Angespielt! Starlink: Battle for Atlas

  • Bereits auf der E3 des letzten Jahres hat Ubisoft Starlink: Battle for Atlas vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Weltraum-Shooter der sogenannten Toys-to-Life-Linie. Ähnlich wie amiibo oder Skylanders werden reale Nachbildungen von Charakteren und Raumschiffen zu erwerben sein, die zusätzlichen Inhalt in das Spiel einfügen. Auf dem großen Post-E3-Event von Nintendo konnten wir nun selbst Hand anlegen. Das Erscheinen auf einem Nintendo-spezifischen Event mag zunächst noch etwas merkwürdig klingen, da das Spiel auch für PlayStation 4 und Xbox One zu haben sein wird. Doch erst vor wenigen Tagen haben die beiden Firmen eine Kooperation bekanntgegeben. So werden verschiedene Elemente aus dem Star-Fox-Universum exklusiv auf der Switch-Version angeboten.

    Das Zusammenbauen der Raumschiffe hat seinen Reiz, aber die Dinger sind eindeutig zu groß.

    Nach dieser kleinen Einleitung nun mein erster Eindruck zum Spiel. Um überhaupt erst einmal anfangen zu können, benötigt man für Starlink: Battle for Atlas einen Charakter. Vier kleine Figuren wurden der Presse hier angeboten. Diese steckt man auf eine besondere Joy-Con-Halterung. Auf diesen Charakter folgt dann das ziemlich große Raumschiff. Lustigerweise passt die Figur genau in das Cockpit und ist durch die Schutzscheiben noch sichtbar. Dann werden auf jeder Seite noch Flügel und Kanonen angebracht. Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich das Schiff in echt und auf dem Bildschirm zusammenbauen lässt, doch das Endergebnis ist viel zu gigantisch. Die Plastikteile sind zwar federleicht, aber es ist einfach seltsam, mit einem großen Plastikraumschiff auf dem Controller spielen zu müssen. Mal abgesehen davon haben alle Schiffe und Waffen ihre einen Status-Werte und Effekte. So kann man bereits beim Kombinieren eine ungefähre Strategie aufstellen, damit man für alle Eventualitäten gewappnet ist.

    Großmutter, was hast du so große Modelle?

    Dann ging es auch schon los. Das erste Ziel war es, vom Orbit in die Atmosphäre eines fremden Planeten einzutreten. Leider gab es keine Möglichkeit, das Weltall auf eigene Faust zu erforschen. Also habe ich die Düsen zum Glühen gebracht und fand mich schon bald auf einem leeren Planeten wieder. Meine ersten beiden Gedanken, die ich zu diesem Zeitpunkt hatte: Wie simpel ist denn das Handling des Raumschiffes und was für einen bescheidenen Eindruck macht diese Optik? Das fertige Spiel wird laut Entwickler viele Planeten und Möglichkeiten zum Entdecken bieten, aber diese Größe hat auch ihren Preis. Grafisch sieht Starlink: Battle for Atlas sehr veraltet aus. Es fehlen Details, die Texturen lassen vieles zu wünschen übrig und zumindest der eine besuchte Planet sah sehr langweilig aus. Es kam überhaupt keine Atmosphäre auf, was auch daran lag, dass das Raumschiff sich auch im Spiel wie Plastik angefühlt hat.

    Die schwache Optik und das kinderleichte Gameplay rauben einem wirklich die Lust auf dieses Spiel.

    Kurz darauf ging es auch schon direkt mit dem Kämpfen los. Hier kann man sich entscheiden, ob man sich den Feinden knapp über dem Boden schwebend oder fliegend in der Luft stellt. Erstere Möglichkeit war eindeutig im Vorteil, da man in diesem Modus schnelle Wendungen durchführen und so auch schnell beweglichen Zielen folgen konnte. In der Luft ist man zwar vor gegnerischen Angriffen sicherer, aber man hat wesentlich weniger Kontrolle über das Schiff. Mit den beiden Schultertasten kann man dann mit den ausgewählten Kanonen schießen. Dank flüssiger Steuerung und sehr simplem Zielen habe ich die erste Welle ohne jegliche Probleme überstanden. Neben dem Angreifen besitzt das Raumschiff noch die Fähigkeit, Schub zu geben und auszuweichen, aber beides war zu keinem Zeitpunkt nötig.

    Ein Kinderspiel

    Als Nächstes folgte auch schon ein Boss. Ein großes und spinnenähnliches Alien, welches nicht weniger schwer zu besiegen war. Wenn etwas rot geleuchtet hat, wurde es abgeschossen. Nach wenigen Minuten war ich auch hier durch und das war es. Mehr gab es nicht zu sehen. Man kann nur hoffen, dass der Schwierigkeitsgrad im finalen Spiel massiv angehoben wird, denn die Kämpfe in der Demo waren eher langweilig. Bedenkt man aber, dass sich das Spiel vornehmlich an eine jüngere Generation richtet, dann wird sich vielleicht doch nicht so viel ändern.

    Nach dieser kurzen Spiele-Session konnte mich Starlink: Battle for Atlas nicht überzeugen. Dank des Toys-to-Life-Prinzips ist dieses Spiel schon an jüngere Spieler gerichtet, was sich eindeutig im Schwierigkeitsgrad und dem Handling zeigt. Die Raumschiffe selbst zusammenzubauen und mit dem Ergebnis auf dem Bildschirm zu spielen reizt zwar schon, aber das gigantische Konstrukt auf der Joy-Con-Halterung ist einfach unpraktisch und nervig. Grafisch war die Demo sehr enttäuschend und spielerisch absolut gewöhnlich. Da der wichtige Erkundungs-Aspekt in der Demo fehlte, kann sich das Endprodukt natürlich von diesem Ersteindruck entfernen, aber es bleibt abzuwarten, ob sich der Titel im Videospiel-Markt durchsetzen kann. Im Moment würde ich nicht darauf wetten.