Square Enix stellt sich momentan für die Entwicklung eines neuen Action-Titels auf und rekrutierte im Zuge dessen niemand Geringeren als den ehemaligen Capcom-Entwickler Ryota Suzuki. Diese Information förderte die offizielle Recruitment-PR-Page des Unternehmens zu Tage, nach der aktuell vornehmlich Entwickler gesucht sind, die sowohl Erfahrung im Bereich der Entwicklung von Action-Szenen, Kampf-Design als auch in der grundlegenden AAA-Entwicklung mitbringen. Sie würden an der Seite von Suzuki arbeiten.
Ryota Suzuki war nicht nur als Gameplay-Lead-Designer für Dragon’s Dogma und Lead-Game-Designer für Dragon’s Dogma: Dark Arisen tätig, sondern wirkte auch am Stylish-Action-Titel Devil May Cry 5 mit. Ferner unterstützte Suzuki die Programmierer von Monster Hunter: World und der Erweiterung Iceborne.
Statische Spielmechaniken weichen modernerem Action-Ansatz?
Passenderweise ging aus einem kurzen Interview mit Suzuki auf der Rekrutierungsseite hervor, dass er bereits 2019 zu Square Enix stieß und dort als Battle Director die Zügel für die Kämpfe in einem neuen AAA-Projekt in den Händen hält. Das Interview konzentrierte sich nicht weiter auf besagtes Projekt, Suzuki ließ aber einige Einblicke in die Motivationen von Square Enix zu. Als er etwa auf den Zeitraum der Stellenausschreibung für erfahrene Actionspiel-Entwickler angesprochen wurde, merkte Suzuki an, dass Square Enix allen voran für RPGs und befehlsfokussierte Kampfsysteme bekannt sei.
Mit der konstanten Zunahme von Hardware-Möglichkeiten im Verlauf der letzten Generationen, seien jedoch immer mehr RPGs mit Action-Elementen angereichert worden. Dies sorge für den größer werdenden Bedarf an Fachleuten, mit entsprechender Expertise und Talent, Werkzeuge und Systeme für solche Produktionen hauseigen zu entwickeln.
Suzuki führte weiter aus, dass sogenannte „Command Battle“-Spiele häufig als „alte Schule“ angesehen würden. Jüngere Spieler wüchsen mit Titeln wie Grand Theft Auto und First-Person-Shootern auf und fänden keinen Zugang zu entschleunigten Spielmethoden, wie etwa der Auswahl von Befehlen während des Kampfes. Seiner Ansicht nach ergäbe die langjährige RPG-Erfahrung seitens Square Enix und das eigene Know-how hinsichtlich Action-RPGs die perfekte Voraussetzung, um dem Unternehmen die Entwicklung von hochqualitativen RPGs mit herausragenden Action-Elementen zu ermöglichen. Ganz schön selbstbewusst.
Square Enix sei laut Suzuki eine „White Company“
Darauf angesprochen, wie er die Arbeitsverhältnisse bei Square Enix empfindet, lobte er das Unternehmen als sogenannte „White Company“ – als Kontext: In Japan verwendet man den Begriff „Black Company“ für Unternehmen, welche ihre Mitarbeiter exzessiven Crunch-Phasen aussetzen oder gar ausbeuten. Suzukis Meinung nach unterstütze Square Enix seine Mitarbeiter und wirke einer Crunch-Kultur mit geregelten Tages- und Monats-Arbeitszeiten sowie Ruhephasen und Rückzugsorten in den Büros entgegen. Er erläuterte, dass es im Bereich der Spielentwicklung schwierig sei, Überstunden gänzlich zu vermeiden. Square Enix leiste allerdings vorbildliche Arbeit dabei, die physische wie mentale Gesundheit seiner Mitarbeiter zu sichern.
Suzuki ging ferner noch etwas auf die Struktur des Unternehmens und die Art und Weise, wie dort Karrieren unterstützt und gefördert werden, ein. So sei es in den meisten kreativen Unternehmen der Fall, dass das Erbringen von Leistungen und entsprechende Beförderungen zusätzliche verwaltungstechnische und organisatorische Arbeiten abseits der vordergründigen Projekte mit sich ziehen. Square Enix böte ein spezialisiertes Projekt-Management und Produktions-Assistenz, welche den Kreativen bei verwaltungstechnischen Pflichten unter die Arme greifen, sodass der Fokus nicht von den Entwicklungsarbeiten weicht. Er lobt die Arbeitskultur, die es Mitarbeitern unabhängig vom Dienstalter leicht mache mit Vorgesetzten ins Gespräch zu treten, um Projekt-Ideen zu pitchen.
Das Interview schließt mit der kurzen Nachricht von Ryota Suzuki an alle potentiellen Bewerber, dass sie mit einer Bewerbung nicht nur nach der Spitze der RPG-Entwicklung, sondern auch in Sachen Action streben. Es scheint also, als sei Suzuki sehr zufrieden mit seiner neuen Arbeitsstelle. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, um was für einen Titel es sich handelt, an dem Square Enix dort mit fähiger Action-Unterstützung arbeitet. Sobald es neue Informationen gibt, erfahrt ihr sie bei uns.
via Siliconera, Bildmaterial: Square Enix