Nehmen wir Dragon Age 3: Inquisition als Beispiel. Es hat ein Hauptplot mit 5-7 Hauptmissionen (kenne die Zahl nicht mehr), aber die fühlt sich so gesondert von dem restlichen Game an. Es gibt Nebenquests, die sich eigentlich nur auf das Sammeln beschränken und Nebenquests, die kaum was mit der Ausgangslage des Plots zu tun haben. In vielen Fällen hat man nur Sammelquests und Fetchquests, die sich so getrennt von den Hauptgeschehnissen anfühlen, dass man ehrlich gesagt merkt, dass es ein anderes Team darum gekümmert hat.
Als jemand, der absolut begeistert von Dragon Age Origin war (und Dragon Age 2 eines der größten Enttäuschung in seiner gesamten Gaming-Karriere) und mit Dragon Age: Inquistion immer noch seine Freude hatte und immer noch sehr Toll fand, einfach null zustimmen. Das Problem an Dragon Age: Inquisition war meiner Meinung nach nie das eigentliche Spiel dahinter, weil solche offenen Welten, solche Sammel & Fetchquests, vorallem wenn eauch getrennt von Hauptgeschehnissen, können spieler ebenso begeistert und aufgrunddessen auch eine erhöhte Spielbarkeit haben. Potenziell gesehen würde ich soweit gehen, das ich in ein Inqusition mehr Zeit verbringen könnte als in einen Dragon Age Origin, und das ohne dem Empfinden, das ich das es erzwungen oder gestreckt finde. Es gibt Leute die mögen halt solche Sachen, ich investiere auch gerne Zeit in solche Sachen, war auch mitunter ein Grund warum ich damals World of Warcraft so gefeiert / geliebt habe, und ich weiß das es vielen anderen genauso geht. Ich habe Freunde in meiner Liste, die 1000ende Stunden in ein Spiel investieren das in repetitiven Gegrinde, mit Fetchquests etc endet, und für sie unter den besten Spielen zählt in der Gaming-History. Und das beweißt halt auch wieder das es eben nicht nur diese eine Pauschal richtige Antwort für gibt, sondern das wieder nur Spielertyp abhängig ist.
Das eigentliche Problem ist eher das wir hier aber nachwievor von einem Dragon Age sprechen, und auch wenn sich Inquisition mehr nach Dragon Age Origin angefühlt hat als noch Teil 2, der Fokus der Reihe (und Bioware) war schon immer die Narrative und Storytelling, gebundled mit Dialogen & Dialogue-Optionen und dessen Nebenquest, und da kann man als Dragon Age spieler einfach nicht viel damit Anfangen, wenn der Kern der neuen zusätzlichen Inhalte dann überwiegend im Fokus des Spielerischen steht und nicht in der Narrative (a.k.a Fetchquests). Wenn dir ein Spiel vom Gameplay & Kampfsystem gefällt / begeistert, dann kann können Fetchquests auf eine schlichte Weise dir Aufgaben und Ziele geben, problem ist aber wenn das nie der Kern der Reihe war.
Ich glaube, das hab ich schon erkannt. Ich verstehe nur die Denke dahinter nicht so ganz, weil ich das Gefühl habe, dass man es gerade dadurch niemanden recht machen kann.
Ich weiß das klingt jetzt hart, aber ich halte diese Ansage für etwas mumpitz. Zum einen kann man es nur den Leuten nicht recht machen, die meinen jedes Spiel muss in jeden Aspekt auf ihren persönlichen Geschmack zugeschnitten sein, das schließt aber nicht alle ein, zum anderen denkst du halt nur anders weil du auch einfach ein ganz anderer Spielertyp bist und ignorierst, das es auch einfach andere art von spielern gibt. Jedesmal wurde über AC gejammert, das es immer gleiche Schinken ist mit den 08/15 Open World, auf das sich dein Argument zuweisen lässt "das man es dadurch niemanden recht machen kann" und trotzdem ist AC immer noch eines der erfolgreichsten Spiele, das sich immer noch wie warme Bretzel kauft.
Und das ist genau der Grund, weil man es halt schafft jeden zufrieden stellen, weil der 08/15 Casual hat nicht das interesse jedes Spiel zu 100% durchzuspielen und erwartet das das Spiel nur nach spezifischen Zielgruppen gebaut ist, sondern er erwartet EBEN das ein Spiel ein Set an Möglichkeiten bietet wo man sich genau das herauspickt was einem am meisten Spass macht. Ich kenne Leute für die war eines der geilsten Features in FarCry 5 das Fischen, andere wiederum finden das unnötig. Gezwungen wird aber keiner so wirklich... daher sehe ich auch nicht das Problem, und ich würde behaupten den Meisten macht man es damit eben trotzdem recht.
Ich sage nicht das es eine Pauschal Antwort für alle Games ist, mir geht es nur darum das nicht - auch nicht mit so einer Pseudosachlichkeit, den Beißreflex zeigen muss und Spiele diskreditieren die sich nich nur auf eine Sache versteifen, sondern viele Sache bieten und der Spieler selber wählen kann was er möchte. Und das ist auch per definition was Sandbox immer bedeuted hat, das man Spieler die Freiheiten gibt, das zu machen oder das zu nutzen was sie möchten und sie nicht künstlich einschränken.
Aber vielleicht bin ich auch einfach zu altmodisch dafür. Zu Hause bin ich ja eigentlich bei Jump&Run&Collect. Und dort sind die Maps ja vollkommen auf das genrespezifische Spielvergnügen reduziert. Entsprechend geh ich wahrscheinlich an ein Spiel heran. RPGs haben ihren Fokus natürlich woanders und das ist ja auch gut so. Ich war nur nie ein Freund von zu großen Kompromissen.
Was heißt hier Altmodisch, du redest als wäre es ein Modernes Phänomen das man offene Welten und viele Dinge anbietet. Ich würde aber behaupten das das schon ein Zentraler Kern für Videospiele war und das schon von so ziemlich Anfang an seit Videospiele existieren. Spezifisch The Legend of Zelda war so eigentlich immer ein Spiel, das sehr viel Wert darauf gelegt hat sich nicht nur auf das Genrespezifische Vergnügen zu versteifen, sondern mit ihren Welten mehr zu bieten. Ich mein diverse Minispiele oder Fischen in Ocarina of Time hat jetzt nicht wirklich genrespezifisch mit dem Spiel zu tun, aber es hat halt Spieler die möglichkeit gegeben mehr aus dem Spiel rauszuholen.