28. The Casting of Frank Stone (PS5)
Genre: Horror, Adventure / Spielzeit: 7-9h
Ein Horror-Adventure das spielerisch in die Richtung von Until Dawn und den Dark Pictures spielen geht, aber wohl ein wenig dem Dead by Daylight Franchise entsprungen ist.
Mit Dead by Daylight habe ich recht wenig am Hut und auch nicht sonderlich Interesse, daher war das für mich weder Plus- noch Minuspunkt.
Die Geschichte beginnt bereits recht düster, denn man begibt sich als Officer Sam Green auf die Suche nach einem verschwundenen Jungen und untersucht des Nachts ein altes Stahlwerk, hier weiß die Atmosphäre schon durchaus zu überzeugen.
Nach einem grotesken Fund wird die Sache ernster und verlangt rasches Handeln, wodurch man recht gut in die Spielmechaniken eingeführt wird, eben wie sich das gewohnte Gameplay per Quicktime Events verhält und wie man Entscheidungen trifft und diese sich später auswirken können, wie üblich für solche Spiele reicht das soweit auch schon aus.
Dann gibt es erstmal einen Zeitsprung in die Gegenwart, wo man mit einer jungen Frau namens Madi unterwegs zu einer schaurigen Villa ist, da ihr ein besonderes Angebot gemacht wurde und wie sich schnell rausstellt auch 2 anderen Personen.
Nach einer kurzen "Kennenlernphase" geht es zeitlich wieder zurück in die Vergangenheit, nur übernimmt man hier nun nicht die Rolle von Sam sondern weiteren angehenden Erwachsenen bzw. Jugendlichen die zusammen einen Horrorfilm drehen wollen und dafür aber noch nach einer geeigneten Location für ihr Ende suchen.
Dabei kommen ihnen die Geschichten von Frank Stone recht interessant vor, der im Stahlwerk früher für seine abartigen Taten scheinbar genau den richtigen Stoff bietet um ein passendes Ende dort für ihren eigenen Film zu drehen.
Entsprechend ist ein Teil der Truppe aufgeregt oder skeptisch und ansonsten was so dazu gehört zwischen Fremdscham und Teeni Romanze/Drama, eben das Klischee was man hier eigentlich schon erwartet und sich auch für so ein Spiel nicht verkehrt anfühlt.
Die Story selbst nimmt ab hier nur langsam Fahrt auf, wirkt aber nicht uninteressant, für ein wiederholtes Spielen (worauf diese Games nun mal abzielen) aber doch schon auch mal etwas zu sehr in die Länge gezogen.
Alles in allem bleibt es aber eine ganze Weile spannend, braucht aber auch seine Zeit bis es erneut merklich bedrohlicher wird.
Bis hierhin alles ganz gut gemacht und in den Erkundungspassagen gibt es auch immer mal Kleinigkeiten zu finden wie Puppen die einigen "Mördern" aus Dead by Daylight entsprechen, was eine coole Einbindung ist, dann noch ein paar "Artefakte" als Collectibles und natürlich wie üblich ein paar notwendige Elemente zum weiterkommen wie Schlüssel oder ein bestimmtes Werkzeug und das ein oder andere Dokument für etwas mehr Information innerhalb der Spielwelt.
Das alles ist gewohnt Kost die soweit aber aufgeht und ihren Zweck erfüllt und anhand der Entscheidungen in den Dialogen versucht man die Beziehungen zwischen den Charakteren zu steigern oder zumindest nicht zu senken, natürlich auch je nach Präferenz was die Thematik entsprechend so hergibt.
Bis hierhin alles eine ganz gute Prämisse und durchaus überzeugend soweit...
...leider fährt man das dann meiner Meinung nach gegen die Wand.
Denn ab dem letzten Drittel ungefähr nimmt die Handlung eine zu übernatürliche Wendung, die mir zwar in anderen Spielen thematisch eigentlich immer sehr zusagt, sich hier aber Fehl am Platz anfühlt und auch recht hanebüchen eingeführt wird und uns sehr banal den ersten Charakter gekostet hat.
