Als Letztes durchgespielt

  • Sooo, ich muss endlich mal weiter machen. Ich spiele irgendwie mehr Spiele durch als ich reviewen kann, ich komm nicht hinterher. D:
    Fühlt sich so ein Backlog an?


    Octopath Traveler



    Es kommt echt selten vor das ich ein Review scheibe zu einem Spiel das ich eigentlich nicht durchgespielt habe. Da ich aber 45 Stunden an Octopath gespielt habe und kurz vorm Ende stand finde ich das aber schon legitim. Denn abschliessen werde ich das Spiel vermutlich nie.

    Ich hatte das Spiel schon vor einigen Jahren auf der Switch gekauft. Ich mag 2D Pixelart und die Square Enix 2DHD Initiative gefällt mir daher prinzipiell sehr gut. Selten habe ich ein so schönes Spiel gesehen das die Nostalgie von damals einfängt ohne sich davor zu scheuen grafisch doch ein wenig zu protzen. Was hier am meisten auffiel waren die Lichteffekte, die viele Gegenden und Städte doch sehr aufwerten. Die Artworks sind auch richtig schön. Das ganze wird dann auch noch von einem richtig grossartigen Soundtrack unterstrichen. Den gibt es auch komplett auf Spotify, kann ich jedem empfehlen sich da mal durch zu klicken, unabhängig davon ob man das Spiel spielen will. Die ganze Atmosphäre hat mich also von Sekunde 1 an gecatched.


    Das Gameplay war hier auch genau mein Ding. Rundenbasierte Kämpfe gehen halt einfach immer, allen voran wenn man das ganze mit eineminteressanten Jobsystem verbindet. Habe mich sehr stark mit den Charakteren beschäftigt und wie ich diese am optimalsten nutze und genau hier kommen wir dann auch zu dem Punkt der mich teilweise zur Weissglut gebracht hat. Das Grinding.

    Man kann eine Party so durchdacht skillen wie man will. Wenn die Gegner 10 Level über einem sind spielt das keine Rolle, man stirbt. Das einzige was hier hilft ist grinden grinden und grinden. Ich weiss das es hier viele User gibt die sich fragen warum mich Grinding so sehr stört, es gehört ja zum JRPG Genre. Aber es gibt einen erheblichen Unterschied ob ein Spiel einem die Option bietet 200 Stunden mit Grinding zu verbringen und massig Endgamecontent anbietet wie FFX oder FF12, oder ob das Spiel einem vorgibt das man grinden MUSS um voran zu kommen. Und hier greift ganz klar der zweite Fall. Ich habe schon sehr viele Old School JRPGs gespielt, und ich kann mich an nur wenige erinnern die so grindlastig waren wie Octopath.

    Bei meinem zweiten Anlauf habe ich dann auch tatsächlich widerwillig gegrindet, eben weil mir der ganze Rest so gut gefiel.Das Spiel ist so aufgebaut das man pro Charakter 4 Kapitel hat. Bei jedem Kapitel steigt dann wieder die Levelanforderung. Als ich beispielsweise mit den Kapiteln 3 alle fertig war musste ich nochmal 10 Level hochleveln um Kapitel 4 anfangen zu können. Dabei nutzt man nur eine Party aus 4 Charakteren,und nur die aktiven werden mitgelevelt. Habe immer 3 aktive genutzt und die anderen dann ausgewechselt. Bei einigen Kapiteln muss man die Charaktere aber in Einzelkämpfen nutzen, wo das dann nicht klappt. Das ging recht gut, allerdings ist man früher oder später gezwungen ALLE Charaktere hochzuleveln, sehr hoch zu leveln. Ohne viel zu spoilern, aber man muss am Ende alle Charaktere nutzen. Und genau da war meine Lust dann doch endgültig weg.Ich habe sogar noch 2 Charakterabspanne nach Kapitel 4 gesehen, aber meine Lust war da komplett am Ende. Mit Grinding erhöht man halt auch die Spielzeit enorm.

    Wer gerne grindet stört sich natürlich nicht daran. Mir fehlt aber heutzutage für sowas die Geduld und die Zeit.

    Das zweite Manko wäre dann leider auch die Storyline. Denn die variiert zwischen sehr interessant und todlangweilig. Es gibt 8 Charaktere, jeder erzählt seine eigene Geschichte. Die Idee daran ist super, nur fand ich die Story bei einigen Charakteren einfach so irrelevant und langweilig. Mir hat hier der rote Faden gefehlt der alle miteinander verbunden hat. 13 Sentinels Aegis Rim hat ja vorgemacht das sowas durchaus möglich ist. Mir fehlten die Verbindungen, auch wenn einige Charaktere echt symphatisch waren. Ganz besonders Oberic.


    Ich will das Spiel an dieser Stelle nicht bashen, es hat ja auch seine Fans. Aber ich hoffe sehr das Square Enix aus den Fehlern gelernt hat. Grinding kann gelegentlich Spass machen, einigen mehr als anderen, aber gerade deswegen sollte sowas eine Option sein, und keine Verpflichtung. Mein Fazit wäre also nur durch zwei Kritikpunkten dann doch eher durchwachsen. Will das Spiel aber deswegen nicht bewerten, habe mich zu sehr darüber geärgert um da noch einigermassen objektiv zu bleiben. ^^



    Abzu

    Ich habe das Spiel gekauft da es Teil der Stay Home Aktion von Sony war und gratis angeboten wurde. Hatte es aber auch schon länger auf dem Schirm, ich glaube wegen Weird. ^^

    Was mir sehr gefallen hat, das Spiel war keine Sekunde zu lang. Das Spiel ist recht kurz, man hat es in ungefähr zwei Stunden durch. Das Gameplay variiert hierbei kaum, man erkundet den Ozean so wie man will und folgt dabei eher einer visuellen Story, was am ehesten mit Spielen wie Gris vergleichbar wäre. Das ganze hat mir auch gefallen, war mir aber dann obwohl es so schön anzusehen war etwas zu eintönig. Man kann zwar mit Fischen interagieren, Wale reiten und Sammelkram sammeln, aber das alles war doch recht unspektakulär. Die Teile die mir dann gefielen bezogen sich rein auf die Erzählung der Story. Das Spiel hat es mir nicht schmackhaft gemacht mich da abseits davon genauer umzusehen. Es war halt das Meer...njoah. Wie bei solchen Spielen üblich überzeugt auch der Sound, es ist ein echt angenehmes Spiel. Würde es aber auch eher Genreliebhabern empfehlen, allen anderen würde ich dann eher sowas empfehlen wie Gris. Ähnlich und doch anders wären noch What remains of Edith Finch oder Firewatch die mich da auch eher überzeugen konnten.


    Würde das Spiel mit 72/100 bewerten. Wenn ich müsste, also naja ich muss ja eigentlich nicht, hmm.



    So ok, das sind jetzt doch nur zwei weil ich ins Bett muss, aber ich schreib die Tage nochmal welche.

    Durchgespielte Spiele fehlen mir jetzt noch:

    Dragonball Z Kakarot
    Persona 5 Strikers
    Outriders
    Cant Drive this
    Neoverse
    Star Renegades
    Kaze and the Wild Masks
    Rez Infinite
    Undermine
    It takes Two
    The Survivalists
    Devil Slayer Raksasi
    Deep Rock Galactic
    Grounded
    Legends of Kingdom Rush
    Nier Replicant
    RETURNAL <3
    Scourgebringer
    Unravel 2
    Mass effect 1
    Mass effect 2
    Mass effect 3… also naja legendary halt.
    Rise of the Slime
    Haven
    Ratchet and Clank Rift Apart
    Griftlands
    Operation Tango
    Wer wird Millionär
    Empire of Angels 4
    Spiele jetzt Fairy Tail.


    Also das wären ja noch ein paar xD Ich werde nie fertig D:
    Muss ich weniger Spiele spielen? Nah.



    Currently playing: Horizon Forbidden West/Dreamscaper/Minecraft Dungeons
    Dieses Jahr durchgespielt: 8
    Zuletzt durchgespielt: Ikenwell/ Ziggurat 2/Defenders Quest/Black Book
    Most Wanted: God of War Ragnarök/Hogwarts Legacy/Dragon Age






  • @Aruka
    Was du über Octopath Traveler berichtet, ist leider auch genau das, was mich bis heute davon abhält, überhaupt in das Spiel reinzuschauen ^^' Ich hab es damals relativ blind gekauft, da es mir stilistisch wahnsinnig gut gefiel, hab dann aber mitbekommen, wie viel Grinding notwendig ist. Mir fehlt dazu auch jede Motivation und Zeit. Ich bin eigentlich ein sehr "gründlicher" Gamer, d.h. ich schau mir jeden abzweigenden Pfad an, mach jede Sidequest etc., deshalb bin ich es auch einfach nicht gewohnt, leveln zu müssen. In ABZU werde ich bei Gelegenheit aber mal reinschauen, dem kann man dann ja gut mal einen Abend widmen :)


    Mein gerade beendeter "Wochenend-Titel" passt übrigens auch sehr gut zum Grinding-Thema, allerdings verzeiht man es dem noch eher aufgrund des Retro-Status ^^' Ich schieb's jetzt einfach mal hinterher:




    Dragon Quest I (~10h) [Switch]
    Ich bin meinem Ziel, auch die letzten paar fehlenden Dragon Quest-Spiele der Main-Reihe nachzuholen, wieder einen Schritt nähergekommen: Am Wochenende habe ich Dragon Quest I angefangen und tatsächlich auch schon beendet – doch etwas schneller als erwartet. Ich hatte irgendwo online gelesen, dass man gut 20 Stunden einplanen sollte, aber durch die Quality of Life-Improvements des Switch-Ports ging es dann doch deutlich schneller.


