Angeschaut! Anti Magic Academy Test-Trupp 35 Vol. 1

  • Titel Anti Magic Academy Test-Trupp 35
    Original-Titel Taimadou Gakuen 35 Shiken Shoutai
    Jahr 2015
    Animation Silver Link.
    Publisher KSM Anime
    Release 21.06.2018 (Blu-ray/DVD)
    Genres Action, Supernatural, Ecchi, Military
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    Die Animeserie “Anti Magic Academy Test-Trupp 35” basiert auf der 13-teiligen Light-Novel-Reihe von Autor Touki Yanagimi und dem Illustrator Kippu, der noch zwei weitere Bücher mit Nebengeschichten folgten. Das erste Volume der deutschen Fassung von KSM Anime, was für 30 Euro auf DVD und 35 Euro auf Blu-ray erhältlich ist, enthält vier Folgen der mit übernatürlichen und militärischen Elementen versehenen Battle-Shounen-Serie. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Losern der Anti Magic Academy, die so gut wie jeden Auftrag vermasseln. Sie bekommen Zuwachs von einer Einzelgängerin, der wegen ihrer Brutalität ihr Rang entzogen wurde. Fortan werden sie in so einige Angelegenheiten verwickelt, in denen sie sich nicht nur beweisen, sondern auch die Zusammenarbeit stärken müssen. Ob das auch wirklich gut geht, erfahrt ihr in unserem Test zu Anti Magic Academy Test-Trupp 35 Vol. 1.

    Willkommen bei den Verlierern

    In der Welt von Anti Magic Academy Test-Trupp 35 wird Magie als eine gefährliche Kraft angesehen, der Einhalt geboten werden muss. Deswegen existiert die Anti Magic Academy, die Schüler zum erfolgreichen Aufhalten von Hexen und anderer Dämonenbrut ausbildet. Um dabei erfolgreich zu sein, steht nicht nur tägliches Training auf dem Plan, sondern auch Erfahrung aus erster Hand. Eine ziemlich gefährliche Angelegenheit also. In kleinen festgelegten Trupps wird sowohl Zusammenarbeit, als auch Kampfkunst erprobt.

    Ziemliche Flaute herrscht allerdings im Test-Trupp 35, in dem Protagonist Takeru Kusanagi die Rolle des Truppenführers übernimmt. Zusammen mit der Scharfschützin Usagi Saionji und Waffenschmiedin sowie Informantin Ikaruga Suginami stellt er das Schlusslicht der gesamten Schule dar. Das ist bei dem ungleichen Trio aber keine wirkliche Überraschung, zumal sie zwar jeder für sich Talent zeigen, aber zusammen wirklich jeden Auftrag in einer Katastrophe enden lassen.

    Usagi verfällt so dermaßen in Nervosität, dass sie schon einmal in das falsche Gebäude schießt oder anderen regelmäßig ins Ohr schreit. Die etwas eigensinnige Ikaruga greift auf illegale Mittel zurück, wenn es um die Modifizierung von Waffen und das Erlangen von Aufträgen geht und scheint ansonsten lieber dafür zu sorgen, dass der Fanservice-Inhalt der Serie nicht ausstirbt – ob nun mit Worten oder Taten. Takeru selbst ist ein ausgezeichneter Schwertkämpfer. Blöd nur, wenn der Rest der Welt sich auf Schusswaffen spezialisiert hat und man deswegen spöttisch als Samurai bezeichnet wird. Da ist es natürlich kein Wunder, dass der sogenannte Kleine-Fische-Zug als Verlierer-Gruppe verschrien ist.

    Mit dazu gesellt sich Ouka Ootori, eine Hexenjägerin, die für ihre Brutalität gegenüber ihren Gegnern bekannt ist und damit schon mehrfach Verwarnungen kassiert hat. Ihr Adoptivvater, der Schulleiter, kann dies nicht mehr länger mit ansehen und entzieht ihr den Rang. Das heißt, sie wird strafversetzt… in den Kleine-Fische-Zug. Als Einzelgängerin, die sich nichts sagen lässt und noch sichtlich verstimmt aufgrund ihrer neuen Position, eckt sie sogleich mit ihren neuen Kameraden an. Eine erste Mission endet in der üblichen Katastrophe und sie muss die Situation im Alleingang geradebiegen. Das kann ja noch heiter werden…

    Bereits in den ersten vier Folgen, die auf dieser Volume enthalten sind, werden in einem recht flotten Tempo zwei Handlungsabschnitte erzählt. Der erste kümmert sich um die Vorstellung der Hauptcharaktere und Oukas Beweggründe und der zweite bringt ein noch ungewöhnlicheres Mädchen in die Truppe, wodurch zum Ende hin ein beeindruckender Kampf entfacht wird. Während sowohl dieser Charakter, als auch Ouka, bereits etwas Hintergrund und Entwicklung erhalten, geht der Rest leider leerer aus. Dies kann sich aber immer noch in den restlichen Episoden der 12-teiligen Serie ändern. Zumindest was Takeru betrifft, wird etwas angedeutet und gestartet, worauf sicherlich weiter eingegangen wird und man sieht deutlich, dass er mit seiner Position als Anführer zu kämpfen hat. Bei Usagi fragt man sich eher, warum sie überhaupt da mitmischt, denn spielt sie weitgehend nur das Fanservice-Opfer und Ikaruga muss sich auch erstmal noch beweisen, da sie bis auf ihre Perversität kaum etwas beisteuert. Durch den gegebenen Inhalt und Humor haben die Charaktere schon einen gewissen Unterhaltungswert, sind aber anhand weniger Persönlichkeitszüge zu bestimmen, aus denen sie auch nicht herauszubrechen scheinen.

