Als Letztes durchgespielt

  • Es werden keine Witze angewendet, höchstens ein Seitenhieb gegenüber den Naturalismus


    Legende:


    LMB = Linker Mausklick
    RMB = Rechter Mausklick

    Trek to Yomi (PC-Version)


    Ich kann mich an Venom und Somnium in diversen Bereichen nur anschließen, aber meine Erfahrung war bisserl anders, da ich es auf den PC gezockt habe. Ich nahm den höchstmöglichen Schwierigkeitsgrad (Ronin?), da man Kenshin leider erst freischalten musste. Das ist eine Designentscheidung, die ich nicht so mag.


    Ich kann mich an vielen Dingen anschließen, was meine Vorredner beschrieben haben. Nach dem anfänglichen Spaß spürt man in den späteren Kapiteln eine gewisse Repetition. Doch wieso fühlte ich diese Repetition? Ich beginne mit dem Gameplay:


    Größtenteils liegt es daran, dass die Gegnervarianten massiv klein sind. Wodurch man früh weiß mit welcher Kombination man die Gegner erledigen kann. Das Game ist ganz grob zusammengefasst ein Beat'em Up bzw. ein Fightinggame. Man kann in drei Formen angreifen. Man drückt LMB um einen leichten Hieb auszführen und man drückt RMB um einen schweren Schwerthieb auszuführen, wodurch man mehr Ausdauer verbraucht und leichter zu blocken ist, aber man, bei Erfolg, deutlich mehr Schaden macht. Der schwere Hieb ist essentiell, wenn man die Gegner mit schwerer Rüstung erledigen möchte, da leichte Hiebe keinen Schaden machen. Mit "Shift"-Taste blockt man und mit richtigen Timing startet man ein Konter. Mit der R-Taste dreht man sich automatisch in die andere Richtung. Man kann oben-Taste + LMB drücken für einen Schwerthieb der nach oben geht und auch noch unten Taste + LMB, womit man leicht nach unten angreift und der schnellste Angriff ist. Wenn man seine Lieblingskombination kreiert hat und man weiß wie die Gegner kämpfen, dann kann man die Gegner in perfekten 4 Hieben erledigen, bevor diese die Situation verstehen. Das ist durchaus ein positives Kriterium, da Beat'em Ups dazu neigen, dass Gegner lange Lebenspunkteboxen haben, umgeworfen werden und dann warten muss bis die aufstehen. Hier ist das nicht der Fall, wodurch Trek to Yomi in diesen Genre etwas raussticht und sogar brillieren kann. Im Laufe der Reise gibt es kleine Seitengänge, wo man weitere Movesets erlernen kann, oder indem man Lernrollen findet. Genau das ist eins der Probleme im Game. als ich am Anfang von Kapitel 3 eine Rolle gefunden habe, die ungefähr diese Kombo hatte: oben + LMB mit oben + LMB mit RMB und dann F (finisher) wurde jeder Kampf unglaublich einfach. Man kann mit dieser Angriffskombo jeden Gegner auf dieselbe Art und Weise erledigen. Es ist auch keine schwere Kombo zum ausführen, da die Belegung auf der Tastatur sehr angenehm sind, vielleicht sogar zu angenehm.


    Weiters kann man parieren und kontern. Man muss nur darauf achten, wenn die Waffe des Gegners aufleuchtet, womit man im Anschluss dann Shift drückt fürs blocken und dann LMB für einen Konterangriff. 98 % der Gegner kann man damit aus der Position bringen, wo man dann die allmächtige Kombo exekutieren kann, die jeden Gegner niederstreckt. Da die Gegnertypen nicht höher als 5 sind und in den ersten 2 Kapiteln schon 3 Gegnervarianten aufscheinen, wird es in dieser Hinsicht kaum Abwechslung geben. Die Bosskämpfe haben ihre Persönlichkeit, aber, aufgrund des Kampfsystems, gibt es keinen großen Spielraum. Selbst die Angriffvarianten mit oben + LMB oder unten + LMB hat eine andere Animation, aber großartig unterscheiden tun sich diese nicht. Manche beginnen 0,25 Sekunden früher, aber es spielt keine großartige Rolle.


    Weiters, wie erwähnt, kann man im Laufe der Reise Fähigkeiten finden, die das Game unglaublich leicht machen. Man muss dann nicht mehr in der Richtung des Gegner stehen. Man kann z.b. automatisch parieren, unabhängig davon ob der Gegner links oder rechts steht. Was die Sache weiters vereinfacht ist die schiere Anzahl an Ausdauerverlängerungen, die man während der Reise findet. In den ersten Kapiteln stirbt man vielleicht oft, weil die Ausdauer zur Neige geht, aber das Game schenkt so viele Verlängerungen, dass ich in Kapitel 4 aufgehört habe nach Geheimnissen zu finden.


    Ein Tippt den ich Somnium geben möchte, bezüglich den Kämpfen, wo 5 Gegner auf einmal aufscheinen. Keiner dieser Gegner greift gleichzeitig an. Klebt man an einen Gegner und blockt den Angriff, dann kann man diesen binnen 1-2 Sekunden mit der "allmächtigen Kombo" erledigen, wodurch das Problem schwindet, auch zu danken durch das Parier-Upgrade, wo es egal ist in welcher Richtung man schaut. Meiner Meinung nach ist das Parieren auch sehr freundlich mit dem Timing.


    Die Gegnervarianten sind kurioserweise am Schlimmsten, wenn man sich zu jenen Zeitpunkt findet, wenn der Plottwist startet. Das Kapitel daraufhin hat nur 2 Gegnertypen und zieht sich unglaublich in die Länge, die mit einem dubiosen Dark Souls Bosskampf endet, wo man hauptsächlich zwischen den Beinen des Bosses rollt. Ja genau, man kann hier sogar rollen, was sonst nur einen Nutzen hat, wenn man Gegner mit Pfeilen trifft.


    Im Endeffekt fühlte sich für mich die Kämpferei so unglaublich gleich an, dass es mir zu repetitiv wurde. Das Kampfsystem könnte man in gewisser Hinsicht erweitern, den ein nettes Fundament war schon vorhanden. Man wusste nur nicht genau wie man damit hantieren soll?


    Das Game hat unglaublich viele Checkpoints, die sehr nett verteilt sind, wodurch es nie lange Wiederholstrecken gibt.


    Ein negativer Aspekt sind die Sammelgegenstände, die die japanische Mythologie etc. näher erläutert. Mein Problem mit diesen Sammelgegenständen sind die Informationen. Das ist leider ein sehr oberflächliches Wissen vom Buch "Kojiki", was man in fast jeder Bibliothek findet. Ich kann mir vorstellen, dass viele Fans von Japan das Game aufgreifen und diese Sammelgegenstände sind leider hauchdünn bezüglich Informationen, wodurch man etwas enttäuscht sein könnte, da man nicht viel über die Zeit oder Samurais erfährt.


    Nun zur Optik:


    Ich habe das Game mit 144 FPS in 1080p gezockt und die PC-Version ist sehr stabil, immer flüssig. Es kam nie zu Framerateproblemen, oder zu sonstigen Aussetzern. Auf dem PC lief das Produkt einwandfrei. Gut, ich habe auch 32 GB Arbeitsspeicher.


    Optisch lehnt sich das Game an die alten Samuraifilme mit paar interessanten Kamershots, die die wahre Stärke von Trek to Yomi ist. Mein Problem ist aber auch die Handlung, die leider sehr flach ist und im Endeffekt erinnert mich das Game nicht wirklich an Akira Kurosawa. Es erinnert mich eher an die Filme von Kaneto Shindô, oder Elemente von den Filmen von Teruo Ishii. Das ist keine Beleidigung. Beide Regisseure sind geniale Direktoren, die unglaublich gute Filme gemacht haben und ich jeden Filmfan blind empfehlen würde. Wenn man (PR vom Publisher) aber Akira Kurosawa nennt, dann möchte man auch eine qualitative Handlung haben, die zum Denken anregt und diese ist leider überhaupt nicht vorhanden. Nichtsdestotrotz sind die seltenen Kamerashots eine wunderschöne Augenweide und man hat sich in dieser Hinsicht sehr viel Mühe gegeben, was ich definitiv honorieren möchte. Das Problem ist leider, dass all diese Shots nie in der Handlung eingesetzt werden und die Musik keine Signifikanz zu der Situation des Heldens reflektierte. Es war eher eine Begleitmusik für die visuelle Darstellung, aber diese wird man sich am Tag darauf nicht erinnern.



    Für die 4-5 Stunden war ich nicht so beeindruckt. Ich würde es nur empfehlen, wenn man eine optische andere Erfahrung sammeln möchte, da der Graphikstil nicht so oft vertreten ist und dadurch frisch wirkt, aber in Bereich Handlung und Gameplay nicht brillieren kann, wodurch die 4-5 Stunden schon zur Langeweile führen kann.

  • Lego Star Wars The Skywalker Saga
    - PlayStation 5, 15 Stunden
    - Bewertung 8/10



    Als nicht Lego Fan hat es mir sehr gut gefallen. Das einzige waren teilweise sehr gekürzte Episoden was ich schade fand. Wenn man nicht die Filme kennt wäre es schwierig die Story zu verstehen.


    Hab nur die Story gespielt fürs Freischalten der ganzen Extras fehlte mir die Zeit. Keine Ahnung wie lange man braucht.



  • Dragon Quest Builders 2 [NS] (~65h)
    Als großer Fan der Mainline Dragon Quest-Spiele sowie der Dragon Quest Monster-Spinoffs hatte ich auch immer ein Auge auf der Builders-Reihe (und den Heroes-Titeln), aber nach einem gescheiterten Minecraft-Versuch vor einigen Jahren hatte ich meine Zweifel, ob mir das Genre wirklich gefallen würde. Ich hatte das Spiel trotzdem vor Ewigkeiten mal in einem Sale für die PS4 erworben, nachdem ich einige Horrorgeschichten über die Performance der Switch-Version gehört hatte, konnte mich letztlich aber nie dazu durchringen, so ein Spiel auf dem TV zu spielen – für mich war und ist es einfach ein ganz typischer „Handheld-Titel“. Vor ein paar Wochen bot sich dann unverhofft die Möglichkeit, die Switch-Version im Rahmen des Probespiel-Angebots von Nintendo Switch Online ausgiebig auszuprobieren, was ich auch direkt getan habe. Nach ein paar Tagen des Testens habe ich das Spiel dann noch einmal für die Switch erworben und gestern liefen die Credits des Hauptspiels über meinen Bildschirm.


    Doch fangen wir erst einmal bei der Prämisse des Spiels an. Die Parallele zwischen Dragon Quest Builders und Minecraft habe ich bereits angedeutet: Die „Block-Optik“ und der Fokus auf Crafting und Erbauen sind Aspekte, die Dragon Quest Builders ganz eindeutig mit Minecraft gemein hat, aber es gibt auch deutliche Unterschiede. Anders als Minecraft ist Dragon Quest Builders story-driven: Man selbst – ein begeisterter Erbauer – erwacht in einer Zelle an Bord eines unter dem Kommando von Monstern stehenden Schiffes, die eine ausgesprochen ausgeprägte Abneigung gegen jede Art des Craftings und Bauens haben. Während der Held bzw. die Heldin noch überlegt, wie man von dem Schiff entkommen könnte, gerät dasselbe in Schiffnot, wir gehen über Bord und erwachen erneut, dieses Mal am Strand einer verlassenen Insel – und nicht alleine. Auf der Insel begegnen wir unseren künftigen Weggefährten und Freunden Malroth, einem hartgesottenen Kämpfer, und Lulu, einer herrischen jungen Dame mit hohen Ansprüchen. Die drei bemühen sich, auf der verlassenen Insel Fuß zu fassen, doch es zeigt sich schnell, dass die Insel völlig verödet und sehr arm an Rohstoffen ist. Um sie zu besiedeln, benötigen die drei a) mehr Materialien und b) mehr Menschen, die dieses Island bewohnen könnten. Kurzentschlossen machen der Protagonist und Malroth sich auf die Reise, besuchen im Zuge ihrer Abenteuer zahlreiche verschiedene Inseln und geraten auf diesen immer wieder mit den „Kindern Hargons“, einem monströsen Hohepriester, aneinander, dessen Vasallen den Menschen das Leben zur Hölle machen.


