Fell Seal - Arbiter’s Mark


  • Das Strategie-Rollenspiel ist für aktuelle Systeme erhältlich und sehr von Final Fantasy Tactics inspiriert. Für mich ist es die Verwirklichung eines Traums ein Game dieses Subgenres für PC in solch einer Qualität zocken zu können. Letztes Jahr hatte ich es durchgezockt und wollte es irgendwann nochmal rauskramen, kürzlich erschien der erste DLC, da ist es die passende Gelegenheit.


    Vor Jahrhunderten terrorisierte ein fremdartiges Ungeheuer die Menschheit. Sieben Helden konnten es besiegen und haben dabei seine Kraft erhalten. Fortan gelten sie als Unsterbliche und wachen über den Kontinent. Doch da sie nicht überall sein können haben ein Ordnungssystem und so eine Art Polizei aufgebaut. Doch mit der Zeit macht sich Korruption breit und das Spiel beginnt mit den drei Charakteren im Bild oben. Links sehen wir Kyrie, die Anführerin einer Ordnungseinheit sowie ihre Begleiter Anadine und Reiner. Neben der eigentlichen Handlung spielen die Drei und deren Vergangenheit auch eine wichtige Rolle.


    Man verwaltet eine immer größer werdene Gruppe und kämpft rundenbasiert auf Karten typischer Größe. Diese sind vielleicht ein bisschen größer als man es von vergleichbaren Handheldteilen gewohnt ist. Es gibt sehr viele Berufe, die man ausbauen kann. Neben einen aktiven Beruf kann man auf die Fertigkeiten eines anderen Berufs zugreifen sowie zwei passive und eine Konterfähigkeit benutzen. Hat man einen Beruf vollständig gemeistert gibt es kleine Statusboni. Jeder Storycharakter besitzt noch einen einzigartigen Beruf, während die rekrutbaren Charaktere auf mehrere besondere Jobs zugreifen können, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Durch Ausrüstungsgegenstände kann man seine Taktiken verfeinern.


    Es gibt extrem viele Einstellungsmöglichkeiten was den Schwierigkeitsgrad betrifft. Als individuelle Note können Charaktere sich verletzen, wenn sie in einen Kampf besiegt werden. Das lässt ihre Statuswerte mit jeder Verletzung etwas sinken, doch die Charaktere erholen sich vollkommen, wenn man sie einen Kampf ausruhen lässt. Wer es besonders fordernd möchte kann die Erholung jedoch deaktivieren und die fünfte Verletzung bewirkt den Tod des Charakters. Die Stärke der Gegner lässt sich zwischen 75% und 150% anpassen. Wer will kann auch ein oder zwei Extragegner pro Kampf bekommen. Sogar das Maximallevel und die Ausrüstung der Gegner kann man ändern. Hier gibt es wirklich viele Feinheiten, erwähnen möchte ich nur noch die Möglichkeit des Gegners des Wiederbelebens. Hier was zu ändern kann einen Kampf bedeutend länger, aber auch anspruchsvoller machen.


    Die Grafik fand ich ehrlich gesagt beim ersten Mal gar nicht so gut, aber nun sehe ich ihren Charme und meine Meinung hat sich geändert. Die Musik ist okay, kein Lied prägt sich ein, aber es nervt auch kein Stück. Die Handlung ist auch ganz gut. Richtig interessant wird es leider erst im Abspann, was mich auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Am überzeugendsten ist das Gameplay, welches mich für Dunzende Stunden fesselte. Es gibt einige Nebenmission und man kann immer wieder auf bereits bewältigten Karten einen neuen Kampf beginnen. Ach, erwähnen möchte ich auch noch die unterschiedlichen Zauber. So gibt es zwar auch hier die bekannten Elemente in drei Stufen, aber die Animationen sind aufgefallen. So gibt es nicht einfach einen immer größer werdenen Feuerball. Es gibt hier sehr individuelle Darstellungen, doch gerade bin ich in meinem zweiten Run noch nicht so weit, als das mir hier gerade gute Beispiele einfallen wollen.