    Der Samurai und die Schusswaffenexpertin

    Vom Erzählstil und Tempo her fühlt es sich so an, als würden sie eher schnell vorankommen wollen. Wenn man bedenkt, dass hiermit bereits zwei Light-Novel-Bände abgedeckt wurden, dann muss auf jeden Fall einiges an Details ausgelassen worden sein. Ob dies nun gut oder schlecht ist, wird man allerdings wohl nur im direkten Vergleich und nach Beendigung der gesamten Serie beurteilen können. Während schon zum Teil schwere Kaliber aufgefahren werden und es nicht gerade zimperlich zugeht, wirken einige der ernstzunehmenden Szenen doch eher harmlos oder werden nicht im Detail gezeigt. Trotzdem wird nicht auf die Darstellung von Blut verzichtet.

    Von Anfang an dabei sind zum Teil fehlplatzierte, billige Fanservice-Momente, unter denen meist Takeru zu leiden hat. Kaum betritt er den Raum seiner Truppe, sieht er, wie Usagi im Häschenkostüm ihren Po in die Höhe streckt und sich von einer lüsternen Ikaruga filmen lässt. Gut, warum auch nicht? Ein wenig Freizügigkeit tut nicht weh und war voll und ganz zu erwarten bei einer Light-Novel-Umsetzung wie dieser, aber muss man dem armen Protagonisten inmitten eines Auftrages klischeehafte „Lucky Pervert“-Momente geben, in denen er versehentlich Ouka umreißt und seine Hand auf ihrer Brust landet? Solche Szenen hätte man schon ein wenig besser gestalten und setzen können, auch wenn letztendlich einige amüsante Reaktionen daraus entstehen. Aufgrund des typischen „ein männlicher Protagonist, umgeben von hübschen Damen“-Settings, in dem die ersten Mädchen bereits durch Wortwahl und Heldentaten andeutungsweise Zuneigung zu Takeru zeigen, könnte es auf Harem hinauslaufen.

    An einigen Stellen erkennt man anhand der benutzten Stilmittel, dass hier Silver Link am Werk war, da diese ähnlich in anderen ihrer Anime-Umsetzungen verwendet werden. Gerade der kurze Blick in Oukas Vergangenheit wurde originell gestaltet und verzichtet komplett auf Stimmen. Es hat ein klein wenig etwas von Dusk Maiden of Amnesia. Auch in Momenten, in denen Takeru seine Schwertkünste unter Beweis stellt, wird seine erhöhte Reaktionsfähigkeit farblich hervorgehoben, was dem Ganzen einen besonderen Touch verleiht.

    Leider wissen die Animationen nicht gänzlich zu gefallen. Oftmals kann man hier nur sagen, dass die Qualität der bewegten Bilder bestenfalls mittelmäßig ist. In anderen Momenten bekommt man wiederum einige gut dargestellte Nahaufnahmen und Szenen zu Gesicht. Auffällig sind Standbilder, die vor allem bei der Folge mit dem Festival aufgetreten sind oder dass nur die wichtigen Charaktere sich bewegen und der Hintergrund eingefroren ist. Die Bildqualität an sich ist bei der Blu-ray-Disc-Version schön kräftig und scharf. Für ein mächtiges Metallwesen sowie andere Situationen, in denen Waffen und Rüstungen in Zusammenhang mit actionreichen Kampfszenen eine Rolle spielen, wurde auf CG-Elemente zurückgegriffen. Die Verwendung ist hierbei aber komplett in Ordnung. Es wirkt nicht billig oder hölzern in Aktion, aber beißt sich etwas mit dem eigentlichen Stil.

    Weitgehend fügt sich die Musik in den Hintergrund ein, wo man sie entweder aufgrund der gegebenen Situationen gar nicht erst wahrnimmt oder sie als angenehm und nicht störend empfindet. Positiv anzumerken sind sowohl das Intro von Junjou no Afilia, als auch das Outro von Kanako Itou. Beide benutzen helle, sanfte Farben, mit einem passend gewählten Lied.

