Lootboxen sollen künftig Gewinnwahrscheinlichkeit offenlegen

  • Bildmaterial „Lootboxen“: Free-Photos auf Pixabay

    Lootboxen – optionale In-Game-Features, welche zufällige Gegenstände zur Verwendung im Spiel beinhalten – bekommen in letzter Zeit mehr und mehr Aufmerksamkeit von politischen Entscheidungsträgern, Eltern und Spielern.

    Umfangreicher Workshop zum Thema Lootboxen

    Die Federal Trade Commission, Bundeshandelskommission der USA, hielt dazu einen Workshop ab. Der Workshop sollte unter anderem über die Funktion der in-Game Transaktionen sowie über den Ursprung und die Entwicklung von Lootboxen aufklären.

    Das Verhalten der Verbraucher, inklusive Kinder und Heranwachsenden, in Bezug auf Videospiele und digitale Transaktionen wurde ebenfalls untersucht.

    Zur Diskussion stand außerdem das Bewusstsein der Verbraucher über digitale Transaktionen und inwiefern sie sich über Mechaniken, sowie das Marketing von Lootboxen, im Klaren sind. An dem Workshop nahmen unter anderem Aktionäre, einschließlich Vertreter der Industrie, Akademiker und Anwälte für Verbraucherschutz teil. Außerdem war es der Öffentlichkeit möglich, Fragen und Anregungen zum Thema einzusenden.

    Mögliche Inhalte in Lootboxen müssen klar aufgezeigt werden

    Die ESA war ebenfalls Teilnehmer des Workshops und veröffentlichte dazu eine umfangreiche Stellungnahme.

    Diese bestätigt schriftlich, was die ESA während des Workshops bereits bekanntgab. Sony, Microsoft und Nintendo werden zukünftig von Publishern verlangen, dass sie die Gewinnchancen in kostenpflichtigen Lootboxen deklarieren müssen.

    Das bedeutet, dass die Chance bestimmte Gegenstände zu erhalten, klar und einfach zu erkennen sein muss. Dies soll für sämtliche neuen Spiele gelten. Auch Updates, welche kostenpflichtige Zufallsinhalte mit sich bringen, müssen angepasst werden.

    Viele Mitglieder der ESA sind bereits dabei, den Inhalt etwaiger Boxen offenzulegen. Andere Entwickler und Publisher wollen das Vorhaben bis Ende 2020 durchgesetzt haben. Darunter befinden sich unter anderem Bandai Namco, Bungie, Activision Blizzard, Bethesda, EA, Epic, Microsoft sowie Nintendo, Sony, Take-Two Interactive und Ubisoft.

    US-Senator schlägt Gesetz vor

    Der Republikaner Josh Hawley hat im Mai ein Gesetz vorgeschlagen, welches vor allem Kinder vor manipulativen Pay-to-win-Mechaniken, Lootboxen und Ähnlichem schützen soll.

    Das „Protecting Children from Abusive Games Act“-Gesetz soll sicherstellen, dass Spiele, welche für Kinder gedacht sind, keinen Profit aus etwaigen (Glücks-)Spielsüchten schlagen können.

    Auch vereinzelte europäische Länder wagen erste Schritte

    Das Unterfangen ist bisher zwar nur in den USA geplant. Aber auch in Europa gibt es schon erste ähnliche Ansätze. Die Niederlande und Belgien zum Beispiel haben Lootboxen als Glücksspiel deklariert. Dafür wurden Star Wars Battlefront 2, FIFA 18, Overwatch und Counter-Strike: Global Offensive getestet. Lediglich Star Wars Battlefront fiel nicht darunter.

    Die Deklarierung von Lootboxen als Glücksspiel macht Titel wie FIFA 18, Overwatch und CS:GO so lange illegal, bis die Lootboxen entfernt werden. Den Publishern droht, sollte Letzteres nicht geschehen, eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren sowie eine Geldstrafe bis zu 800.000 Euro. Die Strafen können sich verdoppeln, wenn Minderjährige betroffen sind.

    Der Justizminister von Belgien, Koen Geens, gab in einer Stellungnahme bekannt, dass er zusammen mit Publishern, Entwicklern und der Glücksspielkommission entscheiden will, wer etwaige Verantwortungen zu übernehmen hat.

    Rocket League entfernt kostenpflichtige Zufallsboxen

    Der Rocket-League-Entwickler Psyonix veröffentlichte einen Blog-Beitrag in welchem angekündigt wurde, dass man bis zum Ende des Jahres alle kostenpflichtigen Lootkisten aus dem Spiel entfernen will. Dem Entwickler nach soll das wieder für ein bestmögliches Spielerlebnis sorgen. Das neue System wird direkt anzeigen, welche Gegenstände die Spieler für ihr Geld erhalten.

