Titel | God Eater 3 |
13. Dezember 2018 | |
Bandai Namco | |
08. Februar 2019 | |
Bandai Namco | |
08. Februar 2019 | |
Bandai Namco | |
System | PlayStation 4, PC (Steam) |
Getestet für | PlayStation 4 |
Entwickler | Marvelous First Studio |
Genres | Hunting-Action, Hack ’n‘ Slash |
Texte |
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Vertonung |
Bildmaterial: God Eater 3, Bandai Namco
Nicht nur Kingdom Hearts geht dieses Jahr in die dritte Runde, sondern auch eine andere namhafte Gaming-Reihe. Die Rede ist von God Eater! Bei God Eater 3 wurde erstmals die Handheld-Version komplett gestrichen. So erhoffen sich Fans, dass durch die Aufhebung der technischen Begrenzung mehr Potenzial gezeigt werden könnte.
Aufgrund der Arbeit an Code Vein hat man allerdings First Studio von Marvelous mit der Aufgabe der Entwicklung betraut. Ob sich dies positiv oder negativ auf das Gesamtergebnis auswirkt und ob God Eater 3 genauso actiongeladen und spaßig wie seine Vorgänger ausfällt, erfahrt ihr in unserem Test zur PlayStation-4-Version!
Die Zeiten ändern sich
Ein Unheil folgt dem nächsten und gibt der noch verbliebenen Menschheit keine Verschnaufpause. Immer noch wüten die gottgleichen Aragami auf der gesamten Welt und wäre das nicht schon genug, ist seit einigen Jahren ein neues tödliches Phänomen, in Form von Asche-Partikeln, ein großes Thema. Sogar God Eater können diesem nicht trotzen. Mit einher geht eine neue Art von Aragami, die als unbezwingbar gilt.
Der Kampf ums Überleben geht in die nächste Runde und die Hoffnung liegt in den AGEs (Adaptive God Eater), die durch die Art ihrer Behandlung mit einem noch größeren Risiko belastet sind als ihre alten Kameraden, aber dafür können sie in den harschen Ashlands überleben. AGEs werden unter menschenunwürdigen Bedingungen dazu gezwungen in den Krieg gegen Aragami zu ziehen und die Ashlands auf der Suche nach nützlichen Dingen zu durchstreifen.
Der Port Pennywort hält seine AGEs wie Sklaven in einer Gefängniszelle. Hier fängt die Geschichte des Protagonisten an, der durch eine glückliche Fügung der Ereignisse nach langer Gefangenschaft gerettet wird. Auch seine Kameraden sowie die anderen teils noch sehr jungen AGEs gehören dazu. Aber ist damit wirklich der erste Schritt zur lang ersehnten Freiheit getan?
God Eater 3 konzentriert sich in erster Linie auf das Gameplay, hat aber gleichauf eine einigermaßen interessante Geschichte mit an Bord, die in einem nicht immer gänzlich gelungenen Pacing erzählt wird. Insgesamt wird hier leider weniger Inhalt angeboten als gewohnt und die Ereignisse, die die Charaktere durchstehen müssen, fühlen sich etwas distanziert an.
Eine Wiedereinführung von charakterbezogenen Episoden, wie sie in God Eater 2: Rage Burst vorhanden waren, hätte dafür sorgen können, dass man den Charakteren näher kommt, um sie besser zu verstehen. So sind sie zwar oberflächlich sympathisch, aber durch das schnelle Voranschreiten der Ereignisse kann man in dramatischen und actionreichen Momenten kaum mit diesen mitfühlen. Allgemein hätte man einiges mehr aus der Geschichte holen können, zumal sie sich mit recht interessanten Themen und Zusammenhängen befasst. Schade.
Fast alles wie gewohnt
Der Ablauf von God Eater 3 ist wie gewohnt und Fans werden sich hier relativ schnell zurechtfinden. Ihr habt eure Basis, könnt euch in dieser relativ frei bewegen, euch mit der sehr begrenzten Auswahl an Charakteren unterhalten, Vorbereitungen treffen, Gegenstände erwerben oder Missionen annehmen.