    Die deutsche Veröffentlichung

    Synchronstudio GlobaLoc GmbH Berlin
    Takeru Kusanagi Christopher Kohn
    Ouka Ootori Yesim Meisheit
    Usagi Saionji Anja Rybiczka
    Ikaruga Suginami Daniela Molina

    Starten wir mit ein wenig Lob, das den deutschen Sprechern gebührt. Bis auf einige Ausnahmen, bei denen einfach der Schwung und die Emotion in entscheidenden Situationen fehlt, macht die Synchronisation eine recht gute Figur. Gerade Christopher Kohn fällt positiv auf, alleine schon, weil seine hellere Tonlage viel besser zu Takeru passt. Takerus japanischer Sprecher Yoshimasa Hosoya legt auf keinen Fall einen schlechten Job hin, wirkt nur etwas fehlbesetzt. Dennis Sandmann (als Hexer Haunted) und Christoph Banken (als Schulleiter) schaffen es beide, zwar nicht perfekt, aber doch relativ gut, die Verrücktheit und Eigenart ihrer Charaktere wiederzugeben. Dies ist auf jeden Fall kein leichtes Unterfangen. Lediglich Usagi (gesprochen von Anja Rybiczka) klingt sowohl auf Japanisch, als auch auf Deutsch gleichermaßen nervig.

    Die deutschen Untertitel, bei denen es sich um keine Dub-Titel handelt, präsentieren sich deutlich sichtbar am unteren Bildschirmrand. Schön ist zu sehen, dass man sowohl Intro, als auch Outro gleich mitübersetzt hat. Zwar nimmt sich der Dub einige Freiheiten, um so ein gut klingendes Deutsch zu erzielen und Lippensynchronität zu treffen, aber es gibt seltsamerweise Momente, in denen dieser näher am japanischen Original dran ist, als das, was in den Untertiteln geschrieben steht. Bis auf wenige seltsame Formulierungen und Übersetzungen in den Untertiteln und kleinere Fehler, wie zum Beispiel Ouka, die Takeru plötzlich beim Vornamen nennt, ist die Lokalisierung gelungen.

    Anti Magic Academy Test-Trupp 35 wird in einem Digipack geliefert, einer halbwegs stabilen Papphülle, aus der man das „Innenleben“ herausziehen kann. Die aufgeklebte, teils etwas schwach gedruckte Rückseite und das FSK-Logo lassen sich problemlos ablösen, um das hübsche Schachtelmotiv besser zur Schau stellen zu können. Im Inneren befindet sich neben der Blu-ray-Disc eine Hochglanz-Postkarte und ein Werbeprospekt. Die Verpackung drumherum, die aus zwei festgeklebten Kartonschichten besteht, ist ebenfalls hochglänzend mit einer guten Druckqualität. Als Extras gibt es auf der Disc eine Trailer-Sammlung zur Serie, vier Werbespots und eine Bildergalerie, die Screenshots aus den Folgen zeigt. Eine kleine Auswahl an anderen Trailern, wie zu Norn9 und Trinity Seven, ist ebenfalls enthalten.

    Fazit

    »Anti Magic Academy Test-Trupp 35 legt in den ersten vier Folgen einen eher mittelmäßigen, aber dennoch interessanten Start hin. Mit einem schnellen Tempo, welches gleich zwei Handlungsabschnitte mitnimmt, sind einige Höhen und Tiefen vertreten. Zwar ist die verwendete Idee im Light-Novel-Bereich schon in zig Variationen vorhanden, gerade was den Verlierer-Helden mit versteckter Stärke betrifft, aber die Charaktere bieten dennoch, gerade durch ihre Macken, einen gewissen Unterhaltungswert. Man sollte aber nicht zu viel erwarten, denn sind sie allesamt eher simpel gestrickt und anhand weniger Persönlichkeitsmerkmale festgelegt.

    Es wird sich bemüht, in den zwei abgedeckten Handlungsabschnitten die jeweils dafür wichtige Person etwas näher zu beleuchten. Man sieht auch hier schon Hintergrund und ein wenig Entwicklung. Es scheint auch eine wachsende Zuneigung zum Protagonisten dazuzugehören, welche sich nur noch nicht gänzlich zeigt. Neben großgeschriebener Action und dem Zusammenspiel der Charaktere wird man einige von Fanservice durchzogene Momente miterleben. Leider sind diese gerne von billiger Natur.

    Wer auf das Battle-Shounen-Genre mit übernatürlichen und militärischen Elementen steht und eine Portion Fanservice gut verträgt, wird sicherlich einen unterhaltsamen Zeitvertreib in Anti Magic Academy Test-Trupp 35 finden. Für mich ist es nichts, was sich auf irgendeine Art und Weise besonders abgehoben hat, aber ich hatte meinen Spaß daran, es zu gucken.

    Für diejenigen, die gerne einmal in die Serie reinschnuppern möchten, hat KSM Anime die erste Folge auf ihren YouTube-Kanal hochgeladen.«

    Technische Daten & Extras

    • Laufzeit: ca 95 Minuten (4 Folgen)
    • Format: 16:9, 1.78:1 (1920×1080)
    • Audio: Japanisch (DTS-HD MA 2.0), Deutsch (DTS-HD MA 5.1)
    • Untertitel: Deutsch
    • Extras: Trailer-Sammlung, Werbespots, Bildergalerie, Postkarte
    • Altersfreigabe: ab 12 Jahren