So entwirft Ken Sugimori seit vielen Jahren Pokémon

  • Der Illustrator und Charakterdesigner Ken Sugimori hat schon vielen Pokémon Leben eingehaucht. Als künstlerischer Leiter bei Game Freak ist er dafür verantwortlich, dass Pokémon auch wie Pokémon aussehen. Seit 1996, also seit Pokémon Rote Edition und Pokémon Blaue Edition, ist Ken Sugimori mit dabei.

    Damit Pokémon aussehen wie Pokémon nun mal aussehen, versucht er ein Gleichgewicht zwischen niedlich und nicht niedlich, zwischen cool und nicht so cool herzustellen. Im Buch Pokémon Ultra Sun & Ultra Moon Essential Setting Information gibt Sugimori ein Interview zu seiner Arbeitsweise.

    Ich versuche ein nicht so cooles Detail zu einem Pokémon hinzuzufügen, das zu cool ist, oder ich füge etwas Fröhliches zu einem zu ernsten Pokémon hinzu. Ich habe schon davon gesprochen freundliche Designs zu machen, aber was ich eigentlich tue, ist etwas Cooles zu nehmen und es weniger cool zu machen.

    Aber Lucario und Luxtra sehen doch sehr cool aus?

    Würde man aber Luxtras Kopf kleiner und seine Augen schmaler machen, dann würde es noch cooler aussehen. Etwas „cooler machen“ ist eine Änderung, die ich niemals wagen würde.

    Das ist sicherlich ein sehr einzigartiges Feingefühl, Herr Sugimori.

    Ich sage den Mitgliedern des Design-Teams oft, dass sie ein wenig von Designs wegnehmen sollen, die zu cool sind, aber das ist vermutlich ein sehr schwer zu greifender Gedanke. Was cool ist und was nicht, ist letzten Endes sehr subjektiv. Um es überspitzt auszudrücken: Meine Aufgabe ist es, etwas zu schaffen, das cooler ohne dieses oder jenes Detail wäre und es dann mit Absicht so zu gestalten. Im Grunde gilt, wenn es zu cool aussieht, dann ist es für die Spieler nicht so einprägsam.

    Dann ist das also vergleichbar mit einem schönen Landschaftsgemälde.

    Ganz genau. Es endet einfach mit: „Das ist cool“. Pokémon sind überall auf der Welt bekannt. Wir wollen, dass sie immer einprägsam bleiben. Um das zu erreichen, muss man ihnen das gewisse Etwas hinzufügen, denke ich. Nehmen wir Ottaros Wangen als Beispiel. Es hat drei Sommersprossen auf jeder Seite. Ohne diese würde Ottaro noch niedlicher werden. Aber wenn man sie wegnimmt, dann ist sein Gesicht weniger einprägsam. Tatsächlich haben mir viele gesagt, ich solle die Sommersprossen weglassen. Aber ich habe darauf bestanden, dass es besser ist, sie da zu lassen. Nach meinen Maßstäben ist das die korrekte Methode, um Pokémon zu gestalten.

    Neben dem Interview enthält das Buch auch zahlreiche Illustrationen zu Pokémon Ultrasonne und Pokémon Ultramond, die für Nintendo 3DS und 2DS erhältlich sind. Das Werk selbst ist bisher leider nur in Japan erhältlich.


    via Siliconera