    Ich bin bereits mit dem Bewusstsein an das Spiel rangegangen, dass es der erste Teil der Reihe ist und dass er entsprechend sehr „old school“ sein wird. Bei Dragon Quest heißt das: wenig bis gar keine Story, keine echten Charaktere, keine klaren Handlungsanweisungen und sehr viel Grinding. So kam es dann im Endeffekt auch, aber mir ging es auch eher darum, den Beginn einer meiner Lieblingsreihen nachzuvollziehen, deshalb lege ich hier auch keine modernen Bewertungsmaßstäbe an und hebe einfach mal ein paar Kuriositäten hervor, die mir im Laufe des Spiels so begegnet sind.


    Was mich mit Abstand am meisten überrascht hat, waren die sehr limitierten Speicher-Optionen: Das Spiel ließ sich lediglich in der allerersten Stadt speichern, das heißt man rannte immer wieder zu diesem Punkt zurück und von dort aus dann über die komplette Weltkarte. Mir war ebenfalls nicht klar, dass es in Dragon Quest I überhaupt keine Party-Mitglieder gibt, sondern dass man durchweg nur mit dem Helden unterwegs ist. Dadurch war das Kampfsystem auch wesentlich weniger komplex als ich es von anderen Dragon Quest-Titeln gewohnt bin und die wesentliche „Kampfstrategie“ beschränkte sich auf einen Wechsel zwischen Zuschlagen und Heilzaubern.


    Weniger überrascht war ich darüber, dass das Spiel zu 90% aus Grinding bestand – ich habe erst später erfahren, dass die Switch-Version das sogar schon deutlich reduziert hat, indem die Gegner mehr Erfahrung geben. Ich glaube, beim Original wäre ich ausgerastet haha – bin überhaupt kein Grinding-Fan, aber da ich dieses Wochenende nicht so die Aufmerksamkeitsspanne für komplexe Storylines und Gameplay-Mechaniken hatte, war Dragon Quest I jetzt trotzdem genau die richtige Wahl für mich. Und bei so einem kurzen Spiel, kann ich das auch mal tolerieren, aber eben nicht bei einem 50h-Brocken wie Octopath Traveler.


    Was mich sehr gefreut hat, war zu sehen, dass viele kleine Details, die man aus späteren Spielen kennt, hier bereits deutlich sichtbar angelegt waren: alle Figuren haben in Shakespeare-Manier gesprochen (in späteren Spielen wechseln die Akzente/Sprechstile dann ja je nach Stadt), viele bekannte Gesichter unter den Gegnern (z.B. (Metall)schleime), das Plündern von Kleiderschränken war auch hier schon ein Ding und sogar dieser „Puff puff“-Gag, um den man in keinem Dragon Quest-Teil herumkommt, war hier auch schon präsent.


    Fazit: Ich kann das Spiel jetzt nicht nach modernen Standards als „gut“ bezeichnen, aber für mich als Fan der Reihe war es eine interessante Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Wer einfach mal einen relativ frustfreien Blick auf die Wurzeln von Dragon Quest werfen will, ist mit der Switch-Version sicherlich besser bedient als mit dem Original. Zwar fand ich es hier ein bisschen schade, dass die Grafik doch stark modernisiert war, aber gut, die Quality of Life Improvements waren es mir definitiv wert. Übrigens: So lange wie bei Dragon Quest I hat der Akku meiner Switch noch nie gehalten :D

  • Was du über Octopath Traveler berichtet, ist leider auch genau das, was mich bis heute davon abhält, überhaupt in das Spiel reinzuschauen ^^

    Du kannst es dir ja mal anschauen, gerade am Anfang ist das Grinding aber noch nicht zu anstrengend, schlimm wird es echt am Ende wenn man wie gesagt jeden Charakter leveln muss. :)
    Man braucht aber schon wie erwähnt echt Geduld.


    @DragonQuest Verstehe ich das richtig das man für einen Durchgang nur 10h braucht, obwohl es zu 90 Prozent aus Grinding besteht? xD
    Also irgendwie reizt mich das jetzt auch, ich dachte die ersten DQ Teile wären auch überlang gestreckt. 10h ist aber prinzipiell eine angenehme Spielzeit um so ein Spiel mal zwischendurch zu spielen. Habe bei DQ nämlich bisher nur 6,8,9 und 11 gespielt.



    Ich rück dann auch nochmal ein Review raus, diesmal nur eines. Sogar mit ein wenig Unterstützung von @Kerona die sehr liebevoll mitgeholfen hat. ^^ Hoffe das liest sich nicht zu anstrengend mit den Farben. :)



    IT TAKES TWO


    So, ich freue mich richtig dann auch endlich etwas zu meinem ersten Game of the Year Anwärter schreiben zu dürfen. Oh ja, so gut ist It takes Two!

    Wer mich kennt weiß das ich Coop Spiele sehr mag, allen voran wenn diese dabei darauf ausgelegt sind MITEINANDER zu spielen, anstatt gegeneinander. Genau darin liegt die Stärke von den Entwicklern Hazelight und dem wohl charismatischsten Entwickler unserer Zeit, Josef Fares. Vor allem eine Szene ist uns dabei im Gedächtnis geblieben: Wenn ihr an irgendeiner Stelle nach „fernen Frequenzen“ suchen solltet… Grast wirklich jeden Punkt ab und achtet mal darauf, was dort gesprochen wird!

    Ich fange dann auch direkt mit dem an was dieses Spiel für mich so besonders gemacht hat. Das Gameplay. Mir war von vorneherein klar das IT2 in erster Linie ein 3D Jump and Run ist, das man aber hier bei jedem Kapitel komplett andere Spielmechaniken nutzt hat mich dann doch geflashed. Die beiden Charaktere spielen sich hier komplett unterschiedlich, und meistens funktionieren die ganzen Waffen und Fähigkeiten nur im Zusammenspiel als Team. So gibt es beispielsweise ein Kapitel bei dem einer die Gegner vollkleben kann, während der andere mit einem Streichholz das ganze anzünden kann damit es explodiert. Geil. In einem anderen Kapitel wiederum gibt's einfach mal spielerisch einen ganzen Tow Down Abschnitt der sich wie Diablo spielt. Geil. Außerdem ist man nicht an den Boden gebunden: Ob zu Land oder in der Luft, man bekommt die unterschiedlichsten Fahrzeuge an die Hand, was auch in Punkto Steuerung sehr abwechslungsreich ist.


    Als wäre das nicht genug gibt es dann auch noch allerhand Kram abseits der Story zu entdecken. Einer der wenigen Spiele bei denen das Trophy sammeln für mich Spass gemacht hat. Man findet Easter Eggs an jeder Ecke, von A wie A Way Out bis Z wie Zelda. Boah bin ich gut im schreiben oder?! Hm. Das gemeinsame Erkunden machte einfach Spass, vor allem da man es gemeinsam erlebt, als Team. Man bekommt keine Extrapunkte wenn man schneller als der andere Spieler voran läuft! D: Das nicht, aber man sieht alles ein bisschen eher als der andere.

    Neben den ganzen Spielereien gibt es dann auch noch Minispiele zu entdecken bei denen man ausnahmsweise kompetitiv gegeneinander spielt. Das reicht von sehr schnell Dreieck drücken bis zu richtigem Schach den man gegeneinander spielt. Die Schachpartie habe ich selbstverständlich gewonnen, wegen meinem sehr hohen IQ. Würde mich als Connaisseur bezeichnen, habe schliesslich Queens Gambit komplett gesehen. Wtf, was soll ich dazu schreiben? xD Der Punkt ging im Spiel an mich, ne? Ich hab die Frau gespielt. Du hättest vlt nach Zeitlimit gewonnen oder weil das Spiel mir einmal ein Schachmatt vorausgesagt hat, aber DER PUNKT GING AN MICH.
    Das reine Gameplay ist für mich als Coop-Fan nahezu eine 10/10. Selten hatte ich so viel Spaß mit einem Spiel, eben weil alles darauf ausgerichtet ist es zusammen zu spielen. Oh Ja =)

    Die Optik passt dazu noch perfekt zum Spiel. Alles ist bunt und lebendig. Ich bin überrascht wie hochwertig It takes Two geworden ist. Jaja, niemand mag EA, aber man hat Hazelight hier offensichtlich ordentlich unterstützt ohne sich einzumischen. Lootboxen gibt es keine UND nur einer muss das Spiel kaufen, der zweite Spieler darf mitspielen mit einem Free-Pass. Allerdings erhält derjenige mit dem Free Pass keine Trophäen, das müsst ihr bedenken. Sehr praktisch wenn man mit jemandem spielen will der das Geld lieber anders ausgibt. Für 300 Euro Gamingbürostühle oder so, rein rhetorisch natürlich. **** ****** ****** * ***** ***** * *** * ****** Alter. Randnotiz, diesen Teil musste ich leider zensieren, sonst gäbe es für dieses Review keine Jugendfreigabe, und eine Verwarnung von oben. D:

    Zum Sound gibt es nur wenig zu sagen, es passt. Sehr stimmig, aber mir blieb jetzt auch nichts im Gedächtnis nach dem Durchgang.


