Na, sollte es wirklich im Mai erscheinen, wird es immerhin das für mich zweitinteressanteste Survival Horror-Game des Monats nach Crow Country. Wenn sie es im selben Monat wie Tormented Souls 2 releasen (soll ja auch noch dieses Jahr erscheinen), würdige ich dem Remake erstmal keines Blickes. XD
Über den "Gore" mache ich mir weniger Gedanken tatsächlich. Was mich aber wieder etwas nachdenklich gemacht hat war dieses Video zum Kamerasystem der Silent Hill-Reihe, dem ich definitiv zustimmen würde - nicht nur hier, sondern im Genre allgemeinen:
Denn für mich ist eines klar: Selbst, wenn Bloober recht damit hat, dass der Trailer seitens Konami veraltetes Gameplay gezeigt hat und man jetzt ein höheres Niveau erreicht hat, selbst, wenn man beinahe mit Resident Evil gleichziehen kann... es hat dadurch einiges an seiner Identität eingebüßt. Es fühlt sich an wie... Resident Evil. Und das ist für mich an und für sich ein Problem. So gut wie JEDES AAA-Survival Horror-Game fühlt sich mittlerweile an wie Resident Evil. Eine recht nah heran gezoomte Über-die-Schulter-Kamera, die einen recht nah ans Geschehen holt und sich recht bequem spielt, aber jedes cineastische Flair vermissen lässt. Das neue Alone in the Dark, Dead Space Remake (wobei das im Original halt von Resident Evil 4 inspiriert war, aber hey, man kann in so nem Remake ja mal was wagen), die Last of Us-Reihe, The Evil Within (und das sage ich, obwohl ich es liebe) und sogar Alan Wake 2, dass sich ja damit brüstet, atmosphärisch und inszenenatorisch so auf einem neuen Level zu sein, könnte während des Gameplays nicht generischer und austauschbarer sein in seiner Inszenierung. Sogar in einem Spiel wie God of War, wo das Ganze das Gameplay sogar eher hindert als fördert muss diese generische Kameraperspektive unbedingt sein!
Es ist ganz, wie Under The Mayo in seinem Video sagte: Wir haben jetzt zwar vielleicht mehr spielerische Bequemlichkeit, aber dafür haben wir cineastisches Flair, tolle Gameplayinszenierung und vor allem einen dicken Atmosphäreboost eingebüßt.
Und ich hatte mal gedacht, Inszenierung und Atmosphäre wären wichtig in nem Horrorgame. Da hab ich mich wohl getäuscht.
Und so ist es kein Wunder, dass ich mich vor allem auf Spiele wie Crow Country und Tormented Souls 2 freue, die sich eben nicht spielen wie jedes x-beliebige Horrorspiel auf dem Markt, sondern direkt einen distinkten, unverwechselbaren Stil haben, der zwar an alte Klassiker angelehnt ist (Tormented Souls 2 eben an klassisches Resident Evil und Crow Country an... Final Fantasy 7, interessanterweise), aber zumindest auf dem aktuellen Markt dadurch mal hervor stechen.
Und gerade bei Silent Hill 2 ist diese Austauschbarkeit besonders schade, denn die originale Reihe HATTE ja eine eigene Identität für sich geschaffen, gerade, WEIL man eine andere Kameraperspektive als Resident Evil wählte. Dass die Kamera dem Spieler die meiste Zeit lang hinterrücks folgte, hat Silent Hill 1 ja beinahe schon eingeführt, mixte es zu angemessener Zeit aber immer mit interessanten Kamerawinkeln, die die Szenerie gut einfingen und es auch gut geschafft haben, Objekte ohne irgendwelches Aufblinken oder ein kontextsensitives Symbol gut hervorheben zu lassen, sodass wir so einen Kram gar nicht erst brauchten (ich bin mir sicher, das Remake wird wohl von aufblinkenden Objekten und/oder kontextsensitiven Symbolen sein).
Im besten Fall also könnte das Remake spielerisch durchaus Spaß machen - aber egal wie ich es drehe und wende, wenn man nicht grundsätzlich was am Gerüst der Kameraperspektive geändert hat... am Ende wird es sich dann anfühlen wie "noch ein Survival Horror-Game mit anderem Storyskin".
Und ich finde, Silent Hill hätte mehr verdient.