Bezaubernde F1-Fotos aus einer Game Boy Camera

  • Nahezu jeder von euch hat in seinem Leben wohl einen Nintendo-Handheld besessen. Viele wahrscheinlich sogar einen guten, alten Game Boy. Der kleine graue Wunderkasten erblickte 1990 in Europa das Licht der Welt und eroberte auch hier die Herzen im Sturm. Wer einen Game Boy besaß, der besaß in den Jahren danach vermutlich auch zahlreiches Zubehör.

    Ein Segen für viele war die Veröffentlichung der ansteckbaren Lampen. Der Bildschirm des Geräts war unbeleuchtet, ein Spielen im Dunkeln im Prinzip unmöglich. Heute ist das unvorstellbar. Der Game Boy Light, der später eine zuschaltbare Hintergrundbeleuchtung bieten konnte, erschien 1997 übrigens nur in Japan. Ein Zubehör, das auch die meisten Spieler kennen dürften, ist die Game Boy Camera.

    Die damals billigste Digitalkamera der Welt

    Das Foto-Setup: Um die Ansteck-Linse zu fixieren, hat Tim Binnion eine Halterung mit einem 3D-Drucker angefertigt.

    Die Camera erschien erst 1998. Die kleine Digitalkamera wurde einfach in den Modulschacht des Geräts gesteckt. Die Fotos der kleinen Digitalkamera bieten eine unglaubliche Auflösung von 128 x 112 Pixeln. In den heute angegebenen Megapixel sind das exakt 0,014. Farben? Ja, Farben bot die Game Boy Camera auch. Nämlich vier verschiedene Graustufen.

    Eine solche Game Boy Camera hat sich Formel-1-Fan Tim Binnion letztes Jahr zu Weihnachten gekauft. Er ist nicht mit einem Nintendo-Handheld aufgewachsen, aber er hat schon vor einer Weile Notiz von Leuten genommen, die in der Tat noch Fotos mit der Game Boy Camera schießen. Ein bisschen geschummelt wird dabei schon. Verbessert werden kann die schmalbrüstige Kamera nämlich mit kleinen ansteckbaren Objektiven, die normalerweise für Smartphones genutzt werden. Diese haben auch bei der Game Boy Camera durchaus einen Mehrwert.

    Fotos von Formel-1-Bolliden mit der Game Boy Camera

    Mit genau so einer Foto-Ausrüstung besuchte Tim Binnion nun den Shanghai Grand Prix. Dort schießt er Fotos mit nahezu unendlich viel Game-Boy-Charme. Ein bisschen Glück gehört auch dazu. Die kleine Kamera kann natürlich keine Fotos von F1-Rennwagen in Bewegung machen – das ergibt nur Pixelbrei. Doch Tim Binnion sitzt an diesem Tag direkt gegenüber einer Haarnadelkurve, in der die Rennwagen fast zum Stehen kommen. Und so entstehen einige der tollen Fotos, die ihr unten seht und die direkt aus einem alten, lizenzierten F1-Game-Boy-Rennspiel stammen könnten.

    Ihr findet weitere Fotos in dem Reddit-Beitrag von Tim Binnion. Lust auf noch mehr Formel 1 und Gaming? Dann lest hier, wie nach 25 Jahren die Sonic-Statue wieder aufgetaucht ist, die Ayrton Senna am 11. April 1993 beim Großen Preis von Europa in den Himmel gestreckt hat.


    Fotonachweise: Tim Binnion, Reddit via Kotaku