No More Heroes 3

  • Suda51 richtete einige Worte an die Fans, nun wo das Spiel released wurde.



    Besonders interessiert wirds, wenn mans mit seinem zuletzt getätigten Interview in Verbindung setzt, wo er noch meinte, dass ein 4. Teil von Marvelous abhängen würde aber er frühestens in 10 Jahren machen würde.
    Klingt nun jedenfalls, als ob Travis Reise endgültig vorbei wär und es falls es einen 4. Teil irgendwann geben sollte, es vielleicht einen neuen "Nichthelden" gibt. Bin da jedenfalls sehr gespannt^^


    Finds zwar irgendwo schade aber verstehen kann ichs auch. Nun, wos gegen Aliens geht, was soll da schon groß als nächstes kommen für Travis? Das schwer zu überbieten

  • Klingt nun jedenfalls, als ob Travis Reise endgültig vorbei wär und es falls es einen 4. Teil irgendwann geben sollte, es vielleicht einen neuen "Nichthelden" gibt. Bin da jedenfalls sehr gespannt^^


    Und ich wäre nicht unglücklich darüber, wenn es echt dabei bleibt^^
    Für mich ist No More Heroes 3 aktuell sowas wie Ash vs Evil Dead. Eigentlich dürfte es nicht existieren, glückliche Fügungen haben aber doch dafür gesorgt, dass es existiert. Doch gibt es auch ein Happy End? Ash vs Evil Dead war großartig, wurde in den USA damals aber, obwohl die Story noch nicht beendet war, abgesetzt nach Staffel 3. No More Heroes 3 scheint die Travis Saga abzuschließen, aber ist es auch ein großartiges Spiel?


    Ich zocke es aktuell und muss sagen, eher nein. Ich möchte den Mut loben, dass man wirklich hier was ändern wollte was das ganze Gameplay-System angeht, aber so wirklich gelungen finde ich das bisher alles nicht. Das ganze drumherum ist, wie schon bei Travis Strikes Again, mal wieder absolut gelungen. Das fängt bei den Cutscenes an, geht über die Dialoge oder so kleine verspielte Details bis hin zu den 4:3 Anime Endings nach jedem Rangkampf.


    Aber es hapert einfach da, wo es wichtig ist. Erstmal muss ich anmerken ich musste das Spiel komplett von vorn anfangen, da man auf Berry Sweet unverwundbar ist. In der ersten Mission hielt ich es noch für eine Art "Tutorial du kannst nicht sterben". Denn man wird ja am Anfang massiv mit Tutorials vollgebombt, dass es schon nicht mehr feierlich ist, wobei, Tutorials sind nie feierlich. No More Heroes 3 hat dann auch noch diese nervigen Tutorial-Einblendungen die ohne Vorwarnung auf den Bildschirm geklatscht werden.


    Wie immer bei NMH kann man den Schwierigkeitsgrad nicht im Spiel umstellen. Der Easy-Mode war in den Vorgängern aber immer ne solide Nummer. Alles war machbar, aber der Sieg wurde dir nicht unbedingt geschenkt. Schon gar nicht warst du aber unverwundbar. Also habe ich auf "Bitter" umgestellt und das bekommt man direkt auch im ersten Kampf zu spüren, wenn der erste Boss mit der den Fußboden aufwischt. Danach wird es zum Glück deutlich einfacher. Aber die Kämpfe machen mir einfach nicht wirklich Spaß. Es gibt keine freien Areale mehr wo man Unmengen an Gegnern bekämpft und sich durch das Level schnetzelt. Man hat auf der Weltkarte nun einzelne Punkte wo man Kämpfe bestreiten kann, die laufen nach dem immer gleichen Schema in einer einzigen Kampfarena ab. Die Vorgänger konnten auch 200 Gegner zu mir schicken, das Gameplay war einfach so simpel und dennoch gut umgesetzt, dass es Spaß gemacht hat die ganzen Trash-Mobs zu erledigen.


    Was man jetzt hat sind nervige Alien Gegner die nicht nur HP-Schwämme sind auf die man gefühlt minutenlang draufkloppen muss, es sind auch noch so nervige Gegner wo man sich Movement-Patterns einprägen muss. Wenn die Gegner die erwischen, ziehen sie dir, auch wenn du schon mehrere HP-Upgrades hattest, nen ordentlichen Batzen Energie ab und es reicht meistens schon 3 mal getroffen zu werden um für den Kampf bereits ein C-Rating zu bekommen.


    Die Boss-Kämpfe sind wie immer gut gemacht. Aber ich habe hier nicht wirklich das Gefühl, Ranglisten-Kämpfe zu beschreiben. Der Nervenkitzel fällt ja hier direkt weg da man sich halt nicht mehr zum Boss hin kämpfen muss. Und meistens tritt man nicht einmal gegen den Gegner an, der eigentlich ansteht.


    Dann hat man auch noch so kleine Dinge verhunzt die mich nerven. Am schlimmsten sehen aber die weiblichen Charakter-Modelle aus. Die Spiele waren nie ne Augenweise, aber der Wiederkennungswert der Mädels liegt bei 0. Man könnte meinen, man habe es hier mit Cosplayern zu tun die Sylvia oder Shinobu spielen. An Travis hat sich jetzt nicht massiv viel geändert, sieht aber auch weitaus weniger wie Johnny Knoxville hier aus.


    No More Heroes 3 ist echt ein Spiel welches ich liebe und umarmen möchte, weil es einfach wieder so herrliche abgefahrene Ideen gibt. Aber mir passt hier einfach zu vieles nicht, um wirklich vollumfänglichen Spaß damit zu haben. So negativ das klingen mag, schlechter als ne 6,5 wird es am Ende wohl nicht werden. Aber ich muss schon sagen, ich hatte selbst mit Travis Strikes Again vom Gameplay her mehr Spaß als hier. Aber noch ist ja ein ganzes Stück zu speilen.

