Amoralische Handlungen werden entsprechend selten ernsthaft bestraft, denn der Spieler soll ja weitermachen können.
Ich muss sagen ich finde das gar nicht mal so schwarz-weiß, eben weil es Spiele bleiben und je nach Spiel kann die Wahrnehmung natürlich ganz anders sein
Das kann sowohl von der Präsentation, als auch den Charakteren und/oder deren Rolle bspw. abhängig gemacht werden
Bspw. bei Metal Gear hat man die Wahl ob man eher alle Gegner einschläfert oder eben über den Haufen ballert, hier wähle ich eher die pazifistische Methode, nicht zwingend aus moralischer Sicht sondern einfach aus spielerischer und taktischer Sicht, zum einen ist es auf eine andere Art eine gewisse Herausforderung so durch das Spiel zu kommen und zum anderen ist es so taktisch lautlos
Bei einem GTA (was ich persönlich nicht spiele) lebt es für viele regelrecht davon sich mit Cheats auszustatten und Ingame "Scheiße zu verzapfen", man hat zwar Ingame seine Gangster Szene, aber aus eigener Moral würde man dort niemals jemandem sein Auto klauen und möglichst penibel auf den Straßenverkehr achten und nach Möglichkeit mit niemandem in Kontakt kommen weil man sich sonst direkt prügeln muss
Ich will einen sehen der das so spielt^^'
Bei Assassins Creed ist es sehr unterschiedlich in der Ausführung und der Art und Weise, im ersten Teil bspw. kann man 1 bis max. 2 Zivilisten wegmeucheln, danach wird man direkt bestraft und desynchronisiert, begründet darin das Assassinen sich an ihr Credo halten
In einigen späteren Spielen geht es aber, Teil 4 müsste es auf jeden Fall gehen, einfach weil man zusätzlich ein "ruchloser" Pirat ist?
Dann in Syndicate bspw. kann man die Aktion jemanden mit der Klinge zu erledigen nicht bei Zivilisten ausführen, aber man kann seine Knarre zücken und mit dem Visier Leute erschießen was wieder nach mehrerem Töten in Asynchronität als Bestrafung enden würde, nur wieso bei der Klinge diese Tatsache streichen, man könnte doch dafür genauso bestraft werden wie es bei Teil 1 war oder beides so ermöglichen wie es bei Teil 4 der Fall war
Der Kontext der Helden ändert sich zwar, aber das Spielprinzip ist stets dasselbe und der Spieler selbst ändert sich ja in der Hinsicht nicht sondern wird in seiner Art und Weise "eingeschränkt"
Auch hier gäbe es die Möglichkeit möglichst schleichend durchzukommen und nur die Hauptziele auszuschalten, dennoch kann man andere Soldaten erdolchen und nur eine handvoll Leute wird diese Spiele so spielen, paradoxerweise wird man bei Syndicate mit Errungenschaften belohnt wenn man so und so viele verschiedene Gegner ausschaltet
Das Ding ist beim spielen denke ich da gar nicht großartig drüber nach oder mache mir da groß moralische Gedanken, eben weils ein Spiel ist und was mir als "normaler" Feind präsentiert wird rührt mein Gewissen nicht wirklich an und wird besiegt, da ändert auch die Darstellung nur wenig bis gar nichts dran
Manchmal läuft man eben einfach so durch die Spielwelt und blockiert einem NPC der sich mit Kisten abmüht den Weg und schaut ob er sich durchbuggt, die Kisten fallen lässt und untröstlich ist oder sich mit einem kloppen will oder einfach nur seine Route ohne wirkliches Ziel läuft was im Normalfall nicht auffällt weil kaum jemand einem x-beliebigem NPC bei seinem komplett geskripteten Weg folgt und tja manchmal ist man dann in der Laune diesen jemand als Gag umzumurksen und sich jagen zu lassen und die Patroullie aus dem nächsten Versteck auch noch mitzunehmen
Genauso die ethische Fragwürdigkeit wenn man bei generell unschuldigen NPC's bspw. Kindern Immunität verleiht, es ist doch so oder so vom Prinzip her schlimm Unschuldige zu erledigen, aber entweder lässt man das bei keinem zu oder bei allen, denn sonst könnte man das ganze bis zum Rassismus etc. weiterspinnen und schon hat man wieder mehr und mehr politischen und gesellschaftlichen Einfluss insgesamt
Hier soll niemand ein monströses Bild von mir bekommen, denn irgendwie habe ich das Gefühl das manches so krass missverstanden werden kann das man mich für einen Soziopathen hält^^'
Daher noch ein anderes Beispiel, Resident Evil 4, wer hat nicht schon mal einfach als Gag oder aus Frust Ashley mit einem Raketenwerfer über den Haufen geballert
Oder halt wirklich als Missgeschick leider erwischt? Hat man da eher um Ashley getrauert oder sich geärgert das einfach die Mission gescheitert ist und man nochmal vom letzten Rücksetzpunkt aus starten muss, dabei ist sie nicht mal ein Feind, aber eben auch ein ganz anderes Beispiel in der Wahrnehmung und wie man es als Spieler für sich auslegen kann
Es gibt aber bspw. auch wiederum noch die Möglichkeit das die Handlung selbst Konsequenzen hat ohne das es optisch allzu fürchterlich gestaltet wird aber dennoch eher Gewissensbisse hervorrufen kann eben weil es aktiven Einfluss hat