    Als ich vor etlichen Jahren Minecraft ausprobiert hatte, habe ich das Spiel bereits nach 1-2 Stunden wieder ausgemacht: Es war mir zu offen, die Welt zu leer und unbelebt, die Optik zu schal. Ich persönlich tue mich schwer mit völlig offenen Sandbox-Games, insofern war Dragon Quest Builders eigentlich genau die richtige Wahl für mich: Der Genre-Mix aus Sandbox-Spiel und RPG hat für mich (zumindest in großen Teilen – dazu unten mehr) ganz gut funktioniert. Die NPCs haben nicht nur die Welt belebt, sondern sind auch essenziell für den eigenen Spielfortschritt, da man nur mit Dankbarkeitspunkten neue Bauanleitungen freischalten kann. Diese erhält man, indem man die Bedürfnisse seiner Bewohner erfüllt, zum Beispiel indem man ganz konkrete Quests absolviert (z.B.: ‚Baue ein Esszimmer‘) oder ihnen auch darüber hinaus einfach einen schönen Lebensraum schafft. Dadurch wird die eigene Schöpfung etwas „geleitet“ und zum Teil auch limitiert (z.B. durch begrenzten Raum); ich persönlich habe das aber eher als motivierend wahrgenommen, da ich bei völlig offenen Spielen dazu neige, „zu groß“ zu planen und dann im Laufe des Prozesses auszubrennen (s. mein Problem mit sehr offenen Open World-Games wie z.B. Breath of the Wild). Der Gameplay-Loop von Dragon Quest Builders 2 ist insgesamt sehr eingängig und motivierend; ich konnte stundenlang spielen ohne müde zu werden (ähnlich z.B. wie bei Stardew Valley). Bei vielen anderen Spielen brauche ich nach 1-2 Stunden erst einmal eine Pause, auch wenn sie mir durchaus Spaß machen. Übrigens finde ich Dragon Quest Builders 2 auch optisch wesentlich ansprechender als Minecraft: Obwohl beide Spiele mit der bekannten „Block-Optik“ arbeiten, sind die Texturen in Dragon Quest Builders 2 doch wesentlich hübscher und die Blöcke wirken insgesamt kleiner und weniger klobig (dieser Eindruck mag auch durch die 3rd-Person Perspektive zustande kommen).


    Trotz aller Freude, die ich insgesamt mit dem Spiel hatte, haben sich gerade in der zweiten Spielhälfte aber auch einige Kritikpunkte aufgetan: Anstatt dem Spieler im Laufe des Spiels mehr Freiheiten und Möglichkeiten einzuräumen, wurde man tendenziell in ein immer engeres Korsett geschnürt, bis man zum Schluss kaum noch eigenständig bauen durfte. So musste man im späteren Spielverlauf (vor allem im 3. und 4. Gebiet) immer spezifischere Bauten errichten, die dann ausschließlich nach „Blueprint“ gebaut wurden. Das heißt, das Spiel gibt eine exakte Schablone vor, nach der ein Gebäude Block für Block errichtet werden muss. Am Anfang kann das noch Spaß machen, da man sich durch solche kleinen aber feinen Blueprints inspirieren lassen kann, aber später wurde es leider sehr müßig: einerseits, weil die Gebäude immer größer und größer wurden, andererseits, weil man gar nicht mehr selbst gebaut hat, sondern die Einwohner ganze Gebäudekomplex eigenständig nach Blueprint bauen konnten, solange ihnen die nötigen Materialien zur Verfügung standen (die sie zum Teil völlig automatisch beschafft haben). Wenn man den NPCs die Materialien weggenommen hat, konnte man die Blueprints zwar auch allein nachbauen, aber meine Motivation, 2 Stunden an einem Design rumzubauen, das ich mir nicht selbst ausgedacht habe, war dann ehrlich gesagt auch begrenzt. Dadurch zog sich das Spiel gegen Ende leider doch recht unangenehm in die Länge, einige nicht weiterschaltbare Dialogfelder haben zusätzlich an den Nerven gezerrt. Meinem Empfinden nach ist die Main-Story mit ihren ca. 60 Stunden Umfang für ein solches Spiel einfach zu lang, zumal es am Ende immer noch eine Dragon Quest-Story bleibt, die ihre Momente hat, aber insgesamt doch dem bekannten Muster folgt. So nach 30-40 Stunden hatte ich das Bedürfnis, einfach selbst in Ruhe bauen zu dürfen, was allerdings leider durch die Hauptstory blockiert wurde. Jetzt bin ich nach 65 Stunden zwar durch, aber gleichzeitig auch zu übersättigt, um direkt weiterspielen zu wollen. Ich denke, irgendwann werde ich sicherlich nochmal in das Spiel eintauchen und mich dann dem „freien Bauen“ widmen (vielleicht auch mit dem Season-Pass, da einige DLCs wirklich gut aussahen), aber wie gesagt: Erst einmal reicht’s.


    Nun zum Abschluss noch ein paar Worte zur Performance des Spiels auf der Switch, da das ja auch in Reviews immer wieder ein Thema war: Ich kann zwar bestätigen, dass das Spiel auf der Switch nicht rundläuft, allerdings hängt die Schwere der Probleme sehr stark vom eigenen Spielstil ab. Wer einfach nur die Hauptstory spielen möchte und darüber hinaus ein bisschen rumbauen möchte, wird meiner Erfahrung nach kaum Probleme haben: Die Ladezeiten beim Spielstart und beim Wechseln der Insel sind zwar ziemlich lang, aber insgesamt selten (meist bleibt man mehrere Spielstunden auf einer Insel), und Frame-Drops halten sich in Grenzen. Heftige Frame-Drops sind mir persönlich vor allem dann aufgefallen, wenn man in die Höhe baut (z.B. um auf einen sehr hohen Berg zu klettern). Das kommt im normalen Spielverlauf aber sehr selten vor, wer allerdings wirklich große, ambitionierte Bauprojekte a là Hogwarts angehen möchte, wird mit der Switch-Version wahrscheinlich nicht glücklich werden.


    Ich könnte jetzt sicherlich noch eine Stunde weitertippen, aber ich glaube, ich belasse es nun einfach dabei: Dragon Quest Builders 2 ist insgesamt ein gutes Spiel (auch auf der Switch) mit ein paar Macken, die ich ihm aber verzeihen kann – der Spaß hat eindeutig überwogen und wird das in Zukunft hoffentlich auch weiterhin tun, wenn ich mich nochmal am freien Bauen versuche, vielleicht dann auch mit DLC :)

  • Dusk Diver 2
    - PlayStation 4, 25 Stunden
    - Bewertung 7/10



    Teil 1 fand ich damals recht monoton. immer die gleichen Level und in den Kämpfen gab es wenig Möglichkeiten. Musste mich etwas zwingen den ersten Teil zu beenden.


    Zum Glück sind die Level diesmal unterschiedlich gestaltet mit ein paar Rätseln. Leider ist der Rest sonst aus Teil 1 übernommen. Gleiche Stadt, charas, Kampfsystem und die rpg Elemente sind die gleichen.
    Was mich stört sind die minimalen Unterschiede beim leveln so hab ich die anderen charas aus der Party gar nicht gelevelt und es war auch egal. Da fand ich Teil 1 deutlich schwerer und man musste die charas wechseln im Kampf. Ist in Teil 2 nicht mehr nötig. Das upgraden der Waffen geht nur pro Kapitel ein mal also kann ich mich nicht stärker machen durch eine Begrenzung. Warum rpg Elemente wenn sie egal sind.


    Bei dem KS halten die Gegner viel aus was den Anfang etwas unnötig in die Länge zieht. Die Bosse bieten Abwechslung durch brechen des Schildes oder bestimmte Muster in den Angriffen wo man nicht angreifen darf. Ansonsten ist jeder Kampf gleich.


    Spaß hatte ich trotzdem mehr als in Teil 1 und wollte wissen wie die Story endet. Grafik war okay und technisch hatte ich keine Probleme. Die japanische Disk ist auf Englisch. Ich würde auch Teil 3 Spielen. Würde mir aber was neues wünschen in allen Bereichen.



  • Degrees of Separation [PS4] (~5h)
    Neben Dragon Quest Builders habe ich bzw. haben mein Freund und ich am letzten Wochenende auch noch dieses Spiel beendet, allerdings war das für uns leider eher ein missglücktes Experiment. Mein Freund und ich suchen eigentlich immer nach Co-Op-Titeln, die sich nicht nur online, sondern auch zusammen auf der Couch spielen lassen und so ist vor einigen Jahren auch Degrees of Separation im Rahmen eines Sales in unseren Backlog übergegangen. Wir hatten das Spiel bereits vor einigen Wochen begonnen und dass wir bei einer Gesamtspielzeit von 5 Stunden so lange gebraucht haben, ist natürlich schon mal kein gutes Zeichen.


    Aber erst einmal zum Spiel an sich: Degrees of Separation ist ein Puzzle-Platformer, der von den sehr unterschiedlichen, aus verschiedenen Welten stammenden Protagonisten Ember und Rime handelt. Während Embers Element das Feuer, die Wärme, der Sommer ist, nennt Rime das Eis, die Kälte und den Winter sein Element. Die beiden beeinflussen und verändern ihre Umgebung entsprechend (z.B. lässt Rime Wasser gefrieren), in der Folge stoßen die beiden sich aber auch gegenseitig ab und können sich nicht berühren. Spielt man das Game im Co-Op-Modus, steuert jeder Spieler einen Charakter. Um die zahlreichen Puzzles zu überwinden, ist Zusammenarbeit gefordert.


    Das Spiel setzt sich aus verschiedenen Levels zusammen, die im Laufe des Spiels freigeschaltet werden und von einer zentralen Hub-Area aus zu erreichen sind. Die Aufgabe in jedem Level ist es, so viele Collectables (hier Schals) wie möglich einzusammeln; nur so lassen sich die folgenden Level freischalten. Je nach Level verfügen die beiden Charaktere über eine unterschiedliche Spezialfähigkeit, die im Zentrum aller Rätsel steht. Die Level sind insgesamt sehr schlauchartig angelegt und führen letztlich eigentlich immer nur über kurze, knappe Verbindungswege von einem Rätselraum zum nächsten – ‚dazwischen‘ passiert also nichts, auch Kämpfe gibt es keine. Wir fanden den Level-Aufbau leider auf Dauer recht ermüdend und wie gut oder schlecht uns die Rätsel gefallen haben, hing leider sehr stark an der zur Verfügung stehenden Spezialfähigkeit – ebenso der Schwierigkeitsgrad der Rätsel. Gegen Anfang fanden wir es ziemlich zäh, im Mittelpart waren 2 ziemlich spaßige Spezialfähigkeiten dabei, aber gegen Ende wurde es leider wieder sehr, sehr zäh. Ein Manko war unserem Empfinden nach auch die Steuerung: Der PS4-Controller hat ca. 20 verschiedene Knöpfe und das Spiel hat irgendwie 2 genutzt. Viele Aktionen sind nur „zufällig“ passiert (z.B. das Festhalten an einem Seil) und waren dadurch leider unpräzise, was für einige frustrierende Passagen gesorgt hat.


    Was bei diesem primär auf Co-Op ausgelegten Spiel wahnsinnig genervt hat, war das Story-Telling. Die Story ist, flapsig ausgedrückt, ein bisschen... „Möchtegern-deep“ und vor allen Dingen hält der Erzähler einfach nie die Backen. Permanent, vor und nach jedem Rätsel, fängt dieses philosophische Gesülze an. Wenn das nun in erster Linie ein Single-Player-Spiel wäre, hätte es mich nicht so gestört, aber bei einem kooperativen Spiel muss der Entwickler einkalkulieren, dass die Spieler sich während des Spiels über die Rätsel austauschen wollen und müssen. Wir haben ehrlich gesagt irgendwann die Erzählerstimme ausgeschaltet, um in Ruhe spielen zu können. Keine Einwände gegen Storytelling in Co-Op-Games, aber gerade hier müssen Gameplay- und Story-Passagen meiner Ansicht nach mit etwas Fingerspitzengefühl voneinander separiert werden. So war es leider nur schwer erträglich (aber immerhin die Musik war ganz nett).


    Mit einer Gesamtlänge von 5 Stunden ist das Spiel recht kurz und ehrlich gesagt habe ich auch nicht viel mehr dazu zu sagen: Unseren Geschmack hat es leider nicht getroffen. Es hatte prinzipiell ein paar gute Ideen, aber an der Umsetzung hat es gehapert – und mit der Story konnten wir uns im Laufe des Spiels auch immer weniger anfreunden. Dann lieber eine Story im Stil von Trine, die sich nicht zu ernst nimmt und nicht so viel Raum einnimmt.

  • @Mirage
    Tut mir leid zu lesen das eure Erfahrungen mit dem Spiel so mäßig ausgefallen sind ^^'
    Ich weiß zwar auch noch grob das einige Fähigkeiten spielerisch nicht so ausgereift waren und somit einige Passagen friemelig werden konnten, aber zu zweit hat die Dynamik beim spielen das bei uns ganz gut abfangen können
    Bei "Pseudo-Deep" stimme ich dir zum Teil zu, das haben meiner Meinung nach viele kleinere Titel, fand es aber nicht so dramatisch :)
    Manches bekommt man tatsächlich nicht mit was erzählt wird, aber das geht mir fast bei allen Spielen so die ich im Koop spiele xD
    Aber schlecht gemacht fand ich es nicht und einige Gebiete waren auch nicht so mein Fall, aber den Stil an sich fand ich für so einen kleinen Titel ganz hübsch und einige Rätsel waren wirklich spaßig, allerdings weiß ich nicht wie man einiges im Single-player hätte schaffen sollen xD
    Weiß nicht mehr genau wie mein Urteil damals final ausgefallen ist, aber ich dächte es war eher positiv gewesen, daher interessant wie unterschiedlich das Erlebnis wieder mal ausfallen kann, wenn auch leider zu eurem Leidwesen X/
    Da ist es dann ganz gut wenn die Spielzeit nicht noch mehr eurer Zeit benötigt ^^'
    Hoffe ihr habt beim nächsten Titel dann wieder mehr Glück ;)

  • Grid Legends
    - Xbox SX, 30 Stunden
    - Bewertung 8/10



    Als Fan von RaceDriver warte ich bis heute auf einen Teil der Reihe der dem ähnlich ist. Also Story und Karriere kombinieren, leider macht das legends auch nicht.


