Judgment: Pierre Takis Rolle und japanische Synchronstimme werden für den Westen neu besetzt

  • Bildmaterial: Judgment, SEGA

    Bereits vor einer guten Woche hatten wir über die Festnahme des japanischen Schauspielers Pierre Taki aufgrund von Drogenmissbrauch berichtet. Der japanische Entwickler und Publisher Sega ergriff daraufhin drastische Maßnahmen und stoppte die physischen und digitalen Verkäufe von Judgment (Judge Eyes) in Japan. Außerdem wurde die offizielle Homepage des Spiels und der Twitter-Auftritt auf Eis gelegt, beziehungsweise nicht mehr mit Updates versorgt. Auch wurde jeglicher Bezug zu Taki wie zum Beispiel Screenshots, auf denen er zu sehen war, rigoros entfernt. Der kommende westliche Release schien daher auf der Kippe zu stehen und es war unklar, wie es mit Judgment weitergehen wird.

    Westliches Releasedatum bleibt, jedoch mit neuer Besetzung

    Pierre Taki spielt die Rolle des Kyohei Hamura im neuen Judgment, welches am 13. Dezember 2018 in Japan veröffentlicht wurde. Der westliche Release wurde für den 25. Juni 2019 angesetzt. Aufgrund der Festnahme Takis wurde seitens Sega über den anstehenden westlichen Release diskutiert und so traf man nun die Entscheidung, Takis Rolle und die japanische Synchronstimme seines Charakters für den westlichen Release neu zu besetzen. Wer die Rolle des Kyohei Hamura nun übernehmen soll, wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben.

    In Judgment schlüpft ihr in die Rolle des Privatdetektivs Takayuki Yagami, der einen Serienmordfall untersucht und dabei auf allerlei Ungereimtheiten und Widersacher stößt. Das Gameplay ist ähnlich der Yakuza-Reihe, allerdings bietet Judgment erstmals ein neues Investigations-Feature, welches euch ermöglicht die Tatorte zu untersuchen und so Informationen zu den Mordfällen zu sammeln. Das Kampfsystem gleicht dem von Yakuza Zero, ihr könnt also jederzeit zwischen verschiedenen Kampfstilen wechseln.

    Judgment soll trotz aller Ungereimtheiten pünktlich am 25. Juni 2019 in Europa* und Nordamerika für PlayStation 4 erscheinen.

    via Gematsu

  • Ja, sollen sie halt. Warum sie da so Panik schieben muss man natürlich erstmal verstehen (wurde ja auch z.b. auf Kotaku mal erklärt), aber das ist so ein Fall wohl vermutlich der ganze Rest der Welt sagt: Leute, warum?

  • Ich kann den Sinn dahinter verstehen, aber so wirklich nachvollziehen kann ich es nicht.
    Naja zumindest ist es mal erfrischend zu sehen, wie andere Länder auf Einschnitte und Veränderungen reagieren, welche auf kultureller Basis geschehen sind die mal nicht von ihnen ausgehen

  • Ich wüsste auch nicht wieso Entwickler in solchen Angelegenheiten immer versuchen, sich von ihren Prominenzen zu distanzieren. Das ist ja nicht das erste mal und auch nicht ein japan-exklusives Verhalten, wir haben sowas auch mit JonTron in Yooka Laylee und Firewatch mit PewDiePie erlebt. Die beiden Fälle haben nicht anderes bewirkt als den eigenen Image zu beflecken, PewDiePie und JonTron sind immer noch berühmte YouTuber und niemand steckt sie in irgend eine Schublade für ihre persönlichen Weltansichten. Dieser Fall hingegen hat die Leute zur Kritik der japanischen Kultur angeregt (ja, Loli Hentais sind nicht gerade toll, wüsste aber nicht was das mit dem Thema zu tun hätte) und dazu geführt, dass dieser Drug Bust deutlich bekannter wurde. Bei dem Versuch sich zu distanzieren und politisch auf der "guten Seite" zu sein, machen sich die Firmen mit solchen extremen Maßnahmen doch gefühlt mehr kaputt.


    In einer perfekten Welt würden die Menschen Business und eigene politische Ansichten differenzieren. Stattdessen ruinieren wir die Jobs und die Karriere der Personen, die sich mal einen Patzer geleistet haben. Hat vielleicht hier funktioniert, da die Leute diese drastischen Maßnahmen mit der Ausrede decken, dass das alles schon eine Relation zu der japanischen Kultur hat und das man das zu respektieren hätte. Aber in den anderen Fällen ging das nicht gut aus, da es schon sehr perfide ist, Individuen auf Grund ihrer eigenen Meinungen im Wert zu degradieren.

  • https://kotaku.com/why-japan-i…ct-about-drugs-1833286755



    Zitat von Kotaku

    Japanese society is built on very high expectations. The expectation is that if some has broken the law, a company should not profit from that person’s work. The taint of crime, especially drug-related, is seen to reflect on the larger group. Making money off an alleged criminal is certainly not a good look in image-conscious Japan. What complicates thing is that in the case of Pierre Taki, he’s not the only person involved in making Judgment. He’s not even the star of the game. There is a great deal of collateral damage in jishuku. Companies know that, which explains why they always apologize for any trouble their decision causes, for whatever that’s worth.