Die letzten Gerüchte um PlayStation 5 sind vom April. Es ging um Dev-Kits, die bereits im Umlauf seien. Verifiziert werden konnten diese Meldungen natürlich nicht. Einig sind sich Beobachter aber, dass eine Veröffentlichung von PlayStation 5 schon im kommenden Jahr ziemlich unwahrscheinlich ist. Natürlich liegen Veröffentlichungen wie God of War erst wenige Tage zurück. Und potentielle Toptitel wie Spider-Man, The Last of Us II oder Detroit: Become Human erscheinen erst noch. Doch klar ist auch: Die Tage von PlayStation 4 sind gezählt.
Die „letzte Phase ihres Lebenszyklus“
Erstmals räumt Sony nun auch offiziell ein, dass der Lebenszyklus der Konsole sich dem Ende neigt. Wann dieses Ende ist, das ist freilich völlig offen. Beim Investorentreffen von Sony in Tokio sagte Sony-Interactive-Entertainment-Präsident und CEO John Kodera nun, PlayStation 4 würde in die „letzte Phase ihres Lebenszyklus“ eintreten. Im November 2013 wurde PlayStation 4 in Nordamerika und Europa veröffentlicht, wenige Monate später auch in Japan. Bis heute wurde die Konsole weltweit 79 Millionen Mal ausgeliefert.
Trotz PlayStation 4 Pro sowie potentiell hochkarätiger Exklusivspiele und immer noch beeindruckender Jahresergebnisse plant Sony für das kommende Geschäftsjahr, weniger Konsolen zu verkaufen als im Vorjahr. Das gab Sony bereits im Geschäftsbericht bekannt und obwohl es nicht überraschend ist, bereitet John Kodera die Anwesenden Investoren beim Treffen auch noch einmal darauf vor. So erwarte man „negative Auswirkungen“ bei den Verkäufen. Doch wiederkehrende Einnahmen durch Dienste wie PlayStation Plus werden den Aufprall abschwächen.
Wird PlayStation 5 zur E3 angekündigt?
Doch was heißt das nun – müssen wir bei der E3 2018 doch mit der Ankündigung einer PlayStation 5 rechnen? Gewiss nicht. Sonys mittelfristiger Management-Plan läuft bis März 2021. Wenn sich in diesem Plan bereits die Veröffentlichung einer PlayStation 5 befinden würde, dann hätte John Kodera dies heute gewiss nicht verraten. Doch das, was man in den nächsten zwei bis drei Jahren vor hat, klingt nicht nach einer neuen Konsole. Vielmehr ist man offensichtlich darauf aus, erst einmal das Beste aus der scheidenden Generation herauszuholen.
Die Hardwareverkaufszahlen von PlayStation 4 dürften ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht haben, im Gegenteil. In den nächsten zwei Jahren hat die Konsole gute Chancen, die 100-Millionen-Marke zu durchbrechen. Es ist die Zeit, in der Exklusivspiele keine Konsolen mehr verkaufen müssen, aber dank riesiger Hardwarebasis potentiell ertragreicher sind als zu Beginn der Konsolengeneration. So könnte man durchaus auch John Koderas Aussage deuten. „Was First-Party-Investitionen angeht, so geht es nicht nur um mehr neue IPs. Teil der Strategie ist es, bestehende IPs zu verbessern und erfolgreiche IPs durch neue Inhalte weiterzuentwickeln“, so Kodera. Außerdem wolle man die Hardwarebasis „nutzen“ und noch mehr „aktive Nutzer“ für Dienste wie PlayStation Plus und Now gewinnen.
Eine „Verschnaufpause“ bis 2021 ist vorgesehen
Doch er räumt auch ein, dass der mittelfristige Management-Plan bis 2021 eine „Verschnaufpause“ vorsieht, um sich auf den nächsten großen Sprung von PlayStation vorzubereiten. Denn klar ist auch: Wenn die Veröffentlichung von PlayStation 5 absehbar ist, dann werden die großen First-Party-Studios das Dev-Kit schon einige Monate in den Büros haben und fleißig an Spielen der nächsten Generation arbeiten. Doch bis dahin stehen erst einmal Detroit: Become Human, Spider-Man, und The Last of Us II auf dem Plan. Und Days Gone, Anthem, Death Stranding, Ghost of Tsushima und…
via Siliconera, Gematsu, Takashi Mochizuki (WSJ)