    Mit Missions and Monsters ist der erste DLC erschienen. Dieser bringt... Missionen und Monster. Wie schon bei Final Fantasy Tactics Advance kann man Charaktere für eine bestimmte Zeit auf bestimmte Missionen schicken. Das besondere ist hier, dass man da nicht erst zwei oder drei Kämpfe absolvieren muss wie beim genannten Game. Hier vergeht einfach nur Zeit (so 20-40min), die auch weiterläuft wenn man nicht spielt. Keine große Sache, spielt aber in den Regionen besondere Karten frei. Normaler Weise kann man nämlich nur mit sechs Charakteren in den Kampf ziehen, doch auf den neuen Karten darf man neun Charaktere einsetzen, was besonders große Schlachten ermöglicht.
    Die Kernneuheit ist das Rekrutieren von Monstern. Diese haben dadurch auch als Gegner neue Fähigkeiten bekommen. Hier hat es mir bisher ein Vangal, so eine Art Wolf, angetan. Da bin ich gespannt auf spätere Monster. Man kann nicht sämtliche Monster rekrutieren, aber einen Großteil. Da bin ich gespannt, wobei es so aussieht, dass die Varianten, also das Gegenstück zu den Berufen bei den Monstern, bei allen gleich ist und sich somit nur die Hauptklasse unterscheidet. Im vergleich zu den Menschen haben die Monster nur maximal acht Fertigkeiten, dafür aber vier passive Fähigkeiten.
    Ansonsten gibt es typische DLC-Verbessungen. Ein paar neue Jobs, ein paar neue Ausrüstungsgegenstände. Ach, apropos Gegenstände. In den Kämpfen hat man nur eine begrenzte Anzahl an Gegenständen, deren Anzahl zu Beginn jedes Kampfes zurückgesetzt wird. Man kann also keine Items dauerhaft verbrauchen, was mir sehr zusagt.


    Definitiv empfehlenswert für alle, die mit dem Genre etwas anfangen können!

  • Ich habe das Spiel schon sehr lange auf dem Schirm, warte an sich nur noch auf den nächsten Sale im PSN.^^
    Das sieht halt echt interessant aus, der einzige Grund warum ich es nicht direkt gekauft habe war das ich gelesen habe das die Story wohl nicht so überzeugt, und das würde ich mir bei dem Genre schon wünschen.Ich habe gelesen die Story wäre nur ein Mittel zum Zweck. Ist die echt so langweilig?
    Hab vor kurzem ja Langrisser gespielt und fand es da auch schade das es so wenig Story zu erzählen gab.


    Kaufen werde ich es mir aber sowieso, aber das hat mir damals einen kleinen Dämpfer verpasst, da ich bei FF Tactics auch an die Storyline denken muss. :)


    Currently playing: Horizon Forbidden West/Dreamscaper/Minecraft Dungeons
    Dieses Jahr durchgespielt: 8
    Zuletzt durchgespielt: Ikenwell/ Ziggurat 2/Defenders Quest/Black Book
    Most Wanted: God of War Ragnarök/Hogwarts Legacy/Dragon Age






  • Ich habe das originale Final Fantasy Tactics nur angespielt und mich hat es zu sehr abgeschreckt, dass die CPU ständig die Karte dreht. Das ist mir irgendwie schlecht geworden. Also kenne ich die Story nicht zum Vergleich, habe aber zumindest in einem Video gehört, dass diese schon außergewöhnlich komplex sein soll.
    So ein Niveau würde ich gar nicht als Maßstab nehmen. Kenne die beiden Tactics Advance Teile besser und da war es im Grunde nur eine seichte Isekai-Story mit typischen Gut-Böse-Konflikt. Das ist schon relativ simpel, aber bei Games dieser Art schon Standard. Hatte sonst das DS-Remake von irgendeinem kaum bekannten PS1-Game gezockt und das konnte nur weniger unterhalten.


    Jedenfalls finde ich die Handlung in Fell Seal in Ordnung. Du hast halt drei wesentliche Punkte:

    1. das erschlagende Ungeheuer mit seiner übertragenden Macht auf die so genannten Unsterbliche
    2. das Rechtssystem der Arbiter (diese Art Polizei / Wächtergilde)
    3. die Charaktere und deren Hintergründe

    Als ich 1. im Vorspann sah, hatte ich schon gefürchtet es kommt mal wieder diese Geschichte, eines verbannten Wesens, dessen Befreiung man verhindern muss, wobei es am Ende sowieso wieder aufersteht und wir es trotzdem plattmachen. Da steckt schon mehr dahinter. Zusammen mit 2. kommt ein bisschen Korruption, vielleicht auch Verschwörung. Hier gibt es nüchtern betrachtet auch einige Klischees. Die Stärke liegt bei 3., da man hier etwas mehr bietet. In Sachen interessante Konflikte geht es leider erst im Abspann rund. Wenn hier kein zweiter Teil oder ein Story-DLC kommt, ist es verschwendetetes Potential (oder halt offenes Ende). Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob man am Ende nicht eine Entscheidung treffen musste und es deswegen vielleicht mehrere Enden gibt.


