Die Adaption des gleichnamigen Brettspiels, hierzulande besser bekannt als Zug um Zug, erschien für PC, Mobile und ein paar Konsolen (Xbox 360, Xbox One, PS4). Eine Variante des Brettspiels hatte es mir angetan, da hatte ich mich sehr gefreut, dass das Game kürzlich auch auf GOG erschien. Ich hatte mir schnell auch sämtliche DLCs geholt und will die einzelnen Karten demnächst hier vorstellen. Vielleicht regt das auch den einen oder anderen an, zum Brettspiel zu greifen. Doch möchte ich betonen, dass es hier um das Videospiel geht. Das Thema für Brettspiele ist hier.
Bevor ich das Gameplay erläutere, möchte ich erstmal auf all das Drumherum eingehen. Der Ersteindruck vor Beginn der ersten Partie war bei mir nicht gerade positiv. Stellenweise wird ein Viertel des Bildschirms mit Werbung für den Shop vom Hersteller Days of Wonder oder einem DLC zum Game eingenommen. Die Optionsmöglichkeiten sind ausreichend. Man kann die Spielregeln im Menü nachlesen, doch startet man ein neuen DLC wird in kurzen Textboxen auf Besonderheiten eingegangen. Der Text in diesen Box scheint hingeklatscht ohne auch nur einmal überprüft worden zu sein. Die deutsche Übersetzung ist schon okay, bin mir gerade nicht sicher, ob ich einen Tippfehler gesehen hatte, zumindest gibt es bessere Darstellungsmöglichkeiten als ein Wort auf zwei Zeilen zu trennen, obwohl genügend Platz vorhanden ist. Zum Beenden fehlt der passende Menüpunkt, die Escape-Taste bewerkstelligt dies, doch es wird nicht an den Spieler kommuniziert.
Laut dem Bild auf Wikipedia sieht die Xbox-Version grafisch etwas anders aus. Die Mobilefassung kann in der Optik und der Menüführung ebenfalls abweichen. Also spreche ich hier nur für die PC-Version.
Das Hauptspiel enthält nur das Grundspiel, also die USA für zwei bis fünf Spieler. Ziel des Spiels ist es die meisten Punkte zu erlangen. Jeder Spieler beginnt mit 45 Waggons, mit denen Städte miteinander verbunden werden können. Dazu sind entsprechende Waggonkarten einer Farbe notwendig, wobei die regenbogenfarbene Lokomotive hier als Joker für jede Farbe funktioniert. Zu Beginn erhält jeder drei Zielkarten, von denen mindestens zwei behalten werden müssen. Auf diesen Karten sind zwei Städte hervorgehoben. Wenn man diese verbindet, erhält man die auf der Karte angegebene Punktzahl (je nach Länge zwischen 6 und etwas über 20 Punkte). Schafft man es jedoch nicht in Laufe des Spiels die Zielkarte zu erfüllen bekommt man die angegebenen Punkte stattdessen abgezogen.
Nacheinander führen die Spieler pro Runde eine der folgenden Aktion aus:
- Waggonkarten ziehen: man darf sich zwei der offenen oder verdeckten Karten nehmen, wobei eine offene Lokomotive als zwei Karten betrachtet wird
- Strecke bauen: man verbindet zwei nebeneinander liegende Städte mit der notwendigen Anzahl an Waggons miteinander, wird diese auf dem Brett in grauer Farbe dargestellt, darf man eine beliebige Farbe nehmen, abhängig von der Waggonanzahl bekommt man Punkte (siehe Punktetabelle unten rechts bei New Orleans), bei parallellaufenden Doppelstrecken darf die zweite Strecke nur ab vier Spieler verwendet werden
- Zielkarte ziehen: man zieht drei Karten und muss mindestens eine behalten
Hat ein Spieler am Ende seines Zuges nur maximal zwei Waggons übrig, ist jeder Spieler noch einmalig an der Reihe, danach wird ausgewertet. Für die längste Strecke gibt es zehn Bonuspunkte. Kommt es zu einem Stich erhalten diese alle Beteiligten.
Das Game macht großen Spaß und ich habe es bisher nur im Singleplayer gezockt. Es gibt vier verschiedene CPU-Gegner, die sich unterschiedlich verhalten. Den Multiplayer kann man online (Account bei Days of Wonder erforderlich), über LAN oder mit nur einem Gerät nutzen. Letzteres ist wohl eher beim Tablet interessant. Das Grundspiel ist mir allein schon wegen den oben beschriebenen Mängeln nicht die verlangten 10€ wert, aber im Angebot hat es sich mit allen DLCs schon gelohnt. Zumal man sich so ein besseres Bild von unbekannten Versionen machen kann, bei der man vielleicht schon mal mit der analogen Vorlage liebäugelte. Die Erweiterung für USA kostet übrigens normaler Weise 2€, während die anderen DLCs 4€ kosten. Auf diese werde ich später eingehen.