Nach einem vorherigen recht langen Kapitel das gefühlt nicht enden wollte und bestimmt so um die 2h ging, kamen dann auch anschließend 3 Kapitel innerhalb einer halben Stunde, wo man kaum gemerkt hat das da jetzt so viel passiert ist das es ein eigenes Kapitel wert gewesen wäre, also allein an der Kapitelzahl kann man die Spiellänge hier jedenfalls während des Erlebens nicht einschätzen.^^'
Weiterhin schlägt man dann gegen Ende auch zu sehr in Richtung Dead by Daylight aus, was zwar sicherlich eine schöne Anspielung ist, aber innerhalb des eigentlichen Spiels (zumindest für uns) eine Enttäuschung war, weil es sich nicht wirklich gut oder belohnend anfühlt wenn man Überlebende bis zu diesem Punkt verzeichnen kann.
Eventuell gibt es ein noch besseres Ende, aber es machte erstmal nicht den Anschein und nach den Credits gibt es zwar noch einen "Reveal", der war aber etwas abzusehen und ohne weiteren Kontext kommt nach dem "Oha" auch gleichzeitig ein "Hä? Ja und jetzt? Wieso?"
Also leider nicht gut zu Ende gedacht in meinen Augen, sehr schade.
Die Grafik hingegen ist ganz gut gelungen, die Gesichtsanimationen gehen weitestgehend in Ordnung und bieten höhere Qualität als der Großteil der Dark Pictures Spiele, es ist auch merklich bugfreier und war soweit ganz gut spielbar.
Die deutsche Synchro ist von den Stimmen her manchmal etwas gewöhnungsbedürftig weil sie nicht zwingend zum Charakter passen, die Qualität selbst ist aber ganz gut soweit gewesen und die Umgebungsgeräusche und Soundeffekte in den düsteren Momenten können schon recht atmosphärisch sein.^^
Fazit
Tja das Fazit ist leider nicht so einfach bei diesem Spiel, denn auch wenn es nicht viel falsch macht so ist hier subjektiv die Story und das Ende das persönlich als enttäuschend empfunden wurde der große Knackpunkt.
Dem gegenüber steht eben schon eine interessante Prämisse, eine gruselige Grundthematik die man atmosphärisch auch mal ganz gut darstellt, ganz gute Technik und keine zu starren Animationen und die ganz coolen Cameos/Easter Eggs an das Dead by Daylight Franchise.
Jedoch hätte man es eben bei diesen Anspielungen lassen sollen und nicht zu sehr ins übernatürliche gehen müssen, etwas bedrohliches Mysterium gehört dazu um Spannung aufzubauen, mystisch-übernatürlicher Nonsens killt das ganze dann handlungstechnisch aber in meinen Augen und ist daher nur bedingt zu empfehlen, da solche Spiele eben schon trotz ihrer generellen Vorhersehbarkeit von der Geschichte leben.
Rein objektiv kein schlechtes Spiel für das Genre, rein subjektiv ist der hanebüchene Umschwung dann aber ein merklicher Qualitätsabfall.
Daher objektiv einen Blick wert, subjektiv aber nicht wirklich eine Empfehlung.^^'
29. Trails in the Sky the 3rd (PSP)
Genre: JRPG / Spielzeit: 50-60h
Ich kam ja zuletzt nicht so ganz ums Schwärmen für die aufkeimende Liebe und Freude zum Franchise drum herum, dennoch habe ich mich mit dem 3. Teil der Reihe schwerer getan, eben weil ich kein Steam Spieler bin und dadurch eine "Hürde" hatte mit der Reihe direkt weiter zu machen, was auch mehrere Anläufe gebraucht hat.
Dennoch möchte ich es für mich als PSP Spiel werten bzw. listen, nur das sich da niemand wundert.
Trotz oder gerade wegen meiner zuletzt lobenden Art bin ich bei Teil 3 jedoch im Vorfeld schon skeptischer gewesen und es hat sich auch im großen und ganzen in meiner Erwartungshaltung abgespielt.
Denn auch wenn Kevin Graham bereits in Teil 2 eine wichtigere Rolle einnimmt und durchaus ein interessanter Charakter ist, so hatte er für mich von vornherein nicht genügend Charme um als Hauptprotagonist zu fungieren.
Diese voreingenommene Haltung hat es natürlich nicht zuträglicher gemacht mit ihm wärmer zu werden, auch weil die Welt in der sich dann der Löwenteil des Spiels zuträgt nicht so ganz mein Fall ist.
Denn durch ein seltsames Artefakt befinden sich die Charaktere fortan im Phantasma, eine mysteriöse Welt die einem Traum zu ähneln scheint und einiges an Fragen aufwirft wie dieser Zustand und die dortigen Begebenheiten zu erklären sind.
