Im Test! Fate/Extella Link

  • Titel Fate/Extella Link
    Japan 7. Juni 2018
    Marvelous
    Nordamerika 19. März 2019
    Marvelous USA
    Europa 19. März 2019
    XSEED Games
    System PlayStation Vita, PlayStation 4, Nintendo Switch, PC
    Getestet für Nintendo Switch
    Entwickler Marvelous
    Genres Action
    Texte
    Nordamerika
    Vertonung Japan

    Bildmaterial: Fate/Extella Link, XSEED / Marvelous

    Seit mittlerweile fünfzehn Jahren existiert die Fate-Reihe, welche mit “Fate/Stay Night” ihren Ursprung fand. Über eine Dekade später gibt es diverse Anime-Umsetzungen, Prequel-Stories und ein extrem erfolgreiches Mobile Game. Mit Fate Extella erschien 2017 eine Story-Fortsetzung des PSP-Titels Fate/Extra, welche in einem Parallel-Universum des originalen Fate spielt.

    Mit Extella sprang das Franchise in das mittlerweile sehr beliebte Massenschlacht-Genre. Es erzählte die Geschichte einer Schlacht um die Herrschaft über den Supercomputer auf dem Mond und die gleichzeitig nahende Gefahr eines Meteoriten. Genau nach diesen Ereignissen schließt nun Fate/Extella Link an, welches die Geschichte des von euch benannten Master, Nero, Tamamo und Co. weitererzählt.

    Der Mann im Mond

    Im virtuellen Rom und in den vom sogenannten Moon Cell virtuell geschaffenen umliegenden Gegenden herrscht endlich Frieden. Sogar Menschen von der Erde leben dort, gemeinsam mit sogenannten NPCs, virtuellen Lebewesen mit eigenem Leben. Das Spiel wäre allerdings ziemlich langweilig, wenn sich das nicht plötzlich ändern würde.

    Gemeinsam mit Altera, welche noch aus den Ereignissen des Vorgängers geschwächt ist, ist der Master, oder auch Praetor genannt, ein wenig spazieren gegangen. Plötzlich verschwindet Altera jedoch und eine riesige Anzahl an feindlichen Programmen steht euch gegenüber. Als Master ist es möglich, sogenannte Servants zu rufen, welche für euch kämpfen. Genau dies möchte der Praetor gerade erledigen, als Charlemagne ihm (oder ihr, je nach eurer Wahl) zur Hilfe kommt und dabei hilft, die feindlichen KI-Wesen zu besiegen.

    Wer keine Ahnung von der Fate-Reihe hat, der hat wahrscheinlich spätestens jetzt zahlreiche Fragezeichen über dem Kopf. Die Serie macht es Neueinsteigern mit all den Begriffen nicht gerade leicht, aber ein Nachschlagewerk im Spiel erläutert euch die zahlreichen kompliziert klingenden Geräusche.


    Rom zieht in den Kampf

    Gemeinsam mit Charlemagne, Nero Claudius und Tamamo macht sich der Praetor nun auf den Weg, die angreifenden Programme zu erledigen. Dabei stoßen sie auf andere Servants, welche entweder Kopien der „echten“ Helden sind oder auf echte Servants, welche einer Art Gehirnwäsche unterzogen wurden. Nun gilt es, die angreifende Bedrohung zu vernichten und herauszufinden, um wen es sich bei Charlemagne eigentlich handelt…

    Die Story von Fate/Extella Link hat mich ehrlich gesagt nach dem grandiosen Fate/Extella: The Umbral Star ein wenig enttäuscht. Das Ganze ist nicht mehr als ein Aufhänger, um die 26 Helden irgendwie gegeneinander antreten zu lassen. Das Vorgaukeln einer Wahl des Geschichts-Pfades im Story-Modus ist lächerlich und zusätzlich auch noch irgendwie faul, da sich die insgesamt drei Endings nur minimal voneinander unterscheiden – auch wenn der dritte Pfad wohl die wahre Story erzählt. Diesen schaltet ihr übrigens eh erst frei, wenn Ending 1 und 2 gesehen wurden.