    Story fand trotzdem ganz gut (für ein Rennspiel) es geht um den Kampf zweier Teams. Soll wohl Mercedes und RedBull widerspiegeln. Ein gutes und



    ein Böses Team :D


    Fahrverhalten ist leider sehr Arcade lastig. Wird bei codemasters immer schlimmer von Simulation wie damals Toca bis zur überdrehter Arcade wie Dirt 5.


    Trotzdem spielt es sich noch okay. Strecken sehen ordentlich aus und überall bewegt sich etwas. Die Auswahl der Autos ist auch klasse da kann man sich kaum entscheiden was man als Nächstes fährt.


    Ich würde mir für die Zukunft mal wieder eine Simulation wünschen mit Story. Wer die Vorgänger mag wird mit dem Teil auch Spaß haben.

  • #09/2022


    Titel: Pokemon Let's Go, Pikachu!
    Genre: JRPG
    Entwickler: Game Freak
    Publisher: Nintendo/The Pokemon Company
    System: Nintendo Switch
    Release: 16.11.2018


    Spielzeit: ca. 35 Std
    WeirdOpoints: 9/10


    Da ich bereits Let's Go Evoli! gespielt und im Thread beschrieben hatte, halt ich mich nun kürzer. Ist ja im Prinzip dasselbe.
    Jedoch, bemerkte ich diesmal die Probleme, die ich damals hatte, erheblich weniger. Zum Einen, habe ich diesmal im Handheld Mode gespielt und nicht mit dem Pokeball, was anscheinend erheblich besser zu funktionieren scheint. Damals hatte ich ja doch einige Probleme beim Fangen gehabt. Nun eigentlich nicht mehr. Auch wenn das Feeling mit dem Pokeball schon cooler ist. Ehrlich gesagt ist der Einzige Grund, wieso ich den diesmal nicht genutzt habe der, dass ich kp hab, wo das Aufladekabel davon ist^^


    Die Fangchancen wirken manchmal noch etwas komisch aber es ging. Letzten Endes sind inzwischen ja auch einige Patches erschienen. Ich denke mal, dass die ebenfalls so einige Dinge behoben hatten.


    Ich hatte jedenfalls super viel Spaß beim erneuten Durchgang. Ich wusste ja diesmal auch genau, worauf ich mich einlasse und muss zugeben, dass ich an sich sogar Bock hätte nen weiteren Durchgang zu machen^^ Aber das muss später kommen.
    Ich merke einfach wieder, gerade nachdem ich zuletzt Pokemon Leuchtende Perle gespielt habe, was es für eine enorme Bereicherung und Verbesserung ist, dass Pokemon frei herumlaufen. Besonders auch, da die wirklich sehr random und frei herumlaufen in nem größeren Radius als man denken würde.
    Was mir auch beim erneuten Spielen auffiel, so nachdem Pokemon Legenden raus kam... Wie sehr Legenden sich eigentlich an Lets Go orientiert und einfach eine plausible Weiterentwicklung ist. Das merkt man gerade beim Fangen und den herumlaufenden Pokemon. Ich hab mich dann doch oft, wie in nem Prototyp zu Pokemon Legenden gefühlt. Bin mal gespannt, wo die "Spin Off Reihe", als die ich die inzwischen etwas betrachte, noch hinführen wird.


    Diesmal hatte ich auch recht Bock gehabt, alles zu fangen was mir unter die Flinte kam. Vervollständigt habe ich den Pokedex zwar nicht aber das geht auch nicht ohne zu tauschen. Und bei Lets Go Evoli! schienen mir teilweise ähnliche Pokemon zu fehlen, wir hier, gerade was Kicklee/Nockchan anbelangt xD


    Ich mag auch immer noch den Gatsauftritt von "Grün" extrem gerne und, dass die Geschichte mit "Blau" etwas weitergesponnen wird, auch wenn man sich manchmal etwas widerspricht, wie bei der Pokemon Liga, wo man angeblich "erstmalig" dem Champ bekämpfen muss, dabei mussten das Blau und Rot damals ja auch schon :D Häts auch cooler gefunden, wenn Rot der Champ gewesen wär hier, anstelle vom Rivalen. Das hätte den Kreis so schön geschlossen.


    Nichtdestotrotz, mag ich die Lets Go Spiele echt gern. Ist zwar immer noch doof, dass man nicht gegen wilde Pokemon kämpfen kann aber naja was solls.
    Was ich mir nun wünschen würde, abseits von nem Lets Go Johto, wo man Kämpfe implementiert zumindest optionale, wäre nun ein Pokemon Legenden in der Kanto Region.
    Es hätte einfach viel Potenzial, gerade da die Seeschauminseln früher ja auch anders ausgesehen haben sollen. Und Storytechnisch könnt man die Entstehung von Mewtu thematisieren.. Fände ich sehr cool und ziemlich spannend.
    Mal abwarten, ob da irgendwas noch kommen wird^^

  • Battle Spirits
    - PlayStation 4, 50 Stunden
    - Bewertung 7/10



    Das Kartenspiel hat mir richtig gut gefallen aber das Spiel ist sehr einfach gehalten.


    Der Schwierigkeitsgrad ist sehr schwankend und es kommen dann Gegner die nur sehr schwer zu besiegen sind. Beispiel: ich habe 5 Monster und greife den Gegner in meinem Zug an. Der Gegner hat 2 Monster. Nach dem Angriff habe ich keine Karte mehr und der Gegner hat 6 Monster und ist im am Zug, für mich ist das verloren.


    es gibt Gegner wo ich mir gesagt habe die Betrügen auch ist die KI fest auf auf eine Taktik ausgelegt und haben immer die gleichen Karten auf der Hand.


    Meine Rettung war ein Deck was nicht auf Angriff geht sondern die Karten des Gegners dezimiert. Ohne Karten ist das Spiel automatisch verloren. Damit konnte ich dann meistens gewinnen da ich die Taktik des Gegners zerstört habe. Gegen einen Menschen hätte das nicht funktioniert :D ansonsten hatte ich noch ein zweites Deck wenn das andere nicht ging.



  • Diesmal nicht in der Reihenfolge wie ich es durchgespielt habe, weil ich nicht weiß ob ich genug Zeit und Motivation aufbringen kann alles aufzulisten was in letzter Zeit so abgeschlossen wurde, aber ich will nicht das die Liste noch länger wird^^'


    24. Turnip Boy commits tax Evasion

    Tja, was soll man bei einem Titel wie "Rübenjunge begeht Steuerhinterziehung" noch groß sagen? xDDD


    Es ist ein simples aber sehr charmantes und putziges kleines Zelda-like Game was man in 2-3h abschließen kann, es gibt deutsche Texte und die Charaktere sind wirklich ganz knuffig gestaltet und versprüht einen gewissen Charme, oft in Kombinationen mit humorvollen kleinen Dialogen
    Dabei ist sogar ein kleiner Storytwist und ein "Wahres Ende" das einen ziemlich japanischen Touch bekam und für mein Empfinden sehr für das sprach was ich zuvor angedeutet habe^^


    Es ist ein Geheimtipp für ein gemütliches und charmantes kleines Spiel, zu viel erwarten sollte man nicht, aber es kostet (derzeit) auch physisch nicht die Welt und ist daher für Sammler vielleicht zusätzlich ganz interessant, weil das definitiv ein Spiel unterm Radar ist und wer ein kurzweiliges, süßes und gemütliches Action-Adventure sucht sollte/kann dem ganzen ruhig eine Chance geben ^^


    25. Deedlit in Wonder Labyrinth Record of Lodoss War

    Ein Spiel wo ich im Vorfeld sehr hohe Erwartungen hatte, die es allerdings so nicht ganz erfüllen konnte, was aber nicht heißt das es objektiv kein gutes Spiel ist
    Im Gegenteil, trotz eigenem Empfinden das es "nur" gut ist, kann ich durchaus einsehen das ich hier einfach zu viel erwartet hatte weil ich diese Art der Castlevania Formel im Metroidvania Genre am meisten mag und wollte da natürlich gerne das es überall brilliert^^'


    Angefangen bei der hübschen Pixelgrafik die aber nach meinem Geschmack noch etwas mehr Kontrast hätte vertragen können, ein Problem was ich bei sehr vielen Pixel-Indies habe die sich an NES, SNES etc. Stilen und Retrooptik versuchen und da es eindeutig an Castlevania Symphony of the Night angelehnt ist hätte ich optisch diese "Extrameile" wirklich sehr gerne gesehen


    Die Settings sind ganz abwechslungsreich, hätten hier und da aber auch ein klein wenig mehr optische Vielfalt bieten dürfen


    Von den Bewegungen und Animationen gibts von mir alten Hasen aber dafür einen großen Pluspunkt, es ist teilweise echt 1:1 ein Castlevania und das habe ich sehr geliebt^^


    Von der Story her bekommt man zwar ab einem gewissen Punkt eine Ahnung worum es geht, aber ich habe das Gefühl das man hier den Anime oder Manga etc. begünstigt kennen sollte um von Anfang an im Bilde zu sein was es mit den ganzen Charakteren und eventuellen Schicksalen auf sich hat
    Dann wirkt das ganze sicherlich deutlich besser, als erst in der Hälfte zu merken was in etwa Phase ist
    Dadurch gibt es vielleicht 1-2 Twists die etwas intensiver wirken können, aber wenn einem das Gesamtbild nicht ganz schlüssig ist dann negiert sich das irgendwie wieder, zumindest in meiner Erfahrung, was ich etwas schade fand^^'


    Nicht nur etwas schade, sondern mein größter "Kritikpunkt" an dem Spiel ist die Musik, die ist zwar passend, aber sie läuft auch sehr unterschwellig dahin, hier waren die Erwartungshaltungen definitiv viel zu weit oben weil ein Castlevania Soundtrack der alten Spiele einfach Legenden Status haben, selbst wenn in einem Teil nicht viele Melodien dabei sein sollten die einem persönlich ansprechen, merkt man einfach die sehr hohe Qualität dahinter und wie stark und positiv es die Atmosphäre beeinträchtigt, da lege ich doch schon viel Wert drauf, zumindest bei einem Spiel das sich merklich an den Originalen orientiert bin ich da leider so "puristisch" ^^'


    Vom Gameplay her ist es dafür sehr gut, es fühlt sich alles vertraut an was die Attacken und das Sprungverhalten bspw. angeht, etwas zum eingewöhnen war die Einbindung des Bogens, aber auch das geht in den meisten Fällen nach etwas Eingewöhnung klar
    Ein ganz cooler und eigener Twist sind die beiden Elemantargeister zwischen denen man wechseln kann/muss um durch gleichfarbige Barrieren unbeschadet hindurch zu kommen oder von gegnerischen Attacken verschont zu bleiben, schafft man dies gut zu beherrschen kann man dadurch auch gut sein Mana auffüllen wenn man unverletzt bleibt bzw. wenn man es bei einer vollen Stufe 3 Ladung schafft gut auszuweichen füllt sich solange die KP Leiste wieder auf was sowohl etwas Taktik mit einbringt als auch zusätzlich Geschick in den Kämpfen erfordert wodurch man aber insgesamt recht gut durch das Spiel kommt und auch bei härteren Kämpfen nicht so lange brauchen sollte


    Ansonsten gibt es eine klassische Map und ein paar geheime Räume wo man bspw. HP oder MP Tränke findet um die Werte zu erhöhen, dazu erhält man durch das Besiegen von Feinden EXP und steigt klassisch Level, findet Warpräume oder Statuen zum heilen und speichern, was man dringend Bedenken sollte da es hier altmodisch gehalten ist und es sonst keine Checkpoints gibt, also immer beim erkunden darauf achten nach einem gewissen Fortschritt so einen Raum aufzusuchen ;)


    Es hat trotz meiner subjektiven, dadurch teils etwas "unfairen"/harten Kritik eine Menge Spaß gemacht, es hätte durch ein paar angesprochene Punkte die mir persönlich bei sowas recht wichtig sind nur eben noch einiges mehr an Potenzial gehabt
    Die Spielzeit muss ich leider grob umreißen und da ich auf 100% gespielt habe schätze ich waren es 7-10h^^'
    Allerdings gibt es für die 100% 1-2 richtig kryptische und assoziale Geheimräume, als Bonus für 101% oder sowas hätte ich es witzig und charamnt gefunden, wenn man aber an einer bestimmten Stelle 50+ Sprünge ausführen muss und erst nach 40+ Sprüngen sich bemerkbar macht das da etwas passieren kann dann ist das schon ziemlich mies finde ich^^'
    Auch hätte ich es gerne platiniert aber im Boss Rush einen S-Rang zu bekommen ebenso wie im Bogenschießen Minispiel wo ich lediglich Rang E oder so als Bestes bekommen konnte, nein danke, das Leben ist dafür zu kurz xDDD
    Dennoch ist es ganz klar ein überdurchschnittlich guter Ableger des Metroidvania Genres und kann Fans des Genres durchaus empfohlen werden^^


    26. Cosmos Bit

    Eine klare Anlehnung an die klassischen Metroids vom NES und den Gameboy, auch hier konnte man den Erwartungen nicht so wirklich gerecht werden
    Klar es ist ein kleines und billiges Indiespielchen, aber dennoch kann auch so ein Titel ja eventuell mal über den Standard hinauskommen, aber da dies nur sehr selten der Fall ist sind es ja schließlich Sales Käufe ;) :P


