes JRPG-System. Euer Team steht einem 3×3 großen Feld gegenüber und greift Gegner nacheinander mit magischen Angriffen an.«

    Das Kampfsystem in Fairy Tail ist ein relativ klassisches, rundenbasiertes JRPG-System. Euer Team steht einem 3×3 großen Feld gegenüber und greift nacheinander mit magischen Angriffen Monster, Banditen oder NPCs an. Gefallene Gegner lassen dabei magische Partikel fallen, die Magie wiederherstellen. Allerdings hängt dies vom magischen Elementtyp der Partikel ab. Dabei sind die magischen Angriffe der Charaktere nicht nur schön aus dem Original übernommen und machen viel Schaden, sondern greifen Gegner in einem bestimmten Bereich des Feldes an. Je nach Position der Gegner kommt also eine taktische Komponente dazu. Denn Angriffe können sich auf eine Spalte, nur einen Punkt oder kreuzförmig verteilen. Darüber hinaus verändern einige Angriffe die Position der Gegner. Stumpfes Draufhauen ist also nicht immer von Vorteil.

    Fairy Tail Review

    Fairy Tail Review

    Mit jedem normalen Angriff füllt sich ebenfalls die Gildenwappen-Leiste. Sobald diese voll ist und aktiviert wird, führen alle Teammitglieder nacheinander – mit kleinen Quick-Time-Events – einen magischen Kettenangriff auf dem gesamten Feld aus. Passend, um schnell Gegnertruppen zu besiegen oder großen Schaden anzurichten. Leider sieht die Endexplosion des Angriffs ein wenig billig aus, wenn alle Angriffselemente aufeinandertreffen.

    Fairy Tail ReviewDie Awakening-Leiste, welche ab einem späteren Zeitpunkt hinzukommt, füllt sich jedes Mal, wenn ein Charakter Schaden nimmt. Bei einer Aktivierung des Zustands erhalten sie eine Heilung und werden für wenige Runden stärker. Bei den Dragon Slayern können zudem Dragon Force oder die Elementkombinationen von Natsu und Gajeel aktiviert werden. Zusätzlich kann die Leiste für Folgeangriffe bei normalen Angriffen benutzen werden, jedoch kostet jede Benutzung etwas.

    Selbst nach mehreren Stunden machte mir das Kampfsystem noch Spaß. Viele Kleinigkeiten kommen nach und nach hinzu und die genannten Angriffe werden erweitert, wie zum Beispiel bessere Kettenangriffe. Das hält das Spielgefühl frisch. Darüber hinaus wird man zu Beginn nicht mit zu vielen Befehlen oder Angriffen überfordert. Wie in jedem guten JRPG lernen die Charaktere mit steigendem Level neue Angriffe oder die bisherigen werden stärker. Somit bleibt immer eine gewisse Balance im Spiel.

    Mehr als nur Quests zum Austoben

    Mit jeder absolvierten Aufgabe steigt euer Rang. Zudem könnt ihr spezielle Gildenrangquests erfüllen, die euch zusätzliche Belohnungen bringen. Des Weiteren warten verschiedene Anfragen aus der Bevölkerung Fiores auf euch. Diese tauchen meist in den Städten und in den verschiedenen Gebieten auf. Bringt ihr den Leuten die gewünschten Materialien, erhaltet ihr Lacrima.

    Fairy Tail Review

    Fairy Tail Review

    In der Welt von Fairy Tail sind Lacrima magische Alltagswerkzeuge, die unter anderem dazu genutzt werden, um Licht oder Hitze zu erzeugen. Im Spiel könnt ihr damit für eure Charaktere Ausrüstungen erstellen, um Angriff, Verteidigung oder die HP-Leiste zu vergrößern. Lacrima erhaltet ihr nicht nur wie beschrieben, sondern könnt mit den passenden Materialien in einem Labor selbst welche herstellen. Dieses könnt ihr, wie auch das Questboard und den Shop, mit gefunden Materialien und genügend Geld weiter ausbauen. Im Laufe des Spiels kommen sogar weitere Einrichtungen für die Gilde hinzu, welche weitere Effekte freischalten, die im Kampf nützlich sein können.

    Weitere Verbesserungen erhalten die Charaktere durch den Aufstieg ihrer Charakterränge. Dafür benötigt ihr Fairy Points, die ihr durch Kämpfe und erledigte Quests erhaltet. Anschließend schaltet ihr mit den Punkten passive Fähigkeiten, Erweiterungen der Kettenangriffe und Kostüme frei. Wem das noch nicht reicht, der kann die Beziehungsränge der einzelnen Charaktere erhöhen. Diese steigen, je mehr Zeit sie in einem Team verbringen. Sind die Werte hoch genug, gibt es bei den meisten Charakteren ein kurzes Gespräch. Dadurch erhöht sich der Rang und die Magiekettenangriffe zwischen den beiden Charakteren verbessern sich.