    "Got weak and old

    Another goddamn year

    I got no new attitude

    For this fucking new year"



    Zuletzt durchgespielt:



    Balatro 9,5/10

    Final Fantasy VII Remake: Episode INTERmission 8/10

    Contra: Operation Galuga 7,5/10

  • Ein kleines Fazit bin ich dem Spiel noch schuldig.


    Nach knapp 17 Stunden bin ich durch. Etliche großartige Ideen und ein weiterer Auftritt von Takashi Miike konnten No More Heroes 3 für mich leider nicht davor bewahren, der schwächste Ableger der gesamten Reihe zu sein (hier zähle ich Travis Strikes Again auch mit, ein Spiel, welches ich immer noch sehr gelungen finde mit Ausnahme einiger Gameplay-Schwächen).


    No More Heroes 3 ist chaotisch, pure Anarchie und manchmal einfach zu planlos. Etliche Handlungsstränge führen nirgendwo hin. Mein Ash vs Evil Dead Vergleich war gar nicht mal so übel. Auch hier hat man es, wie eigentlich auch Shenmue 3 es vorgemacht hat, versäumt, die Story wirklich zu beenden. Ohne nun in Details zu gehen, aber alleine die Post Credits Szene verspricht ja mehr oder weniger ein neues Spiel. Die Geschichte ist halt noch nicht zu Ende erzählt. Die Stories, die man in Travis Strikes Again aufgegriffen hat, werden in No More Heroes 3 teilweise nur angeschnitten. Man könnte das No More Heroes Universum sicherlich noch mit den neuen Charakteren erweitern und daraus neue Spiele machen. Aber auch hier gilt: Travis seine Geschichte ist einfach noch nicht abgeschlossen.



    Mein Hauptkritikpunkt ist eigentlich, alles fühlte sich träger an. Das fantastische Pacing der ersten beiden Teile war hier nicht vorhanden. Das Pacing dort war, besonders im zweiten Teil, extrem Flott. Dass man dann auch noch die traditionellen Kämpfe gegen unzählige Schergen gegen diese langweiligen Arenen ausgetauscht hat, hat vieles für mich an diesem No More Heroes Konzept, was immer so gut funktionierte, kaputt gemacht. Auch die Rückkehr der frei begehbaren Welt, die in Teil 2 zum Glück weg war (hier kann man debattieren, ob man die gerne mochte oder nicht), kehrt hier zurück und das auch noch mit mehreren Städten. Da gibt es ja nichts zu erkunden. Diesmal noch weniger als im ersten Teil. Die Jobs fand ich auch allesamt relativ langweilig diesmal. Auch hier muss ich wieder diese 8 Bit Minispiele aus dem zweiten Teil loben.


    Lob gibt es natürlich dafür, dass man viel neues gewagt hat. Etliches funktioniert davon auch. Die Story war wieder einmal unglaublich unterhaltsam, die Sprüche fast immer Punktgenau und die Idee, das ganze wie eine TV-Serie aufzuziehen fand ich sehr cool. Das Kampfsystem war facettenreich wie nie, wurde aber ausgebremst durch die HP-Schwämme an Gegnern und den wenigen Moves, die man lernen konnte (verschiedene Schwerter gab es diesmal ebenfalls nicht).


    Grafisch war es jetzt nicht wirklich der Burner. Ab und an konnte das Spiel ganz gut aussehen. Aber das war wirklich sehr selten der Fall. Manchmal sah es kaum besser aus als die Wii Spiele. Die weiblichen Charakteren, habe ich ja schon geschrieben, habe ich teilweise nicht wiedererkannt (nicht im positiven Sinne). Technisch fand ich es eigentlich ganz solide. Es gab ab und an kleinere Ruckler und längere Ladezeiten, aber nichts weltbewegendes.


    Es ist nun nicht so, dass die Vorgänger besonders tiefgründig waren. Vieles funktionierte da aber einfach besser. Aus Travis Strikes Again hat man noch ein paar Elemente dazu geholt wie den Sushi Laden und die sehr coolen Retro Adventure Passagen. Aber oftmals merkt man hier auch einfach das vermutlich minimale Budget des Spiels. Dass es hier keine traditionellen Level mehr gibt sondern nur noch diese sehr uninteressanten Mini-Arenen, dürfte dem Budget geschuldet sein. Etwas widersprüchlich nun, auch mit Teil 3 hatte ich wieder mal ne menge Spaß. Aber für einen finalen dritten Teil hätte da noch mehr kommen müssen und man hätte dann auch die Story von Travis unbedingt abschließen müssen. So sind es dann am Ende noch immer 7/10 Punkte, aber da wäre vermutlich noch viel mehr drin gewesen. Allerdings hätte der Trend auch gleichermaßen nach unten gehen können wenn sich meine Befürchtungen bewahrheitet hätten. Insgesamt bin ich also froh, dass es nochmal ein neues Spiel gab, aber über verpasste Chancen muss halt auch gesprochen werden. Wenn es wenigstens nochmal nen DLC geben würde, könnte hier noch Spielraum für ein weitaus besseres Erlebnis sein.

    "Got weak and old

    Another goddamn year

    I got no new attitude

    For this fucking new year"



    Zuletzt durchgespielt:



    Balatro 9,5/10

    Final Fantasy VII Remake: Episode INTERmission 8/10

    Contra: Operation Galuga 7,5/10