    Die Story ist...ganz ok. Naja, nicht nur ganz ok, sie zählt sogar zu den Schwächen des Spiels. Die beiden Hauptcharaktere sind recht sympathisch. Wer den Trailer gesehen hat weiss aber schon um was es geht und wie sich das Spiel ungefähr entwickelt. Eltern wollen eine Scheidung, Tochter so "Nope" und verflucht die kurzerhand und verwandelt sie in zwei Spielfiguren. Hab mir das Drama um die beiden Elternteile schlimmer vorgestellt, außerdem machen manche Aktionen von denen keinen Sinn. Die Tochter machte mir von Anfang an Angst. Sie spricht zwischendurch auch mit den leblosen Körpern ihrer Eltern, echt creepy. Außerdem sind ihre Gesichtszüge total steif, die Emotionen hat sich nicht von ihren Eltern. Eine weitere Hauptrolle übernimmt hier das Buch das die Tochter genutzt hat um die beiden zu verwandeln. Dieser taucht immer wieder auf und treibt die Story voran....irgendwie. Er dient hier quasi als Eheberater. Der war aber echt ganz witzig zwischendurch.

    Was mich auch sehr gestört hat, was leider einen Punkteabzug gibt. Man trifft auf allerlei übergroße Tiere. Eichhörnchen, riesige Käfer, Bienen und ...Quallen. ABER warum gab es keine übergroße Katze? Sehr enttäuschend. Quallen? Kann mich nur noch an diesen Anglerfisch oder was das war erinnern. Ekelhaft! (Auf denen ist man gehüpft unterm Baum D:) Im großen und ganzen kann ich echt nur wenig negatives über das Spiel sagen. Ich kann das Spiel echt jedem der einen Coop Partner findet wärmstens empfehlen. Der Schwierigkeitsgrad ist auch vollkommen in Ordnung, teilweise etwas fordernd, aber ohne das es einen frustriert was an den sehr gütigen Checkpoints liegt. Ein Ausnahmetitel der bei mir am Ende des Jahres sicherlich in meiner Top 5 landet. Wo genau wird sich zeigen.


    Ich bewerte das Spiel mit einer 91/100. Schließe mich da an =)


    Ach nee warte, es gab keine übergroße Katze zum schmusen, also mit Punkteabzug wären wir dann bei 21/100. :) xD






    Currently playing: Horizon Forbidden West/Dreamscaper/Minecraft Dungeons
    Dieses Jahr durchgespielt: 8
    Zuletzt durchgespielt: Ikenwell/ Ziggurat 2/Defenders Quest/Black Book
    Most Wanted: God of War Ragnarök/Hogwarts Legacy/Dragon Age






  • @Aruka
    Ich schau mal, wie ich es mit Octopath Traveler halte ^^' Wenn ich schon absehen kann, dass ich keine Lust habe, das Spiel zu beenden, hab ich auch echt wenig Motivation anzufangen.
    Und bei Dragon Quest I: Ja, das hast du schon richtig verstanden xD Die "Quest" besteht halt darin, dass man gewisse Items braucht, um zum Antagonisten zu kommen; das sind immer solche "Transfer-Ketten" (ich gebe dir x, wenn du mir y gibst), also ist der eigentliche Story-Content schon sehr dünn und die "Handlungskette" ist auch sehr kurz. Ein paar wenige Dungeons gibt es, wenn man sich dort intensiv verläuft (wie ich) spart man sich dann ein bisschen Grinding :P Bei so einem kurzen Spiel war's jetzt aber halb so wild, würde dir da aber auf jeden Fall die Switch-Variante empfehlen. Beim Original und einigen älteren Remasters bist du halt mit demselben Content bei gut der doppelten Spielzeit.



    Hab mir das Drama um die beiden Elternteile schlimmer vorgestellt, außerdem machen manche Aktionen von denen keinen Sinn. Die Tochter machte mir von Anfang an Angst. Sie spricht zwischendurch auch mit den leblosen Körpern ihrer Eltern, echt creepy. Außerdem sind ihre Gesichtszüge total steif, die Emotionen hat sich nicht von ihren Eltern.


    Haha, das mit der Tochter stimmt allerdings, ich war so irritiert von ihren "Gesprächen" mit ihren Eltern. Ihre Darstellung war schon echt seltsam, sie hat sich einfach nicht wie ein "echtes Kind" benommen (oder ein Mensch, ehrlich gesagt). Die Interaktionen von May und Cody waren mir da schon wesentlich sympathischer, wobei die von ihnen angenommene "Lösung" für das Brechen des Fluches echt völlig abstrus war und dann diese entsetzliche Szene am Ende des "Schlosses" ^^'

  • In Erwartung des nahenden Releases von The Great Ace Attorney Chronicles nehme ich im Moment mal ein paar "kleinere" Projekte in Angriff, da ich davor nichts Komplexeres mehr anfangen möchte, in das ich dann gegebenenfalls nach ein paar Wochen nicht mehr reinfinde. Daher, heute abgeschlossen:





    Adventures of Mana [Vita] (11h)
    Ich hab vor ein paar Tagen festgestellt, dass ich noch über 20 ungespielte Classic/PSP/Vita Games auf der Festplatte habe, daher habe ich mich nun mal an einen der Titel gesetzt, die ich im Rahmen des "PSN-Ausverkaufs" dieses Jahr erworben habe: Adventures of Mana. Ich hab mit Secret of Mana (Remake) und Trials of Mana (Original) in den letzten Jahren ein paar Titel der Reihe nachgeholt und war deshalb auch neugierig auf diesen Teil - ein Remake des ersten Eintrags der Mana Reihe, der bei Release allerdings noch "Final Fantasy Adventure" hieß und somit eher als Spin-Off der Final Fantasy-Reihe angelegt war. Gelöst hat man sich von Final Fantasy erst mit dem Release von Seiken Densetsu II bzw. Secret of Mana, so trifft man hier z.B. auch noch auf Chocobos.


    Mit einer Gesamtspielzeit von 11 Stunden war das Spiel eine gute Wahl für "zwischendurch" und hat mir insgesamt gut gefallen. Adventures of Mana ist kurzweilig und hatte meinem Empfinden nach sehr wenige "Längen", wie sie mir z.B. gegen Ende von Secret of Mana aufgefallen waren. Es war auch ein relativ frustfreies Spielerlebnis: Die Kämpfe waren insgesamt relativ einfach, gerade die Bosse hätten zum Teil aber auch ruhig ein bisschen anspruchsvoller sein können. Grinding war hier auf jeden Fall nicht nötig (ein bisschen Leveln ist ja sowieso immer inklusive, wenn man - wie ich - den richtigen Weg nicht immer auf Anhieb findet :D). Ich hatte irgendwo gelesen, dass man sich bei der Entwicklung des Spiels an den damaligen 2D-Zelda-Titeln orientiert habe und ja, ich sehe da definitiv eine gewisse Ähnlichkeit. Das Spiel ist unter'm Strich zwar mehr auf Combat ausgelegt und weniger auf die Rätsel, es gibt aber durchaus einige Elemente, die mir aus den älteren Zelda-Titeln bekannt sind (z.B. verschiedene Ausrüstungsgegenstände, mit denen man unterschiedliches Terrain passieren kann usw.).


    Die Story ist - wie bei allen Mana-Spielen, ehrlich gesagt - ein sehr klassisches Gut-gegen-Böse-Modell, das aber trotzdem seine Momente hatte - wenn das Spiel nicht in so heiterer, bunter Grafik daherkommen würde, wären einige Szenen wahrscheinlich sogar ziemlich düster und bedrückend gewesen. Die beiden Hauptcharaktere und die zentralen Nebencharaktere hatten auch durchaus ihren Charme.


    Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die UI des Spiels auf der Vita, die einfach sehr offensichtlich 1:1 aus der Android-Variante des Spiels übernommen wurde; die Steuerung in den Menüs fühlte sich dadurch relativ "clunky" an, beim Gameplay selbst hat man davon erfreulicherweise nicht so viel gemerkt. Das Spiel scheint zuerst für Smartphones entwickelt worden zu sein und wurde dann wohl in dieser Form ohne große Überarbeitungen auf die Vita geportet.


    Fazit: Ein nettes, kurzweiliges RPG; insgesamt eher leichte Kost, aber nicht unsympathisch :)

  • So habe nun auch "It Takes Two" durch und dachte mir ich muss meinen Senf dazugeben.
    Kann mich allgemein meinen Vorredner "allgemein" anschließen, das Spiel ist absolute Spitze und eines der besten Ko-op Spiele die man gespielt haben kann. Bei A Way Out (das ich leider nie selber spielen durfte) hat man schon gesehen das die Entwickler etwas von ihren Fach verstehen, It Takes Two wirkt aber wie eine gekonnte Weiterentwicklung wo Gefühlt auch mehr Budget drinn steckt womöglich aufgrund des Erfolges von A Way Out.


