Auch für die Wirtschaft ist die Corona-Pandemie eine Katastrophe. Sie steht folgerichtig vor einer Rezession. Aber wie in jeder Krise gibt es auch Gewinner: die Unterhaltungs- und Elektronik-Industrie. Wobei hier natürlich unterschieden werden muss. Der kleine, lokale Gamesladen um die Ecke, ohne Onlinehandel, dürfte zu diesen Gewinnern nicht zählen. Große Ketten, die insbesondere schon vor der Krise online bestens aufgestellt waren, könnten hingegen ähnlich wie die Hersteller durchaus unbeschadet durch die Krise kommen. Wobei es selbst unter den Riesen Unterschiede gibt. Media Markt und Saturn waren schon vor der Corona-Krise nicht mehr in der besten Verfassung.
Auch eine aktuelle Umfrage unter 2.537 Konsumenten zeichnet ein sehr differenziertes Bild. Jeder dritte Verbraucher hat laut der Umfrage seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland ein Elektronikprodukt gekauft und jeder vierte Verbraucher ein Unterhaltungsprodukt. Für Elektronik gaben die Befragten im Schnitt 340,43 Euro aus und für Unterhaltungsprodukte im Schnitt 73,76 Euro. Dazu zählen neben Büchern, Spielzeug und Filmen natürlich auch Videospiele. Leider fehlen die Vergleichswerte, so dass eine Einordnung unmöglich ist.
Allerdings: 34,32 Prozent der Befragten haben ein neues Abonnement bei einem Streaming-Dienst für Filme, Serien oder Musik abgeschlossen. Dieser Wert scheint auch ohne Vergleiche angesichts der schon vorher immensen Verbreitung der Dienste ziemlich hoch. Davon entschieden sich übrigens 71,43 Prozent für Disney+ und nur 9,04 Prozent für Netflix. Der Rest entfällt auf andere Streaming-Dienste. Wer Elektronik kaufte, kaufte der Reihe nach vor allem Kopfhörer, Staubsauger, Smartphones, Küchengeräte, Notebooks und Fernseher.
Der Blick auf die Unterhaltungsprodukte ist da schon interessanter. Fast jeder vierte Befragte, der ein Unterhaltungsprodukt gekauft hat, gab an, er hätte sich dieses „nicht“ oder „eher nicht“ (insgesamt 23,39 Prozent) gekauft, wenn Corona nicht ausgebrochen wäre. Insofern ist hier ein echter „Effekt“ sichtbar, auch wenn dieser nicht so groß ist, wie man vielleicht glauben mag. Und mit 62,61 Prozent unter den Käufern spielt das Videospiel die gewichtigste Rolle. Gefolgt vom Buch mit 15,83 Prozent. Die neue Spielekonsole steht mit immerhin 10,08 Prozent in den Umfragetabellen.
Lasst uns in den Kommentaren doch mal an euren Einkäufen der letzten Wochen teilhaben und geht dabei auch in euch, ob ihr das Produkt in „normalen“ Zeiten vielleicht gar nicht gekauft hättet.
Methodik und Quelle:
Die oben dargestellten Aussagen sind das Ergebnis einer Umfrage, die das Verbraucherforum mydealz in der Zeit vom 26. bis zum 30. März 2020 mithilfe des Marktforschungsdienstes Survey Monkey unter 2.537 Verbrauchern aus Deutschland durchgeführt hat. Die Ergebnisse der Umfrage könnt ihr hier einsehen.
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