Darf ich nach meinem doch eher kontroversen „Auf ein Wort! Pokémon Let’s Go Pikachu/Evoli“ eigentlich noch Texte veröffentlichen, die etwas provokanter verfasst wurden? Oder einfach meine persönliche Sichtweise als Redakteur und nicht meine redaktionelle Stellungnahme widerspiegeln? Naja, was soll’s! Der nächste Text wird sicherlich nicht so schlimm, denn es geht um Super Smash Bros. Ultimate. Oh, wartet mal….
Warum das Ganze klein aufziehen…
…wenn man einem Spiel auch die größtmögliche Präsentationsfläche geben kann, statt die breite Fangemeinschaft abzuholen? Und das auch nicht zu kurz! Aber lassen wir die E3-Präsentation mal aus dem Spiel. Über diese wurde sich bereits ausführlich an anderer Stelle geäußert. Mir geht es nur um Super Smash Bros. Ultimate.
Auf den ersten Blick wirkt der neue Switch-Ableger doch ganz ordentlich: Mehr Charaktere, mehr Stages, Helfer-Trophäen und Items. Tja, und sonst so? Hmmm, das ist eigentlich schwer in Worte zufassen. In Ultimate gibt es eben mehr von allem, allerdings wenig Neues. So scheint es mir zumindest, wenn ich nüchtern auf das Spiel und die Präsentation blicke. Toll, dann sind halt Pichu und Wolf wieder als spielbare Charaktere verfügbar. Das macht den Kohl auch nicht fetter. Für alteingesessene Fans mag das Ganze sicherlich seine Vorzüge haben und bringt sie eventuell endlich von Melee weg. Aber was habe ich als Normalo-Fan am 7. Dezember davon, außer 60 Euro weniger. Was?
Seien wir mal ehrlich: Nichts. Das Spiel ist nicht an meinen Bedürfnisse als Casual-Fan interessiert, sondern möchte lieber nur die Fanbase bedienen, welche seit dem GameCube-Ableger nur noch herumheult und nichts an den „heiligen Gral“ des Gameplays heranlässt. Wenn Nintendo wirklich jeden abholen möchte und ein ultimatives Erlebnis bieten möchte, würden sie einen neuen Subraum-Emissär einbauen. Ja, das leidige Thema schon wieder! Warum denn auch nicht? Verschiedene Battle-Modi kann halt jeder einbauen und sie haben für mich keinen besonderen Charme mehr im Vergleich zu früher.
Was wird ‚ultimativ‘ geboten?
Nintendo wirbt damit, dass es im Spiel 66 spielbare Charaktere geben wird, inklusive der Echo-Kämpfer und der Tatsache, dass der Pokémon-Trainer als ein Kämpfer zählt. Das bedeutet, es wird einen Charakter geben, mit dem man spielt und 65 weitere, mit denen man gezwungen sein wird, alles freizuspielen. Jeder. Einzelne. Modus. Klingt doch nach jeder Menge Stunden voller Spielspaß. Ja ja, jetzt wollen mir sicherlich einige weismachen, dass das Ganze nur optional ist und wenn es einem nicht gefällt, muss man es nicht spielen. Das stimmt natürlich, aber das sind nun mal die Spielmodi, die mir als Käufer geboten werden. Warum muss ich aber wahrscheinlich mit allen Charakteren die Modi durchspielen, nur um die Trophäen, Sticker oder sonstigen Kram zu bekommen?
Eines muss man dem Spiel allerdings zugutehalten und zwar die technischen Voraussetzungen. Der Wii-U-Teil hat bereits alles aus der Konsole herausgeholt. Dieses Mal scheint es ebenfalls so zu sein, denn Ultimate läuft sowohl auf dem TV, als auch im Handheld-Modus in 60fps. Das ist schon beachtlich, wenn man daran denkt, dass man das neue Gesicht der Wii-Fit-Trainerin so flüssig betrachten kann.
Super Smash Bros. Ultimate: Ultimativ belanglos?
Super Smash Bros. Ultimate möchte mir viel bieten und zeigt mir doch so wenig. Darüber hinaus möchte es die alte Fanbase abholen und neue Spielergruppen erschließen. Das wird schwierig, sehr schwierig, obwohl man bereits vorausschauend sagen kann, dass das Spiel ein Erfolg sein und sich millionenfach verkaufen wird. Alles bisher Gezeigte war halt irgendwie schon einmal da. Was soll denn das Alleinstellungsmerkmal dieses Titels werden? Etwa, dass es 66 spielbare Charaktere gibt? Klingt auf den ersten Blick nach einem Topspiel, bei genauerer Betrachtung allerdings belanglos.