    Die Optik ist solide, aber hätte doch auch noch etwas besser an einen NES/Gameboy Stil heranreichen dürfen
    Musikalisch muss man hier keine großen Akzente setzen da man ja das Gefühl von Isolation bekommen soll, dennoch sticht hier ein kürzer gehaltener Eisabschnitt musikalisch deutlich hervor, auch wenn es nicht lange im Kopf bleibt so fällt es mit weitem Abstand musikalisch auf das man über die anderen Gebiete hinweg hier mehr hätten bieten können/sollen


    Da es übersichtlich gehalten ist gibt es zwar auch etwas Backtracking, aber nicht so das man sich groß verläuft, zudem gibt es eine Karte, auf der werden allerdings kaum Dinge markiert, aber zur groben Orientierung reicht es


    Was ich allerdings ziemlich mäßig fand und ich tatsächlich nachschauen musste ist einmal was das Weiterkommen angeht, denn man hat zuvor auch bestimmte Symbole die man als Upgrade einsammeln kann, tja aber sehr ähnliche Symbole sind für den Anfang unerreicht positioniert sodass man denkt es ist ein weiteres Upgrade wo man erst mit einem besseren Sprung etc. ran reichen soll, aber nein sie wollen einfach das man mit dem abgebildeten Upgrade mehrmals darauf schießt
    Das mag jetzt nicht soweit hergeholt klingen, aber allein durch die unerreichbare Platzierung kam mir das so nicht in den Sinn und fand ich entsprechend nicht gut gelöst, auch wenn ich zugeben könnte das man es hätte ausprobieren können, aber dann hätte ich bei einer noch nicht ausreichenden Waffe wenigstens gerne einen Widerstand oder "Miss"ton gehört oder etwas in der Art


    Auch hier gibt es nur an manchen Stellen die Möglichkeit zu speichern, dafür benötigt es je nach Gebiet auch 2 bestimmte Orbs die man sammeln kann wenn man ein paar Steine in der Umgebung zerschießt, ebenso lädt man seine Energie automatisch dort auf und kann mit der Zeit durch weitere Orbs ein paar Upgrades kaufen wie etwa mehr Energie oder Extra Bomben


    Das Leveldesign geht für so einen kleinen Titel schon in Ordnung, ist aber auch nichts weltbewegendes, das Bossdesign ist eher langweilig und bis auf deren Schussverhalten fast identisch, hier hätte man gerne kreativer werden dürfen


    Ohne meinen Hänger ist das Spiel in knapp 1h bis 1h30min. schaffbar und eine easy verdiente Platin


    Es war für so einen kleinen Titel nicht schlecht, aber das Gameplay war auch eher etwas altbacken und da dieses Genre im Indiebereich deutlich stärkere Konkurrenz hat ist es jetzt nichts was ich empfehlen würde, aber für einen günstigen Sale von so 2-3€ muss man es auch nicht bereuen und ich fand es jetzt nicht schade es gespielt zu haben :)

  • Okay, ich haue wohl doch alles raus xDDD


    27. Crocs World

    Ich wurde gewarnt, ich habe nicht gehört xD
    Es ist aber tatsächlich nicht so kacke wie es beschrieben wird, aber auch nichts was man zocken muss
    Die Musik wirkt anfangs solide stimmig, aber es gibt nur einen einzigen Track für alles und wenn der loopt bzw. sich nach dem Ableben von vorn wiederholt verliert man irgendwann die Geduld und es wird unnötig nervig :D
    Das Sprungverhalten ist überraschend solide und ok, ebenso wie einige Sprungpassagen für so ein "Trash" Game nicht so verkehrt sind, aber einige Hitboxen sind es, die Animationen sind es und das Leveldesign an sich ist nichts spannendes, es gibt einige Level die zwischendurch unverhältnismäßig schwer werden und durch die nächsten 3 wandert man dann wie auf einem Spaziergang durch
    Man kann durch das sammeln von 100 Kristallen ein leben bekommen, stirbt man sind alle weg, auch kann man aus gelben Blöcken einen Helm für einen Extratreffer bekommen und anschließend ein Säckchen Steine für einen weiteren Treffer und man kann somit Projektile verschießen, dafür gibt es selbstverständlich keine Extra Animationen was schon mehr als faul und billig ist
    Die Optik ist farblich ansprechend aber der Stil ist halt sehr sehr Mobile und dazu sind die Levelsettings permanent wiederholend, man hat 2 Welten mit je 30 kleinen Leveln und es gibt nur Oberwelt und Höhlendesign und das nutzt sich extrem ab, hätte man hier einfach weniger Level und dafür mehr Setting gemacht + jeweils einen eigenen Soundtrack wäre es für den günstigen Preis zumindest noch eine okaye Erfahrung gewesen
    Definitiv keine Empfehlung, auch wenn ich mir selbst wohl sicherlich die anderen Titel noch irgendwann antun werde da ich so einen "Gehirn-ausschalt-Platformer" trotzdem noch ohne Brechreiz zocken kann, aber das ist nichts was irgendwer braucht und warum ich sowas noch eher spiele als große vermeintlich gute Titel wo ich Zweifel habe kann ich nicht logisch erklären ?(


    28. Tails of Iron

    Ein physisch deutlich überteuert, aber an und für sich gutes Indiespiel mit ein paar Macken^^'


    Es ist ein bisschen Metroidvania, ein bisschen Souls-like und ein bisschen Märchen, das umfasst es glaube einigermaßen


    Die Story wird von einem Erzähler vorangetrieben und der Grafikstil hat durchaus ein bisschen was bilderbuchhaftes was das ganze schon mal schön transportiert
    Man ist im Rattenkönigreich Prinz Redgi, der eindeutig kleiner als seine Brüder geraten ist und deshalb ein bisschen "belächelt" wird
    Das Königreich liegt allerdings im Konflikt mit den Fröschen die eines Tages erneut in das Rattenkönigreich einfallen und den König bei ihrer Invasion töten und Redgi's Brüder gefangen nehmen und viele vom Rattenvolk abschlachten


    Die Animationen passen gut zum Stil sind aber insgesamt nicht jedermanns Sache und erzielen daher manchmal eine eigenartige Wirkung, zumindest bei mir, man kann das in etwa mit Salt & Sanctuary vergleichen
    Dennoch hält man sich visuell nicht zurück und so ist durchaus auch Blut zu sehen was durch den gewählten Look die ernste Lage durch einen Krieg atmosphärisch veranschaulicht und verdeutlicht


    Die Charaktere selbst reden zwar auch miteinander, aber nur in kleinen kurzen Bildern die in Sprechblasen dargestellt werden und ansonsten von kleineren Lauten und Geräuschen kommuniziert werden, auch das ist etwas gewöhnungsbedürftig, kann aber je nach Geschmack auch zum Charme des ganzen beitragen^^


    Vom Sound her ist es stets passend untermalt und nicht aufdringlich und die Kampfgeräusche werden auch gut vermittelt


    Es gibt in der Crimson Knight Edition 3 Schwierigkeitsgrade, dennoch bin ich beim mittleren geblieben und der ist gut fordernd, nicht komplett schwer, aber man muss das Kampfsystem schon beherrschen und ist vor einigen Toden nicht gefeit
    Bestimmte Angriffe von Gegnern können und müssen richtig pariert werden um zum Konter ansetzen zu können, bei einem rot angekündigten Angriff jedoch muss man versuchen auszuweichen da sie als unblockbar gelten
    Somit sollte man sich einige Bewegungs- und Angriffsmuster gut einprägen um siegreich aus einem Kampf hervorgehen zu können


    Das Gameplay ist an sich eher schwerfällig, was sich anfangs nicht so gut anfühlt, man sich aber dran gewöhnt, dafür ist das Spielgeschehen aber auch etwas geerdeter sodass man gut auf viele der gegnerischen Aktionen reagieren und das Kampfsystem verinnerlichen kann
    Die restlichen Passagen zum Erkunden und leichtes Platforming fühlen sich zwar nicht so toll an, aber es ist auch kein kompletter Dealbreaker
    Es gibt hier und da ein paar Abzweigungen zu erkunden, aber auch kein sonderlich verwirrendes Leveldesign wo man sich groß verlaufen kann


    Hier und da gibt es durch weiteren Fortschritt die Möglichkeit an neue Ausrüstung zu kommen die euer Gewicht, die Verteidigung oder den Angriff beeinflussen, ein Pluspunkt ist hier das sich die Ausrüstung sichtbar am Charakter verändert was gerade in 2D und im Indiebereich nun nicht so häufig der Fall ist


    Zum heilen besitzt man eine Flasche voll mit Käfersaft den man sich während der Kämpfe gut einteilen sollte, es gibt allerdings genügend faire Checkpoints sodass nicht viel Frust aufkommen sollte


    Dennoch ist man vor Backtracking nicht verschont geblieben, denn man streckt das Spiel etwas zu häufig mit Quests die einen immer wieder in dieselben Gebiete rennen lassen nur um dort eine Gruppe Gegner zu töten und anschließend wieder zurück um weiter voranzukommen oder um die nächste Quest erst annehmen zu können
    Es dauert nie allzu lang da das Spiel nicht so groß ist und anhand dessen das es ein kleines Indie Team ist das insgesamt schon ein gutes Spiel abgeliefert hat kann ich auch darüber hinwegsehen
    Aber es ändert nichts daran das es sich langatmig angefühlt hat, dennoch kann es sich lohnen für bessere Ausrüstung oder wichtige Items die man nutzen kann um seine Energie permanent zu erhöhen


    Die Geschichte ist nichts überragend Neues, geht aber dafür auch mit einigen Charakteren nicht so zimperlich rum und zeigt nur Erfolge auf die man im Krieg und der Geschichte erzielt, auch dafür fand ich es ein bisschen erfrischend
    Zudem gibt es auch ein paar wenige humoristische Anspielungen/Andeutungen im späteren Verlauf des Spiels was gewisse Gegnernamen in der Arena angeht was ich irgendwie sympathisch fand^^


    Insgesamt ein solides gutes Spiel, das ich aber eher für 20€ und weniger empfehle da es halt nicht alles rund macht und einiges gewöhnungsbedürftig bleibt, dennoch aber gut zu erlernen ist, eine gute Atmosphäre und eine hübsche Optik bietet^^
    physisch habe ich es für umgerechnet ca. 35€ ergattert, aber es wird nicht selten 55-70€ dafür physisch verlangt und das ist doch deutlich zu happig
    Da ich hier auf Platin gespielt habe war meine Spielzeit glaube auch irgendwo zwischen 8-12h, sorry für diese ungenauen Angaben, ich könnte zwar auf der PS5 nachschauen, aber da habe ich nachweislich bei einigen längeren Spielen einen Verriss von 20-30h Unterschied zu meinen Save Files weshalb ich darauf nichts gebe^^'
    Also schon eine Empfehlung für Interessierte, aber für einen angemesseneren Preis ;)


    29. Tales of Arise

    Nochmal bei meiner besten miterlebt bis so ca. 55h Spielzeit, sie hat jetzt noch das Post Game vor sich und das kann noch ein Weilchen dauern, aber im großen und ganzen hat es ihr sehr gut gefallen, es war auch ihr erstes Tales of Game, das sei dazu gesagt
    Dadurch kam sie mit den Neuerungen vermutlich auch besser zurecht als manch anderer langjähriger Serienfan


    Da ich ja erst letztes Jahr meinen Senf dazu abgegeben habe mag ich mich hier eher kürzer halten, aber trotzdem noch ein paar Worte loswerden


    Ich finde die neue Ausrichtung okay, gerade was Grafik und Leveldesign angeht, musikalisch darf es gerne wieder ne Schippe drauflegen, von der Story her war es gut aber zu linear und am Ende etwas zu sehr in die Länge gezogen
    Die neue Art der Skits sind auch okay, ich mag die Charakter-Fenster Portraits aber mehr und zwar im Stil der Originaldesigner


    Auch wenn Ufotable ein qualitativ sehr hochwertiges Anime Studio ist mag ich den Anime Stil an sich nicht so sonderlich, in Sachen Effekte sind sie klasse, aber im darstellen der Charaktere ist mir das etwas zu "gewöhnlich" und beißt sich mit den Originalen Charakterdesigns meiner Meinung nach zu sehr und fühlt sich in den entsprechenden Szenen für mich etwas befremdlich an und auch meine Kumpeline fand die Ingamegrafik deutlich ansprechender als die Animesequenzen und hat dann bei den ersten Zeichnungen in den Credits sofort gesagt das sie diesen Stil viel lieber mag und da hat sie mir schon ein wenig aus der Seele gesprochen^^


    Das Kampfsystem war anfangs ja nicht meins, aber ich war gut reingekommen und fand es am Ende richtig gut, dennoch schlägt Xillia in der Hinsicht nichts :P


    Was ich schmerzlich vermisse sind nach wie vor die Victory Quotes denn die paar Sprüche die die Charaktere hier von sich geben wiederholen sich zu schnell und lassen den vorherigen Humor und den damit verbundenen Charme schmerzlich für mich vermissen


