Gedichte

  • Habt ihr Lieblingsgedichte?
    Oder einen Lieblingsdichter?
    Vllt schreibt ihr sogar selbst Gedichte^^?


    Hier ist ein Thread in den ihr poetische Werke aller Art reinposten könnt =)



    Edit: Ich hab mal E.A.Poe's 'Raben' rausgenommen, weil ich glaube, dass es wegen der Länge und der englischen Sprache vllt ein paar User erschlägt *s*. Aber ein geniales Gedicht ist es alle mal^^!


    Dafür poste ich mal eines meiner Werke:


    conversium


    mit dir möcht' ich jung werden
    zusammen einsam sein
    die handlosen gebärden
    sind augen ohne schein


    ein körper mit zwei seelen
    du bist mein feind und freund
    ein pferd zum menschen stehlen
    vom mond bin ich gebräunt


    komm lass uns häuser sähen
    und lass uns bäume bau'n
    vergänglich wird bestehen
    ein trautes missvertrau'n


    ich habe dich gefunden
    doch hab ich nie gesucht
    der tod hat uns gebunden
    und leben uns verflucht



    Sagen wir so: Es ist ein Experiment ;). Wer einen tieferen Sinn darin erkennt, darf ihn gerne äußern.

    Für den 1 Millionsten Post im Forum gibts ein Nacktbild für Phoe. Bis dahin kann ich mir auch den Waschbrettbauch antrainieren

  • Öhm also gedichte schreiben ist einer der Fähigkeiten die mir absolut fehlen:D Da kann man tun was man will.
    Was aber nicht heißt das ich Gedichte nicht mag, deswegen hier eines meiner Lieblingsgedichte:
    Einsamkeit
    Einsamkeit tut weh,
    wenn man sich verlassen fühlt.
    Einsamkeit tut weh,
    wenn man sich ungeliebt fühlt.
    Einsamkeit tut weh,
    wenn man aus dem Gleichgewicht ist.
    Einsamkeit tut weh,
    wenn man sich selbst nicht versteht.
    Einsamkeit tut weh,
    wenn man mut- und kraftlos ist.
    Einsamkeit tut weh,
    wenn man seinen Platz nicht findet.


    Suche Dich selbst!
    Liebe Dich selbst!
    Erkenne Deine Mitte!
    Verstehe Deine Bedürfnisse!
    Schöpfe Mut und Kraft!
    Finde Deinen Platz!


    In der Einsamkeit
    Kannst Du Dich finden.
    In der Einsamkeit
    Kannst Du Dich lieben.
    In der Einsamkeit
    Liegt Deine Mitte.
    In der Einsamkeit
    öffnest Du Deine Sinne.
    In der Einsamkeit
    Tankst Du Mut und Kraft.
    In der Einsamkeit
    Findest Du Dich!

  • Schönes Gedicht, Yuni ;)


    Zum Thema Einsamkeit hab ich auch schon Gedichte geschrieben. Ich finde das hier ist recht gut geworden:



    einsam


    der tag, er erlischt zur nacht,
    der himmel beginnt sich zu schwärzen.
    vergangen ist seine pracht,
    und ich bin müd' in meinem herzen


    und meine grauen wege führen
    wieder in mein stilles heim.
    ich öffne lansgam meine türen;
    meiner hoffnung nur ein keim.


    und wie ich laut zum gruße rufe,
    niemand da, kein wort erschallt.
    und ich steige stuf' um stufe
    die treppen hoch und mir ist kalt.


    so dann betret ich meine kammer
    welche ist so öd und leer.
    höre nur den katzenjammer
    von draußen aus dem nächtlich' meer.


    keine menschenseele vermag's zu wagen,
    denn kein liebling gar geselle hier,
    mir die einsamkeit zu verjagen
    und der zeiger springt auf vier.


    und ich falle in tiefen schlummer,
    hab mich in den schlaf geweint.
    im traum ist vergessen jeder kummer
    bis die sonne wieder scheint.


    nun ein neuer tag geboren,
    hoffnungsvoll will ich nur raus.
    vielleicht bin ich nicht ganz verloren;
    verlasse dann mein graues haus.


    wieder ziehen viele leute
    an mir vorbei wie der tag.
    mir niemand widerfahren heute,
    sich keiner nach mir begehren mag.


    wieder erlischt der tag zur nacht,
    der himmel beginnt sich zu schwärzen
    vergangen ist seine pracht.
    einsam bin ich in meinem herzen...