    Wo ich etwas einharken muss ist im Bezug zur Story. Ich "persönlich" fand die eigentlich richtig gut, sie steht halt nur im Schatten des Gameplays, weil da halt einfach so viel drinn steckt. Man hat hier das Gefühl die Entwickler haben hier einfach so viele Spielkonzepte der letzten 20 bis 30 Jahren aufgegriffen und in ein Spiel gepresst, aber in Abschnitten die durchaus die dementsprechende Länge haben das sie nie zu kurz kommen, aber auch nicht zu lange dauern für den Wechseln. Das lässt das Spiel indirekt auch wie einen Liebesbrief für die Videospiel-Geschichte selbst wirken, was auch nochmal unterstützt wird wie ebenfalls schon erwähnt wurde, der ganzen Easter-Eggs. Bei meiner großen Schwester ging es sogar soweit(mit der ich das Spiel durchgespielt habe) das sie sogar die Story für den besseren Aspekt hielt, weil sie mit Jump'n'Runs allgemein nicht wirklich was Anfangen kann, sie hat es nur "durchgehalten" weil sie eben die Story so wuchtig fand und mit das Ding im Co-op zocken konnte. Ich habe halt hier das Gefühl, das Spiel allgemein einfach auf so einen hohen Niveau spielt, das es darauf ankommt was man sich aus dem Spiel rausnimmt.


    Ein weiterer Punkt den ich hier Anschneiden muss wo ich absolut beeindruckt war, war im Bezug der Technik. Das meine ich absolut ernst, bis auf ein paar "starre" Mimiken der Tochter wie es schon angesprochen wurde (wobei ich Anmerken möchte das ich ihr "Verhalten" sowie der Eltern gar nicht wirklich unlogisch fand...) ist mir bei dem Spiel mehrmals einfach nur die Kinnladen runtergeklappt. Das ist von der Technik selber schon richtig stark, gebündelt mit der Artdirection und dem Abwechslungsreichen Weltendesign dürfte das Spiel womöglich eines der aktuell schönsten Spiele auf den Markt sein. Der OST trifft auch immer den Nagel auf den kopf und Synchro ist auch sehr gut gewesen.


    ABER - jetzt kommen wir zu den "ABER" so sehr ich das Spiel auch wirklich schätze, auch unter meinen Favoriten gelandet ist usw usw, das Spiel schafft es bei mir nicht als GotY rein. Dafür ist alleine jetzt im ersten Halbjahr die Konkurrenz für mich zu Groß weil das Spiel ist wahnsinn aber halt (für mich) auch einfach kein Monster Hunter Rise, und wenn ich mir das zweite Halbjahr anschaue mit Spielen wie vorallem Halo Infinite, Tales of Arise etc, es gibt halt sovieles was da Konkurrenz macht. Ein weiterer Punkt (wobei der nicht wirklich einfluss darauf nimmt bezüglich GotY) für mich ist, das die größte Stärke für mich zugleich die größte Schwäche des Spiels ist: Der Co-op. Man sollte mich hier nicht missverstehen, ich bin froh das Ding im Co-op gespielt zu haben, es macht das Spielerlebniss zu etwas besonderes und man darf auch gerne mehr Games mit solch einen Fokus bringen. Mein Problem ist hier eher wieder die "Exklusivität" dahinter, das man nicht auf irgendeine weise noch Optional eine Möglichkeit eingebaut hat das Spiel Solo spielen zu dürfen macht auch das Spiel für mich zu einen Titel, wo es bei einer einmaligen Erfahrung bleiben wird, und nicht etwas das ich gerne öfter durchspielen möchte bzw. lass es mich umformulieren, einfach nicht könnte. Sowas würde ich niemals mit Fremden spielen, für sowas brauche ich Leute die mit mir auf einer Wellenlänge sind, da scheitert es aber dann schon am Freundeskreis, da man da auch die Richtigen Raussuchen muss und ob die überhaupt sowas reizt... und meine Schwester spielt das nicht nochmal mit mir. Und das macht einfach merkbar, das so ein tolles und wertiges Spiel sich irgendwie auch selber ins aus schießt weil es einfach auch genügend Leute geben wird, die interesse hätten, aber einfach keinen Co-op Partner haben oder es prinzipiell lieber Solo spielen möchten. Ich hätte halt einfach gerne nochmal Zeit in dieser tollen Welt gesteckt um sie nochmal auf mich wirken zu lassen, alles nochmal genau unter die Lupe zu nehmen und und und... mit meinen eigenen Pacing.


    Was aber It Takes Two wirklich geschafft hat, und evtl. gehts nicht nur mir so, ich bekomme einfach ein Bedürfniss wieder auf Spiele dieser Art, tolle ulkige Jump'n'Runs mit spannenden Ansätzen, viel Abwechslung und Interaktion... und desweiteren bin ich auch einfach ein Fan von diesen ToyStory, Little Big Planet etc mässigen Spielen wo man Spielzeuge spielt und in so einem KLeinformat unterwegs ist. Aber Soviel zu meinem Senf.

    Aktuelle Hauptspiele:

    PC: Last Epoch

    Xbox Series X|S: Valheim

    Playstation 5: - - -

    Nintendo Switch: Pokemon Violet

    Dauerbrenner: Diablo 4, Granblue Fantasy Relink

    Derzeitige Most Wanted: Last Epoch, Dragons Dogma 2,

    Highlights des Jahres: Granblue Fantasy Relink, Palworld

    Pausiert: Judgment, BG3, Zelda TotK, Resi 4 Remake, MH Rise

    Zuletzt Durchgespielt: Granblue Fantasy Relink (Kampagne)

  • Mein Problem ist hier eher wieder die "Exklusivität" dahinter, das man nicht auf irgendeine weise noch Optional eine Möglichkeit eingebaut hat das Spiel Solo spielen zu dürfen

    Na ja, in der Gaming-Branche ist der überwiegende Teil der Spiele auf eine Single-Player-Erfahrung ausgerichtet, den "Solo-Spielern" bleibt also wirklich mehr als genug Auswahl. Genuine Co-Op-Spiele - v.a. auch gut gemachte wie It Takes Two - gibt es hingegen kaum; beim Multiplayer schaut der Markt ja auch eher auf 'competitive' (z.B. MOBAS) als auf 'cooperative'. Letztendlich sind Singleplayer und Co-Op zwei sehr unterschiedliche Spielprinzipien, die sich nur bedingt miteinander vereinbaren lassen und im Zweifelsfalls leidet meiner Erfahrung nach immer das Co-Op-Gameplay unter den Single-Player-Optionen, da KI-gesteuerte NPC's einen echten Spieler niemals ersetzen können. So entsteht immer eine Asynchronität zwischen 1st- und 2nd-Player, da ersterer - wenn er mit einem NPC spielt - mehr Handlungshoheit braucht, um das Spiel bewältigen zu können. It Takes Two war das erste Co-Op-Spiel, das ich gespielt habe, das sich in dieser Hinsicht wirklich zu 100% ausbalanciert anfühlte. Insofern hoffe ich, dass sich mehr Entwickler trauen, Spiele zu entwickeln, die nur als Co-Op-Games funktionieren. It Takes Two hat gezeigt, wie viel Erfolg man mit diesem Prinzip haben kann: Das Spiel wurde von tausenden Leuten auf Twitch etc. gestreamt und hat fantastische Wertungen erzielt; ich denke auch, dass es ein sehr heißer Anwärter für die Game Awards dieses Jahr in der Kategorie "Multiplayer" sein wird. Von "sich ins Aus schießen", kann hier gar nicht die Rede sein.



    *****


    So, jetzt zu meinem eigentlichen Beitrag: Ich hab in der letzten Woche noch zwei Spiele beendet und jetzt auch erfolgreich die Zeit zum Release von The Great Ace Attorney Chronicles überbrückt :P




    Ys I Chronicles [Vita] (5h)


    Wie man sieht, bin ich nach wie vor auf meinem kleinen „Retro-Trip“. Dieses Mal habe ich mir mit Ys I die Wurzeln einer Reihe angeschaut, in die ich erst Ende letzten Jahres eingestiegen bin und bei der ich auch längst noch nicht alle Spiele gespielt habe (bislang nur 6 und 8). Erschienen ist es als Sammlung gemeinsam mit dem zweiten Teil für die PSP.


    Meine Meinung zu dem Game ist ehrlich gesagt ein bisschen durchwachsen, ich fange mal mit den positiven Aspekten an: Erst einmal war es natürlich nett, den Anfang der Reise des zwar stummen, aber immer wiederkehrenden Helden Adol sowie seine erste Begegnung mit einem weiteren wiederkehrenden Protagonisten der Reihe zu sehen. Positiv aufgefallen sind mir außerdem die wunderschönen Anime-Sprites der Charaktere sowie einige größere Artworks und kleine, animierte Sequenzen, die den „Pixel-Figuren“ sehr viel Leben und Charme eingehaucht haben. Als ich durch die Städte ging, fühlte ich mich ehrlich gesagt ein bisschen an The Legend of Heroes erinnert: Jeder Nebencharakter hatte irgendeine kleine Geschichte oder irgendwelche spezifischen Charakter-Züge, die Figuren wurden nach dem ersten Gespräch dann auch gleich mit Namen und Beschreibung in einem kleinen Glossar verewigt – hier steckt einfach sehr viel Liebe zum Detail drin.