    Die ‚X-Ray Llamas‘ in Fortnite brachten am Anfang des Jahres eine sehr ähnliche Änderung mit sich. Der Inhalt der Kisten ist auch dort ersichtlich, bevor man die Lootboxen käuflich erwirbt.

    Ob es auch für Europa eine einheitliche Lösung, ähnlich wie in den USA, geben oder eine Entscheidung jedem Land einzeln überlassen wird, bleibt abzuwarten.

    via Eurogamer

  • Naja wie die Chancen stehen im Lotto zu gewinnen weiß auch jeder und trotzdem spielen die Leute Lotto. Die Gewinnwahrscheinlichkeiten offen zu legen wird absolut nichts bringen.


    Ich verstehe nicht, wieso sich die Politik so schwer damit tut Lootboxen als Glückspiel zu deklarieren. Denn das ist genau was sie sind. Der eine Kollege von mir bringt sein Gehalt jeden Monat gleich in die Spielothek, der andere Kollege kauft sich für mehrere Hundert Euro Pakete bei Fifa. Wo ist da der Unterschied? Spielsüchtig sind beide.

  • Ich stimme euch beiden zu, finde aber dennoch das es zumindest ein Schritt in die richtige Richtung geht
    Immerhin kauft man somit nicht mehr zwingend die Katze im Sack und kann sich nochmal gezielter überlegen ob und für was man sein Geld verbrät
    Bin selbst bisher zum Glück nicht davon betroffen, mir reichen schon kostenfreie zeitintensive Systeme aus (bspw. Xenoblades 2 Klingen Wahrscheinlichkeit) um mich bei Nicht-Erhalt zu enttäuschen wenn halt nichts gescheites bei rum kommt, dafür geb ich nicht noch Geld aus
    Auch wenn es letzten Endes nicht so viel bringt ist es zumindest ein wenig transparenter, es wird dennoch genug geben die sich da trotzdem innerhalb von Grauzonen ihre Kohle erschleichen

  • Wie schon zuvor gesagt, beim Glücksspiel weiss man auch wie die Quoten sind. Genauso beim Lotto spielen, das wirkt also leider überhaupt nichts.
    Bei japanischen Mobile Spielen, die ja fast alle das Gacha System nutzen, gibt es schon seit Ewigkeiten die Gewinnchancen als Info, und dennoch verdient man sich blöd an solchen Spielen da man glücksspielsüchtige ausnutzt.


    FInde es immernoch kriminell, und würde mich auch freuen wen es endlich als Glücksspiel deklariert wird, und dementsprechend auch so gehandhabt wird. Bestenfalls verbotenda es auch Kinder spielen können. Man muss hier aber halt diferenzieren zwischen Lootboxen und Lootboxen.
    Allen voran Lootboxen mit Inhalten die dich voranbringen, also stärkere Charaktere/Spieler/Waffen sind ziemlich gefährlich. Hab bei Brave Exvius damals auch so um die 50 Euro ausgegeben bis ich gemerkt habe wie blöd das eigentlich ist.^^


    Currently playing: Horizon Forbidden West/Dreamscaper/Minecraft Dungeons
    Dieses Jahr durchgespielt: 8
    Zuletzt durchgespielt: Ikenwell/ Ziggurat 2/Defenders Quest/Black Book
    Most Wanted: God of War Ragnarök/Hogwarts Legacy/Dragon Age






  • Ich hab mir einmal 'ne Lootbox gekauft, was mir vor Augen geführt hat was ich eigentlich schon vorher wusste: Rausgeworfenes Geld.
    Ich denke mal die meisten Leute erkennen das (vermutlich auch schon vor einem Kauf).


    Es wird natürlich immer die armen Tropfe geben die da in eine Suchtspirale gezogen werden. Das kann allerdings auch mit Süssigkeiten, Zigaretten, Alkohol, Online Gaming, etc. passieren.

  • Es wird natürlich immer die armen Tropfe geben die da in eine Suchtspirale gezogen werden. Das kann allerdings auch mit Süssigkeiten, Zigaretten, Alkohol, Online Gaming, etc. passieren.

    Stimme dir da zu. Immerhin wird die ganze Sache dadurch ein wenig transparenter, auch wenn Prozente nichts aussagen. Es könnte eine 99.999% Wahrscheinlichkeit haben und man könnte 5 mal hintereinander was anderes bekommen.