    Dann noch eines meiner Lieblinge von Nietzsche:



    Erster Abschied
    Friedrich Nietzsche


    Die Sterne schreiten traurig
    am kahlen Himmel hin,
    die Winde fragen schaurig,
    was ich so stille bin.


    Und durch das Fenster quillet
    der volle Mondenschein,
    o liebe Strahlen, stillet
    mein Herz und seine Pein!


    Weiß nicht, ob lachen, scherzen,
    ob weinen ich hier soll ?
    mein Aug' ist voller Schmerzen,
    auch bitt'ren Hohnes voll.


    Und meine Hände gleiten
    fast zitternd hin und her,
    und die Gedanken breiten
    sich endlos wie ein Meer.


    Ich hört' die Glocken läuten
    vor kurzem in Mitternacht.
    Auch jetzt will mich's bedeuten,
    daß man ein Grab gemacht.


    Ein Jahr hat man begraben,
    Neujahr ist vor der Tür.
    Man hat mein Herz begraben,
    und niemand fragt nach mir

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  • Sein Blick ist im vorübergehend der Stäbe so müd geworden,
    dass er nicht mehr hält.
    Ihm ist als ob es tausend Stäbe gebe
    und hinter tausend Stäbe keine Welt.
    Der weiche Gang, geschmeidig starke Schritte,
    der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
    ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
    in der betäubt ein großer Wille steht.
    Nur manchmal hebt der Vorhang der Pupille
    sich lautlos auf,
    dann geht ein Bild hinein,
    geht durch die Glieder,
    angespannte Stille und hört im Herzen auf zu sein


    Rainer Marie Rilke


    BTW.
    dieses gedicht habe ich direkt aus meinen gedächtnis wiedergegeben. es kann sein, dass die verse nicht ganz korrekt sind.

  • 'Der Panther' kenn ich auch... Es gefällt mir^^
    Außerdem erinnert es mich sehr an 'Paper cuts' von Nirvana *s*...


    So ich werd dann mal wieder eines meiner Geschreibsel posten:



    der jüngste tag


    in allen sieben himmelsreichen
    vom alten sion bis nach eden
    türmen sich die engelsleichen
    - das resultat von alten feden


    die stille erzählt von ihrem leiden
    weiße federn blutgetränkt
    die krähen wartend auf den weiden
    vom krieg ein festmahl ward geschenkt


    und man sieht im mondenschein
    wesen mit schwarzen schwingen
    taumelnd saufen roten wein
    ihren blut'gen sieg besingen


    in schmerzen, tränen, todesqualen
    starben engel in heißer höllenglut
    hilflos gegen überzahlen
    der dämonen aus lilith's brut


    und gefallen für den herren
    der schon längst in schlaf versunken
    merkt nicht wie nebel verzerren
    die sicht aufs feld in blut versunken


    der jüngste tag war eingetreten
    und entstellt nun zeit und raum
    es nützt nun weder hoffen noch beten
    denn gott floh in einen ewigen traum



    So, dann noch ein paar gute Werke von berühmteren Dichter, die mir sehr gefallen *s*:



    Déjeuner du matin
    Jacques Prévert


    Il a mis le café
    Dans la tasse
    Il a mis le lait
    Dans la tasse de café
    Il a mis le sucre
    Dans le café au lait
    Avec le petite cuiller
    Il a tourné
    il a bu le café au lait
    Et il a reposé la tasse
    Sans me parler
    Il a allumé
    une cigarette
    Il a fait des ronds
    Avec la fumée
    Il a mis les cendres
    Dans le cendrier
    Sans me parler
    Sans me regarder
    Il s'est levé
    Il a mis
    Son chapeau sur sa tête
    Il a mis son manteau de pluie
    Parce qu'il pleuvait
    Et il est parti
    Sous la pluie
    Sans une parole
    Sans me regarder
    Et moi j'ai pris
    Ma tête dans ma main
    Et j'ai pleuré.



    (Bei Bedarf kann ich eine deutsche Übersetzung liefern.)



    Verzweiflung
    Friedrich Nietzsche


    Von ferne tönt der Glockenschlag,
    die Nacht sie rauscht so dumpf daher.
    Ich weiß nicht, was ich tuen mag:
    mein' Freud' ist aus, mein Herz ist schwer.


    Die Stunden fliehn gespenstisch still,
    fern tönt der Welt Gewühl, Gebraus.
    Ich weiß nicht, was ich tuen will,
    mein Herz ist schwer, mein' Freud' ist aus.


    So dumpf die Nacht, so schauervoll
    des Mondes bleiches Leichenlicht.
    Ich weiß nicht, was ich tuen soll.
    Wild rast der Sturm, ich hör' ihn nicht.