    Was leider gar nicht meinen Geschmack getroffen hat, ist das Kampfsystem, im Netz auch „Bumping-System“ genannt. Ich hatte ehrlich gesagt mit einer typischen „drücke X für Angriff“-Steuerung gerechnet und war dann sehr irritiert als ich auf den ersten Gegner traf und keiner meiner Knöpfe irgendetwas gemacht hat. In Ys I muss man in die Gegner „reinlaufen“, um ihnen Schaden zuzufügen, und zwar von hinten oder von der Seite; trifft man sie von vorne, erleidet man selbst auch Schaden. Das für sich genommen, fand ich noch nicht so schlimm, aber: Die Gegner haben ebenfalls keine Angriffsanimationen, sondern laufen – zumindest in meinen Augen – weitestgehend zufällig im Kreis herum und haben dementsprechend auch sehr oft ihre Blickrichtung geändert. Kämpfe sahen dann so aus, dass ich die Gegner wie bescheuert umkreist habe, bevor ich dann irgendwann in sie reinlief in der Hoffnung, dass ich sie korrekt erwische. Letztendlich fühlte es sich für mich aber zu RNG-basiert an; ich hatte nie das Gefühl, ich könnte jetzt sicher sein, dass ich „richtig“ zuschlage.


    Ich hab daraufhin ehrlich gesagt direkt nochmal neugestartet und den Schwierigkeitsgrad reduziert, weil ich einfach keine Chance gesehen habe, mich mit diesem Kampfsystem anzufreunden, aber das Spiel auch nicht direkt aufgeben wollte. Am Anfang war das Spiel trotzdem ein bisschen grindy, aber als ich so ab der Hälfte auf dem maximalen Level war (ja, das ist normal) und einen fiesen Boss gelegt hatte, war der Rest des Gameplays ehrlich gesagt sehr/zu einfach – kommt natürlich durch den Easy-Mode, aber Normal soll wohl ziemlich frustrierend sei, wenn einem das Kampfsystem nicht liegt, insofern war das für mich sicher trotzdem die richtige Entscheidung. Der finale Dungeon hatte noch ein paar nette Rätsel und versteckte Schatztruhen, das hat mich noch ganz gut unterhalten.


    Also, Fazit: ein liebevoll gestaltetes Remake des Erstlings der Reihe, bei dem ich leider nicht mit dem Kampfsystem warm wurde. Ob man damit etwas anfangen kann, merkt man aber nach ein paar Kämpfen – für einen frustfreien Durchgang eignet sich der einfache Schwierigkeitsgrad im Zweifelsfall sehr gut.





    Trine 2 – Complete Story [PS4, Co-Op] (9h)
    Vor ungefähr 2 Jahren – mit Release von „The Nightmare Prince“ – habe ich die komplette Trine-Sammlung mal für die PS4 gekauft, um sie gemeinsam mit meinem Freund im Couch-Co-Op zu spielen. Vom ersten Teil waren wir Anfang letzten Jahres nicht so überzeugt, jetzt haben wir uns nach einer längeren „Erholungspause“ mal an den zweiten rangetastet.


    Erst einmal zum Game an sich: Es gibt 3 spielbare Charaktere (Magier, Krieger und Assassine), zwischen denen man flexibel hin- und herwechseln kann, um im Side-Scrolling-Modus durch verschiedene Level zu gelangen. Jeder Charakter hat hierbei spezifische Fähigkeiten, mit denen er sich einbringen kann, um diverse Rätsel zu lösen oder Hindernisse zu überwinden – prinzipiell also ein Spielprinzip, das sehr auf kooperatives Spiel ausgelegt ist. Die Level sind hierbei sehr farbenfroh gestaltet; grafisch sicherlich nicht das Non-Plus-Ultra, aber für ein paar Stunden durchaus nett anzusehen.


    Leider konnte uns aber auch der zweite Teil in Puncto Gameplay nicht überzeugen: Frustration kommt vor allem durch eine sehr unglückliche Kameraführung auf, die z.T. einfach nicht mit zwei Spielern umgehen kann (hier vermisse ich sehr den Split-Screen von It Takes Two), und durch eine sehr unpräzise Steuerung, die dazu führt, dass das Lösen von Rätseln oft keine Denkaufgabe ist, sondern eher eine Geduldsprobe. Die Story des Spiels ist, so wie ich das einschätze, bewusst ein bisschen „trashy“ aufgemacht, leider aber nicht auf eine für mich unterhaltsame Art und Weise wie man das von einigen Filmen kennt, die z.B. große Vorbilder parodieren.


    Damit sind im Endeffekt für Teil 2 genau dieselben Kritikpunkte benannt, die uns auch schon beim Erstling gestört haben. Vom Prinzip her finde ich das Spielprinzip schon ansprechend, aber das Endprodukt ist doch einfach sehr rustikal – vielleicht ändert sich das ja noch in Teil 3 und 4. In 1-2 Jahren haben wir dann vielleicht die Geduld, da auch nochmal reinzuschauen ^^‘ Gerade Couch Co-Op-Möglichkeiten sind heutzutage ja leider sehr beschränkt – zuletzt hat sich Tales ja auch davon verabschiedet –, insofern schauen wir da auch immer mal wieder in nur so mittelmäßig gut bewertete Titel rein.

  • Na ja, in der Gaming-Branche ist der überwiegende Teil der Spiele auf eine Single-Player-Erfahrung ausgerichtet, den "Solo-Spielern" bleibt also wirklich mehr als genug Auswahl.

    Auch wenn ich weiß wo das Argument herkommt, finde ich so ein Argument immer enorm schwammig. Die Tatsache das es "genug" Singleplayer-Alternativen gibt ist halt einfach kein gutes Argument, das es eben nicht auch eines geben darf wie It Takes two. Auch "abseits" vom Co-op hat das Spiel einfach zuviel zu bieten wo es Spieler eigenständig begeistern kann und man einfach nur schwer bis gar keine Alternative findet.



    Genuine Co-Op-Spiele - v.a. auch gut gemachte wie It Takes Two - gibt es hingegen kaum; beim Multiplayer schaut der Markt ja auch eher auf 'competitive' (z.B. MOBAS) als auf 'cooperative'.

    Da haben wir wohl unterschiedliche Ansichten, weil für mich sind einige meiner Favoriten allesamt Co-op, die ich am Meisten im Co-op genossen haben und it Takes Two steht nicht über diesen Spielerfahrungen. Sei es von Diablo, bis zu Halo bis Borderlands oder selbst ein Donkey Kong Country.



    Letztendlich sind Singleplayer und Co-Op zwei sehr unterschiedliche Spielprinzipien, die sich nur bedingt miteinander vereinbaren lassen und im Zweifelsfalls leidet meiner Erfahrung nach immer das Co-Op-Gameplay unter den Single-Player-Optionen, da KI-gesteuerte NPC's einen echten Spieler niemals ersetzen können. So entsteht immer eine Asynchronität zwischen 1st- und 2nd-Player, da ersterer - wenn er mit einem NPC spielt - mehr Handlungshoheit braucht, um das Spiel bewältigen zu können.

    Kann ich nicht zustimmen. Der Großteil der Co-op Spiele die ich je gespielt habe, hat immer Superb funktioniert, vorallem im Co-op. Da waren dann eher die "Singleplayer" Ansätze die für mehr Probleme sorgen hätte können, wie bspw. die angesprochene Balance. Ein Diablo 2 Solo ist halt significant schwerer als im Co-op. Aber genau deshalb einen potenziellen Singleplayer zu streichen halte ich für falsch, weil ich behaupte die meisten Solo-Spieler arrangieren sich damit das ein Co-op Titel nicht ganz so gut entfalten kann im SP wie es bereits MP geht, schlichtweg weil der daraus gewonne Vorteil einfach zu Groß ist.


    Ich mein um hier It takes two als Gegenbeispiel zu nutzen. Was nutzt es mir im Endeffekt das es für mich eines der besten "Videospiele" und Favoriten ist, wenn ich es eigentlich nur so wirklich einmal genießen konnte, weil es mich zu einem Co-op nötigt wo ich ggf. einfach keinen passenden Partner für habe. Da werfe ich dann Geld aus dem Fenster über ein Spiel das ich mich sehr freue, das ich sehr genieße und sogar ggf. weiterhin genießen möchte (viele meiner Favorites bleiben nicht in einen Playthrough), aber nicht kann weil man mich zu einem Co-op nötigt?! Da kann ich mir eig. auch gleich andere Spiele, evtl. weniger gute Spiele kaufen, die mich nicht unter sowas leiden lassen.


    Und letzteren Punkt finde ich absolut irrelevant. Es gibt genug Möglichkeiten das zu lösen (vorallem bei so einem talentierten Team) ohne das es die Co-op Erfahrung im geringsten berührt. Im Endeffekt "könnte" nur der Einzelspieler darunter etwas leiden, das man nicht die gleiche Erfahrung mehr hat, nur da stellt sich ebenfalls die Frage wie Relevant das überhaupt ist und sein sollte, weil wie gesagt, die Mehrheit der Leute die das Spiel verpassen wegen einen fehlenden Singleplayer, würden sich ohnehin nicht dazu nötigen lassen das Spiel in Co-op zu spielen und kaufen es sich erst gar nicht. So verliert man nur halt Leute die es halt trotzdem hätten genießen können wenn man "optional" einen Singleplayer-Funktionalität eingebaut hat.

    Insofern hoffe ich, dass sich mehr Entwickler trauen, Spiele zu entwickeln, die nur als Co-Op-Games funktionieren. It Takes Two hat gezeigt, wie viel Erfolg man mit diesem Prinzip haben kann: Das Spiel wurde von tausenden Leuten auf Twitch etc. gestreamt und hat fantastische Wertungen erzielt; ich denke auch, dass es ein sehr heißer Anwärter für die Game Awards dieses Jahr in der Kategorie "Multiplayer" sein wird. Von "sich ins Aus schießen", kann hier gar nicht die Rede sein.

