Im Test! Super Mario Maker 2

  • Titel Super Mario Maker 2
    Japan 28. Juni 2019
    Nintendo
    Nordamerika 28. Juni 2019
    Nintendo
    Europa 28. Juni 2019
    Nintendo
    System Nintendo Switch
    Getestet für Nintendo Switch
    Entwickler Nintendo
    Genres Jump ’n’ Run ’n’ Bau
    Texte
    Deutschland
    Vertonung Wahoo!

    Bildmaterial: Super Mario Maker 2, Nintendo

    Mit der Veröffentlichung von Super Mario Maker für Wii U gab Nintendo seinen Fans erstmals die Möglichkeit, eigene Level mit dem beliebten Klempner zu bauen. Mit zahlreichen Updates erweiterte Nintendo dann sogar die Funktionen, die den Bauern geboten wurden. Diese endeten jedoch natürlich nach einer Weile. Mit Super Mario Maker 2 für Nintendo Switch können Fans nun erneut den virtuellen Hammer schwingen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen, dank unzähligen Neuerungen. Ob sich dies lohnt, haben wir uns einmal angeschaut.

    Let’s – a – go!

    Was ist Super Mario Maker 2? Es handelt sich hierbei um ein Spiel, in welchem ihr eigene Stages bauen könnt, die ihr dann mit anderen Spielern über das Internet teilen könnt. Oder ihr fordert eure Freunde heraus, die gebauten Level zu spielen. Bereits im Vorgänger entwickelte sich ein Trend, Level zu bauen, die massiv schwer sind, um viele Streamer und YouTuber in den Wahnsinn zu treiben. Aber auch kreative Stages gibt es in großer Zahl, welche die Mechaniken des Level-Bauens an ihre Grenzen brachten.

    Eigene Level bauen ist theoretisch super einfach. Euch wird eine recht große Arbeitsfläche gegeben, in der ihr ein 2D-Level bauen könnt. Die letztendliche Größe der Stage könnt ihr ebenfalls selbst bestimmen, wobei es natürlich ein Limit gibt. Dann wählt ihr aus einer Palette an Objekten genau das aus, was ihr platzieren wollt und packt es per Touchscreen oder Controller an die Stelle, wo es hin soll.

    Dies bedeutet, ihr nehmt beispielsweise einen ganz normalen Erde-Block und formt damit einen Weg für Mario. Dabei könnt ihr natürlich auch mehrere Blöcke durch Ziehen platzieren, es muss nun nicht jedes einzelne Feld ausgewählt werden. Am oberen Bildschirmrand sind dabei die zuletzt von euch ausgewählten Level-Elemente, zahlreiche weitere Bauteile könnt ihr auf Knopfdruck aufrufen und durchschalten. Diese sind in verschiedene Kategorien aufgeteilt: Gelände, Gegner, Items und Vorrichtungen.

    Zahlreiche Elemente stehen zur Verfügung

    Mit Gelände-Elementen könnt ihr die Gegend des Levels formen. Alleine hier sind die Möglichkeiten wirklich vielfältig. Neu in Super Mario Maker 2 ist beispielsweise die Option, schräge Wege zu gestalten und somit Hügel zu bilden. Auf diese Weise konnte ich beispielsweise ein sehr lustiges Rutsch-Level spielen, was an das Pinguin-Rennen in Super Mario 64 angelehnt war.

    Bei Items gibt es dann Feuerblumen, Münzen und Co. Diese können dann auch in Blöcke, die ihr zuvor gesetzt habt, gesteckt oder sogar auf Gegnern platziert werden, welche beispielsweise nach dem Besiegen einen Schlüssel fallen lassen.

    »Eine besondere Art und Weise neue Level zu entdecken, ist die Endlos-Herausforderung. Hier werden euch nach gewähltem Schwierigkeitsgrad zufällige Level aufgetischt.«

    Unter Gegner gibt es dementsprechend logischerweise dann Feinde, die Mario den Tag verderben sollen. Darunter finden sich wirklich viele Feinde aus dem Mario-Universum, natürlich lässt sich beispielsweise auch Bowser an das Ende eines Levels setzen. Was wirklich cool ist: Ihr könnt die Feinde verstärken, wie es in den normalen Spielen vielleicht nicht unbedingt zu sehen war. Ein Bowser mit Flügeln oder ein riesiger Gumba-Turm? Euch sind viele Optionen gegeben.