    Ich hab' nicht Rast, ich hab nicht Ruh,
    ich wandle stumm zum Strand hinaus,
    den Wogen zu, dem Grabe zu,
    mein Herz ist schwer, mein' Freud' ist aus.

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  • hier hat es einige schöne gedichte, ich beschäftige mich weniger mit gedichten als mit songtexten.
    zum thema einsamkeit habe ich auch einen, der ist von meinem lieblingssong:


    dashboard confessional - hands down


    Breathe in for luck, breathe in so deep
    This air is blessed, you share with me
    This night is wild, so calm and dull
    These hearts they race from self control
    Your legs are smooth as they graze mine
    We're doing fine, we're doing nothing at all


    My hopes are so high that your kiss might kill me
    So won't you kill me, so I die happy
    My heart is yours to fill or burst, to break or bury
    or wear as jewelery, which ever you prefer


    The words are hushed let's not get busted
    Just lay entwined here, undiscovered
    Safe in here from all the stupid questions
    "Hey did you get some?"... Man, that is so dumb
    Stay quiet, stay near, stay close they can't hear
    So we can get some


    My hopes are so high that your kiss might kill me
    So won't you kill me, so I die happy
    My heart is yours to fill or burst, to break or bury
    or wear as jewelery, which ever you prefer


    Hands down this is the best day I can ever remember
    Always remember the sound of the stereo,
    the dim of the soft lights,
    the scent of your hair that you twirled in your fingers
    And the time on the clock when we realized it's so late
    And this walk that we shared together


    The streets were wet and the gate was locked
    so I jumped it, and let you in
    And you stood at your door with your hands on my waist
    and you kissed me like you meant it
    And I knew that you meant it
    that you meant it, that you meant it
    I knew that you meant it, that you meant it


    chris carraba hat den song und das lied geschrieben und ich finde es ist eines der schönsten lieder überhaupt. auch ist es eines der traurigsten weil es in der vergangenheit geschrieben ist und er geschieden ist, was er sehr zu beteuern scheint.
    um so ein lied zu schreiben, muss man tiefe gefühle haben, die verletzt wurden und das bringt dieser song eindeutig zum ausdruck!

  • Ich habe jetzt 'Dashboard Confessional - Hands down' angehört und musste erschreckend feststellen, dass ich das Lied bereits schon kenne o_o'
    Das läuft ja die ganze Zeit auf Pro7 im Vorschauspot von dieser einen Sendung mit diesen vier Jungs im Mädcheninternat.


    Naja, zum Text kann ich sagen, dass er ganz nett ist. Ich kann persönlich wenig damit verbinden, daher geben mir die Lyrics nicht viel. Das Lied ist jedoch wirklich schön, aber dadurch, dass es dauernd im Vorspann von der Serie und in der Werbung läuft, kann ich es nicht mehr hören, weil ich es gleich mit dieser schlechten Sendung in Verbindung bringe.


    Ansonsten muss ich sagen, dass Lyrics von Liedern teils auch sehr poetisch sein können, aber bei ihnen herrscht eben nur ein intensiver Ausdruck mit dem Zusammenspiel von Musik vor, mit der man wirklich nur durch reinen Klang schon etwas aussagen kann.
    Das tolle an Gedichten ist, dass Worte allein einem etwas mitteilen können. Daher finde ich, dass manche Liedtexte für sich alleinstehend oftmals schlechter sind als Gedichte, aber sobald sie mit Musik laufen, können sie genausoviel aussagen und Gefühle versprühen.

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  • jo, da hast du vollkommen recht, dass liedtexte alleine nicht so viel hergeben, wie ein gedicht. aber ich hör mir dann halt die musik meistens auch an, wenn ich mir den text angucke ;)


    das lied läuft im fernsehen? hab ich nich mitbekommen, da ich eigentlich nie fernsehe. find es aber schade, denn zuerst war ja christopher alleine, dann hat er sich ne band geschnappt und jetzt wirds mal wieder voll kommerzialisert, das hasse ich am modernen musik business!

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nicht mehr von wem es ist und wie es heißt, aber es ging zirka so und ich fand es sehr beeindruckend:


    Entweder heißt es "Krieg" oder vielleicht auch "Frieden"


    Juni 1939
    Juli 1939
    August 1939
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Krieg
    Mai 1945
    Juni 1945
    Juli 1945


    Auf jeden Fall find ich kann man damit gut darstellen, wielang ein Krieg wirklich dauert mit 6 Jahren (was ja bloße Zahlen eher sind, aber wenn man es mal so sieht...) und ich fand das irgendwie beeindruckend dann.