    Das sehe ich ehrlich gesagt anders, ich bin halt einfach absolut kein Freund davon wenn man Spieler unnötig in solchen Aspekten einschränkt. Mir stößt es schon enorm Sauer auf das wir in einer Zeit leben wo schon sovieles für die Online-Only Funktionalität erzwungen wird, wo es schlichtweg einfach nicht NÖTIG wäre, und genauso sehe ich es vorallem auch bei Co-op Spielen. Ich bin bei dir wenn du argumentierst viel mehr Spiele sollten sich trauen Co-op Erfahrungen zu implementieren und ermuntern, aber das Streichen von potenziellen Singleplayer-Modi halte ich für daneben. Vorallem weil Videospiele nunmal ein Hobby sind wo man Geld und Zeit reininvestiert und bei mir ist jetzt aktuell ohne Witz wirklich gerade in der Magengegend so ein bitteres Gefühl, weil ich halt gerne noch It Takes Two nochmal angefangen hätte und dieses mal in meinen eigenen Pace, nochmal alles genau erkunden usw usw , aber ich kann halt nicht, weil das Spiele erlaubt es mir nicht und ich habe keinen Co-op Partner für (und inb4 - wie schon gesagt, für solche Co-op Spiele brauchst du den richtigen Partner für, das spiele ich sicher nicht mit irgendwelche Random Bobs die mir die Spielerfahrung ruinieren). Für mich geht es sogar soweit das ich den "kauf" von It Takes Two gerade ein wenig bereue und sogar A Way Out von der Liste gestrichen habe und auch zukünftig am überlegen bin ob ich überhaupt noch ein Titel von denen kaufe, weil es mir einfach das Geld nicht Wert ist das ich das Spiel nur einmalig im Co-op Run genießen durfte... für das ist das Spiel zu großartig und für das drangsaliert mich dieser Co-op Zwang zu sehr. Da habe ich mehr davon wenn ich mir ggf. ein LP auf Youtube anschaue...


    Und zum nächsten Punkt, das möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht abstreiten, aber man sollte sich die Frage stellen wieviele Leute mehr könnte das Spiel begeistern und wieviele Leute hat man einfach durch diese Entscheidung verloren. Deshalb würde ich schon behaupten das man mit sowas sich ins aus geschossen hat...

    Aktuelle Hauptspiele:

    PC: Last Epoch

    Xbox Series X|S: Valheim

    Playstation 5: - - -

    Nintendo Switch: Pokemon Violet

    Dauerbrenner: Diablo 4, Granblue Fantasy Relink

    Derzeitige Most Wanted: Last Epoch, Dragons Dogma 2,

    Highlights des Jahres: Granblue Fantasy Relink, Palworld

    Pausiert: Judgment, BG3, Zelda TotK, Resi 4 Remake, MH Rise

    Zuletzt Durchgespielt: Granblue Fantasy Relink (Kampagne)

    Einmal editiert, zuletzt von TheLightningYu ()

  • @LightningYu
    Das Spiel ist offen als Co-Op-only Titel beworben worden, jeder weiß, worauf er sich einlässt. Hazelight Studios ist auf die Entwicklung solcher Spiele spezialisiert, wie du ja selbst schon festgestellt hast. Wenn das Fehlen eines Single-Player-Modus für dich ein Deal-Breaker ist, erschließt sich mir nicht, warum du das Game überhaupt erworben hast. Deinen Posts entnehme ich, dass du in erster Linie deshalb sauer bist, weil du keinen geeigneten Co-Op-Partner findest - der Durchgang mit deiner Schwester war ja scheinbar auch nicht gänzlich befriedigend für dich, wenn du dir nicht alles anschauen konntest -, aber letztlich sind Entwickler nicht dazu verpflichtet, solche individuellen Probleme zu lösen. Die Philosophie des Spiels drückt sich ja schon eindeutig im Titel "It Takes Two" aus. Das ist die Strategie des Spiels und eine Beschwerde über einen fehlenden Single-Player-Modus des Spiels habe ich abseits von deinem Kommentar auch noch nirgendwo gelesen.

  • @Mirage
    Danke für deinen Eindruck zu Ys I. :) Ich habe Ys 1 + 2 auch schon länger auf meiner Vita, aber bisher noch nicht gespielt. Nachdem ich mit dem Gameplay von Ys Origin schon nicht so ganz warm wurde, habe ich den Start von Ys I + 2 immer wieder verschoben. So wie du das Kampfsystem schilderst, werde ich wohl auch keinen grossen Gefallen daran finden, aber zum Glück gibt's ja den Easy-Mode.^^ Die Story würde mich nämlich schon interessieren. :)

  • Zweiter Run zu Final Fantasy I erfolgreich beendet :thumbup:


    Heute zum zweiten Mal das legendäre Final Fantasy I durchgespielt. Das erste Mal war im Jahr 2007 auf der PS One wenn ich mich recht entsinne. :)
    Einen weiteres Mal musste her auf der PS Vita die PSP Variante. War eine lange und unerschöpfliche Reise, habe vor einem Jahr diese epische Reise angetreten und am Ende war die Gruppe auf Level 57 als sie Chaos gegenüberstanden und bezwangen.
    Habe wirklich vergessen was für ein Meisterwerk seines Fachs FF1 ist. Wahrlich ein unübertroffene Arbeit von Sakaguchi San.

  • @Mirage
    Danke für deinen Eindruck zu Ys I. :) Ich habe Ys 1 + 2 auch schon länger auf meiner Vita, aber bisher noch nicht gespielt. Nachdem ich mit dem Gameplay von Ys Origin schon nicht so ganz warm wurde, habe ich den Start von Ys I + 2 immer wieder verschoben. So wie du das Kampfsystem schilderst, werde ich wohl auch keinen grossen Gefallen daran finden, aber zum Glück gibt's ja den Easy-Mode.^^ Die Story würde mich nämlich schon interessieren. :)


    Dann bin ich mal gespannt, wie dir das Spiel gefällt :) Der Easy-Mode war für mich auch wirklich ein Segen, denn das Spiel insgesamt lohnt sich schon, finde ich. Es ist auch ein nettes Game für zwischendurch mit seinen 5-6 Stunden Spielzeit.
    Ys Origin steht bei mir auch noch aus, das hab ich hier auch schon für die Switch stehen. Ich bin mal gespannt, wie mir das gefallen wird. Beim 6ten Teil hatte ich auch ein paar Probleme mit der Steuerung (hier aber eher Präzisionsprobleme bei einigen Schlägen), während Lacrimosa of Dana sich wirklich sehr schön gespielt hat.

  • (Wem das Bumping-System nicht gefallen hat, dann sollte man auch nicht Ys IV: Mask of the Sun probieren. Das ist die Evolution vom Gameplay aus Ys I & II. Da fühlt sich das Bumping-System mittlerweile wie ein Shmup Game an, aber ich will den Thread nicht derailen und ich will mich eher theatralisch/schauspielerisch kindisch jetzt benehmen, da ich müde bin, deswegen:)



    Willkommen in meinen Garten des Wahnsinns!


    Diesmal mit ...iru (auf deutsch: ... SIE SIND DA)


    (Den Packshot von oben nach unten lesen)



    Vorwort:


    Dieses Review wird deutlich kürzer sein. Ich habe mich immer noch nicht so ganz erholt von meiner Erfahrung mit Jesus II, aber bevor ich gegen meinen Willen nach Westafrika reisen muss, wollte ich noch ein Horrorgame genießen. Zu Zeiten von PS1 hatte Sony einen großen sinnlichen Hass auf 2D entwickelt. Laut Berichten von Agetec, NIS, Atlus und Capcom waren 2D Games nur erlaubt, wenn man diese in Form einer Compilation veröffentlicht, weswegen Microsoft zuerst Visual Novel Release bekommen hat und diese dann erst Jahre später dann auf Sonys Konsolen geportet wurden, sogar jene aus ehemaligen Ghibli-Mitarbeitern dessen Name ich nicht erwähnen werde, da es niemand interessieren würde. Da aber Nintendo mit damaliger High-Endgrafik beschäftigt war (N64, Game Cube) und Xbox eine Konsolle hatte mit einem riesigen grünen X, was theoretisch für Abbruch steht, hatten es die kleinen Unternehmen schwer, weswegen man mit limitierten Budget sich auf der PSX befinden musste.


    Durch die Reglementierung war man teilweise gezwungen 3D Games zu machen, weswegen die PSX eine große Zahl an 3D Games hatte, die nie das Land hinter der Sonne verlassen haben. Diese Games hatten große Ambitionen, daduch ist "Germs" entschaden, was das erste Open World Sandbox Game war. Die PS1 3D Biblithek hat nie den impressionistischen Stil der Sega Saturn erreicht, dennoch hat es in vielen anderen Bereichen gestrahlt und eins der Genren, die sich etablieren konnten, waren Horror Games, denn zu dieser Kategorie zählt das Game ...iru



    Kapitel 1: Die Leute dahinter


    Das Produkt wurde von den frühen Mitgliedern der Anfangszeit des Unternehmens Banpresto entwickelt als man noch SEGA als Arbeitgeber hatte und man mit Arcade Games ausgeholfen hat. Lange hat sich das Unternehmen nicht bewährt und das ist sogar der einzige Horrotitel im Portfolio.