Missionen lassen sich als das Herzstück der Serie bezeichnen, denn das ist, was die Geschichte nach und nach vorantreibt und den Weg zum actionreichen Gameplay eröffnet. Hierbei besteht die Auswahl aus Story-Missionen, optionalen Missionen und den sogenannten Assault-Missionen. Letztere sind spezielle Herausforderungen, die mittels Online-Koop mit anderen Spielern bestritten werden können.
»Missionen lassen sich als das Herzstück der Serie bezeichnen, denn das ist, was die Geschichte nach und nach vorantreibt.«
Bevor ihr euch ins Abenteuer stürzt, gilt es allerdings euch gut vorzubereiten, denn eure Widersacher sind blutrünstige Biester von teils gigantischem Ausmaß, die alles und jeden verschlingen.
Ihr selbst übernehmt die Rolle eines Spieler-Charakters, den ihr im begrenzten Rahmen frei gestalten könnt, inklusive Namen und Geschlecht. Seltsamerweise hat sich hier die Auswahl gegenüber den Vorgängern verringert. Ist dies geschafft, könnt ihr euch eine bevorzugte Nahkampf- und Fernkampfwaffe sowie einen Schild aussuchen. Während Letzteres nichts Neues bietet, hat man zwei gänzlich neue Waffentypen und einen Laser hinzugefügt. Hier findet also jeder schnell das, was er bevorzugt.
Die anfänglichen Tutorials geben einen guten Blick auf die Funktionen der Spielmechaniken und ein Gefühl für die Steuerung, die übrigens einiges an Eingewöhnung benötigt. Trotzdem ist es ratsam sich die sehr umfangreichen Informationen in der Database durchzulesen. Hier gibt es nicht nur Kampftipps, eine Übersicht der bereits besiegten Aragami und ihre Schwachpunkte, sondern auch nötiges Hintergrundwissen über die Welt und Charaktere. Ohne das wird ein Neuling der Reihe ziemlich verloren dastehen.
Allgemein gibt es für die Experimentierfreudigen unter euch eine ganze Menge zu tun, denn die Ausrüstung muss regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden. Wie ihr was entwickelt und welche Kombinationen wichtig sind, um den Kampf für euch zu entscheiden, liegt dabei ganz an euch. Neue nützliche Funktionen wie zum Beispiel das Installieren von Fertigkeiten auf Waffen werden im Laufe des Spieles freigeschaltet.
Wieder mit von der Partie ist ein umfangreiches System zur eigenen Gestaltung von Kugeln für Schusswaffen. Jedoch wurden hier nicht nur Dinge zur besseren Handhabung geändert, sondern auch eine Begrenzung hinzugefügt, die nicht jedem Kampflustigen gefallen wird. So besteht ein Cost-Limit, in dessen Umfang man die Anzahl der Kugeln festlegen kann, die man mit in den Kampf nehmen möchte. Erneutes Auffüllen passiert erst nach den Missionen.
Daran gedacht die Menüführung zu erleichtert hat man allerdings nicht und so heißt es einmal mehr sich durch etliche Punkte zu wühlen und unnötige Zwischenschritte zu gehen, um Gegenstände und Munition festzulegen. Das kann auf Dauer etwas nerven, besonders wenn es einem wichtig ist die gegnerischen Schwachpunkte auszunutzen.
Von Asche geplagt
Zurück zum wichtigsten Bestandteil von God Eater 3: dem Kampfgeschehen. Innerhalb einer nicht unbedingt zufriedenstellenden Anzahl an unterschiedlichen Arealen wird der Spieler zusammen mit bis zu drei ausgesuchten (manchmal festgelegten) Teamkameraden losgeschickt, um Aragami zu beseitigen.
Ein ganz so einfaches Unterfangen wird dies nicht darstellen, da Aragami interessant gestaltete Verhaltensmuster aufweisen. Die Wahl ihrer Angriffe lässt sich zwar durchschauen, aber dennoch ist es nicht immer einfach Herr der Lage zu werden, ganz besonders nicht, wenn noch ein weiteres Aragami angelockt wird.