    Und die Gespräche während der Skits dürften auch ein wenig abwechslungsreicher ausfallen, beim selber spielen ist mir das damals nicht sonderlich negativ aufgefallen, aber nun beim erneuten miterleben wird doch sehr viel wiederholt und angebracht was man nicht ein zwanzigstes mal hören muss und die Worte Rena und Dahna waren dann damit verbunden auch irgendwann lästig da es schon in die Richtung "Holzhammermethode" ging um
    Klar bei einem langen RPG kann man ruhig hier und da nochmal ein paar Dinge aus den früheren Spielstunden zur Auffrischung unterbringen, aber das hat man in früheren Ablegern irgendwie galanter und besser hinbekommen
    Die Sympathie die ich für die Charaktere entwickle täuschen da immer ganz gut drüber hinweg da ich die Gespräche dadurch dennoch immer gerne mag, aber es ist hier doch schon merklich aufgefallen
    Und ähnlich wie bei meiner 2. Erfahrung mit Berseria bezüglich Velvets später Charakterentwicklung so war es hier nun auch beim 2. Mal spielen Shionne die bis über das 2. Drittel hinaus brauchte um sich den Charakteren gegenüber entsprechend angenehmer zu äußern
    Ihrer Geschichte und Leid geschuldet ist es schon nachvollziehbar, hätte aber eben durch Skits etc. mit mehr Facetten transportiert werden können
    Aber das ist halt vieles schon eher sehr subjektive Kritik eines eher langjährigeren Fans der Reihe :D


    Definitiv ein gutes JRPG und eine Ausrichtung mit der ich weiter klarkomme wenn man nicht weiter von der Formel abweicht und ich denke trotz allem das der vergleichsweise Erfolg im Verhältnis zu den Vorgängern zum Großteil eher dadurch geschuldet ist das man sich nun optisch und grafisch auf einem Niveau befindet das eher den aktuellen Konsolen gerecht wird als aufgebohrte PS2 Optik wie es zu PS3 Zeiten anhaltend bis zu Berseria ja nun mal leider der Fall war
    Ich wage zu behaupten das dann auch ein klassischeres Tales of wieder mehr Anklang gefunden hätte, da man generell seit Beginn der PS5 und den letzten Jahren der PS4 einfach solche Spiele von größeren Studios die diesen Sprung endlich gemacht haben besser daher kommen, siehe auch Code Vein und Scarlet Nexus
    Aber da werde ich jetzt etwas zu Off-Topic und belasse es erstmal dabei xD

  • 30. Guardians of the Galaxy

    Mein 2. Einstieg in ein Lizenzspiel dieser Art und die 3. positive Erfahrung wenn ich die Streams von Spider Man Miles Morales hinzuzähle die ich mir angeschaut habe


    Ich habe wie so ziemlich zu allen Comic Vorlagen hier kaum bis keine Berührungspunkte mit Charakteren und Universen und fand gerade das Charakterdesign von Starlord ab dem ersten Trailer richtig Scheiße und auch mit der Ankündigung des Films damals konnte ich mit dem Cast so rein gar nichts anfangen und hatte weniger als kein Interesse an dem Ganzen, gute Vorrausetzung für ein Spiel oder? xDDD


    Mittlerweile wollte ich aber ja offener gegenüber solchen Spielen sein und das liegt mitunter einfach auch schon an den heutigen spielerischen Standards die so ein Spiel im Normalfall auf ein mindestens solides Niveau heben sollten und kann somit ähnlich gesehen werden wie mein Kommentar zum Schluss bei Tales of Arise das Anime Games einfach diesen neuen grafischen Standard erreichen mussten um wieder populärer zu werden bzw. die Aufmerksamkeit zu bekommen und bei solchen Lizenzgames ist es für mich persönlich eben dieses allgemeine Gefühl des soliden Standards und da die Spiele eher auf westlich getrimmt sind brauche ich zusätzlich hier etwas mehr grafische Leistung wegen bspw. Gesichtsanimationen wo ich mich ja seit PS2/Gamecubezeiten schon oft schwer tue da es mir die Glaubwürdigkeit/Ernsthaftigkeit nimmt und somit die Atmosphäre versaut bzw. die Sympathie ausbleibt wenn ich mit starren Puppenpolygonen spiele um es übertrieben auszudrücken^^'


    Naja aber genug zu dieser Off-Topic Einführung
    Ich habe die ersten 3h davon in einem Stream gesehen und die ersten Level sahen vom Setting her unverbraucht aus und die Gruppendynamik verstärkt durch die Dialoge haben mir sehr gut gefallen und habe ich so in einem Spiel auch noch nicht erlebt


    Es gibt so viel Humor und Sticheleien, Sarkasmus und Randbemerkungen das ich den Gesprächen und Diskussionen mit großer Freude zugehört habe und wenn sich dann als Nichtkenner die einzelnen Charakteristiken mehr und mehr rauskristallisieren wartet man schon auf bestimmte Reaktionen der anderen Charaktere, wirklich unvergleichlich und für mich die Größte Stärke des Spiels...
    ...die allerdings auch einen unvermeidbaren negativen Punkt mit sich bringt und zwar wird in dem Spiel so viel gelabert das man sich oft nicht von der Stelle bewegen darf wenn man alles hören will da jeden Moment ein neues Gespräch losgetreten werden oder unterbrochen werden könnte
    Leute die durch viel Palaver ihre Konzentration verlieren oder das nervig finden können direkt einen Bogen um das Spiel machen, denn es wird fast pausenlos gequatscht und ich kann verstehen wenn das einem nicht liegt
    Auch wenn ich dieses geschlauchte Vorankommen spielerisch eher semi fand so waren es mir die Dialoge mehr als wert und dadurch das gerade Starlord den ich ja vom Design her ätzend fand so oft von den anderen auf die Schippe genommen wird nimmt sich das ganze bzw. die Charaktere so häufig nicht ernst das es doch einfach sympathisch ist


    Dennoch bekommen die Charaktere abseits dessen genügend Tiefgang und auch ein paar der ernsteren Szenen konnten mich überzeugen
    Wiederum andere waren aber situativ nicht so gut in das Spiel eingebunden und haben damit ihren Effekt leider verwirkt, da es wichtige Story Momente sind will ich es nicht spoilern, aber ich sage mal es hat etwas mit Entscheidungen zu treffen die man sich etwas erknobeln muss und die Dialoge dann häufiger hören zu müssen bzw. dann in Kombination mit schwächeren Animationen in fast schon leichter Slapstick Manier erneut zu erleben macht die entsprechende Szene leider unwirksam für mich


    Der Einstieg des Spiels ist erstmal genial, bereits im Title Screen sitzen die Guardians schon in ihrem Raumschiff der Milano und Starlord hat seinen Walkman an und man hört unterschwellig schon ein paar Tracks der 80er Jahre und wer wie ich die Mainstream Musik der damaligen Zeit deutlich angenehmer empfindet als den Mist der einen heutzutage die Ohren bluten lässt wird hier mit einigen tollen Lizenz Liedern verwöhnt, sei es Take on Me, Relax, Never gonna give you up oder you wake me up before you gogo und einige weitere, es ist herrlich
    Also musikalisch damit automatisch top, aber auch alles nicht lizensierte passt immer gut zur jeweiligen Situation und Atmosphäre
    Aber damit nicht genug, denn so startet das Spiel auch mit dem jungen Teenager Peter Quill (später selbsternannter Starlord) in seinem Zimmer in den 80er Jahren in Egoperspektive auf dem Bett sitzen, die Kopfhörer auf und hört dort ein 80er Jahre Metal Album der Band Starlord und das extrem geile daran was ich auch wirklich megamäßig cool finde, man kann dort sitzen und sich das komplette 50 minütige Album über 10 Tracks lang anhören und hat dabei das Album Ingame in der Hand wo Titel und Lyrics dabei sind und dieses Album wurde explizit für dieses Spiel gemacht und hat ein Cover was an Bands wie Iron Maiden erinnert und einen Stil der etwas Richtung Running wild geht aber hier und da mit ein paar moderneren Rhythmen was mein Empfinden angeht
    Ich höre zwar harte Musik, aber auch nicht zwingend so älteren Metal, aber das war so überraschend das ich das geil fand und habe erstmal die ersten 2 1/2 Songs gespannt angehört und dann ehrlich gesagt nur begonnen zu spielen weil meine Kumpeline per Bildschirm teilen zugeschaut hatte xD
    Und trotzdem das eigentlich nicht ganz meine Richtung ist habe ich später auf Youtube das ganze Album gehört und es ist recht abwechslungsreich und gut die Hälfte der Lieder gefallen mir richtig, richtig gut, das verdient wirklich ein großes Extralob und fand ich genial :thumbup:
    Wer damit gar nichts anfangen kann oder das nicht als besonders wahrnimmt schüttelt vermutlich gerade heftig mit dem Kopf xDDD


    Nach dieser anfänglichen Szene wacht man in der Gegenwart bei seiner Crew auf und schnell wird deutlich das man eigentlich mittendrin ist und auch über das Spiel hinweg gibt es so viele Themen und Andeutungen das man eine gute Menge Vorwissen durch Comics und Filme haben kann
    Aber, und das ist das Gute, es wird sehr viel im Laufe des Spiels immer mal wieder angeschnitten oder kann durch zusätzliche Dialoge in Erfahrung gebracht werden das man nicht das Gefühl bekommt das es zwingend notwendig war/ist um Vorwissen gebraucht zu haben
    Einige wichtige und story relevante NPC's tauchen somit zwar etwas "plötzlich" auf, aber das ist mir nicht wirklich negativ aufgefallen


    Was ebenfalls positiv ist, ist die deutsche Synchronisation, es gibt wirklich massenhaft Dialoge und Texte und das in so vielen Emotions- und Verhaltenslagen und da ist es schon beachtlich überhaupt die eigene Sprache hören zu können und dann ist diese auch sehr gut und mit einigen bekannteren Stimmen bestückt, auch hier ein großes Lob von meiner Seite her, denn auch das trägt maßgeblich in diesem Fall für mich bei wie ich die Charaktere wahrnehme :thumbup:


    Das Leveldesign ist solide bis gut, einige Kapitel sind eher "langweiliger" für meinen Geschmack weil man Flugschiffe infiltriert etc., aber die Settings der einzelnen Planeten sind optisch teils etwas unverbrauchter oder etwas origineller optisch designt und trotzdem alles recht schlauchartig ist gibt es überall kleine Geheimnisse zu finden für neue Kostüme, Artefakte für neue Dialoge oder Teile für Upgrades und das alles Ingame wo bei den Outfits einige an bestimmte Comic Buch Vorlagen gerichtet sind oder auch an die Designs der Filme angelehnt sind und da sage ich als jemand der nicht in der Materie drin steckt mal blauäugig das ich das ebenfalls sehr löblich und als tollen Fanservice ansehe
    Ähnlich wie schon bei Spider Man hat man sich diesbezüglich schon gut Mühe gegeben hier ein gutes Produkt zu liefern das der Vorlage gerecht wird^^


    Aber natürlich wird nicht nur gelobt, denn es muss auch Kritik geben und die größte davon betrifft das Gameplay, das finde ich nämlich etwas zu überladen und teils etwas ungenau
    Überladen deshalb weil alle Charaktere sich am Kampf beteiligen, also bekommt jeder eine Aktionstaste zugewiesen, um daraus zu wählen muss man zuvor L1 drücken, dann mit der entsprechenden Taste den Charakter auswählen und dann nochmal zwischen den 4 Aktionstasten sich für einen Move entscheiden und das gilt für alle 4 Mitsreiter und für die eigenen Moves muss man den linken Stick reindrücken und DANN eine der Aktionstsaten, wenn das nicht richtig annimmt dann kommt es aber häufiger zu Missklicks wo entweder gar nichts passiert oder ein Mitstreiter aktiv wird obwohl man selbst etwas für sich gewählt hat oder andersrum
    Dazu kommt das man zum anvisieren die hintere Schultertase L2 gedrückt halten muss und zum schießen dann R2 wo sich die Waffe zusätzlich überhitzen kann und man mit dem richtigen Timing einen stärken Schuss abfeuert und wenn man das verpasst muss man die Abklingzeit kurz über sich ergehen lassen, wenn man den Knopf vorher nur kurz drückt und dann schnell ein zweites mal gedrückt hält kann man den Schuss noch aufladen oder wenn man einen Elementschuss machen möchte R1, die aber wiederum begrenzt sind wo man auf eine Leiste links unten achten muss bis diese sich wieder auflädt und man zusätzlich alle 4 Richtungen des Steuerkreuzes für je 1 Element zugewiesen
    Bei alldem was zusätzlich auf dem Bildschirm passiert und den Dialogen kann das schon ziemlich chaotisch werden und trotz all dieser Möglichkeiten bietet das Kampfsystem selbst nicht allzu viel Tiefgang und hätte somit auch vereinfachter daher kommen können, meiner Meinung nach
    Das alles ist auch wieder halb so wild und lässt sich schon halbwegs vernünftig anwenden, allerdings visiert man nicht immer präzise den Gegner an gegen den man kämpfen will, Nahkampfangriffe wirken undynamischer und wenn man zusätzlich noch die Kampferfolge für die Trophäen erzielen will ist das ganz schön viel zu beachten
    Als letzteres dann erfüllt war und man eingespielt war ging das aber ganz gut von der Hand und war nicht überfordernd, dennoch bleibt es halt überladen insgesamt^^'