  • Wäschetrockner
    unbekannter Verfasser


    Seidig fällt der Vorhang nieder,
    Ins Morgenrot blinzelnd hinein,
    Streift die Wimpern weicher Lider,
    Als könnt es Sehnsucht kurz entleihn.


    Kühl fährt er über weiche Kissen,
    Hält Federn blind verzückt gefangen,
    Tief zerfurcht er dein Gewissen,
    Weit entfernt in hellem Bangen.


    Einzig lässt die Freiheit in mir fluten,
    Ein flüchtiger Geliebter zarter Brisen,
    Wegweisend zeigt er zögernd Routen,
    An denen trauernd Wasser fließen.


    So bleib ich am Mittelpunkte stehen,
    Lass Pfeile über mein Leben entscheiden,
    Endlos fegt der Sturm, dass sie sich weiter drehen,
    Um sich in nacktes Schweigen zu verkleiden.



    Das schönste Gedicht, das ich jemals über Haushaltsgeräte gelesen habe^^

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  • Mein Lieblingsgedicht ist In the event of my demise von Tupac Amaru Shakur. Er hat es geschrieben damit seine Freunde und Verwandte nach seinem Ableben lesen können.


    In the event of my demise
    when my heart can beat no more
    I hope I die for a princeple
    Or a belief that I have lived for
    I will die before my time
    Beacause I feel the shadow's depth
    So much I wanted to acomplish
    Before I reached my death
    I have to come to grips with the possibility
    And wiped the last tear from my eyes
    I loved all who were positive
    In the event of my demise

  • Traurigkeit
    Hermann Hesse


    Die mir noch gestern glühten,
    Sind heut dem Tod geweiht,
    Blüten fallen um Blüten
    Vom Baum der Traurigkeit.


    Ich seh sie fallen, fallen
    Wie Schnee auf meinen Pfad,
    Die Schritte nicht mehr hallen,
    Das lange Schweigen naht.


    Der Himmel hat nicht Sterne,
    Das Herz nicht Liebe mehr,
    Es schweigt die graue Ferne,
    Die Welt ward alt und leer.


    Wer kann sein Herz behüten
    In dieser bösen Zeit?
    Es fallen Blüten um Blüten
    Vom Baum der Traurigkeit.

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  • Ich habe zwei Haiku von mir gefunden, die auch auf http://www.haiku.de zu lesen sind:


    Hoch, am Himmelszelt,
    leuchtete ein schöner Stern.
    Lebt dort vielleicht wer?


    Mystische Wälder.
    Umhüllt von Nebelwolken.
    Der Wolf heult zum Mond.



    Und das hab' ich in der Schule geschrieben:


    Oh teure Welt,
    so groß und fein.
    Wieso kostest du nur so viel Geld?
    Meine Börse ist so klein.


    Du raubst uns aus,
    nimmst uns alles weg.
    Was wird nur daraus?
    Unser Leben ist Dreck.


    Nur die Gemeinschaft
    gibt uns die Kraft,
    zu leben zu teilen,
    in Gleichniss zu weilen.


    Das Gedicht nenn' ich Kapitalismus.:D

  • Ich kenn auch ein schönes Haiku:


    Krieg der Engel


    Freundschaft siegt
    im Engelskrieg
    Federn fallen...



    Ich find's ganz nett. Wahre Zeilen.

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  • Die Drei
    Nikolaus Lenau


    Drei Reiter nach verlor'ner Schlacht,
    Wie reiten sie so sacht, so sacht!
    Aus tiefen Wunden quillt das Blut,
    Es spürt das Roß die warme Flut.
    Vom Sattel tropft das Blut, vom Zaum,
    Und spült hinunter Staub und Schaum.
    Die Rosse schreiten sanft und weich,
    Sonst flöss' das Blut zu rasch, zu reich.
    Die Reiter reiten dicht gesellt,
    Sie sehn sich traurig in's Gesicht,
    Und einer um den andern spricht:
    Und einer sich am andern hält.
    "Mir blüht daheim die schönste Maid,
    Drum tut mein früher Tod mir leid."
    "Hab' Haus und Hof und grünen Wald,
    Und sterben muß ich hier so bald!"
    "Den Blick hab' ich in Gottes Welt,
    Sonst nichts, doch schwer mir's Sterben fällt."
    Und lauernd auf dem Todesritt
    Ziehn durch die Luft drei Geier mit.
    Sie teilen kreischend unter sich:
    "Den speisest du, den du, den ich."