    Neue Angriffsmöglichkeiten in der Massenschlacht

    Wie bereits erwähnt handelt es sich bei Fate/Extella Link um ein Spiel des Massenschlacht-Genre. Sprich, ihr übernehmt die Kontrolle über einen Charakter und schnetzelt hunderte, gar tausende Feinde nieder. Während ihr das macht, trefft ihr auf etwas stärkere KI-Programme, welche besiegt werden müssen, um eine Sektion der Kampf-Karte einzunehmen.

    Meistens dient dies nur als Zwischen-Beschäftigung, bis die starken gegnerischen Servants auf dem Spielfeld erscheinen. Diese halten dann deutlich mehr als nur ein bis zwei Schläge aus und können auch euch ordentlich Schaden zufügen. Sind die dann besiegt, geht es auf dem Feld weiter, bis der Boss der jeweiligen Stage auftaucht.

    »Da Fate/Extella Link euch insgesamt 26 spielbare Helden liefert und diese sich recht unterschiedlich spielen, lohnt sich das Ausprobieren aller Charaktere durchaus.«

    Die euch gegebenen Angriffsmöglichkeiten gehen in diesem Spiel nun deutlich weiter als nur leichte und starke Angriffe, die aneinandergereiht werden. Die Active Skills sind die wahren Protagonisten des überarbeiteten Kampfsystems. Bis zu vier Skills können von euch ausgerüstet werden und auf Knopfdruck genutzt werden. Dabei handelt es sich um starke Angriffe, Magie-Attacken oder Verstärkungen für euren Kämpfer. Ist ein Skill genutzt, dauert es eine gewisse Zeit, bis er wieder genutzt werden kann.

    In einem Kampf gegen einen starken Servant ist es also wichtig, die passende Skill-Rotation walten zu lassen, um maximalen Schaden anrichten zu können. Dabei helfen euch auch die Code Casts, die ihr vor einer Schlacht ausrüsten könnt. Darunter befinden sich Boni wie Heilung oder höhere Reichweite – und Angriffskraft für kurze Zeit. Gerade auf einem höheren Schwierigkeitsgrad sollte der Einsatz der zusätzlichen Funktionen gut geplant sein.

    Um den Schaden zu maximieren, gibt es den Moon Drive. Um in diesen Status zu gelangen, muss die dafür vorgesehene Leiste gefüllt werden. Ist sie voll, wird euer Servant auf Knopfdruck für kurze Zeit deutlich stärker und kann zudem einen besonderen Spezialangriff ausführen, welcher jedoch den Moon Drive beendet. Besiegt ihr Feinde in diesem Modus, füllt sich eine weitere Leiste. Ist diese gefüllt, kann der finale Spezialangriff eines jeden Charakters aktiviert werden, der Noble Phantasm. Dieser fügt horrenden Schaden zu und sieht zudem noch spektakulär aus.


    Für Abwechslung ist gesorgt

    Aufgrund dessen, dass Fate/Extella Link euch insgesamt 26 spielbare Helden liefert und diese sich recht unterschiedlich spielen, lohnt sich das Ausprobieren aller Charaktere durchaus. Dabei helfen die Klassen-Bezeichnungen, um schon vorher ausmachen zu können, ob ein Kämpfer gefallen könnte. Nero fällt beispielsweise unter die Saber-Klasse, sprich, sie ist ein Nahkämpfer. Hingegen handelt es sich bei Tamamo um eine Caster-Einheit, welche mit besonders starken Magie-Angriffen durchschlagen kann.

    Die Active Skills machen da vor allem den größten Unterschied zwischen den Kämpfern aus. Ich habe mich persönlich dabei erwischt, wie ich eigentlich fast nur Skills verwendet habe und nur selten normale Angriffe nutzte, um Feinde zu attackieren. Dadurch spielt sich Fate/Extella Link durchaus anders als andere Massenschlacht-Spiele wie etwa Hyrule Warriors. Natürlich kann man auch weiterhin coole Kombos machen, aber die Active Skills hauen da deutlich mehr rein und bringen den Job schneller zu einem Ende.