    Fairy Tail Review

    Fiore zum Erkunden

    Abseits des Kampfes lauft ihr in der „großen weiten“ Welt von Fiore herum. Dies verschlägt euch an bekannte Orte aus der Vorlage. So besucht ihr die Heimatstadt der Gilde Magnolia und Crocus während der GMG. Die Städte sehen für ihre Verhältnisse ganz schön aus und versprühen durch die bekannten Ortschaften einen gewissen Charme. Viel zu erkunden gibt es dort zwar nicht, dennoch freut man sich als Fan, durch die Straßen und Gassen zu laufen. Gleiches gilt für die anderen Gebiete (unter anderem Strand, Wald und Gebirge). In Kombination mit bekannten Szenen aus dem Original erkundet man zumindest anfangs gerne die Orte.

    Allerdings sehen sich die meisten Umgebungen relativ ähnlich und sie reißen grafisch keine neuen Maßstäbe. Hier ein paar Bäume, dort ein paar Felsen oder Steinformationen und alles sehr schlicht gehalten. Übertragen lässt sich dies ebenfalls auf das Design der Monster, die in der Welt herumlaufen. Bis auf ein paar unterschiedliche Farben und leicht veränderte Formen, gibt es in der frei erkundbaren Welt nur eine Handvoll Monsterarten plus Banditen, die hin und wieder auftauchen. Gerade beim Abschließen von mehreren Quests kann das etwas eintönig werden.

    Generell sollte man bei dem Spiel nicht zu hohe Ansprüche an die Grafik setzen. Die Umgebungen und Monster sehen sehr eintönig aus und damit muss man sich ein wenig abfinden. Dagegen wirken die Charaktere schön modelliert. Die kommen vor allem in den Zwischensequenzen richtig zur Geltung. Daher ist es schade, dass es nur so wenige davon gibt. Die gleich aussehenden NPCs in den Städten tragen leider auch zur gewissen Eintönigkeit bei. Wenigstens sticht so das Innere der Gilde hervor und man verbringt gerne seine Zeit dort.

    Pure Motivationsmusik

    Technisch macht die Switch-Version einen soliden Eindruck. Lediglich bei schnelleren Kamerabewegungen in den Gebieten sind mir leichte Einbrüche in der Bildrate aufgefallen. Ansonsten lief das Spiel weitestgehend flüssig, selbst mit mehreren Gegnern auf dem Bildschirm. Nerven können – je nach Toleranzgrenze – die Ladezeiten. Diese sind schon mal etwas länger und kommen des Öfteren auch in kürzeren Längen vor, vor allem beim Ladevorgang von größeren Gegnergruppen und Gebietswechseln. Als Trost gibt es immerhin ein kleines Minispiel mit Happy während der Ladezeiten.

    »Musikalisch erinnert das Spiel sehr stark an den Anime. Rockige Klänge, die kämpferische Situationen untermalen und noch einmal die letzten Motivationsfunken aus einem herauskitzeln.«

    Musikalisch erinnert das Spiel sehr stark an den Anime. Rockige Klänge, die kämpferische Situationen untermalen und noch einmal die letzten Motivationsfunken aus einem herauskitzeln. Ein schöneres Highlight bietet mir das Spiel nicht. Dafür muss man leider in Kauf nehmen, dass es nur mit einer japanischen Synchronisation sowie englischen und französischen Untertiteln erscheint. Für SpielerInnen, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, ist das natürlich schade. Besonders gutes Englisch benötigt ihr jedoch nicht, um alles zu verstehen.

    Wer am Ende der Haupthandlung noch möglichst viel aus seinem Erlebnis herausholen möchte, bekommt die Gelegenheit diverse spielbare Charaktere freizuschalten – auch bereits während des Hauptspiels möglich. Des Weiteren könnt ihr jederzeit in Duellen gegen Gildenmitglieder antreten und Loot freischalten. Zu beachten wären an dieser Stelle die vorgeschlagenen Level, sonst hauen euch einige Mitglieder zu Brei. Und wer es an die Spitze geschafft hat, darf sich auch in S-Rang-Quests austoben. Genug zu tun gibt es jedenfalls in einer Gilde.

    Ein Spiel zum Entspannen!

    燃えてきたぞ! (I’m all fired up now!)