    Bestenfalls verbotenda es auch Kinder spielen können.

    Finde es übertrieben, direkt sowas zu verbieten. Wen wer dafür Geld ausgeben will, soll er doch. Würde man alles mit Suchtfaktor verbieten, dann würde es das ein oder andere Spiel auch nicht mehr geben. Und vorallem hängt das immer von der Person selber ab.

  • Ich wünschte mir auch, die Leute wären etwas selbstverantwortlicher.


    Aber ich war da schon immer der extreme Geizkragen, mir fiel es schon früher schwer Geld in einen Arcade Automaten zu stecken, Geld für Glücksspiel auszugeben käme mir so überhaupt nicht in den Sinn.


    Mich ärgern Lootboxen, eben weil man die heute kaufen muss und nicht einfach Dinge als kleine Belohnung im Spiel freischaltet. Und mich ärgert noch mehr, dass die Leute das mitmachen. Würde die keiner kaufen würde es sie auch nicht geben.


    Aber es ist generell ein Problem, scheinbar insbesondere der jüngeren Generation, dass sie sich von der Industrie nur zu gerne über den Tisch ziehen lassen. Siehe Streaming, Musik- und Filmdownloads usw., wo der Konsument am Ende keinerlei Rechte mehr hat und einem Anbieter wie Apple und Co. das gekaufte jeder Zeit wieder wegnehmen, sprich stehlen können.

  • Es ist auch nicht möglich alles was süchtig macht zu verbieten. Dann müsste man auch Instagram oder fernsehen zB verbieten. Selbst das zocken an sich kann süchtig machen, auch ohne Lootboxen. Aber es muss definitv besser Kontrolliert werden. Es darf nicht passieren, das Kinder Spiele dieser Art spielen. Da reicht es wohl auch nicht alle Spiele, die Lootboxen haben, mit einem 18er Rating einzustufen. Denn Spiele wie Battlefield oder COD werden auch von Minderjährigen gezockt obwohl sie ein 18er Rating haben. Aber evtl könnte man bei Spielen mit Lootboxen eine Warnung auf die Verpackung drucken. Evtl würde das die Eltern, die ihren Kindern Spiele für Erwachsene kaufen, zum umdenken bringen. Denn es möchte ja niemand, dass die Kinder suchtverhalten entwickeln. Und viele Eltern kennen sich einfach nicht genug mit der Materie aus.

  • Das ist eine Ausrede. Problem ist nicht, dass sich die Eltern nicht auskennen. Problem ist, dass es sie schlicht nicht interessiert. Diese Eltern interessiert es nicht, wenn ihre Kinder 200 Euro und mehr im oder für Internet im Monat verballern. Hauptsache, die nerven nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Werden die Wahrscheinlichkeiten zumindest im Mobilsegment nicht eh schon offengelegt, dachte das wäre zumindest irgendwo eine Standardregelung zumindest war das bisher bei jeder APP die ich gespielt hatte auch der Fall das die Wahrscheinlichkeiten angegeben waren.

  • FInde es immernoch kriminell, und würde mich auch freuen wen es endlich als Glücksspiel deklariert wird, und dementsprechend auch so gehandhabt wird. Bestenfalls verbotenda es auch Kinder spielen können. Man muss hier aber halt diferenzieren zwischen Lootboxen und Lootboxen.
    Allen voran Lootboxen mit Inhalten die dich voranbringen, also stärkere Charaktere/Spieler/Waffen sind ziemlich gefährlich.

    Im Grunde bin ich da ganz bei dir. Nur beim letzten Punkt würde ich noch weitergehen und sagen: Schmeißt die blöden Lootboxen ganz aus den Spielen! Die sind nur ein Cashgrab. Manche Games sind aufs Grinden ausgelegt, was eh schon frustierend ist. Das Ganze nun mit ´nem Notausgang zu versehen, der gegen Entgelt deine Lebenszeit schont, ist eine der dümmsten Ideen der Videospielgeschichte. Kein Pay-To-Play in Videospielen, Punkt! Wer Grinden will, wird das immer noch tun können. Nur bezahlt man dann wieder mit seiner Lebenszeit - und darf sich fragen, ob es sich lohnt einen Grinder zu spielen oder nicht doch zu anderen Genre-Vertretern zu greifen. ;)


    Das ist eine Ausrede. Problem ist nicht, dass sich die Eltern nicht auskennen. Problem ist, dass es sie schlicht nicht interessiert. Diese Eltern interessiert es nicht, wenn ihre Kinder 200 Euro und mehr im oder für Internet im Monat verballern. Hauptsache, die nerven nicht.