Manche Gegner tun dies gezielt, andere setzen auf Schnelligkeit und rennen dementsprechend genauso flink zur nächsten Heilungsmöglichkeit, sobald ihre Energie knapp wird. Kleine Exemplare sind innerhalb von Sekunden von euren Kameraden beseitigt und auch sonst schlägt sich die KI nicht unbedingt schlecht. Etwas anders sieht es aus, sobald die Gefahrenstufe steigt. Um eure Feinde zu ‚knacken‘ gilt es elementare Schwachpunkte auszunutzen und Teile ihres Körpers zu zerstören, damit sie verwundbarer werden.
Neben wiederkehrenden Funktionen, wie dem Predator-Style aus God Eater: Resurrection und einer etwas geänderten Form der Blood Arts (genannt Burst Arts) aus God Eater 2: Rage Burst, glänzt God Eater 3 mit so einigen lohnenswerten Neuerungen. Dazu gehören ein Move, der euch schnell durch die Luft zum Gegner gleiten lässt, der Engage-Mode und der sogenannte Acceleration-Trigger. Zudem gibt es statt zwei Waffenformen nun drei, zwischen denen ein aktiver Wechsel möglich ist.
Der Burst-Mode ist nicht selten ein entscheidender Faktor zum Überleben. Befindet ihr euch in diesem zeitbegrenzten Status, werden eure Fähigkeiten und Angriffe verbessert und ihr erhaltet spezielle Vorzüge. Verschlingen bringt nicht nur Material ein, nachdem ein Aragami ins Gras gebissen hat, sondern gibt euch auch spezielle Kugeln, mit denen ihr bei euren Kameraden Burst auslösen könnt. Engage verbindet zwei AGEs miteinander, sodass beide erhaltene Vorzüge miteinander teilen. Der Acceleration-Trigger hingegen setzt unter getroffenen Bedingungen bestimmte positive Effekte frei und kann durch Benutzung aufgestuft werden.
Erstmals gibt es Aragami, die ebenfalls vom Burst-Mode profitieren und damit einhergehend ihr gesamtes Verhaltensmuster ändern. Die sogenannten Ashborn galten bislang als unbesiegbar, aber ihr werdet sie trotzdem mehrfach erfolgreich herausfordern. Es gibt zwar leider nur eine sehr begrenzte Auswahl an Exemplaren, diese haben es jedoch in sich und erfordern gezielte Taktiken und Ausweichmanöver.
Erfolgreich erledigte Missionen geben Geld, Materialien, Pläne für neue Ausrüstung und Punkte für eure Kameraden, um ihnen neue Fertigkeiten beibringen zu können. All dies ist wichtig, um euren Charakter zu verstärken. Gerade deswegen ist es ratsam nicht nur die Story-Missionen zu machen, sondern auch die optionalen Missionen mitzunehmen.
»Unausgeglichenes Balancing zwischen Spieler und Gegner sowie eine komplizierte Steuerung sorgen für frustrierende Moment.«
Während das Gameplay so einiges mit sich bringt, was für ein spaßiges Spielvergnügen nötig ist, sorgt ein unausgeglichenes Balancing zwischen Spieler und Gegner sowie eine komplizierte Steuerung für allerhand frustrierende Momente. Es existieren Aragami, die einfach nur unfair gestaltet sind, während andere sich als ein Kinderspiel herausstellen. Die unfaire Sorte lässt euch definitiv so schnell nicht wieder aufstehen, wenn sie euch einmal ins Visier genommen hat und zieht euch unbarmherzig die Energie ab. Selbst wer es schafft gezielt auszuweichen hat es hier nicht einfach.
Ein Waffenwechsel zur Schusswaffe funktioniert oftmals erst nach mehrmaligem Betätigen des Knopfes. Kugeln, die eure Kameraden in den Burst-Mode versetzen, verschwinden einfach in der Umgebung, sobald falsch gezielt wird, und die Laufgeschwindigkeit innerhalb der Basis lässt zu wünschen übrig.