    Dass ich keinen Spaß an Fairy Tail hatte, kann ich nicht schreiben. Das Spielgefühl bleibt stets frisch und die Gameplaymechaniken hielten mich immer bei Laune. Zudem besitzt das Spiel eine angenehme Spielzeit, in der viel vom Original präsentiert wird. Leider scheint diese Präsentation oft nicht komplett zu Ende gedacht worden zu sein, denn mich stören viele Kleinigkeiten. Dazu zählt, wenn bestimmte Charaktere nur für wenige Sätze im Spiel eingebaut werden oder Handlungen aus dem Original etwas zu frei entwickelt wurden.

    Solche Dinge machen nur dann Sinn, wenn man das Original gut kennt und sich die Handlung so besser erklären kann. Ich kann mir an manchen Stellen nicht vorstellen, dass SpielerInnen, die kaum oder noch keine Berührungspunkte mit Fairy Tail hatten, diese auf Anhieb verstehen. Insgesamt wirkt das Spiel so, als hätte es noch ein wenig mehr Entwicklungszeit benötigt, damit an der einen oder anderen Stelle noch einmal nachpoliert werden kann.

    Trotz meiner Kritik hatte ich über viele Stunden eine sehr gute Zeit mit dem Spiel, welches ich mir schon lange gewünscht habe. Ich bin zufrieden mit der ersten Konsolenumsetzung einer meiner liebsten Manga-Reihen/Anime-Serien. Wenn man erst einmal auf Questjagd mit Team Fairy Tail oder mit einem Team aus Dragon Slayern geht und die Musik im Hintergrund läuft, hat man einfach eine schöne Zeit und genießt Fiore. Fairy Tail mag kein perfektes Spiel sein, spielen würde ich es jedoch immer wieder, vor allem als Fan.

    Story

    Basiert auf dem Original-Manga/Anime von Hiro Mashima, jedoch fängt das Spiel ab der Mitte des Originals mit der Erzählung an. Fairy Tail kämpft sich zurück an die Spitze von Fiore.

    Gameplay

    Rundenbasiertes Kampfsystem mit kleinen Eigenheiten aus der magischen Welt. Angriffe werden auf einem 3×3 großen Feld ausgeführt, auf dem die Positionen der Gegner wichtig sind. Kleine Updates halten das Gameplay frisch. Abseits vom Kampf gibt es viel zum Looten und Leveln.

    Grafik

    Nicht die bahnbrechendste Grafik. Umgebungen und Monster wirken recht eintönig. Dafür strahlen die Charaktermodelle und vor allem die schönen Zwischensequenzen.

    Sound

    Rockige Klänge, die kämpferische Situationen untermalen und noch einmal die letzten Motivationsfunken aus einem herauskitzeln.

    Sonstiges

    Wer alles aus dem Spiel herausholen möchte – Ausbau der Gilde, S-Rang-Quests, alle spielbaren Charaktere und Beziehungsränge –, der hat gut zu tun.

    Bildmaterial: Fairy Tail, Koei Tecmo / Gust

  • Hm also von dem was ich auf Youtube gesehen habe sah das auf der Switch für mich schon sehr sehr holprig aus, mit mehreren Framrerate Einbrüchen. Vielleicht war das aber auch noch ohne Patch oder so.


    Ich hatte so Lust auf Fairy Tail, habe dann nach den ersten Gameplay Videos mich aber dagegen entschieden es mir zu kaufen, auf mich wirkt dieses Spiel irgendwie lieblos. Wie ein Atelier Spiel im Fairy Tail Gewand. Das Review liest sich ja schon eher positiv im Vergleich zu dem was ich bisher gelesen habe, ich denke als Fairy Tail Fan werde ich mir das Spiel dann doch noch kaufen, aber nicht direkt zum Release, beim ersten Sale im 30 Euro Bereich oder so. :)
    Allerdings beziehen sich die positiven Aspekte auf auch genau das was Fairy Tail nun mal mitbringt, die coole Musik und witzigen Charaktere. Ach ich hätte mir einfach mehr gewünscht als Fan, aber was solls. :)


    Currently playing: Horizon Forbidden West/Dreamscaper/Minecraft Dungeons
    Dieses Jahr durchgespielt: 8
    Zuletzt durchgespielt: Ikenwell/ Ziggurat 2/Defenders Quest/Black Book
    Most Wanted: God of War Ragnarök/Hogwarts Legacy/Dragon Age






  • Finde auch das man aus Fairy Tail mehr hätte raus holen können. Man hätte die Story von Anfang an erzählen sollen und nicht mittendrin. Dann fehlen deutsche Texte und ne englische Synchro und der Preis ist mit knapp 70€ auch recht viel.
    Normalerweise stören mich englische Texte ja nicht so und dann bitte mit Synchro auch dazu weil englisch lesen und japanisch hören mag ich überhaupt nicht weil ich mich dann stark auf zwei Dinge konzentrieren muss