    Jein ^^. Auf der einen Seite geb ich dir und @Chaoskruemel recht: Die Eltern sollten sich damit auseinandersetzen, mit was ihre Kinder den lieben langen Tag ihre Zeit verbringen - und erst recht, wenn eine dicke Rechnung am Ende des Monats eintrudelt. Spätestens dann sollte der Groschen fallen und solche Spiele direkt gelöscht werden. Auf der anderen Seite will ich aber fragen: Muss man es den Eltern wirklich zusätzlich schwer machen und bezahlte Glücksspielinhalte in Games einbauen, die oberflächlich versuchen den gegenteiligen Eindruck zu vermitteln?


    Das Desinteresse am "Hobby" des Kindes ist sicherlich ein bedeutender Grund für dieses Problem. Es dürfte aber auch Eltern geben, die vielleicht auch mit Videospielen großgeworden sind, aber für die Lootboxen etwas völlig Fremdartiges sind. Vielleicht auch undenkbar. Zumindest wäre mir als Kind so etwas nie in den Sinn gekommen. Bislang war Bravely Default das einzige Game, in dem ich was von Mikrotransaktionen gehört habe und das war noch sehr moderat (natürlich hab ich nichts bezahlt). Das Pay-To-Play ganz andere Ausmaße annehmen kann, hat z.B. der Fire Emblem Mobiltitel von Nintendo gezeigt, wo tatsächlich ein Paket für 79,99€ angeboten wird. Sowas ist in meinen Augen eine Frechheit und hat in einem guten Spiel absolut nichts verloren! Bei einem DLC kann man sehen, was einem Angeboten wird und ob einem das Geld dafür wert ist. Wenn das nicht der Fall ist und der Zufall den Inhalt bestimmt, ist es Glückspiel und muss entsprechend scharf reguliert werden.
    Hier hat auch jemand gesagt, das jeder für sich selbst verantwortlich ist und die Freiheit hat, Lootboxen zu kaufen. Im Falle von Kindern stimmt das schon mal nicht, da die kaum in der Lage sind soetwas zu beurteilen. In diesem Fall sind die Eltern verantwortlich. Und die sollten mindestens mit einer unübersehbaren Info darauf hingewiesen werden, was ihr Kind im Begriff ist zu spielen.
    Und ganz ehrlich: Freiheiten sind eine tolle Sache und geben uns erst die Chance, verschiedene Auswahlmöglichkeiten wahrzunehmen. In vielen Fällen bereichern sie das Leben - und es gibt vermutlich genügend Gegenbeispiele, wo das nicht der Fall ist ^^. Lootboxen zu kaufen ist allerdings in meinen Augen keine Freiheit, die es wert ist verteidigt zu werden. Denn außer den gierigen Entwicklern gewinnt bei diesem betrügerischen System niemand.


    This. Die meisten Spiele sind allerdings vermutlich reine Download-Titel, weshalb ein überdeutlicher Hinweis bei jedem Start des Spiels zielführender wäre^^.


    @ Topic: Die Gewinnchancen zu deklarieren ist eine nette Idee, wird aber vermutlich kaum Auswirkungen haben. Am besten sollten Lootboxen verboten werden und wenn das nicht geht, macht es den Entwicklern so schwer wie möglich - in der Hoffnung, das dieses System irgendwann wieder komplett aus Videospielen verschwunden ist. Andere Länder machen vor, wie man die juristischen Daumenschrauben anzieht. Daran können wir uns ruhig ein Beispiel nehmen!

    Aber ich war da schon immer der extreme Geizkragen, mir fiel es schon früher schwer Geld in einen Arcade Automaten zu stecken, Geld für Glücksspiel auszugeben käme mir so überhaupt nicht in den Sinn.

    Ditto. :D

    Mich ärgern Lootboxen, eben weil man die heute kaufen muss und nicht einfach Dinge als kleine Belohnung im Spiel freischaltet. Und mich ärgert noch mehr, dass die Leute das mitmachen. Würde die keiner kaufen würde es sie auch nicht geben.