    In den Schlachten selbst war im Vorgänger ein großes Problem, dass ihr ständig neue Gegnermassen davon abhalten musstet, eure gerade eben erst eingenommenen Gebiete zu erobern. Dies wurde nun zum Glück deutlich zurückgeschraubt, zumal die von der CPU gesteuerten Servants nun auch deutlich besser sind und auch mal ohne eure Hilfe eine Sektion der Karte einnehmen können. Wirklich viel Abwechslung im Ablauf der Schlachten gibt es jedoch weiterhin nicht, aber das ist nun einmal so bei einem Spiel dieser Art. Wer repetitives Abschlachten von Feindmassen schon immer langweilig fand, der wird auch mit Fate/Extella Link keinen Spaß haben.


    Schönes Drumherum ohne wirkliche Tiefe

    Außerhalb der Schlachten bewegt ihr euch in einem kleinem Camp, in welchem die verschiedenen Helden herumsitzen und für kurze Gesprächs-Schnipsel zur Verfügung stehen. Wirklich mehr kann man da aber nicht machen, was durchaus schade ist. Letztendlich lauft ihr da nur zu einem von drei Räumen. Im „My Room“ könnt ihr euch einen Partner-Servant auswählen, welcher in der nächsten Schlacht von euch gesteuert wird und mit ihm reden, seine Kostüm-Optionen anschauen und diverse Ausrüstungsgegenstände wechseln.

    »Während Fate/Extella Link nun im Allgemeinen besser aussieht als sein Vorgänger, so haben die Charakter-Modelle der Helden einiges an Qualität verloren.«

    Die sogenannten Install Skills können beispielsweise im My Room angelegt werden. Bei diesen handelt es sich um Boni im Kampf, sei es nun mehr Erfahrungspunkte oder eine höhere Angriffskraft gegen andere Servants. Je höher der Zuneigungslevel, desto mehr Skills können ausgerüstet werden.

    Der Level kann übrigens durch das Erfüllen von Side Missions gesteigert werden, welche ihr in einer Schlacht bewältigen könnt, nachdem ihr sie vorher im Strategy Room ausgewählt habt. Bei diesem Raum handelt es sich quasi um die Kampfvorbereitung, wo ihr noch einmal alle Infos zur kommenden Schlacht erhaltet und Anpassungen vornehmen könnt.

    Die letzte Option im Camp sind die Baracken, in denen die Helden selbst residieren. Wirklich viel kann man dort aber auch nicht machen, außer so ziemlich dasselbe wie im „My Room“. Sprich: Mit den Servants quatschen oder Anpassungen vornehmen.


    Ein grafisches Dilemma

    Während Fate/Extella Link nun im Allgemeinen besser aussieht als sein Vorgänger, so haben die Charakter-Modelle der Helden einiges an Qualität verloren. Wir haben für euch die Nintendo-Switch-Version getestet und wenn man da den direkten Vergleich mit dem Vorgänger zieht, ist es erschreckend, wie viel besser die Helden in Fate/Extella: The Umbral Star auf derselben Konsole aussahen. Dort hatten sie Glanz, mehr Details, eine bessere Physik (bei den Ladies, wenn ihr versteht, was ich meine) und vor allem die Augen sahen nicht so creepy merkwürdig groß aus.

    »Auf Nintendo Switch läuft das Spiel zudem leider nicht immer so flüssig, wie man es sich wünscht. Immerhin läuft es mit Abstrichen bei den Spezialangriffen im Handheld-Modus gut.«

    Anhand von Vergleichsvideo mit anderen Versionen von Fate/Extella Link kann man dann sehen, dass die Charakter-Modelle auf anderen Plattformen wenigstens den Glanz wieder haben und somit mehr Fülle bieten, aber irgendwie wirken sie allgemein trotzdem schlechter als im Vorgänger. Ist das nun ein absolut spielbrechender Fakt?