Während Materialien nicht zu schwer zu bekommen sind, sieht es in Sachen Geld schon ganz anders aus. Das Erstellen oder Verbessern von Waffen scheitert deswegen gerne einmal an der Summe, die dafür verlangt wird. Wer erfolgreich durch die späteren Missionen kommen möchte, ohne sich Online-Hilfe zu holen, wird demnach nicht an einem gewissen Grinding vorbeikommen.
Eine trübe Welt mit bunten Effekten
Gerade die Kämpfe in God Eater 3 sind insgesamt recht rasant, actiongeladen und bunt gestaltet. Effekte und Aufmachung wirken dabei, gerade durch die Verschling-Animationen und übergroßen Waffen, leicht übertrieben und gehen in Richtung Anime-Stil. Dennoch führen Attacken überraschend zu sichtbaren Blutspritzern.
Im Gegensatz zu den Vorgängern sind die Gegenden weitläufiger und es wurde sehr auf grafische Details und Kleinigkeiten geachtet. Die gezielt gesetzten Licht- und Schatteneffekte wirken sich positiv auf die apokalyptische Atmosphäre aus. Jedoch zeigt sich die Grafik der Umgebung an anderen Stellen nicht gerade von ihrer besten Seite. Die Charaktermodelle wurden ordentlich aufpoliert und können sich dementsprechend sehen lassen. Schön anzusehen ist das Intro-Video sowie die animierten Zwischensequenzen, da hier eine relativ annehmbare Animationsqualität verwendet wurde.
Im musikalischen Bereich zeigt sich Go Shiina dieses Mal nicht gänzlich von seiner besten Seite, sodass nur wenige der oft actionreichen Stücke zu gefallen wissen. Das hätte um einiges besser aussehen können. Egal ob ihr euch für die englische oder japanische Sprachausgabe entscheidet: Beide kommen in einer guten Qualität daher und lassen sich als sehr gelungen bezeichnen. Zu beachten wäre jedoch, die Untertitel in den Radio-Optionen allesamt einzustellen, sollten Japanischkenntnisse nicht vorhanden sein.
Fazit
»God Eater 3 ist gewohnte Serienkost, von der man mehr erwartet hätte. Zwar wissen die Neuerungen zu gefallen und gerade das Gameplay macht so einiges her, allerdings fehlen teils Inhalte aus den Vorgängern, der Umfang ist nicht unbedingt zufriedenstellend und das Spielerlebnis wird von alten und neuen Problematiken geplagt. Dazu zählt die ungünstige Tastenbelegung, ein unausgeglichenes Balancing und so einige weitere unfreiwillige Hürden, die das Aragami-Killen erschweren. Man bemüht sich derzeit anhand von Patches, so einige Probleme zu beheben, allerdings gibt es für Version 1.20 bislang lediglich einen Frühling-Release. Daneben werden auch neue Missionen, Storyerweiterungen und Partymitglieder bis zum Sommer kostenlos hinzugefügt. Dinge, die im Spiel bereits hätten vorhanden sein sollen…
Wer nicht gerade unheimlicher Fan der God-Eater-Reihe ist, sollte besser erst einmal von einem Kauf absehen. Empfehlenswert ist dieser Titel leider nicht zum Vollpreis, aber das könnte sich ändern, sobald die Updates draußen sind.«
Eine annehmbare Geschichte mit interessanten Themen, die allerdings nicht zufriedenstellend erzählt wird; fühlt sich insgesamt etwas kurz an, was sich negativ auf die Charaktere auswirkt. | |
Missionsbasiertes, schnelles Hack-‘n’-Slash-Gameplay mit einigen Balancing-Problemen; genug Inhalt für Experimentierfreunde; komplizierte, nicht immer gut funktionierende Tastenbelegung. | |
Macht im Bereich Charakter-Modelle und Details einiges her, aber es hapert etwas an der Gestaltung der Umgebung; annehmbare Animationsqualität. | |
Mittelmäßige Hintergrundmusik mit nur wenigen herausstechenden Liedern; englische und japanische Sprachausgabe vorhanden. | |
Online-Koop; deutsche Texte; benötigte Informationen und Wissen muss in der Database nachgelesen werden; kostenlose Updates mit neuen Inhalten erscheinen bis Sommer |