    Du bringst es auf den Punkt! Und damit auch zertifizierte Idioten möglichst keine Lootboxen mehr kaufen, sollten die Hürden beim Kauf immer weiter ansteigen, bis auch der Letzte lieber wieder richtige Videogames ohne Pay-To-Play zockt. :)

  • Mir wäre es neu, dass tatsächlich Kinder das Problem wären. Die meisten dieser Spiele leben von Walen und Kinder haben nicht das Geld um ein Wal zusein. Man sollte sich irgendwann davon verabschieden, Kinder als Opfer von allem zusehen. Schützt die Kinder vor Brüsten! Schützt sie vor Gewalt! Schützt sie vor Glücksspiel! Dabei sind es die Erwachsenen, die hier maßgeblich die Probleme haben. Die Prüden mit Sexualität, die dünnhäutigen, überemptahischen mit Gewalt und die Suchtanfälligen für Glücksspiele. Natürlich sind Kinder auch eine schützenswerte Gruppe, keine Frage aber die eigentlichen Opfer sind sie einfach nicht. Ich erinnere mich noch, wie ich als Kind im Urlaub mal an einem Automaten gespielt habe. Ich habe mich über den Gewinn gefreut und wollte ihn einstecken, mein Vater dagegen hat ihn wieder in die Automaten gesteckt und ist dann mit leeren Händen zurückgekommen.


    Grundsätzlich ist es eine erfreuliche Sache, dass man schon mal die Chancen offenlegt aber was hier gesagt wird ist richtig, die Chancen allein halten niemanden ab. Das ist immer ein Problem mit der Agenda "mehr Informationen für den Kunden". Es reicht nicht um ein Problem anzugehen, einfach nur zu informieren, man muss auch regulieren und da hieße es bspw. Mechaniken zu implementieren, die garantierte Gewinne bringen. Beispiel Magic Arena, mit den Wildcards, die man für jede andere Karte, egal wie selten, eintauschen kann. Oder wie bei Panini, dass man einfach den gewünschten Sticker des Fußballstars einzeln erhalten kann, zum Preis jedes anderen Stickers.


    Und natürlich sollte man auch Maßnahmen treffen, dass man nicht unendlich Geld reinstecken kann und somit die Erwachsenen vor sich selber schützt.

  • @Chaoskruemel: Du hast völlig recht mit dem was du schreibst. Vor allem den Versuchungen für die Jüngsten ist nur schwer beizukommen ^^. Und wenn die Beträge bei Lootboxen im Bereich von einigen Cent bis wenigen Euro liegen würde - und zwar für die teuersten - würde ich es auch als gemeine Stolperfalle sehen, über die sich Eltern schlichtweg schlau machen müssen. Allerdings nehme ich die Pay-To-Play-Mechanik mittlerweile eher als bodenlose Fallgrube war.
    Ich will die Eltern nicht von ihrer Verantwortung freisprechen, Versuchungen und Gefahren von ihrem Nachwachs so gut es geht fernzuhalten. Das kann ihnen auch niemand abnehmen. Im Fall von Glücksspiel, und das sind Lootboxen ja, sollten jedoch Regularien und bereits existierende Gesetze zusätzlich zum Schutz der Kinder beitragen. Im Moment scheinen die Lootboxen eher als Kavaliersdelikt behandelt zu werden, obwohl sie als Glücksspiel-Element wesentlich strengeren Auflagen unterliegen sollten. Diese gesetzliche Stütze fehlt im Moment und macht es Eltern bei dieser Thematik unnötig schwerer. Besonders dann, wenn die Bezahlmethodik erst spät im Spielverlauf in Erscheinung tritt oder anderweitig gut versteckt und damit schlecht als solche zu erkennen ist. Mit einer eindeutigen Deklarierung und Regulierung würde die Verantwortung dafür, was der Nachwuchs spielt, wieder allein in den Händen der Eltern liegen. Doch da herrscht großer Nachholbedarf.


    @WolfStark: Interessant, das du den Begriff "Wale" nennst. Zufällig hab ich den heute zum ersten Mal in ´ner Videospielzeitschrift in Zusammenhang mit dem kommenden Mobilegame "Dr. Mario" gelesen, wo auch ein aggressives Pay-To-Play-System zum Zuge kommen soll. Allerdings weiß ich wirklich nicht, ob die Masse an kleinen Zahlungen oder die "Wale" mit ihren großen Ausgaben die relevanteste Einnahmequelle für die Entwickler sind. Zahlen dazu dürften rar sein ^^.


    Du hast schon recht: Gesetze und Regeln sollten zum Schutz aller dienen, zu denen besonders Kinder zählen. Was nun übermäßige Sexualität, Gewalt oder Glückspiel ist, ist und bleibt ermessenssache. Deshalb gibt es auch keine festen Vorgaben, sondern nur Richtlinien wie die USK oder FSK, die zumindest mal eine gute Orientierung dafür bieten, was geeignet sein kann oder nicht. Alles weitere muss jeder für sich bzw. für seinen Nachwuchs entscheiden.