    Der Publisher ist TAKARA. Diesen Publisher müsste jeder in diesen Forum indirekt kennen. TAKARA hatte ein Deal und paar Fusionen hinter sich und waren verantwortlich für die Existenz der Transformer Spielfiguren, aber auch Dinge wie Beyblade. In den 90'ger und 2000'er war es nicht unüblich eine Gaming Software Division zu haben. Es gibt auch Kameraunternehmen die Visual Novels entwickelt haben, aber Visual Novels Fans nicht wirklich interessieren würden, da es nicht den klassischen Statuten einer heutigen VN folgt.


    Im Endeffekt tue ich mich jetzt schwer zusammenzureimen wie ein Arcade-Entwickler und ein Spielzeugunternehmen zusammen auf die Idee gekommen sind ein Horror-Titel zu kreieren, aber so ist es halt. Für mich hat es auch nie Sinn gemacht auf Twitter rechtsradikale Anime-Fans zu sehen, da diese Politiker als erstes Anime verbieten würden, wenn man die Chance hätte, aufgrund der christlichen Betrachtungsweise, aber so ist die Welt.


    Kapitel 2: The Game


    Der Hauptcharakter namens Inaba und paar Klassenkameraden müssen länger in der Schule verweilen und haben die Pflicht das Kulturfestival aufzubereiten, welches am Folgetag stattfinden wird, was dem Hauptcharakter nicht bewusst ist, ist das was Schändliches passieren wird...


    Im großen Sätzen zusammengefasst ist das Game kein klassisches Surival Horror Games, wo es einen hässlichen Stalker mit dubiosen Hobby gibt der das beliebte Mädchen der Schule verfolgt, sondern eher ein narratives Adventure mit situationsbedingter Entscheidung. Das Game schreitet voran, wenn man Gegenstände anwendet, oder man mit Charakteren redet. Gelegentlich verfolgen einen auch Monster, aber ist nicht wirklich eine Thematik, die man als Main Feature bezeichne kann. Das einzige Game, womit man es ansatzweise vergleichen könnte, wäre Clocktower, aber selbst das kann zu Missverständnisse führen. Anders als die großen Survival Horrorgames findet dieses Produkt in First Person statt. Mit den Richtungstasten bewegt man sich und mit den Aktionstasten kann man sein Menü anschauen, oder Leute anquatschen. Was ich an der Tastenbelegung interessant empfand, waren die Schultertasten, da man damit seitlich gehen kann, oder nach oben, oder unten sehen kann. Das ist jetzt nichts Besonderes, aber es fühlte sich wirlich intuitiv an mit L2 & R2 diese Dinge zu steuern.


    Selbst das Game beginnt etwas ungewöhnlich. Man hat sein klassisches Intro mit dem highgepitchten Schrei für das sadistische "Male Gaze", aber es verratet nicht das Geheimnis. Das Intro setzt das Mysterium frei und man fragt sich genau, was ungefähr eigentlich los sein soll. Je nach Effiezienz ist das Game 2 bis 7 Stunden kurz und das erste Viertel fühlt sich eher wie ein Slice of Life Drama an, was man aus diversen Serien kennt. Diese Momente dienen perfekt dazu die Charaktere natürlich zu inkludieren und kennenzulernen. Man geht immer von Raum zu Raum und sieht wie die Leute sich benehmen, oder gar miteinander agieren. Man fühlt sich als ein Teil eines Ganzen und hat nicht das JRPG-Problem eines MC(ich)-zentrischen Weltbildes, sondern es respektiert die physikalischen Gesetze des heliozentrischen Weltbildes. Kopernikus und Galileo Galilei wären stolz, aber diese haben auch nur die Anerkennung erhalten, weil die 10 Leute davor arm waren und nicht genug Geld hatten um deren Standpunkit empirisch äußern zu können, weswegen die Ergebnisse von den zwei Leuten jetzt nicht so berauschen sind, aber wen interessiert das auch. Es geht um ein Horrorgame!


    Jedenfalls dient der Anfang dazu das Game in einer interessanten Ausgangslage zu bringen. Ähnlich wie diese Mysterienhorrorfilme, wo man sich fragt, wann der "Horror" endlich beginnt. In dieserlei Hinsicht hat man qualitative Arbeit geleistet. Das Game sticht in einer Weise besonders aus in Relation zu den Genrevertretern und zwar orientiert es sich an das Cthulhu-Mythos. Das ist sehr unüblich zu der Zeit und Kreaturen wie Shoggoth haben einen Aufritt. Wer große Fans vom Rassisten mit dem "Emo"haftesten namen hat (H.P. Lovecraft), der wird seine Freude damit haben. Wie erwähnt ist das Game nicht besonders lang. Man kann es innerhalb von wenigen Stunden fertig kriegen. Was ich allerdings empfehlen würde, ist es die Karte im Handbuch auszudrucken, oder bei sich zu haben, da der Ort des Geschehens eine Schule ist und man sich leicht verirren kann, da die Wände gleich aussehen. Die Soundkulisse und der OST selbst ist beeindruckend. Ich mag es nicht, wenn man mit Silent Hill 1Vergleichen kommt, aber es gab mir eine Stimmung, wo man sich etwas unwohl findet und das Gefühl hatte ich zuvor nur bei 2 Games und eins davon ist Silent Hill 1.


    Mein Hauptproblem mit Horrorgames ist oft, dass es abseits vom Ende so gut wie kaum Abwechslung gibt, aber in diesen Game gibt es zwei Routes in der Mitte des Games und diese hängt von Entscheidungen ab, die man früh im Game trifft, weswegen es einen erneuten Wiederspielwert hat. Das Game hat 3 Enden, theoretisch 4 mit einer Variation beim Bad End, wenn man eine andere Route macht, weswegen es auch da ein klassisches Wiederspielwert gibt.


    Ein Problem, wo einige draufstoßen könnten, wäre die Orientierungslosigkeit. Wenn man in den Gedanken kurz weg war, dann kann es passieren, dass man keine Ahnung hat, wo man hingehen soll, weswegen es für gewisse Leute, die sich auf die heutige "User Experience" gewöhnt haben, nämlich Marker mit Wegzeigung, sich frustrieren werden. Was ich interessant fand, war, dass es eine "Tank"-Steuerung hatte, obwohl das Game in First Person war. Ich fand das toll. Es gibt Momente wie in Clocktower, wo man verfolgt wird und man binnen weniger Sekunden sich ein Versteck finden muss, wo man sonst ein Game Over bekommen kann. Man kann zwar unbegrenzt speichern, aber die Speicherorte sind an fixierten Punkten, weswegen man beim Tod einige Strecken des Games wiederholen muss. Die Handlung hat einen netten Twist und mich würde es nicht wundern, wenn man es als Junji Ito Episode betrachten würde. Ich werde nichts spoilern, aber das Game hat einen unüblichen Epilog, den ich jetzt nicht erwarten würde und dabei rede ich sogar vom wahren Ende.


    Kapitel 3: What's the point?


    Etwas was ich leider selten sehe in Games, oder bei Publikationen ist das Entdecken, also im Sinne von "Was war wohl die Intention des Entwicklers?"


    Man möchte das Game als wichtiges literarisches Medium ansehen, aber viele Reviews gehen eigentlich darauf überhaupt nicht ein, oder man muss die Erklärung vorgefüttert bekommen. Ich würde jeden empfehlen die Produkte zu kontextualisieren. In diesen Game hatte ich oft das Gefühl, dass man die japanische Gesellschaft kritisiert. Die Reihenfolge der Tode sagt etwas indirekt aus und das gewisse Leute als niederes Angesehen werden, wenn man nicht der Norm entspricht. Das Leute mit inneren Dämonen geplagt sind, aber nicht zu Psychologen gehen können, da es gewisse Länder gibt, wo sowas in einer Akte vermerkt ist und potenzielle Arbeitgeber sogar hineinschauen können, was durchaus Probleme kreieren kann. Das der Hauptcharakter "Inaba" heißt, ist auch kein Zufall in meinen Augen, aber ich kann nicht genau ins Detail gehen, da es sonst ein böser Spoiler wäre.


    Kapitel 4: Wo ist Mirai?


    Weder die Entwickler noch die Publisher exisiteren in jener Form zum Release. Takara macht weiterhin Spielzeug und Soft Machine hat es nach 12 Jahren der Gründung nicht mehr gegeben. Grundsätzlich würde ich jeden das Game empfehlen, allerdings kann ich es nicht, da das Game nur in Japan erschienen ist. Viele Elemente im Game wären zu sperrig für die moderne Gaminggeneration. Ich kann mir vorstellen, dass man es als Tür-Simulator bezeichnen würde, da man hier echt viele Türen öffnet. Mit einer Laufzeit von 3 bis 7 Stunden kann man es an einem Wochenende fertig kriegen und wer gerne diese 2000'er Horrorfilme mag, wo das Pacing langsam aber interessant verbleibt, den kann man das empfehlen. Jedoch ich erneut betonen möchte, dass man hier orientierungslos sein kann, weil viele Dinge kryptisch sind und es passieren kann, dass man nicht weiß, wohin man gehen soll. Mir hat das Game gefallen und hätte gerne ein Sequel gesehen, wo man die Erfahrung als Ausgangslage betrachten kann für das nächste Produkt der Reihe, aber daraus wird es nichts. Jedenfalls kann ich nur hoffen, dass Japan vermehrt Horrorgames macht, denn das ist eins meiner Lieblingsgenren, wo ich aber die Vergangenheitsform nehmen sollte, denn diese Genre ist mittlerweile ausgestorben und viele Reihen existieren auch nicht mehr.