    Die Cutscenes sind auch alle gut in Szene gesetzt und hier machen auch die Animationen eine gute Figur, in anderen Dialogen jedoch wo sich die Charaktere nur gegenüberstehen ist vieles nicht lippensynchron oder die Charaktere schauen seltsam aneinander vorbei oder bewegen sich unpassend, das empfand ich als störend und schade, da man ja in den Sequenzen deutlich besseres zu bieten weiß


    Dazu kommen ein paar schrullige Charaktere von denen ich den Großteil mochte, aber auch 1-2 Beispiele die mir auf die Nerven gingen, allerdings wird auch das Ingame von anderen Charakteren kommentiert und ähnlich empfunden :D


    Die Story ist insgesamt gut und hat ein paar Twists, erzählt im großen und ganzen nichts Neues, aber die Art wie es erzählt wird ist sehr eigen und unverbraucht
    Das letzte Kapitel jedoch hat dann leider einen schwachen Abschluss geboten, ich fand bereits das Kapitel zuvor hatte einen guten Abschluss geboten und wäre das bessere Finale gewesen hier hat man für mein Empfinden "unnötig" versucht noch eine Steigerung draufzusetzen die zudem dann auch vorhersehbar war
    Wenn man sich aber auf das vorher konzentriert und das letzten Endes als Finale für sich selbst sieht ist es bis dato ein gelungenes Spiel das mal einiges anders macht, sicherlich nicht für jeden was ist, aber wenn man sich mit dem Gameplay anfreunden kann durchaus eine sehr unterhaltsame Erfahrung bieten kann


    Würde ich so definitiv empfehlen und auch wenn nicht für den Vollpreis, so finde ich ist das Spiel durchaus mit einem Kauf zu unterstützen da es gerade auch ein weiteres überwiegend gutes Beispiel für ein überdurchschnittliches Lizenzspiel ist^^


    Gleichzeitig mag ich aber noch anmerken das obwohl Spider Man und die Guardians mir so gut gefallen und auch kommende Spiele wie Gotham Knights und Suicide Squad bspw. oder auch die bestehenden Batman Teile eine gute Figur machen ich nicht ansatzweise Interesse für die Filme entwickele
    Für mich funktioniert das wohl wirklich alles nur als Spiel, weil reale Typen in den Kostümen auch durch oder gerade wegen eines Schauspielers nicht besser für mich werden, im Spiel kann alles möglich sein aber in der Realität würde jeder der so auftritt heftigst gemieden werden, während Schauspieler in so einer Rolle gefeiert werden wo die eigentlichen Fans der ursprünglichen Vorlagen jahrelang als Freaks und Nerds gemieden wurden/werden, das beißt sich mir irgendwie und da kann ich dem ganzen umso weniger abgewinnen und viele der Schauspieler und Helden mag ich dann so tatsächlich auch nicht wirklich, aber bevor ich hier als klare Minderheit gemeuchelt werde lasse ich es gut sein und habe erstmal alles hier aufgeholt^^


  • Das Spiel habe ich damals direkt zum Release auf der PS4 gekauft und auch direkt platiniert. So viel dazu, wie mir das Spiel gefällt.


    Dieser Durchgang allerdings war auf dem PC. Ich wollte mal wieder etwas älteres Spielen und hab durch meine Flut an Spielen geguckt, bin dann eben bei AC Unity hängen geblieben. Hab ich damals kostenlos abgegriffen, als der Notre Dame abgebrannt ist und Ubisoft das Spiel währenddessen kostenlos anbot.


    Die ersten Momente waren sehr nostalgisch. Spiel installiert, gestartet, ein paar Einstellungen vorgenommen und die Reise beginnt. Nach der Einführung ist mir erstmal der PC abgekackt, Framerateeinbrüche, als ob ich auf einer GeForce 710 die Unreal Engine 5 Demo spielen würde.


    Nachdem ich mich etwas durchgelesen hatte, kam das Spiel eben nicht mit den höchsten Einstellungen klar und musste eben eine Option etwas runterschrauben. Dadurch war das Spiel immer noch hübsch, aber endlich waren die Einbrüche der Framerate weg. Das nächste was geringfügig negativ ausfällt ist, dass man in der heutigen Zeit doch eine enorme Steigerung an der Qualität seines Setups hat. Da ich über Headset spiele hat sich das Game an sich etwas schal angehört. Das lies sich nicht beheben, aber ist irgendwann nicht mehr aufgefallen. Man merkt eben doch, dass das Spiel so langsam in die Jahre kommt.


    Nachdem ich endlich das erste mal Freilauf hatte, hatte ich nichts besseres zu tun als Wachen zu ärgern und Kisten zu plündern. Gesamt Versailles war leer gefegt, bevor ich nach Paris kam. Mit gut Kohle im Säckel kann man das Spiel schon mal beginnen.


    Ich hatte wirklich Spaß ein weiteres Mal in Paris mein Unwesen zu treiben und die Geschichte erneut zu erleben. Vieles wurde wieder wachgerufen, nachdem man doch so einiges vergessen hatte. Zwar steht hier bei mir eine Enzyklopädie zu AC, aber so ein paar Details sind eben doch nur in den Spielen vorhanden. Unity ist wirklich sehr auf Stealth ausgelegt, und das hat mir wirklich wieder gut gefallen. Etwas überlegen, damit man leise an sein Ziel kommt und ohne dass einer was bemerkt wieder verschwinden. Das konnte man in Unity schon immer gut.


    Zum Abschluss des Ganzen: Die Online-Missionen sind komplett unbrauchbar, dabei waren die damals auf der PS4 sehr cool. Nomad-Punkte lassen sich teils nicht einsammeln und Initiates-Truhen sowie die Companion-App sind alle verschwunden oder nur sehr schwer zu öffnen. Also hiermit hat Ubisoft das Spiel definitiv kaputt gemacht. Die reine Story ist aber nach wie vor sehr schön spielbar.



  • Grandia [NS] (48h)
    Da ich in meiner Jugend praktisch sämtliche JRPGs/RPGs für ältere Konsolen wie die PSX verpasst habe – entdeckt habe ich das Genre für mich erst als ich 17/18 war –, stand Grandia auch noch auf meiner Liste der Spiele, die ich gerne nachholen würde, zumal eine Freundin von mir ein großer Fan der Reihe ist. Da ich heutzutage nicht mehr gerne auf den alten Konsolen spiele (u.a. aus Sorge um meine Speicherstände auf 20+ Jahre alten Memory Cards) und ebenfalls kein Fan von Emulatoren bin, habe ich mich damals sehr über die Ankündigung der HD Collection gefreut – über den digital only-Release im Westen hingegen weniger. Daher hatte ich zunächst auf einen Sale gewartet, der zwar irgendwann kam, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich die Reihe wieder ein bisschen aus den Augen verloren. Nun habe ich sie vor ein paar Wochen wieder in den Blick gefasst und habe den ersten Teil von Grandia gestern Abend nach 48 Stunden Gesamtspielzeit sehr zufrieden beendet.


    Grandia ist ein JRPG von dem japanischen Entwickler Game Arts, der abgesehen von Grandia auch für die Lunar-Reihe bekannt ist, und erschien 1997 zuerst für den Sega Saturn, 1999 dann für die PSX. Es handelt sich um ein klassisches JRPG mit rundenbasiertem Kampfsystem, das seinen Fokus allerdings auf die Aktionsreihenfolge der Charaktere legt und dadurch Elemente aufnimmt, die mir v.a. aus SRPGs bekannt sind (z.B. eine Leiste, die die Aktionsreihenfolge aller Charaktere und Gegner offenlegt). Die Geschichte beginnt in einer kleinen, recht unaufgeregten Hafenstadt namens Parm, wo wir den Alltag des Protagonisten Justin, seine Freunde und seine Mutter kennenlernen. Justin, dessen Vater Abenteurer war, der aber von einer seiner Reisen nicht zurückkehrte, träumt davon, eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters zu treten; das einzige Memento an seinen Vater – ein „Spirit Stone“ – trägt er immer bei sich. Als Justin schließlich in die Welt auszieht, um selbst Abenteurer zu werden und den Mythos um die antike Angelou-Zivilisation zu erforschen, gerät er zunehmend in größere Verwicklungen und in das Visier des Militärs.


    Ich persönlich hatte sehr viel Spaß mit Grandia und fand auch, dass es im Vergleich zu anderen, älteren JRPGs dieser Zeit in allen Aspekten (Gameplay, Grafik etc.) ausgesprochen gut gealtert ist. Ich hatte mich im Vorfeld praktisch gar nicht über die Reihe informiert, da ich sie einfach selbst ausprobieren wollte, und hatte mich im ersten Kampf zunächst wegen der IP Bar erschreckt (Kontext: Ich bin kein Fan von ATB-Kampfsystemen u.ä. und die Leiste erinnerte mich direkt daran), aber letztlich gefiel sie mir sogar sehr gut, weil ich diesen strategischen Aspekt der Aktionsreihenfolge auch in anderen JRPGs sehr mag (Trails, Digimon Story: Cyber Sleuth usw.). Ich persönlich präferiere es zwar, wenn man die Reihenfolge einfach als statische Liste darstellt (hier bewegen sich die Icons der Charaktere und Gegner in unterschiedlicher Geschwindigkeit über die Leiste), aber habe auch diese Umsetzung schätzen gelernt, da die Simultanität der Aktionen der Charaktere und Gegner in Kombination mit Positionierung und Waffenwahl einige strategische Optionen eröffnet, die in Trails etc. nicht möglich wären. Wenn man die Aktionen eines Charakters auswählt, friert die Leiste zum Glück ein. Ein paar Schwächen hat das Kampfsystem natürlich trotzdem, z.B. war das Pathing manchmal etwas schräg (Charaktere bleiben auf dem Weg zum anzugreifenden Gegner – manchmal nicht ganz nachvollziehbar – an Verbündeten und anderen Gegnern „hängen“ und verlieren dann ihren Zug).


    Ein weiterer Punkt, der mir sehr gut gefiel und Grandia sicherlich auch von vielen anderen, älteren JRPGs abhebt: Das Spiel erfordert kein Grinding. Ich habe nicht ein einziges Mal grinden müssen und bin dafür sehr dankbar, da meine Grinding-Toleranz im Laufe der Jahre (v.a. auch mit Abnahme der mir zur Verfügung stehenden Freizeit) stark gesunken ist. Wenn man wie ich in jedem Gebiet alle Gegner besiegt, ist man zum Schluss sogar ein bisschen „overpowered“; wer also eine Herausforderung sucht, lässt besser ein paar Gegner stehen. Trotzdem gibt es durchaus ein paar Möglichkeiten zu grinden, allerdings hier primär im Rahmen des Skill-Systems. Dieses funktioniert so, dass jeder Charakter verschiedene Arten von Waffen ausrüsten kann (z.B. Messer und Peitsche) und alle 4 Magie-Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft) erlernen kann. Diese Affinitäten levelt man auf, indem man entsprechende Fähigkeiten benutzt – bei normalen Angriffen kein Problem, bei Magie durchaus nicht immer ganz einfach, da MP natürlich eine limitierte Ressource sind. Um Zauber oder Spezialangriffe zu erlernen, muss man also zuerst den notwendigen Waffen- und Elementlevel erreichen, oft sind hierfür durchaus 2-3 verschiedene Werte notwendig. Das ist natürlich ein System, das zum Grinding einlädt (zumal ich meine MP chronisch zurückhaltend benutze und gerne ein „Polster“ für Heilung etc. behalte), aber zum Glück kommt man durch das Spiel auch recht gut durch, ohne auf jedem Charakter jede Fähigkeit erlernt zu haben. Später habe ich zwar durchaus darauf geachtet, zumindest mit meinen beiden Magiern in jedem Kampf irgendeinen Zauber zu verwenden, aber in der zweiten Hälfte des Spiels waren die MP-Vorräte auch komfortabler und man hat im Laufe des Spiels ein paar Strategien gelernt, um das Leveln zu beschleunigen (z.B. bekommt man Erfahrung pro getroffenem Gegner, dadurch sind AOE-Zauber und große Gegnergruppen besonders geeignet). Der Vorteil dieses Systems ist natürlich, dass man sich seine Charaktere selbst so „skillen“ kann, wie man es gerne mag. Wer gerne mit 4 Magiern spielt, kann das grundsätzlich machen – ich persönlich hatte zum Schluss 2 Nahkämpfer und 2 Magier.


    Auch hinsichtlich der Story war Grandia für mich insgesamt eine runde Erfahrung: Die Charaktere sind sympathisch, es gibt viele humorvolle Interaktionen und gerade am Anfang weht ein angenehmer Abenteuergeist durch das Geschehen. Im weiteren Verlauf wird die Story dann immer ernster, es steht immer mehr auf dem Spiel und die Charaktere spüren das auch sehr deutlich – was als lustige Abenteuerreise begann, wird zunehmend zu einem Kampf um das Schicksal der ganzen Welt. Am Ende bleiben leider einige Fragen offen bzw. Fäden liegen, aber insgesamt fühlte sich das Spiel doch abgeschlossen an. Übrigens lohnt es sich in Grandia, mit den NPCs zu sprechen und zwar durchaus auch mehrfach, denn der Dialog ändert sich bei vielen NPCs mehrmals, auch nach größeren Story-Events. Irgendwann ist mir dabei der Atem zwar zunehmend ausgegangen, aber ich bin im Laufe meiner Zeit mit dem Spiel auf einige lustige Dialoge gestoßen, gerade zu Beginn. Ihren Beitrag hierzu leisten auch die Charakter-Porträts der Team-Mitglieder und zentraler NPCs, die ich stilistisch und motivisch sehr gelungen fand. Einer der wenigen Aspekte, der in Grandia nicht gut gealtert ist, ist allerdings das Voice Acting. Die HD Remaster-Version hat bereits den „Vorteil“, die zum Teil wohl sehr gruselige deutsche Synchronisation nicht zu enthalten, aber der englische Dub ist ehrlich gesagt auch nur marginal besser gelungen. Ich glaube, ich persönlich hätte hier lieber völlig ohne Dub gespielt und die Stimmen der Charaktere meiner Phantasie überlassen.