    Die letzte Kategorie bietet euch viele Apparate, mit denen ihr andere Spieler so richtig nerven oder kreative Puzzle bauen könnt… oder direkt beides auf einmal. Dabei rede ich nicht unbedingt nur von Fallen oder Flammenwerfern, sondern auch Pow-Blöcken, Türen und anderen Optionen, euer eigenes Erlebnis zu erschaffen. Ein beliebtes Element ist der Ein/Aus-Schalter, der simpel ist, aber für interessante Abenteuer genutzt wird. Wird dieser Schalter auf irgendeine Weise betätigt, wird ein vorher gesetztes Set an festen Blöcken plötzlich begehbar und umgekehrt.

    Alleine durch die zahlreichen Optionen in den vier Kategorien könnt ihr theoretisch tausende Level bauen, die sich alle unterschiedlich anfühlen. Doch in Super Mario Maker 2 gibt es, wie auch bereits im Vorgänger, die Möglichkeit, ein Spiel-Thema auszuwählen. Dies bedeutet, dass euer Level den Stil aus einem vergangenen Mario-Titel hat, den ihr auswählen könnt. Ob das erste Super Mario Bros. oder Super Mario 3D World, insgesamt stehen euch aktuell fünf Themen zur Verfügung. Diese kommen alle mit ihren eigenen Regeln, Gameplay-Elementen und Bau-Elementen daher. In dem “Super Mario 3D World”-Thema könnt ihr beispielsweise den Katzen-Anzug an den Spieler geben, welcher es dann erlaubt, mit Katzen-Mario an Wänden hochzuklettern oder weite Sprünge zu vollziehen. Dafür habt ihr im “New Super Mario Bros. U”-Stil den Propeller-Pilz, dank welchem Mario mit Propeller-Hut durch die Lüfte fliegen kann.

    Alt oder neu?

    Doch als würde das nicht schon ausreichen, gibt es außerdem für jeden Stil noch mehrere mögliche Umgebungen, die teilweise ebenfalls das Gameplay beeinflussen. Die normale Mario-Oberwelt sorgt für keine großen Veränderungen, aber die Unterwasser-Umgebung sorgt direkt dafür, dass Mario durch die Gegend schwimmen muss. In der Schneewelt wird es dann auf dem Boden sehr rutschig und im Festung-Stil gibt es Lava am Boden. Den Lava- und Wasserpegel in den Leveln könnt ihr ebenfalls regeln und sogar während des Spielens steigen und sinken lassen.

    Damit hört es allerdings noch immer nicht auf! Ein Level, in welchem sich die Kamera von alleine fortbewegt, ist auch möglich und setzt so die Spieler unter Druck. Die Geschwindigkeit könnt ihr selbst festlegen. Apropos Zeitdruck: Die verfügbare Zeit für eine Stage liegt auch in eurer Hand. Aber ist es nicht total langweilig, wenn es ausreicht, die Ziellinie zu erreichen? Deswegen hat Nintendo nun die Möglichkeit gegeben, Bedingungen für einen Sieg zu erstellen. Eine davon wäre, das Ziel zu erreichen, ohne den Boden zu verlassen. Auch könnt ihr eure Spieler dazu bringen, eine gewisse Anzahl an Feinden zu besiegen oder fünf Münzen zu sammeln, bevor das Level-Ende aktiviert werden kann.

    Wer nun denkt, er könnte nun einfach irgendwelche Elemente zusammenklatschen und dann ein Level hochladen, was eigentlich nicht schaffbar ist, um andere zu ärgern, der liegt falsch! Wenn ihr eine Stage hochladen wollt, damit andere diese spielen können, müsst ihr sie selbst bewältigen. Habt ihr einen Checkpoint in der Stage, müsst ihr die Stage sogar ein Mal komplett ohne Checkpoint schaffen und anschließend von der Position des Neustarts ebenfalls das Level beenden. Auf diese Weise möchte Nintendo sichergehen, dass die Level auch ohne Checkpoint machbar sind, beziehungsweise eine Fortführung der Stage ohne Elemente des vorigen Parts möglich ist.

