Im Test! WarioWare Gold

  • Titel WarioWare Gold
    Japan 2. August 2018
    Nintendo
    Nordamerika 3. August 2018
    Nintendo
    Europa 27. Juli 2018
    Nintendo
    System Nintendo 3DS
    Getestet für Nintendo 3DS
    Entwickler Intelligent Systems
    Genres Minispiel-Gaudi
    Texte
    Deutschland Nordamerika Japan
    Vertonung Deutschland Nordamerika Japan

    Lang, lang ist es her, da wurde von Nintendo 2011 eine neue Handheld-Konsole auf den Markt gebracht: Nintendo 3DS. Wir schreiben nun das Jahr 2018 und nach sieben Jahren erhält der gelb-gekleidete Gierschlund Wario mit WarioWare Gold sein Spieldebüt auf Nintendo 3DS. Das letzte Spiel dieser Art erschien mit WarioWare D.I.Y. 2010 für Nintendo DS, in dem man neben den ungefähr 90 bereits vorgefertigten “Microgames” noch eigene Minispiele erstellen konnte. Ob WarioWare für Nintendo 3DS ein Glanzpaket abliefert und Gold wert ist, erfahrt ihr in diesem Test!

    Tresor leer? Die Kohle muss her!

    Nach einem räuberischen Abstecher in das Dorf Luxeville lässt Wario einen wertvoll aussehenden Pott mitgehen. Zuhause angekommen will er sich erstmal die Wampe mit Pizza vollschlagen, doch dann merkt er, dass er gar keine Moneten mehr übrig hat. Also kommt ihm (mal wieder) die brillante Idee, Geld mit Spielen zu scheffeln. Diesmal mit einem Turnier, bei dem man für zehntausend Taler Anmeldegebühr eine Million Taler gewinnen kann, sollte man den Wettstreit gewinnen. Da Wario aber eher ein fauler Sack ist, ruft er alte Kumpanen wie Mona, Ashley und Jimmy T. an und lässt sie ebenfalls Spiele für ihn entwickeln. Auch jemand Neues tritt auf, nämlich die kleine Lulu aus Luxeville, die sich den geklauten Pott von Wario zurückholen will. Wieso sie so erpicht ist, den Pott wiederzuerlangen, findet ihr besser selbst heraus. Die Gesamtgeschichte und die einzelnen Charakterepisoden sind nichts Tiefgründiges und schnell durchgespielt, machen aber Spaß und eignen sich gut dazu, dem Spiel eine Struktur zu geben.

    Wario hat auch immer nur das Eine im Sinn…

    Alles wie gewohnt?

    »Habt ihr noch einige amiibo-Figuren, malt Wario euch auch das ein oder andere Bild, welches ihr dann für Geld verhökern könnt.«

    In WarioWare dreht sich alles um Microgames – Minispiele, die man in kurzer Zeit erledigen soll. Diese lassen sich mit dem Steuerkreuz und A-Knopf, dem Touchscreen, dem Gyro-Sensor und dem Mikrofon spielen und haben meist simple Abläufe. Bei den meisten Modi wird angekündigt, welche Steuerung für das nächste Microgame verwendet werden soll. Startet man einen Durchlauf, beispielsweise eine Charakterepisode im Story-Modus, so muss man eine Reihe an Microgames schaffen. Macht man mal einen Fehler, verliert man eines von vier Leben – verliert man alle, heißt es natürlich Game Over.

    Nach einigen Microgames wird der Spielverlauf verschnellert, es wird etwas hektischer und man hat weniger Zeit zu reagieren. Der Microgames-Durchlauf endet, sobald man das Boss-Level, ein etwas kniffligeres Minispiel, schafft. Generell sind die Microgames leicht verständlich, aber ab und an erschloss sich mir nicht direkt, was ich in einem Minispiel machen muss. Das ist aber nicht weiter schlimm, da man mehrere Leben hat und auch selbst bei Game Over einen Spieldurchlauf schnell wieder startet und dann dazugelernt hat.

    Das “W” auf Warios Mütze steht wohl für wirr, denn die Minispiele sind meist sehr bizarr, aber brachten mich oft zum Schmunzeln. Altbekannte Microgames wie “mit dem Finger im Nasenloch landen”, “das Klopapier abrollen”, aber auch neue, beispielsweise ein Microgame, welches auf Fire Emblem Awakening basiert. WarioWare Gold bewirbt eine Anzahl von über 300 Microgames, die sich aus einigen neuen und vielen aus älteren WarioWare-Titeln übernommenen zusammenrechnen, von denen aber einige an die verschiedenen Steuerungen angepasst wurden.


