Wie auch hier schon gesagt, den Vergleich mit Game of Thrones kann die Serie nicht standhalten. Aber wenn man bedenkt, dass das Material eigentlich alles nur "Prolog" für die Games ist, ist das jetzt auch nicht so verwunderlich.
Eigentlich, und das schrieb ich glaube ich schon, handelt es sich bei Staffel 1 um eine Zusammenfassung der Kurzgeschichten-Bände, die richtige Story um Ciri, und wo alle drei Hauptfiguren dann in einem Strang agieren, beginnt mit dem ersten der fünf richtigen Romane, also jetzt direkt am Anschluss nach dem Aufeinandertreffen von Ciri und Geralt.
Die Spiele sind ja nachträglich drangehängt und greifen ja auch immer und immer wieder auf Teile der Bücher zurück.
Ich hätte es übrigens auch lieber gehabt, hätte man Yennefers und Ciris "Origin"-Storys nicht als eigenen losgelösten Handlungsstrang erzählt sondern so wie bei Geralts Kindheit das dann immer mal in Rückblenden eingebaut, genau wie in den Büchern.
Aber auch hier denke ich, trat ein wenig die politische Agenda in den Vordergrund, damit die weiblichen Figuren genauso wichtig sind wie Geralt. Tatsächlich gibt es in den richtigen Romanen ja dann auch ganze Handlungsstränge mit quasi Ciri als Hauptperson, die mal mit Geralt, mal mit Yennefer, mal mit Triss oder allen bzw. irgendwelchen Kombinationen unterwegs ist. Die Haupthandlung der Romane dreht sich letztlich ja um Ciri und ihren "Status".
Und ich muss zugeben, je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger gefallen mir die weiblichen Schauspielerinnen. Geralt und Rittersporn passen optisch wie die Faust aufs Auge, auch Ciri ist okay, es wäre allerdings eben sinniger gewesen diese Schauspielerin erst später einzusetzen, etwa geschätzt ab Hälfte von Staffel 2, wenn Ciri auch entsprechend Älter wird. Yennefer hat keine Bildschirmpräsenz, ist mir nicht "einnehmend" genug sondern letztlich zu unscheinbar. Und auch wenn sie attraktiv ist, im Vergleich zu den Spielen und wie man sie sich und Zauberer generell vorstellt, die ja eigentlich alles Supermodels sind, einfach nicht hübsch genug.
Gleiches Spiel bei Triss, wenn ich schon die schlechte Haut der Schauspielerin sah, das wollte einfach so gar nicht passen, die haben makellos zu sein. Und übrigens habe ich ein wenig nachgelesen, Triss ist auch im Original rothaarig bzw. sogar mit leichtem Blondschimmer, die genannte Haarfarbe ist schlicht schlecht übersetzt, da das polnische Original sich auf eine bestimmte Pferderasse bezieht, bei der das "Kastanienbraun" halt sehr rot ist.
Zum Thema "Hautfarben" habe ich mich ja schon dahingehend geäußert, dass ich mich an die Veramerikanisierung gewöhnt habe. Wobei die auch äußerst rassistisch ist, denn es gibt nur Weiß und Schwarz. Wo sind die ganzen Lateinamerikaner, die Araber, die Asiaten? Keine Spur von denen!
Und natürlich verwässert es auch die Aussage der Romane, es geht ja gerade um Rassismus, als Analogie halt Menschen, Elfen, Zwerge, Gnome etc. da passt es dann irgendwie nicht, wenn weiße und schwarze Menschen keine Probleme miteinander haben. Und ja selbstredend sind Menschen, die in der Nord- und Osteuropäischen Geschichte bzw- Mythologie angesiedelt sind alle grundsätzlich weiß. Es gibt ja durchaus farbige Rassen in The Witcher, halt eben die dortigen Äquivalente für Arabien und Afrika.
Wer jetzt wieder damit kommt, dass es auch in Europa im Mittelalter ein Dutzend Schwarze gab, der soll sich bitte mit seiner Ideologie zurückhalten, denn die lebten eben nicht einfach so als Teil der normalen Bevölkerung hier.
Dass hier Schwarze mitspielen ist eben ein rein amerikanisches "political correctness" Ding, an diese Lore-Verwässerung ist man inzwischen aber ja schon gewohnt und die ist auch nicht weiter dramatisch, wenn nicht eben der fade Beigeschmack des amerikanischen Rassismus und dessen Wahn dahinter wären.