    Baumeister aus aller Welt

    Nun ist es so weit, ihr habt ein Level gebaut und hochgeladen, juchu! Dafür müsst ihr jedoch ein Baumeister-Profil einrichten, mithilfe eines Mii. Dieser kann dann auch unterschiedliche Kleidungsstücke tragen, von denen ihr zahlreiche neue Möglichkeiten auf verschiedene Art und Weise freischalten könnt. Neue Klamotten erhaltet ihr durch das Spielen von Leveln, aber auch davon, dass andere Spieler eure Level zocken und bewältigen. Je mehr Herzen ihr bekommt, desto mehr Sachen schaltet ihr frei. Herzen können euch von Spielern gegeben werden, wenn sie das Level geschafft haben. Allerdings können sie euer Level auch mit einem zerbrochenen Herzen bewerten, falls es ihnen nicht gefallen hat. Mithilfe der Level-ID könnt ihr Freunde oder generell andere Leute eure Stages direkt spielen lassen oder Level einfach heraussuchen und spielen.

    »Im Abenteuermodus geht es darum, ein neues Schloss für Peach zu bauen. In den Leveln lernt ihr Tipps und Kniffe, die ihr dann beim Bauen eigener Stages anwenden könnt.«

    Interessant sind die Statistiken zu jedem Level, die ihr aufrufen könnt. Wie viele Herzen wurden vergeben, wie oft wurde ein Level gespielt und welches Thema hat es? Mithilfe von Schlagwörtern können Baumeister ihre Stages besser kategorisieren und somit Spielern die Möglichkeit geben, ihre Level besser zu finden. Habt ihr Bock auf Stages mit Rätseln, dann wählt eben jenes Schlagwort bei eurer Suche aus und knobelt drauf los! Ebenfalls in den Statistiken könnt ihr sehen, wie viele Spieler ein Level überhaupt geschafft haben und in den Stages selbst könnt ihr sehen, wo andere Marios verstorben sind. Ebenfalls können Kommentare hinterlassen werden, aber bleibt bitte immer schön freundlich!

    Eine besondere Art und Weise neue Level zu entdecken, ist die Endlos-Herausforderung. Dort könnt ihr zwischen vier Schwierigkeitsgraden wählen und dann werden euch immer zufällig Level gegeben, welche basierend auf der Erfolgsquote und den Bewertungen eingestuft wurden. Dabei geht es dann darum, möglichst viele Stages am Stück zu bewältigen und einen neuen persönlichen Rekord aufzustellen. Wenn ihr also keine Lust habt, euch durch die ganzen Stages in der Auswahl zu wühlen, dann nutzt einfach diese Methode!

    Wenn ihr nicht alleine spielen wollt, dann könnt ihr in Super Mario Maker 2 sogar zu zweit Level bauen. Dies lässt sich aber nur im Tisch- oder Docked-Modus erledigen, da jeder Spieler dann einen Joy-Con nutzt. Auch die Stages selbst können im Multiplayer bewältigt werden. Dies ist im lokalen sowie im Online-Modus möglich. Aktuell gibt es jedoch noch keine Option, online mit Freunden gemeinsam Level zu spielen, sondern nur mit zufälligen Fremden. Dies wird Nintendo aber laut eigener Aussage (und nach viel Kritik der Fans) in einem kommenden Update nachliefern.

    Eine ganz wichtige Sache haben wir bisher noch nicht erwähnt, was den Online-Aspekt von Super Mario Maker 2 angeht. Das Hochladen sowie Herunterladen oder allgemeine Spielen von Stages ist nur möglich, wenn ihr eine Nintendo-Online-Mitgliedschaft besitzt. Ist diese nicht vorhanden, ist euer Handeln lediglich auf das lokale Bauen und Spielen beschränkt.

    Abenteurer statt Baumeister

    Bedeutet dies also, dass Super Mario Maker 2 absolut nichts für Spieler ohne Internet-Verbindung bietet? Nein! Denn mit dem Abenteuermodus hat Nintendo euch quasi ein kleines Mario-Abenteuer dazugepackt, welches deutlich spannender ist, als einfach ein paar Stages am Stück zu spielen. Im Abenteuermodus geht es darum, ein neues Schloss für Peach zu bauen. Eigentlich war dieses bereits fertig gebaut, doch leider wurde aus Versehen die Reset-Rakete aktiviert und somit alles gelöscht.