    Nein, denn in den flotten Schlachten fällt euch das eh nicht wirklich auf, nur bei dem Ausführen von Spezialangriffen, bei denen die Modelle in den Fokus der Kamera gezogen werden. Ob die schlechteren Modelle wohl nun deswegen entstanden sind, weil die Umgebungen ein wenig hübscher geworden sind? Ein schlechter Tausch, da man eh einfach nur von A nach B düst ohne sich wirklich umzuschauen und so viel Abwechslung gibt es da dann auch nicht, aber das ist dann wohl auch ein wenig subjektive Meinung meinerseits.

    Auf Nintendo Switch läuft das Spiel zudem leider nicht immer so flüssig, wie man es sich wünscht. Immerhin läuft es im Handheld-Modus gut, auch wenn dort manche Spezialangriffe durchaus ein wenig verpixelt aussehen. Schade!


    Hübsche Melodien und gefühlvolle Sprecher

    Der Soundtrack ist klasse, auch wenn ihr ihn wahrscheinlich nach dem Spielen wieder vergessen habt. Wirkliche Ohrwürmer bietet das Spiel nicht, aber das muss es auch nicht. Dafür bieten euch die japanischen Sprecher eine tolle Show und verleihen den verschiedenen Charakteren einiges an Leben. Übrigens kommt Fate/Extella nur mit englischen Texten daher, wie sein Vorgänger es auch schon tat.

    Kämpft mit anderen Mastern!

    Wer Lust darauf hat, sich mit anderen Spielern zu messen, kann dies im Online-Multiplayer von Fate/Extella Link machen. In einer Art King-of-the-Hill-Modus tretet ihr gegen andere Besitzer des Spiels an. Leider war es mir zum Zeitpunkt des Testens nicht möglich, andere Spieler zu finden, um den Modus selbst genauer beleuchten zu können.

    Starkes Gameplay meets schwache Story

    »Eigentlich glänzt die Fate-Reihe mit tollen Geschichten und auch wenn Fate/Extella Link ein paar interessante Handlungsstränge bietet, so fällt das Gesamtbild doch recht flach aus. Wer bisher noch nie Kontakt mit der Fate-Reihe hatte, wird zudem wahrscheinlich kaum etwas verstehen. Dafür ist das Gameplay aufgrund der neuen Active Skills deutlich solider als im Vorgänger. Fans der Reihe können durchaus zuschlagen, um mit ihren liebsten Charakteren mal so richtig aufdrehen zu können. Alle Anderen sollten sich vorher definitiv etwas in die Serie einlesen, um in den vollen Gaming-Genuss zu kommen.«

    Ein mysteriöser Servant rettet euch, nachdem ihr von feindlichen Programmen angegriffen wurdet. Verteidigt anschließend Rom gegen die schier unendlichen Massen an Feinden!
    Mit insgesamt 26 verschiedenen Kämpfern schlachtet ihr tausende von Feinden nieder und könnt mithilfe von sogenannten Active Skills ordentlich Schaden austeilen.
    Die Umgebungen sind hübsch, die Charakter-Modelle leider schwächer als im Vorgänger. Unverständlich für mich. Auf Nintendo Switch kommt es gelegentlich zu ganz leichten Einbrüchen.
    Sehr gute japanische Sprachausgabe haucht den vielen Charakteren ordentlich Leben ein!
    Story-Modus hält euch für knapp 10 Stunden beschäftigt, danach könnt ihr in Nebenaufgaben weiter leveln. Online-Multiplayer vorhanden, aber wahrscheinlich kein besonders motivierender Faktor.
  • Danke für den Test und verfassten Eindruck. Etwas unerwartet, aber ich werd mal selbst Hand anlegen und mir die PS4-Fassung anschauen :) zumindest ist man vorgewarnt xD

    "Consider, friend, as you pass by: As you are now, so once was I. As I am now, you too shall be. Prepare, therefore, to follow me."
    — Scottish tombstone epitaph