    Man sollte sich irgendwann davon verabschieden, Kinder als Opfer von allem zusehen. Schützt die Kinder vor Brüsten! Schützt sie vor Gewalt! Schützt sie vor Glücksspiel! Dabei sind es die Erwachsenen, die hier maßgeblich die Probleme haben. Die Prüden mit Sexualität, die dünnhäutigen, überemptahischen mit Gewalt und die Suchtanfälligen für Glücksspiele. Natürlich sind Kinder auch eine schützenswerte Gruppe, keine Frage aber die eigentlichen Opfer sind sie einfach nicht.

    Ich hoffe ich interpretiere deinen Absatz jetzt richtig: Der Grundgedanke des Schutzes ist richtig und wichtig, aber man sollte es nicht komplett übertreiben und in jeder Kleinigkeit eine Gefahr sehen. Dem würde ich nämlich beipflichten.
    Nur den letzten Satz musst du mir nochmal erklären^^. Denn Kinder können durchaus leicht Opfer deiner genannten Einflüsse sein, müssen aber nicht die alleinige Opfergruppe darstellen. So empfinde ich es zumindest.

  • Mir wäre es neu, dass tatsächlich Kinder das Problem wären. Die meisten dieser Spiele leben von Walen und Kinder haben nicht das Geld um ein Wal zusein. Man sollte sich irgendwann davon verabschieden, Kinder als Opfer von allem zusehen. Schützt die Kinder vor Brüsten! Schützt sie vor Gewalt! Schützt sie vor Glücksspiel! Dabei sind es die Erwachsenen, die hier maßgeblich die Probleme haben. Die Prüden mit Sexualität, die dünnhäutigen, überemptahischen mit Gewalt und die Suchtanfälligen für Glücksspiele.

    Hab mich da vielleicht auch schlecht ausgedrückt, meinte damit eher das, wen es überhaupt eine Berechtigung für ein FSk/USK gibt, dann bitte auch nutzen für Spiele mit Glücksspielelementen. Also mit 16 kann man auch schon locker Kohle klarmachen, vor kurzem hab ich ein Interview gesehen von so nem Knilch der jährlich 1000-2000 Dollar ausgibt für Fifa Ultimate. Was der wohl ausgibt wen der erst richtig Geld verdient lol.
    Freund von mir hatte auch bevor er überhaupt gearbeitet hat monatlich mehrere hundert Euro ausgegeben für Hearthstone.


    Was Gewalt und Brüste angeht, gerne, meinetwegen. Halte das nicht für sehr prägend, zumindest nicht mit 12.
    Nur Silent Hill hätte ich mir mit 12 nicht antun sollen, harter Monat, kein guter Schlaf xD
    Halte Glücksspiel aber für was komplett anderes was Leben nachhaltig beeinflussen kann.


    Ich weiss aber auch das der Grossteil des Geldes von diesen Whales kommt, die wenigen Nutzer die krankhaft Geld ausgeben. Glücksspielsüchtige halt. Ich denke nur wen jemand schon mit 14-18 sein ganzes Geld das er zur Verfüugung hat für sowas ausgibt, ist das eventuell ein Indiz dafür das er ein Glücksspielproblem hat.

    @WolfStark: Interessant, das du den Begriff "Wale" nennst. Zufällig hab ich den heute zum ersten Mal in ´ner Videospielzeitschrift in Zusammenhang mit dem kommenden Mobilegame "Dr. Mario" gelesen, wo auch ein aggressives Pay-To-Play-System zum Zuge kommen soll. Allerdings weiß ich wirklich nicht, ob die Masse an kleinen Zahlungen oder die "Wale" mit ihren großen Ausgaben die relevanteste Einnahmequelle für die Entwickler sind. Zahlen dazu dürften rar sein ^^.


    Also es gibt ja zumindest Zahlen darüber wieviel Geld allgemein eingenommen wird, und das ist ja unglaublich viel.^^ Die Gachaspiele wie Fire Emblem Heroes oder FF Brave Exvius machen mehr Kohle für die Publisher als fast jedes TripleA Spiel. Hab auch mal gelesen das Sonys erfolgreichstes Spiel Fate Grand Order ist, auch ein Mobile Gachaspiel, bin mir da aber nicht mehr sicher.