Das alles macht es möglich um natürlich viele wichtige Charaktere der beiden Vorgängerspiele einzubinden und spielbar zu machen, was ich persönlich gemischt aufnehme.
Zum einen ist es ganz cool das man auf niemanden verzichten muss und so wichtige Charaktere nochmal mehr Handlung und Hintergrund bekommen, zum anderen ist es aber auch schwerer alle Charaktere zu trainieren und natürlich hat nicht jeder dieselbe Wichtigkeit für einen persönlich, wodurch sich einige Kapitel unnötig langgezogen anfühlen können.
Das alles gipfelt dann für mich in Kapitel 6 was unsagbar gestreckt war, glücklicherweise machen es die folgenden Kapitel geschichtlich besser und geben Kevin dann ausreichend Tiefe und binden den Umstand des Phantasmas auch logisch genug in die Spielwelt und die Geschehnisse ein.
Ab davon sind viele Nebengeschichten ganz unterhaltsam und im Kontext der gesamten Reihe für mich doch schon auch elementar wichtig um in den noch kommenden Spielen deren vollen Reiz zu genießen.
Vom Gameplay und der Optik hält man sich recht stark an die Vorgänger, die Grafik ist gewohnt "knuffig" was die Sprites angeht und hat ansonsten aber die übliche Farbpalette zu bieten und auch das Kampfsystem ist ohne wirkliche Neuerungen recht ähnlich spaßig und taktisch wie zuvor auch, da hat es keine Neuerungen in meinen Augen gebraucht.^^
Musikalisch ist es ebenfalls gewohnt gut und ergänzt die Trackliste erneut um ein paar weitere tolle Titel, hier gibts nichts zu meckern.^^
Fazit
Insgesamt fühlt sich das Spiel für mich weniger wie ein Nachfolger, als wie ein riesiger DLC an wo man nochmal zu den wichtigsten Charakteren mehr Handlung bekommt und eben einige "Fanlieblinge" spielbar gemacht hat.
Darum hat man schon noch eine brauchbare Story gewoben die sich glücklicherweise doch in das gesamte Universum einfügt, denn meine größte Befürchtung war das es zu hanebüchen bleibt um eben vorherig genannten Grund als Hauptaspekt sieht, einfach um ein möglichst größeres Charakterangebot aufzufahren.
Einige der Nebengeschichten sind essenziell für mich innerhalb der Franchises und ich bin froh da dann keine Wissenslücken zu haben und diese allgemeine Zugehörigkeit wertet das Spiel automatisch wie alle anderen Spiele der Reihe in meinen Augen auf.^^
Dennoch ist es zu gleich, wie erwartet, subjektiv der schwächste Teil für mich und ich bin einfach "froh" nun die ganzen noch übrigen und für mich reizvolleren Titel in Angriff zu nehmen.^^
Als Spiel so an und für sich ist es trotzdem sehr gut, bitte nicht falsch verstehen, aber innerhalb der Trilogie ist es bereits durch den Tausch des Protagonisten bei mir schon weiter unten angesiedelt und auch wenn Kevin handlungstechnisch auf eigenen Beinen stehen kann, so fand ich bei gut der Hälfte der anderen wichtigeren Charaktere die Nebenhandlungen oft nicht weniger interessant und spannend und auch wenn das an sich eigentlich ganz gut ist, so sollte die Haupthandlung doch eher noch ein bisschen über dem Rest stehen und das schafft es bei mir nur weil es eben auch so 3-4 Nebenkapitel gibt die es für mich nicht gebraucht hätte.
Spielerisch und musikalisch ist es top, da gibt es absolut nichts zu rütteln.^^
Die Schwierigkeit hingegen zieht doch gegen Ende wieder ordentlich an und hat ein paar ätzende Bosse bereit und verliert sich dann teilweise wieder in Bosskampf um Bosskampf um Bosskampf, was recht langatmig und teils sogar frustig sein kann, aber das hatte leider auch der sehr gute Vorgänger leider schon als Kritikpunkt.^^'
Also es ist schon durchaus eine Empfehlung, trotz persönlicher Kritik und Ansichtspunkte, aber es wird vermutlich mit spürbarem Abstand der schwächste Teil der Reihe für mich bleiben und genießt eben auch mitunter einen dennoch guten Stand, einfach wegen dem Universum an sich, das mich nun trotzdem in seinen Bann gezogen hat, daher nicht alles negativ geäußerte hier zu sehr auf die Goldwaage legen.
(Und yay, damit habe ich erstmal wieder alles aufgeholt.)