    Abschließend kann ich nur festhalten, dass Grandia ein sehr gelungenes JRPG mit sympathischen Charakteren und einem interessanten Kampfsystem ist, dessen Charme sich auch heutzutage noch gut vermittelt. Ich persönlich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, werde jetzt mit Ys IX aber erst einmal wieder ein Action-JRPG in Angriff nehmen, um ein wenig Varianz zu haben :)

  • Memory Cards funktionieren heute auch, noch da muss man sich keine sorgen machen. ich würde zum testen ein paar spielstände drauf machen und wenn die nach ein paar tagen noch da sind ist alles ok. ich hatte es bis jetzt erst 1 mal das eine MC nicht mehr ging. ich konnte speichern aber nach kurzer zeit war der spielstand verschwunden. ansonten 2 MCs benutzen (eine als backup)

  • Memory Cards funktionieren heute auch, noch da muss man sich keine sorgen machen. ich würde zum testen ein paar spielstände drauf machen und wenn die nach ein paar tagen noch da sind ist alles ok. ich hatte es bis jetzt erst 1 mal das eine MC nicht mehr ging. ich konnte speichern aber nach kurzer zeit war der spielstand verschwunden. ansonten 2 MCs benutzen (eine als backup)


    Mir sind damals schon einige Speicherkarten kaputt gegangen sowie meine erste PSX-Konsole, insofern bin ich da sehr vorsichtig. Ich spiele zwar gerne noch "Retro-Spiele", aber nicht unbedingt gerne auf den Retro-Konsolen.


    Grandia müsste ich auch mal noch angehen :D
    @Mirage Hast Du mal Lunar: Silver Star Harmony gespielt? Das fand ich vor ein paar Jahren auf der Vita auch noch sehr motivierend. Wobei das damals auch schon die Xte Neuauflage des Originals war.


    Also Grandia lohnt sich, finde ich :) Gespielt habe ich Lunar: Silver Star Harmony noch nicht, aber ich hab's mir tatsächlich letztes Jahr noch schnell für die Vita gesichert, da Sony ja angekündigt hatte, man würde den Shop schließen. Also ist definitiv fest eingeplant, ich hab auch schon viel Gutes von dem Spiel gehört. Wusste bis heute auch gar nicht, dass Grandia und die Lunar-Reihe vom selben Entwickler kommen.

  • ich spiele sehr viel auf PS1 und PS2 konsolen und bis jetzt keine Probleme damit gehabt. die Slim varianten sind dafür noch sehr gut. PS1 ist mir damals auch kaputt gegangen genau zu FF7 :D


    Grandia 1 hat mir bis heute nie so wirklich gefallen erst ab teil 2 mochte ich die reihe.
    Lunar gehört zu meinen favoriten, beide teile sind klasse. es gibt auf dem DS auch noch ein lunar es war leider der letzte teil.
    Von Teil 1 gibt es auch noch eine gute gameboy A. version

  • Wollte den Thread eigentlich schon vor einigen Tagen besuchen, bin aber doch etwas zu bettlägerig gewesen, nochmal kurz auf die durchgespielten Titel zurückzublicken. Daher gibt es diesmal wirklich was kurzes von mir :D



    Eiyuden Chronicle: Rising



    Zu Eiyuden Chronicle: Rising hatte ich mich ja nun schon öfters geäußert. Aber mal ein abschließendes Fazit zum Spiel: Ich fand es überraschend gut. Irgendwie erinnerte mich das Spiel an einen Dreamcast-Titel, der hier nun aber in absoluter Hochglanzoptik vorliegt. Das Gameplay ist enorm simpel gestaltet und man muss wirklich nicht viel nachdenken bei dem, was man tut. Über das wirklich nervige Tutorial und dem sich weigern, die Hand des Spielers loszulassen, werden ungefähr über 2 Stunden Spielzeit verplempert. Aber irgendwann kommt der Moment halt wo die Entwickler dir zutrauen, nun mal selbst die Zügel in die Hand zu nehmen. Und dann entfaltet sich ein schöner Gameplay-Loop der nicht besonders kreativ ist mit den ganzen Quests, aber man aus dieser simplen Idee doch einiges gemacht hat. Jede Quest bringt dir etwas oder verändert etwas. Du bekommst Geld, steigst Level aus und kannst deine Aufrüstung und andere Extras kaufen. Die Stadt verändert sich ständig (so auch die Hintergrundmusik) wenn man Aufträge erfüllt. Es gibt etliche Dungeons zu erkunden und begleitet wird das ganze von einer sehr hübschen Optik. Man muss einfach auch immer wieder bedenken, dass Rising ein 15 Euro Titel ist und das Spiel praktisch eine kostenlose Dreingabe für Backer von Hundred Heroes ist.


    Die große Frage ist, ob das Spiel als Heißmacher für Hundred Heroes was taugt. Da bin ich mir nicht sicher. Die Story kam erst gegen Ende in Fahrt und so einen wirklichen Heißmacher auf das Hauptspiel habe ich nicht entdeckt. Es kommt am Ende noch was, was sehr wahrscheinlich bereits Teil von Hundred Heroes sein wird, aber so ganz wollte der Cliffhanger nicht zünden. Die Party, die man spielt fand ich sehr charmant, aber auch hier weiß ich nicht, wie, wann und wo man diese drei Charaktere in Hundred Heroes nochmal wiedersehen wird. Das Spiel war übrigens nicht vertont, womit ich nicht gerechnet habe, leider gibt es aber nicht einmal irgendwelche Einzeiler-Sounds oder Effekt-Sounds. Alle Figuren im Spiel sind komplett stumm und bei den teils sehr langen Dialogen kann das schon ermüdend wirken. Kritisiere ich auch jedes mal bei Pokemon aufs neue.


    Nach 20 Stunden war ich mit der Story und allen Nebenquests durch. Man schaltet noch einen Hard-Modus frei an dem ich mich noch versucht habe, aber wirklich fordernd ist auch der nicht (wobei ich damit kein Problem habe). Ich glaube die Quests selbst im Spiel enden vermutlich nie richtig, aber es endet halt damit, wenn man alle ich glaube 5 Stempelkarten abarbeitet die rund 150 Quests beinhalten. Leider bekam man gegen Ende kein Geld mehr für die abgelieferten Quests, was aber nicht schlimm ist, denn man hat eine unendliche Quelle an Geld wenn man in den jeweiligen Dungeons den letzten Raum cleart (in einer Vase befindet sich jedes mal aufs neue dort ne menge Gold).


    Eiyuden Chronicle: Rising ist zwar kein Muramasa und es hat unnötige Probleme zu Beginn, aber insgesamt war es ein schönes Spiel. 7,5/10 Punkte.




    Kentucky Route Zero:


    Das Wired Magazine bezeichnete Kentucky Route Zero als den besten amerikanischen Romane seit der Jahrtausendwende. Und auch ich Reihe mich da ein wenig ein. Denn in Sachen Story und Präsentation ist es absolut einzigartig und ich habe nichts vergleichbares bisher gespielt. Angelehnt ist das Spiel teilweise am magischen Realismus und Southern Gothic Literaturgenre. Angeführt wird hier "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez sowie den Werken von Flannery O'Connor. Kentucky Route Zero mag zwar ein Point and Click Adventure erinnern, aber es ist wirklich viel mehr ein interaktives Buch, wirkliche Rätsel gibt es hier nicht, auch, wenn es immer mal solche kleineren Passagen gibt, die einen allerdings nicht wirklich fordern. Der Fokus liegt auf einer narrativen Spielerfahrung und darin brilliert das Spiel auch.


    Kentucky Route Zero ist in 5 Episoden aufgeteilt (die erschienen über mehrere Jahre verteilt) und zu jeder Episode gibt es eine Art Intermission, also eine Mini-Episode die praktisch ein eigenes kleines Spiel. Man muss diese Intermissions nicht spielen, spielt man sie nicht, dürfte aber einiges an Kontext zur nächsten Episode fehlen, da diese kleinen Episoden immer vorab schon auf die nächste Episode eingehen.


    Mir war glaube ich schon nach Episode 2 spätestens klar, dass das Spiel, die Story also, kein wirklich selbsterklärendes Ende haben würde. Man steigt immer tiefer in den Kaninchenbau und ist irgendwann so tief drin, dass man einfach auch nicht die Antworten am Ende bekommt, die man vielleicht gerne hätte. Damit habe ich mich früh abgefunden und war nicht zu schockiert oder enttäuscht am Ende, dass das ganze Erlebnis ne menge Spielraum zu Interpretationen lassen wird.


    Das größte und vermutlich eines der wenigen Probleme, die ich mit Kentucky Route Zero hatte, war das gleiche wie bei Eiyuden Chronicle: Rising. Es ist nicht vertont. Ein weiterer Unterschied: Das Spiel hat massiv viel Text. So viel Text, dass einem irgendwann beim lesen auf dem großen Fernseher die Augen wehtun. Dabei gibt es etliche Segmente wo Stimmen zu hören sind. Musik ist auch grundsätzlich mit Gesangsstimmen untermalt. Aber die Hauptdialoge, die sind alle nicht vertont und bestehen nur aus Text. Begleitet wird dies von einer katastrophalen deutschen Übersetzung. Weiß nicht ob die Entwickler das Script einfach in den Google-Translator gepfeffert haben oder ob Annapurna hier bei der TV Edition geschlampt hat. In den Optionen fand ich nichts, wo ich die Sprache hätte umstellen können (vermutlich muss die Systemsprache der Konsole geändert werden). Ein Unding eigentlich. Die ersten 2 Episoden waren noch ganz passabel übersetzt. Dann folgte pures Chaos. Rechtschreibfehler, fehlende Wörter, falsch angewendete Zeiten, Buchstaben die fehlten oder ganz einfach banale Tippfehler. Seltsamerweise hat es sich nicht auf die Story ausgewirkt, ich vermute sogar, es war nicht Google übersetzt sondern es fehlte einfach ein gutes Lektorat für die Nachbearbeitung. Sowas darf nicht passieren bei einem so textlastigem Spiel.


    Und ja, Kentucky Route Zero kann auch mal anstrengend werden. Manchmal wird die Story zu "Speziell" und besonders die fünfte Episode war extrem sperrig, da auch kein wirklicher Spielfluss in dieses Konzept kam (der Grundgedanke der Idee aber dennoch sehr cool ist). Ich denke mir einfach, vertont könnte das Spiel nochmal deutlich besser werden, als es bereits ist. Sollte es jemals eine Film- oder Serienadaption geben, hoffe ich, Conway, der Hauptcharakter, wird von Bruce Campbell gespielt werden (die Rolle passt einfach perfekt zu ihm).


    Also, ein extrem spezielles Spiel. Vermutlich würden es von 20 Leuten, die man zufällig auswählt, gerade mal 5 Leute beenden. Kentucky Route Zero war für mich aber ne einmalige Reise. So ein Spiel wird es vermutlich auch nie wieder geben. In den meisten Teilen absolut großartig, gerne aber auch mal anstrengend. Würde mir wünschen, wenn das Spiel wie Disco Elysium irgendwann mal komplett vertont wird. 8,5/10 Punkte.

    “I have this strange feeling that I'm not myself anymore. It's hard to put into words, but I guess it's like I was fast asleep, and someone came, disassembled me, and hurriedly put me back together again. That sort of feeling.”



    Zuletzt durchgespielt:


    Like a Dragon Gaiden 9/10

    Super Mario Bros. Wonder 8,5/10

    Hard Corps: Uprising 7,5/10


  • Vor zwei Jahren zusammen mit Death Stranding, Tales of Berseria und World of Final Fantasy gekauft. Gespielt hatte ich bisher nur den DHL-Simulator, jetzt lässt sich endlich ein weiterer Titel von der Liste streichen.
    Den Vorgänger auf der PS3 fand ich schrecklich, Spaß hatte ich damit nur wenig. Entsprechend ist auch Automata größtenteils von mir ignoriert worden, irgendwann kam aber doch das Interesse, weil alle ständig ausgeflippt sind, wie grandios das Ding doch ist.