    Wie er wolle geküsset sein
    Paul Fleming


    Nirgends hin als auf den Mund,
    da sinkt's in des Herzens Grund.
    Nicht zu frei, nicht zu gezwungen
    nicht mit gar zu faulen Zungen.


    Nicht zu wenig, nicht zu viel!
    Beides wird sonst Kinderspiel.
    Nicht zu laut und nicht zu leise
    Beider Mass' ist rechte Weise.


    Nicht zu nahe, nicht zu weit.
    Dies macht Kummer, jenes Leid.
    Nicht zu trocken, nicht zu feuchte,
    wie Adonis Venus reichte.


    Nicht zu hart, nicht zu weich.
    Bald zugleich, bald nicht zugleich.
    Nicht zu langsam, nicht zu schnelle.
    Nicht ohn' Unterschied der Stelle.


    Halb gebissen, halb gehaucht.
    Halb die Lippen eingetaucht.
    Nicht ohn' Unterschied der Zeiten.
    Mehr alleine denn bei Leuten.


    Küsse nun ein Jedermann
    wie er weiß, will, soll und kann.
    Ich nur und die Liebste wissen
    wie wir uns recht sollen küssen.



    (Das Gedicht war ursprünglich in Alt-Deutsch verfasst, da der Autor zwischen 1609 und 1640 lebte. Ich war so frei den Text der heutigen Rechtschreibweise anzupassen, auch wenn dadurch leider viel Originalität verloren geht...)





    Rosentod
    Unbekannter Verfasser


    Der Morgen sah die Rose weinen
    Ein Falter küsst die Tränen fort
    Bald wird die Sonne wieder scheinen
    Die Rose aber sprach kein Wort


    Als kalter Stahl sie abgeschnitten
    Da strahlt sie auf im hellsten rot
    Ganz still hat sie den Schmerz erlitten
    Aus Deiner Hand nahm sie den Tod.

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  • In der Stille der unheimlichen Nacht,
    dort habe ich nachgedacht,
    habe die Zeit mit deinen Erinnerungen verbracht,
    und gesehen wie verrückt du hast mich gemacht.


    Liebe macht krank.


    Im Glanz des morgendlichen Taus,
    ging ich spazieren.
    Doch was ich sah konnte ich nicht aus meinen Augen verlieren.
    Dein herrlicher Duft umgab meinen Körper.
    Du standest vor mir,
    unbeschreibbar für alle Wörter.


    Liebe verwirrt.


    Soll ich’s sagen?
    Soll ich’s wagen?
    Oh Gott, bitte hilf meinem Klagen.
    Diese Last, ich kann sie nicht mehr ertragen.


    Liebe belastet.


    Nein! Ich muss dem ein Ende treiben!
    Nicht ewig kann ich des Wahnsinns bleiben.
    Niemals gedenke ich so einfach aufzugeben,
    denn ich habe noch so viel zu erleben,
    mit dir, mit mir, mit all unserer Hoffnung hier.
    Bald bin ich dein,
    und du bald mein.
    Für alle Ewigkeit Verein.


    Liebe macht Hoffnung.


    ------------


    Langeweile.
    Der vorletzte Satz ist etwas komisch, da ist mir nichts mehr eingefallen.

    • Offizieller Beitrag

    Ehrlich gesagt wirkt das ganze Gedicht künstlich in eine Reimform reingezwängt und damit nicht melodisch oder wohlklingend.


    Eben wie der Versuch eines Amateurs ein Gedicht zu machen, wie es z.b. die Meister machten (z.b. Gothe) ^^ Mich spricht es in keinster Weise an.

  • Para:
    Die Idee hinter den Zeilen ist ganz nett, aber beeindruckt ansonsten wegen unreiner Form nicht wirklich... Try harder^^


    Nun mal wieder ein Werk von mir:



    uns verbrannte die nacht


    zwei seelen lustwandelten nächtlich im garten
    ihre herzen vereint in hellem mondenschein
    ihre liebe beflügelt zu himmlischen fahrten
    ihre sinne erquickt, ihre absichten rein


    die liebenden lassen sich von winden tragen
    und breiten aus ihre silbernen schwingen
    sie scheinen jegliche angst zu verjagen
    durch das dunkel erklingt ihr summendes singen


    gemeinsam führen beider bahnen gelenkt
    zu glänzend, strahlend, verlockendem licht
    den zweien ein brennender tod geschenkt
    denn sie waren von der künstlichen sonne erpicht




    Und hier ein passendes Bild:

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