    Klingt komisch und sieht auch so aus

    »WarioWare Gold bewirbt eine Anzahl von über 300 Microgames, die sich aus einigen neuen und vielen aus älteren WarioWare-Titeln übernommenen zusammenrechnen.«

    Und das ist nicht mal schlimm. Grafisch geht WarioWare Gold keinen Stilbruch ein, denn die Zeichnungen und Animationen sind alle sehr Cartoon-artig gehalten und das passt sehr gut zum Ganzen. Auch die Minispiele variieren in der Gestaltung, manche sind minimalistisch, manche sehr künstlerisch gehalten und manche sind an andere Nintendo-Titel wie Metroid, Mario oder Nintendogs angelehnt. Erstmals ist der Story-Modus von WarioWare vertont worden und die deutsche Synchronisation ist in den meisten Situationen gut gelungen, jedoch bevorzuge ich die englische Vertonung, da Wario dort von Charles Martinet gesprochen wird. Die Soundeffekte und Musik passen zum Spiel und klingen nicht langweilig. Bei manchen Minispielen hilft die Hintergrundmusik, da sie manchmal einen Rhythmus vorgibt, an den man sich halten kann, wenn das Spiel immer schneller wird.

    Erkennt ihr, wie viel Herzblut in Warios Werken steckt?

    Geht da noch mehr?

    So weit, so gut. Hat man den Story-Modus durchgespielt, bietet das Spiel so gut wie nichts mehr. Von wegen. Genau dann blüht es erst richtig auf, finde ich! Sobald die Story fertig ist, schaltet sich der Aufgaben-Abschnitt frei, in dem sich mehrere Modi befinden, die so einen Spieldurchlauf verändern. Beispielsweise gibt es mit “Nervenkitzel” einen Modus, bei dem ihr bereits mit einem Fehler ein Game Over erlangt. Der “Wariowecker” gibt euch 20 Sekunden Zeit, um so viele Minispiele wie möglich zu erledigen – bei Fehlern wird euch Zeit abgezogen und beim Meistern erhaltet ihr ein paar Sekunden zusätzlich. In “Gegen die Zeit” müsst ihr 15 Minispiele so schnell wie möglich schaffen und könnt durch die Neigung von Nintendo 3DS die Spielgeschwindigkeit bestimmen.
    Das Schaffen von solchen Minispiel-Modi gibt euch Goldmünzen. Diese Münzen könnt ihr in einem Kapselautomaten gegen Souvenirs eintauschen, die dann in eurer Schatzkammer landen. Hierzu gehören beispielsweise neue Minispiele, Storyszenen, die ihr dann selbst über das Mikrofon vertonen könnt, und vieles mehr. Im Lexikon könnt ihr die freigeschalteten Microgames einsehen und eure Highscores knacken. Immer noch nicht genug? Dann schaut unter Missionen nach und sammelt Belohnungsgeld für das Erfüllen von Aufgaben!

    WarioWare Gold glänzt

    »Zwar hat es ziemlich lange gedauert, bis Nintendo 3DS sein eigenes WarioWare-Spiel erhielt, jedoch kann geschlossen werden, dass mit WarioWare Gold ein würdiges Paket geliefert wurde, mit dem man einen Heidenspaß haben kann. Hat man die amüsante Story erlebt, kann man sich an die Aufgaben und Missionen setzen, Highscores knacken und Souvenirs einsacken. Habt ihr noch einige amiibo-Figuren, malt Wario euch auch das ein oder andere Bild, welches ihr dann für Geld verhökern könnt.«

    Wario braucht mal wieder Zaster und veranstaltet ein Videospiel-Turnier. Amüsant und kurz gehalten.
    Spielt euch mit Tasten-, Touch-, Gyro- und Mikrofonsteuerung durch altbekannte und neue Microgames!
    In Cartoon-Manier gehalten, die aber gut zur WarioWare-Serie passt.
    Soundeffekte und Musik passen gut und untermalen das Spiel angenehm.
    Viele Aufgaben und Missionen können erledigt werden. Scannt amiibo-Figuren ein und Wario malt euch (mehr oder minder) bezaubernde Bilder.