    Der Start war auch tatsächlich phantastisch. Der Abstieg zur Erde, die Fabrik, der Kampf gegen den Mecha,....das hat extremst viel Laune gemacht. Dann standen B2 und 9S in der Ruinenstadt und auf einen Schlag war meine Motivation dahin. Rechteckige Betonblöcke und wie mit dem Lineal perfekt vermessene Fenster ohne jegliche Deko, auch von Innen sieht's ausnahmslos aus wie Parkhäuser. Nee, danke. Es muss nicht jedes Haus detailliert ausgebarbeitet werden, aber reihenweise diese zwei-Minuten-Würfel in die Gegend werfen, das fand ich schon echt grenzwertig und hat unangenehme Erinnerungen ans hässliche Original geweckt.
    Generell muss man hierzu sagen, dass die Präsentation im Spiel schwankt. Es ist nie wirklich hässlich, aber ebenso wenig optisch beeindruckend. PS4 Standard, vielleicht sogar noch ein Stück darunter. Das stört nie und funktioniert, aber die zerstörte Stadt ist da wirklich ein extremer Dämpfer und lässt so früh Übles vermuten.


    Weil ich aber trotz allem keine Grafikhure bin, zählt in erster Linie die Handlung. Und da ging's ehrlich gesagt von ganz oben nach ganz unten. Die Grundidee ist durchaus interessant. Seit Jahrtausenden herrscht ein Krieg der Menschen gegen unbekannte Aliens, der stellvertretend von Androiden auf der einen und Robotern auf der anderen Seite ausgetragen wird. Die Yorha-Einheit der Androiden, der auch die spielbaren Heldenpons B2 und 9S (und A2 nicht mehr so ganz) angehören, ist dabei sehr militärisch aufgebaut, entsprechend wissen die Charaktere nur, was sie wissen müssen und befolgen Befehle. Das widerrum ist natürlich eine optimale Ausgangslage, um nach und nach diverse Enthüllungen und versteckte Wahrheiten in der Geschichte unterzubringen, womit das Spiel auch nicht geizt.
    Sehr früh, nach nur ein paar Stunden in Route A, folgt die erste Offenbarung hinsichtlich der Aliens, die auch ziemlich Wirkung zeigt. Und das nicht nur wegen der Wahrheit an sich, sondern auch und vor allem dank des Zeitpunkts. So früh in der Geschichte hat man einfach noch nicht genug Informationen, eigene Schlüsse zu ziehen und Theorien aufzustellen, weshalb man völlig unerwartet davon getroffen wird. Das ist cool und macht Lust auf mehr, da kümmert mich auch die langweilige Stadt nicht mehr, durch die ich gefühlt 800.000 Mal laufen muss. Route B setzt nach. Obwohl sie größtenteils identisch zur ersten Runde verläuft, entschädigt man am Ende doch durch eine Offenbarung, die die komplette Handlung auf den Kopf stellt und den Spieler ziemlich erschlagen zurücklässt.
    Route C, die die zweite Hälfte der Handlung darstellt, kann diese Erwartungen leider nicht erfüllen und lässt die Haupthandlung fast völlig außer acht. Der Start ist grandios und steht den bis dahin präsentierten Enthüllungen in nichts nach, aber gerade nach diesem Intro und den bisherigen beiden Routen hat man die Maßstäbe einfach selbst zu hoch gesetzt. In Route C wechselt man regelmäßig zwischen A2 und 9S und während letzterer noch als Charakterstudie funktioniert, dümpelt der A2-Teil nur so vor sich hin, ohne ein wirkliches Ziel zu präsentieren. Vergleichbar ist der ganze Spaß etwa mit Eblangelion, welches in der zweiten Hälfte komplett seinen Stil wechselt und sich nur noch auf das Innenleben der Charaktere bezieht. Hier ist es nicht ganz so extrem und psychologisch, aber der Krieg Androiden-Maschinen gerät praktisch völlig in den Hintergrund und spielt kaum noch eine Rolle, während man sich allein auf die Protagonisten, vor allem aber 9S, bezieht. Das muss so nicht schlecht sein, ist vor allem bei 9S nachvollziehbar und auch glaubhaft, aber etwas mehr Hintergrund hätte nicht geschadet.
    Die letzten zwei, drei Stunden sind dann leider ein kompletter Absturz und bewegen sich auf dem Niveau der späteren Kingdom Hearts. Mehrfach bekommt man, teilweise ohne Kontext und wirklich im Vorbeigehen, diverse Wahrheiten und Enthüllungen hingeworfen, ohne wirklich darauf einzugehen. Man versucht gar nicht erst, etwas zu erklären, obwohl man damit praktisch das gesamte Bild umkrempelt. Wer ist denn jetzt konkret das rote Mädchen? Wenn die die Personifizierung des Maschinennetzwerks ist, welchen Zweck hatten dann überhaupt Adam und Eva, deren Zerlegung am Ende sowieso keine Auswirkungen hatte? Was war mit der Enthüllung, das Yorha von vornherein nur dazu dient, Daten zu sammeln und deren Zerstörung von Anfang an vorgesehen war, um die nächste (Entwicklungs?)stufe zu erreichen? Nächste Stufe von wem, den Maschinen? Und wer war dann die graue Eminenz im Hintergrund? Ganz übel die Info, dass 2B eigentlich 2E ist und 9S aus dem Weg räumen soll, wenn der der Wahrheit zu nahe kommt. Darauf gab es keine Hinweise und so kurz vor Schluß spielt das auch keine Rolle mehr. In der Hinsicht wurde auch irgendwo noch ein Kreislauf erwähnt, laut dem 2B/E schon mehrere Morde hinter sich hat. Wie meinen???


    Route C fühlte sich für mich mehrfach an wie eine zweite Staffel, mit der man die erste komplett in den Schatten stellen wollte, mit hanebüchenen Wendungen aber gänzlich das Gegenteil erreicht hat. Oder als wäre ein anderer Produzent am Ruder, der seinen Vorgänger übertreffen wollte, aber die komplette Idee nicht verstanden hatte und den Spieler einfach nur irgendwie schockieren wollte, was dann leider das Niveau einer mexikanischen Telenovela erreichte. Auch die Enden C und D konnten mich nicht überzeugen, da diese zwei unterschiedliche Ausgänge zeigen und somit keines der beiden offiziell ist. Und auch von Ende E habe ich mir mehr erhofft. Ich habe da immer noch im Hinterkopf, wie irgendwer hier im Forum total am Rad gedreht und darauf bestanden hat, dass man unbedingt bis zum Ende E spielen muss, da man nur dann die komplette Geschichte in all ihren Facetten versteht. Hmmm, naja. Ist jetzt nicht falsch, aber ich hatte da dann doch andere Erwartungen, obwohl ich die Idee mit den Todes-Credits und der Musik sehr schön fand und diese wirklich den Eindruck eines Abschlusses vermittelt haben. Muss aber auch zugeben, dass zwischen Route B und C bei mir eine Pause von gut fünf Monaten lag, was natürlich zu einer gewissen emotionalen Distanz geführt hat.


    Man merkt übrigens auch während des Spiels selbst, dass die Hauptgeschichte oft nur Mittel zum Zweck ist. Im Zentrum stehen mehr die philosophischen Fragen. Wofür lebt man? Welchen Sinn hat das Leben? Muss man sein Schicksal (bzw in diesem Fall seine Befehle/Programmierung) akzeptieren oder soll man seinen eigenen Weg gehen? Diese Themen begegnen dem Spieler durchgehend von Anfang bis Ende, oft sehr direkt wie etwa mit Pascal, oft aber auch hintergründig und nebenher, wie zum Beispiel am Ende einer Nebenaufgabe, die plötzlich ohne Vorwarnung tiefere Ebenen aufweist. Wie etwa der Dorftrottel bei den Robotern, der letztlich verrät, dass er eigentlich blitzgescheit ist, aber für je dümmer die Leute einen halten, desto mehr erfährt man über deren wahren Charakter. Oder so.
    Das funktioniert oft gut, hin und wieder gibt es auch Aussetzer, zum Beispiel den religiösen Kult in der Fabrik, den ich ziemlich unnötig fand und der auf mich wirkte, als würde man Route A nur noch etwas strecken wollen. In Route C geraten die tieferen Themen dann etwas in den Hintergrund und machen einfacheren Beweggründen wie simpler Rache Platz, wodurch der ganze Spaß etwas oberflächlicher wirkt.


    Die Charaktere haben recht gut funktioniert. 2B finde ich sehr gelungen, auch von ihrer Persönlichkeit, weil die so richtig schön "deutsch" ist. Immer diszipliniert, den Befehlen folgend und 9S manchmal auch zur Ordnung rufend, ohne dabei aber kalt und abweisend zu wirken. Hin und wieder blitzt da auch ihr eigenes Wesen durch, grade die richtige Mischung.
    9S war in Ordnung, man merkt bei ihm, dass er nicht an der Front steht und oft im Alleingang unterwegs ist, weshalb er ein gutes Stück entspannter ist und deshalb nicht selten einen Rüffel bekommt, woraufhin er aber nur die Augen verdreht. Seine Hackerfähigkeit hat Spaß gemacht und unterstreicht auch die Rollen innerhalb Yorha, nur war mir der oft zu jugendhaft dargestellt. Geht halt schon bei der Schuluniform los.
    A2 dagegen empfand ich als kompletten Bauchplatscher. Die hat in Route A/B nur einen winzigen Auftritt und alle nur so "We don't talk about A2, no, no, no, no", weshalb man sich die ganze Zeit denkt was Wunder mit der vorgefallen ist und wieso die als vogelfrei gilt. Die Auflösung ist dann mehr als nur eine Pleite, weil völlig unspektakulär. Auch charakterlich konnte ich wenig mit ihr anfangen, weil sie anfangs eine totale Gratlerin ist und alles zerlegen will, was ihr vor die Augen kommt, aber nach gut fünf Minuten in Route C ist sie dann plötzlich brav, relativ umgänglich und hilft den Robotern, wo sie nur kann. Liegt natürlich teilweise am Gameplay und den Nebenaufgaben, aber das ging halt echt zu Lasten ihres Charakters. Leider unterscheidet sie sich spielerisch nicht von 2B und das sie die meiste Zeit nur in ihren Fetzen herumläuft hätt ich auch nicht gebraucht. Ich mochte aber ihre Rolle in Ende C ganz gern und fand es auch ganz schön, allerdings hätte man da mehr Vorarbeit leisten können.
    Ansonsten fand ich die Pods mit ihrem Computerstil recht gelungen, Pascal dagegen hat genervt, der war ja fast schon devot. "Danke, dass du mich gerettet hast. Oh, du hasst alle Maschinen? Ich verstehe, ich werde mich nicht wehren und akzeptiere es." Ähhm, ja.
    Übrigens generell eine schöne Idee, wie menschlich die alle dargestellt wurden, sowohl Androiden als auch Maschinen. Grade bei den Yorhas gab es durchaus die ein oder andere Persönlichkeit, da war eigentlich keiner komplett roboterhaft.


    Das Gameplay wirkt auf den ersten Moment wie ein simples Action-RPG, macht aber Spass. Es gibt vier verschiedene Waffentypen, die man sich auf die Angriffstasten legen und so verschiedene Kombos starten kann. Hab mich aber nie großartig damit beschäftigt, deshalb weiß ich auch gar nicht, ob Breitschwerter generell langsam sind oder ob es davon abhängt, auf welcher Taste welche Waffe liegt. Die Pods sind für den Fernangriff verantwortlich und können ohne Pause ballern. Für gewöhnlich sieht ein Kampf so aus, dass man mit Schultertaste 1 den Gegner anvisiert, Schultertaste 2 den Pod angreifen lässt, Symboltaste 1 für den Angriff des Charakters genutzt wird, gern auch in Verbindung mit Symboltaste 2, man mit dem Stick lenkt und im Optimalfall auch regelmässig Schultertaste 3 für einen Powerangriff des Pods nutzt. Klingt wild, ist es aber nicht und es funktioniert ohne Probleme.
    Ein Ability-System gibt es nicht, dafür können Statuswerte aber mit Chips verbessert werden, die man gefühlt von jeden noch so kleinem Feind im Dutzend bekommt. Da gibt es die Standardspäße wie HP+, mehr Angriff oder Verteidigung, allerdings auch den ein oder anderen Mysterychip, dessen Erklärung ich nicht wirklich verstanden habe. Der Platz ist natürlich begrenzt, deshalb muss man sich durchaus überlegen, ob man einen Schwerpunkt setzen will oder einen kleinen Bonus auf alles. Hab selber den Großteil der Kapazität mit Regena gefüllt, wodurch sich die HP nach drei Sekunden ohne Feindestreffer mit Mopsgeschwindigkeit erholt haben, dadurch hab ich im ganzen Spiel kaum Heilgegenstände gebraucht. Aber generell ist der normale Schwierigkeitsgrad sehr human.
    Auch für die Pods lassen sich diverse Programme finden, die ihren Powerangriff modifizieren. Bin da aber durchgehend beim Beam geblieben, weil der so schön durchschlägt.


    Die Grafik im Spiel ist wie schon erwähnt Durchschnitt. Einige schöne Gegenden, andere weniger, aber nichts sticht wirklich hervor. Das Ding ist bei weitem nicht so furchtbar wie das originale Nier, welches sich teilweise schon auf PS1 Niveau bewegte, auch die zerstörte Stadt ist nicht hässlich, weil schlechte Grafik, sondern weil lieblos und simpel gestaltet, aber generell bleibt einem da nichts in Erinnerung.
    Die Musik dagegen ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Da fand ich vor allem das Lied von der Robotersekte cool, welches auch konsequent und durchgehend während des letzten Abschnitts dieses Aktes im Hintergrund läuft. Auch das Hauptthema für das Ende ist sehr schön.