Bezüglich Sephiroths Pläne, seiner Motivation, das Ableben bzw. Überleben von bestimmten Charakteren und der allgemeinen Richtung der weiteren Teile:
Ich kann die Story ab Kapitel 18 leider nicht mehr ernst nehmen, was auch für die weiteren Teile Bestand haben wird.
Denn Nichts hat mehr irgendeine Bedeutung.
Wie soll ich noch in irgendwelche Charaktere oder Ereignisse investiert sein, wenn durch die zeitreisenden Schicksalsgeister aus einer anderen Dimension weder der Tod noch sonst irgendwelche Ereignisse Bestand oder Impact haben? Das ist der ulitmative Plot-Device, mit welchem man alles, aber auch nichts herbeiführen und erklären kann.
Typischerweise mit Nomuras pseudophilosophischer-deepness, die mir bei FF schon jahrelang auf den Sack geht. Und dieser Plot-Device verkompliziert die Story nicht nur unnötig: Sie passt einfach nicht zur eigentlichen Story von FFVII.
Und ich möchte an dieser Stelle nochmal für alle (oder viele) sprechen, die mit dem Ende unzufrieden sind.
Keiner hat prinzipiell irgendwas gegen Änderungen oder Erweiterungen an der Story. Aber diese Änderungen sollten
1. sich sinnvoll ins Gesamtbild einfügen und
2. gut geschrieben sein.
Mit Kapitel 18 folgt hier aber ein drastischer Cut, der diese beiden Punkte nicht nur gar nicht erfüllt, sondern die gesamte Story gegen die Wand fährt. Und ich dachte, die Compilation sei schlimm gewesen. Im Vergleich zu Kapitel 18 war diese jedoch wohl Goethe.
Dann schaue ich mir die weiteren Änderungen an.
- Roche als absoluter Dämlack, bei dem mir beim Zusehen das Hirn weh tut. Mittlerweile ein typischer Nomura-Charakter.
- Überflüssige Nebenquests, die als Beschäftigunstherapie dienen anstatt die Welt sinnvoll mit Lore zu füllen.
- Grausam gestreckte Dungeons (zB. Hojos Labor, der zweite Reaktor und der Weg dahin).
- Dämliche und überstilisierte Michael-Bay-Inszenierung aus einem schlechten Action-Film. Weg mit dir, Nomura!
- Runterschrauben des Spieleflows durch forcierte l.a.n.g.s.a.m.e. Fortbewegung der Charaktere. Und wer kam auf die Idee, dass es cool ist, beim Betätigen eines Hebels die Dreieckstaste 5 Sekunden gedrückt zu halten? Muss Cloud vorher erstmal Kraft für diesen unschaffbaren Akt sammeln?
Was aber so ärgerlich ist: überall liegt so viel verschenktes Potential. Die Nebenquests hätte man mit sehr wenig Aufwand mit interessanten Geschichten anreichern können. Allgemein fehlt es der Spielewelt nämlich an Lore.
Was mich am Spiel jedoch gehalten hat, was das Kampfsystem. Ich kämpfe mich grad durch den Hard Mode, welcher mir übelst Spaß macht. Darüber hinaus liebe ich den Soundtrack. Abgesehen vom verschandelten Mako-Reaktor Theme ist er sehr facettenreich und einfach nur geil.
Fazit: Es ist wirklich schade, dass SE es einfach nicht mehr schafft, ein FF zu präsentieren, welches auf sämtlichen Punkten überzeugt. Dabei wäre es so einfach gewesen: Keine zeitreisenden Schicksalsgeister aus einer anderen Dimension, kein Nomura und ein Cut vor Kapitel 18. Dann wäre das Spiel eine 8 von 10.
So ist es für mich eine 6 von 10.
Und da jetzt der PS4 Patch für FFXII da ist, wird das wieder gesuchtet. Drittbestes FF, wo gibt