    Currently playing: Horizon Forbidden West/Dreamscaper/Minecraft Dungeons
    Dieses Jahr durchgespielt: 8
    Zuletzt durchgespielt: Ikenwell/ Ziggurat 2/Defenders Quest/Black Book
    Most Wanted: God of War Ragnarök/Hogwarts Legacy/Dragon Age






  • Einerseits meine ich, dass man es nicht übertreiben soll, andererseits meine ich aber auch einfach, dass man aufhören sollte immer wieder Kinder vorzuschiebe und ihnen zu unterstellen, sie seien entweder potentielle oder anvisierte Opfer. Das macht die Politik ja auch nicht erst seit gestern und sorgt für eine verschobene Wahrnehmung, nicht anders wenn man immer wieder Frauen als Opfer betont, obwohl die Kriminalstatistik etwas ganz anderes zeigt, dadurch aber eben ein Klima erzeugt, bei dem am Ende gefühlte Wahrheiten entstehen. Wenn man sich dann aber mit den Themen beschäftigt, sieht man doch immer wieder dass die Probleme an anderen Stellen liegen. In jedem der genannten Themen gibt es kaum bis gar keine Daten darüber, dass die Jugend irgendwie gefährdet ist, trotzdem werden Gesetze auf Basis der potentiellen Gefährdung eben jener Jugend beschlossen. Und ich meine klar, das klingt ja auch schlecht wenn man Pornographie mit der religiösen-Wahnhaftigkeit der Wähler einschränken würde oder Gewalt damit, dass man selbst inkompetent ist Realität und Fiktion auseinander zu halten oder besser noch, offen zugibt dass es ein politisches Placebo ist, um so zutun als täte man etwas, ohne die tatsächlichen Gründe für Gewalttaten angehen zu müssen oder Lobbies zu verärgern. Und in diesem Fall erzählt man immer noch das Märchen, dass Videospiele ja für Kinder seien und diese womöglich die Kreditkarten ihrer Eltern klauen (was gerade hier in Deutschland, wo viele Kreditkarten noch immer für Hexenwerk halten eine belustigende Vorstellung ist) und dann auf Einkaufstour gehen.


    Natürlich gibt es nicht nur Wale, es gibt auch noch Delfine und andere Begriffe aber die Hauptgruppe, die wir hier als zumindest potentiell suchtgefährdet anvisieren müssen, sind die Wale und diese sind potentiell maßgeblich Erwachsene. Dazu passend dieser Artikel von 2015:
    https://www.cnbc.com/2015/08/0…-about-mobile-gaming.html


    Natürlich können auch Kinder Opfer sein, nicht umsonst gibt es Einschränkungen durch den Jugendschutz (der Jugendmedienschutz ist dabei ausgenommen) bspw. in Hinsicht auf den Arbeitsschutz oder Einschränkungen was Käufe angeht. Aber dabei wird auch zu schnell vergessen, wieviele Gesetze es zum Schutz erwachsener Konsumenten gibt, die genauso leicht Opfer werden können und es auch werden. Was ich also meine ist, dass man über Regulierung nicht wegen Kindern diskutieren sollte, denn die sind ein eher vernachlässigbarer Faktor, aufgrund ihrer fehlenden Möglichkeit überhaupt in diese Suchtspirale zu geraten. Die Regulierung braucht es für die vielen Erwachsenen, die das Geld, die Möglichkeiten und am Ende des Tages auch die Fallhöhe haben.


    @Aruka
    Ja so mit 16 dürfte man wohl langsam Geld machen können und sicher gibt es auch da den ein oder anderen, der dann mehr für irgendwelche In-App Käufe oder Mikrotransaktionen ausgibt, keine Frage aber schon die Zahl derjenigen, mit hohen Einkommen in der Altersklasse ist immer noch gering. Wenn ich mal kurz Google, liegt es durchschnittlich wohl bei 13-17 Jahren irgendwo um 50 Euro rum, mit Ausschlägen nach unten und oben von 20, 30 Euro vielleicht. Aber klar, Ausnahmen gibt es immer und es ist und bleibt wichtig bereits Kindern den ordentilchen Umgang mit Geld beizubringen. IMO gehört für mich aber das Glücksspiel dazu. Ich finde es wichtig, das Thema nicht zum Tabu zu machen und kaum 18 dann alle Schotten zu öffnen. Übrigens gar nicht soviel anders wie mit Sex und Gewalt (diese ganzen minderjährigen Schwangerschaften, sind ja nicht das Ergebnis von Pornos und sexueller Aufklärung, sondern umgekehrt der Tabuisierung von Sexualität), ist es wichtig dass sich da vorher auseinandergsetzt wird mit.