Bei The Awakened Fate Ultimatum gab es bspw. einmal die Wahl bei einem einstürzendem Gebäude ob man lieber sicher die 4 Leute vor Ort retten möchte oder versuchen möchte alle 10 Leute zu retten, rein moralisch habe ich mich dafür entschieden alle retten zu wollen, aber das lässt das Spiel logischerweise nicht zu denn es sterben dadurch alle 10, genauso wären einem sicherlich Dinge vorgeworfen worden wenn man nur die 4 rettet und die anderen 6 bewusst opfert statt den Versuch gewagt zu haben
Hier wird einem so oder so ein schlechtes Gewissen gemacht und das obwohl die besagten zu rettenden NPC's glaube nicht mal oder maximal als Silhouette dargestellt wurden ohne großen persönlichen Bezug
Dennoch habe ich mich hier merklich schlecht gefühlt und auch mit der Entscheidung zu kämpfen gehabt, während ich ab und an eben ohne jegliche Gedanken und Gewissensbisse in Assassins Creed jemand generischen wegmeuchel, es ist halt trotz allem nur ein Spiel und die Wahrnehmung und Reaktion kann völlig unterschiedlich sein
Anderes krasses Beispiel wäre die Terroristen Szene in irgendeinem CoD Spiel, da hätte ich allein wegen der Tatsache schon ein schlechtes Gewissen und wüsste nicht ob ich das einfach so aus "Jux", weils ein Spiel ist könnte oder nicht, dabei ist es rein vom Prinzip nicht wirklich was anderes aber in meiner Wahrnehmung eben doch ein komplett anderes Mindset
Wobei ich da vermutlich aber eher auch noch abwägen müsste ob mein Gewissen damit klar käme das ich CoD überhaupt spiele xD (sorry dafür^^')
Oder was damals auch Wellen geschlagen hatte ist die Folterszene bei einem GTA, sehe ich wieder nur rein als Spiel, juckt mich in keinster Weise
Die Folterszene in TLoU 1 hingegen fand ich da schon eindrucksvoller und schlimmer, auch wenn man dort selbst eigentlich nicht tätig wird da es eine reine Videosequenz ist
Ins Spiel integriert finde ich es in beiden Fällen okay, aber das eine nimmt mich gefühlsmäßig mehr mit obwohl ich selbst nichts tue, während es mir bei dem anderen Fall wo ich selbst aktiv wäre vermutlich kaum egaler sein könnte
Bei TLoU 2 wäre das bei mir nun so das ich versuchen würde alle Gegner auszuschalten, möglichst taktisch und schleichend um spielerisch davon zu profitieren, mehr empfinde ich dabei den Personen oder Hunden gegenüber nicht, ich bin nicht traurig wenn ich denjenigen besiege und ich bin auch nicht euphorisch das ich jemanden umgebracht habe, eher freudig wenn spielerisch mein Vorgehen mich möglichst unversehen vorangebracht hat oder eben verärgert wenn etwas nicht gelingt
Wie es halt in vielen Spielen der Fall wäre und die extra Ambition die menschlichen Gegner mit individuelleren Dialogen zu bestücken ist dann für mich halt rein aus spielerischer Sicht interessanter zu erfahren als den x-ten Runner oder Clicker weg zu stechen, ergo werde ich mit zusätzlichen Dialogen "belohnt" wenn ich mich "unmoralischer" verhalte, wo man auch wieder auf die Goldwaage legen könnte wer ist in dem Spiel berechtigter wen zu töten und daraufhin wollen einem die meisten dann erläutern das genau das die Kernaussage des Spiels sein soll wie "abgefuckt" diese Welt doch ist und zu was es die Menschen führt usw. was sich dann aber für mich wie aufgeschnappt und wiedergekäut anfühlt
Dadurch entstehen dann Situationen wie hier in Sekiro, wo man halt einfach weitermacht, obwohl das Spiel einem eine Situation präsentiert, in der eigentlich die meisten Menschen Abstand halten würden.
Im Spiel, in der Realität oder generell?
Also ich mache hier ganz klar den Unterschied zwischen Spiel und Realität, natürlich würde mir das in der Realität furchtbar leid tun, sowohl für das Tier als auch den Besitzer, mal ganz davon ab das ich niemanden killen würde^^'
Im Spiel wurde er aber sogar eher so eingebunden das er einem den Tipp gibt wie man den ersten Boss leichter besiegen kann, da ging es meiner Ansicht nach nicht mal groß drum Empathie zu haben, wobei ich das in keinster Weise als schlecht empfinde, eher löblich wenn man moralisch so positioniert ist das man auch nicht im Spiel wahllos Feinde bekämpft
Davon abgesehen lebt der Typ wieder wenn ich von einer Statue zur anderen Reise
Trotzdem muss man auch anerkennen, wie immersiv die Titel mittlerweile werden
Die angewandte Physik spielt sich zwar in einem anderen Rahmen ab und es ist krass wie viel Mühe man sich im Detail gibt ja, aber bestimmte Physik in Spielen brauchts teils für gewisse Mechaniken und ist dann am Ende des Tages weniger beeindruckend als es womöglich sein sollte
Ich musste nun bspw. einfach nur an "Good Job" denken, so dämlich das sein mag^^'