    »Dadurch, dass es keinen amiibo-Support gibt, fallen die vielzähligen Kostüme und spielbaren Charaktere aus dem Vorgänger weg.«

    Gemeinsam mit mehreren Toads muss Mario nun ein neues Schloss bauen. Dies geschieht in dem Falle aber nicht dadurch, dass ihr nun selbst Level baut, sondern vorgefertigte Level spielt und freischaltet, um Münzen zu sammeln. Die Münzen werden dann dafür genutzt, das Schloss weiter auszubauen. Der Abenteuermodus dient dabei mehreren Zielen: Euch zu unterhalten, wenn ihr keine Online-Level spielen wollt, und Singleplayer-Inhalte zu bieten. Gleichzeitig sind die Stages allerdings so gestaltet, dass sie euch die zahlreichen Gimmicks und Möglichkeiten des Level-Baus näherlegen. Während ihr die Level absolviert, lernt ihr also gleichzeitig auch, was alles möglich ist und könnt Ideen für eigene Stages sammeln. Das heißt aber übrigens nicht, dass die Stages allesamt super einfach sind, im Gegenteil. Manche der Level lassen euch bereits am liebsten vor Wut in den Controller beißen.

    Bei einem Spiel wie Super Mario Maker 2 über die Grafik und den Sound zu urteilen, ist natürlich ein wenig schwierig. Es ist nicht möglich, eigene Melodien zu gestalten und diese in den Leveln zum Einsatz zu bringen. Ihr werdet also in den Leveln immer auf bekannte Mario-Melodien und deren Remix-Versionen treffen. Die Grafik-Themen der verschiedenen Spiele sind allesamt gut eingefangen und fangen den Nostalgie-Charme perfekt ein.

    Vor- und Nachteile des Nachfolgers

    Auf Nintendo Switch hat Super Mario Maker 2 einen Vorteil, den die Wii-U-Fassung natürlich nicht bieten konnte. Um dort seine Level mit anderen Leuten zu teilen, mussten diese entweder selbst eine Konsole und das Spiel besitzen, oder sie mussten euch daheim besuchen. Durch den portablen Modus von Nintendo Switch könnt ihr eigene Stages bauen, eure Freunde besuchen und ihnen eure Nintendo Switch in die Hand drücken, damit sie eure Level spielen. Das ist ein unglaublich praktischer Aspekt der Konsole, der es möglich macht, eure Kreationen mit mehr Leuten teilen zu können.

    Das Einzige, was an Super Mario Maker besser war: Die Möglichkeit, Mario im ersten “Super Mario Bros.”-Stil diverse Kostüme zu geben. Manch einer erinnert sich vielleicht an die 8-Bit-Sprites, welche in zahlreichen Formen daherkamen und es unter anderem ermöglichten als Link, Mega Man oder andere Charaktere zu spielen. Dadurch, dass es keinen amiibo-Support gibt, fällt dies leider weg. Schade, denn man hätte es ja vielleicht als freischaltbares Feature mit dazupacken können.

    Auf die Blöcke, fertig, los!

    »Mit Super Mario Maker 2 liefert Nintendo einen großartigen Level-Editor, welcher im Vergleich zur Wii-U-Fassung noch einmal deutlich ausgebaut wurde und unzählig viele neue Möglichkeiten bietet. Selbst wenn ihr keine eigenen Level bauen wollt, lohnt sich das Ganze eigentlich schon, solange ihr gern Mario-Spiele zockt. Denn hiermit habt ihr nahezu unendlich viele Level zur Auswahl und könnt euch lange beschäftigen. Alle kreativen Baumeister unter euch haben viele Elemente zur Auswahl, womit man seinen Ideen nahezu freien Lauf lassen kann. Es ist schade, dass man nur mit einer Online-Mitgliedschaft Level hoch- und herunterladen kann, aber das war wohl irgendwie auch zu erwarten, damit der Service weiter ausgebaut und vermarktet werden kann.«

    Story

    Im Abenteuermodus müsst ihr ein zerstörtes Schloss aufbauen, indem ihr Münzen in den vorgefertigten Leveln sammelt.

    Gameplay

    Dutzende Elemente lassen sich in verschiedenen Spielthemen und -Stilen zusammensetzen, um euer eigenes perfektes Mario-Erlebnis zu formen.

    Grafik

    Insgesamt fünf verschiedene Spielthemen und somit Grafik-Stile stehen zur Verfügung.

    Sound

    Bekannte Mario-Songs, teilweise im Remix, erklingen im Hintergrund.

    Sonstiges

    Nintendo-Online-Mitgliedschaft wird für Online-Aktivitäten wie Hoch- und Herunterladen von Stages benötigt.