    Die Story ist schon der schwächere Teil vom Game, aber dabei ist sie nicht so schlimm als das man sie so negativ betrachten muss. Sie bietet mehr als FFTA2, was ich dennoch 2x100h zockte. Fell Seal hingegen hatte ich auf leicht in 70h mit fast allen Quests abgeschlossen. Nun auf normal und mit den Missionen ist es anspruchsvoller und ich trainiere mehr als sechs Leute, was sich später an der Spielzeit bemerkbar machen wird. Mich fesselt das Gameplay ungemein.

  • Der DLC macht wirklich Spaß. Überraschender Weise ist mein Vangal auch im späten Spiel sinnvoll geblieben, was ich von anderen Games nicht gewohnt bin. Bis auf so eine Art geflügelter Succubus verwende ich die anderen Monster jedoch kaum. Es gibt viele besondere Varianten, für die man erst noch ein bestimmtes Item pro Monster finden muss, ähnlich wie es bei den Spezialklassen für Menschen ist. Doch mit der Zeit kann man einige davon auch im Laden erhalten, zumal ich alle Items oder deren Herstellungszutaten bisher regelmäßig erhalten habe. Mitunter helfen hier auch ein paar Missionen, wo man auch Items bekommen kann.


    Es gibt nun auch einmalige Jagdmissionen, wo man neue Farbvariationen und passende Bilder für die Monster freischaltet. Apropos Bilder: Man kann zumindest auf PC selber Bilder hinzufügen, womit ich selbst mangels Zeichentalent zwar nichts anfangen kann, aber es ist gut, dass es das gibt. Außerdem kann man sämtliche Texte im Spiel bearbeiten. Es gibt zwar eine deutsche Übersetzung, aber kleine Fehler wie "Reihweite" sind mir schon aufgefallen. Doch angesichts der Fülle an Text und der Tatsache, dass es ein Indiegame ist, welches in vielen Sprachen übersetzt wurde, ist die Übersetzungsqualität richtig gut.


    Ich zocke ja nun auf Veteran mit aktivierten Verletzungssystem und das ist gar nicht so schlimm, wie ich anfangs vermutete. Mein Team ist eh sehr groß, da sehe ich sowieso zu, dass ich möglichst alle Leute trainiere. Es sind mir nun auch einige Gegenstände nützlich geworden, die ich beim ersten Durchzocken ignorierte. Es ist schon witzig, wie ich problemlos eine größere Quest abgeschlossen hatte, wo es nur Hinweise durch Itembeschreibungen gibt, aber dann mit einem Schwert, wo betont wird, dass es nach eingen Kämpfen stärker wird, nichts anfangen konnte. :D Naja, nun habe ich den Seelenfresser maximal gefüttert und werde bei der Seelenrüstung nachziehen. Wie in Final Fantasy VI gibt es hier dann auch noch einen Verfluchten Schild, der nach einer bestimmten Anzahl an Kämpfen besser wird.


    Die drei neuen Berufe durch den DLC sind okay bis richtig gut. Es gibt natürlich den Zähmer, den man zum Monster anwerben benötigt. Allerdings gibt es ein paar Monster auch als Missionsbelohnungen. Für jede Art von gezähmten Monster bekommt man eine neue Fähigkeit für den Bestienmeister. Dieser kann bis zu drei Minibestien beschwören, die unterschiedliche Fähigkeiten haben und gleichzeitig am Ende der Runde nahe Verbündete etwas heilen bzw. Gegner schaden. Ein vielseitiger Job, mit den ich mich aber noch nicht viel auseinander gesetzt hatte.
    Eine andere Hausnummer ist der Samurai. Er besitzt eine Fähigkeit, mit der er Nahkampffertigkeiten mit einer Reichweite von 4 Feldern nutzen kann. Das ebnet krasse Möglichkeiten! Seine anderen Fähigkeiten sind aber auch interessant. Mit Statusveränderungen steigt sein Angriff und er kann diese auch komplett selbst heilen. Letzteres ist aber auch notwendig, da seine Fertigkeiten auch Malus auf sich selbst bewirken können.


    Bezüglich meiner Gedanken zum Ende und eines möglichen zweiten Teils habe ich mich geirrt.