    Natürlich sollte man den Nachwuchs dabei nicht sich selbst überlassen, sondern eben auch hier aufklären. Ich meine, wieviele Erwachsene spielen Woche für Woche Lotto und glauben an den Traumgewinn, der statistisch unwahrscheinlicher ist als vom Blitz getroffen zu werden und geben für diese und andere Glücksspiele abseits vom Casino zusammengerechnet viel Geld aus? Und wieviele Erwachsene die dann auch noch Unsummen in Casinos verballern, hatten Kontakt damit als Kinder? Das ist jetzt nur eine subjektive Vermutung aber ich glaube, dass gerade weil man Glücksspiel (zusammen mit der Aufklärung der dahinterliegenden Mechaniken versteht sich) von Kindern/Jugendlichen fernhält und es als "Erwachsenenbeschäftigung" stilisiert, am Ende Suchtopfer produziert.


    Und ja, wer mit 14-18 schon Geld zur Verfügung hat und dieses komplett (und nicht nur ab und an mal) in digitale Güter verbrät, der läuft deke ich auch Gefahr und sollte bestmöglich von den Eltern Hilfe erhalten.

  • Und ja, wer mit 14-18 schon Geld zur Verfügung hat und dieses komplett (und nicht nur ab und an mal) in digitale Güter verbrät, der läuft deke ich auch Gefahr und sollte bestmöglich von den Eltern Hilfe erhalten.


    Hier sehe ich allerdings auch die Pflicht ebenfalls bei den Plattform betreibern die es ermöglichen viel zu leicht an solche Dinge wie Lootboxen oder "Premium" Currency drannzukommen.


    Nimmt man z.b Fifa und das PSN. Das Spiel selber is ab 0? 6? Bietet aber die ganze Ultimate Team Kacke die über PSN Guthaben geregelt wird. PSN Karten sind zumindest hier in Deutschland eigendlich ab 18 Freigegeben. Also wie zum Teufel kann ein 12 Jähriger Knirps dann tausende € in Fifa verpulvern wenn er eigendlich nicht an Guthaben dafür kommen dürfte? Es wird den Leuten halt viel zu einfach gemacht daran zu kommen.


    Natürlich sind die Spiele Entwickler die Hauptschuldigen die solche Systeme erst einbauen. Aber halt die Plattformbetreiber über deren Plattform die Dinge geregelt werden sollten mit in die Verantwortung gezogen werden.


    Gab es diesbezüglich nicht erst ne News das sich Sony,MS und Nintendo genau deshalb erst zusammen geschlossen haben um dagegen vorzugehen?

    ~Nimm das leben nicht zu ernst du kommst eh nicht lebend raus~

  • Ich sehe diese Pflicht ehrlich gesagt nicht. Ich möchte, wenn ich doch tatsächlich mal Guthaben kaufen will, dieses schnell und einfach tun. Ich bin auch kein Fan von Mikrotransaktionen aber Einschränkungen sollten sinnvoll vorgenommen werden. Ich sehe eher eine Beschränkung des Volumens von In-Game und In-App Käufen/Währungen für weit effektiver an. So wie wir es ja auch an Spielautomaten haben, wo nur ein maximaler Betrag verloren oder gewonnen werden kann. Ich mein, welcher 12 Jährige "Knirps" kann denn PSN Karten im Wert von tausenden Euro kaufen? Gibt es dazu irgendeine Statistik oder ist das nur ein hypothetischer Fall? Ist also dieser Kartenkauf überhaupt ein Problem? Es ist schon äußerst zweifelhaft, dass wir uns über Minderjährige Gedanken machen müssen und ich halte ehrlich gesagt recht wenig von der Unterstellung, dass auf Altersfreigaben nicht geachtet wird und dann noch anzunehmen, dass tatsächlich irgendwo 12 Jährige tausende Euro pro Jahr ausgeben? Ich will den Einzelfall nicht ausschließen aber ich sehe es doch wie Chaoskruemel, dass dieser Einzelfall eher ein Problem für die Eltern ist und nichts gesamtgesellschaftliches.


    Die tatsächliche Quelle für Probleme ist doch der In-Game Shop, die Möglichkeit ganz allgemein irgendwie von 2 Euro bis 100 Euro digitale Währungen einzukaufen, die man nicht mehr in reale umwandeln kann und das so oft man will. Ich mein, wir hatten schon einen Fall, wo ein großer Publisher (Bethesda) so frech war, seine In-Game Währung als Entschädigung anzubieten. Ich denke das Rezept ist nicht beim Guthaben anzusetzen, sondern bei diesen Parallelwährungen und Ähnlichen Mikrotransaktionen und diese strenger zu regulieren.