  • @Jack Frost
    Interessante Review!
    Wenn du jap. Horror magst und den VN nicht abgeneigt bist, könnte ich dir die Spirit Hunter Serie empfehlen.
    Der erste Teil war Death Mark von 2017, der zweite NG (wird häufig auch als Spirit Hunter NG bezeichnet, da nur NG für Suchfunktionen zu kurz) erschien 2018. Beide haben es in den Westen geschafft. An einem Nachfolger wird derzeit gearbeitet (bisheriger Titel Shinigami: Shibito Magire)
    Sie sind auch eher z.T. gemächlich entwickelnd und ruhig, haben aber ihre schönen, atmosphärische Momente. Der erste Teil hatte Szenen, die etwas in Richtung ecci gingen, aber meines Wissens nach nicht bei uns zensiert wurden.

    Yuriko-toki.png

    ~Make of thyselves that which ye desire. Be it a Lord. Be it a God. But should ye fail to become aught at all, ye will be forsaken. Amounting only to sacrifices.~

  • @Jack Frost
    Interessante Review!
    Wenn du jap. Horror magst und den VN nicht abgeneigt bist, könnte ich dir die Spirit Hunter Serie empfehlen.
    Der erste Teil war Death Mark von 2017, der zweite NG (wird häufig auch als Spirit Hunter NG bezeichnet, da nur NG für Suchfunktionen zu kurz) erschien 2018. Beide haben es in den Westen geschafft. An einem Nachfolger wird derzeit gearbeitet (bisheriger Titel Shinigami: Shibito Magire)
    Sie sind auch eher z.T. gemächlich entwickelnd und ruhig, haben aber ihre schönen, atmosphärische Momente. Der erste Teil hatte Szenen, die etwas in Richtung ecci gingen, aber meines Wissens nach nicht bei uns zensiert wurden.

    Vielen Dank für die Empfehlung. :) Leider kenne ich die Games bereits schon. Ich fand die Games in der Spirit Hunter Reihe genial, vor allem die Nutzung der Charaktere samt dem Hintergrund. Ich liebe das japanische Packshot von Death Mark. Die Dame im Hochzeitskleid sowie Urashima fand ich sehr gelungen. Ich würde mir nur wünschen, dass es weltweit mehr Anklang finden würde. Da ist Potenzial für viel mehr.


    Nichtsdestotrotz möchte ich mich revanchieren und möchte zwei Games empfehlen als Ausgleich.



    Das erste Game ist eine Horror Visual Novel namens Kuon no Kizuna. Ich kann nur die Dreamcast-Version empfehlen. In den 2000'er neigte man bei Ports teilweise ganze Story-Arcs zu umschreiben, weswegen ich nicht für die andere Versionen bürgen kann.


    Die zweite Empfehlung wäre Majotachi no Nemuri. Das ist eine Visual Novel für die SNES. Ein Mysterium im Ländle. :)


    Beide Empfehlungen haben wahnsinnig tolles Artdesign und Liebe zum Detail. Näher kann ich nicht es beschreiben, da die Handlung alles ist in einer VN.



  • Raji (gespielt auf XSS)


    Ich schreibe ja nicht mehr zu jedem Spiel, welches ich durchgespielt habe, ein kleines Fazit. Raji ist aber wieder eines dieser Spiele, wo die doch recht niedrige Wertung von mir nicht unbedingt die Qualität des Spiels widerspiegelt. Also rein vom ästhetischen, aber auch grafischen Standpunkt würde ich dem Spiel locker 9 Punkte geben. Der ganz große Frustmoment, mit dem ich eigentlich gerechnet hatte, ist dann doch ausgeblieben. Das Spiel ist beim ersten Durchgang rund 4-5 lang und ist eigentlich von ordentlicher Länge. Das Ende der Geschichte fand ich enorm unbefriedigend und sogar etwas frustrierend, da es sehr abrupt ist und mir die Moral der Geschichte, wenn es denn ein Märchen sein soll, nicht ganz klar wird. Das Ende wirkt wirklich leider so, als war da noch irgendwas geplant aber man musste schnell zum Ende kommen, weil dem kleinen Team das Budget ausgegangen ist.


    Nach dem durchspielen landet man wieder im Hauptmenü. Ein New Game Plus gibt es leider nicht. Was insofern nervig ist da man die ganzen langweiligen Tutorials bei einem neuen Durchgang immer wiederholen muss. Auch ein Chapter-Select, womit man anschließend fehlende Trophäen leichter erspielen kann oder man einfach gewisse Abschnitte noch einmal spielen möchte, gibt es nicht. Da ist das Spiel leider absolut nicht zeitgemäß und das hat mich auch schon etwas geärgert.


    Die Performance auf der XSS ist sehr gut, aber auch hier habe ich für die 30 FPS kaum Verständnis. Auf der Switch sehe ich das nicht als Problem, aber wieso das Spiel wirklich auf den neuen Konsolen keinen Performance-Boost hat ist mir ein Rätsel. Die Figur bewegt sich sichtbar träge und das komplette Spiel könnte enorm von 60 FPS profitieren. Und hier sehe ich dann auch im Gameplay noch die größten Probleme. Das Kampfsystem ist nicht wirklich ausgeklügelt und mehr ein Mittel zum Zweck. Auch die Steuerung von Raji selbst ist etwas störrisch und teilweise sehr ungenau. Man springt also, ohne es zu wollen, gerne mal in Abgründen. Passagen wie mit den Seerosen fand ich dann sogar etwas frustrierend.


    Hier steht sich das Spiel gerne selbst im Wege, obwohl es so viel Potential hat. Denn jetzt komme ich auch zu den Sachen, die mir sehr gut gefallen haben und die spielen sich fast überwiegend auf der visuellen Ebene ab. Das Spiel sieht einfach atemberaubend schön aus und dazu hat man halt die exotische indische Kultur und Mythologie, die besonders im Segment Videospiele noch so unverbraucht ist. Die Szenerien sind malerisch und der orientalische Soundtrack erfüllt seinen Zweck extrem gut. Alle Abschnitte im Spiel sind einzigartig und bieten immer etwas eigenständiges. Die Story selbst wird mit in diesem Puppentheater-Stil ebenfalls schön erzählt. Die kleinen Rätseleinlagen haben mir auch gefallen, überfordern nicht und sind immer passend gewählt und tragen etwas zur Geschichte bei.


    Und hier freue ich mich schon auf das kostenlose Enhanced Edition Update was neue Spielmodi, überarbeitetes Gameplay sowie eine komplette Vertonung in Hindi bieten wird. Auf letzteres freue ich mich ungemein, da ich bereits bei Blasphemous von einem nachträglichem Update Gebrauch gemacht habe und das Spiel mit der spanischen Sprachausgabe durchgespielt habe. Die englische Sprachausgabe mit dem Hindi-Akzent funktioniert hier zwar deutlich besser als diese fürchterliche englische Sprachausgabe mit französischem Akzent bei A Plague Tale, aber Raji ist bei dem starken Fokus auf die indische Göttermythologie wie gemacht dafür, es authentisch im O-Ton zu spielen.


    Sollte das Spiel bis dahin noch im Game Pass sein, würde ich gerne die Enhanced Edition nochmal komplett durchspielen um auch zu schauen, ob man vielleicht einige meiner Kritikpunkte behoben hat. So reicht es aktuell leider nur für 6,5/10 Punkte. Ich sehe hier aber dennoch einiges an Potential was die Entwickler angeht, die hier besonders eben auf der visuellen Ebene enorm überzeugen.

    "Got weak and old

    Another goddamn year

    I got no new attitude

    For this fucking new year"



    Zuletzt durchgespielt:



    Balatro 9,5/10

    Final Fantasy VII Remake: Episode INTERmission 8/10

    Contra: Operation Galuga 7,5/10

  • So, ich will meine Liste auch endlich mal weiter schreiben, die sieht immer noch so riesig aus und wird immer grösser xD
    Um die Liste zumindest optisch zu kürzen nehme ich mir jetzt all die raus bei denen ich eigentlich eh nur recht wenig zu sagen habe, das sollte dann schneller gehen, vielleicht.


    Cant Drive This

    Cant Drive this war eines dieser Spiele die wir unter Freunden in einem Stream gesehen haben und direkt hyped waren. Die Prämisse ist einfach unglaublich spassig. Man spielt das Spiel zu zweit im Team. Der eine muss konstant eine Piste bauen, mit zufälligen Teilen, er muss sich also daran anpassen und es beim bauen dem Fahrer so einfach wie möglich machen.

    Der zweite Spieler fährt den Wagen und muss die Strecke weiterfahren, hierbei gibt es halt auch Hindernisse, Boosts in beide Richtungen und mehr, die der Builder halt auch mit einbauen muss, das sorgt schon für echt witzige Momente. Dabei muss er auch achten das er nie stehen bleibt. Wenn man mit dem Wagen einige Sekunden stehen bleibt ist die Runde vorbei.
    und genau hier kommt leider das Hauptproblem des Spiels. Man fährt an sich konstant so langsam das man nicht explodiert, aber man kann aber auch nie wirklich aufs Gaspedal drücken weil man dem Builder Zeit geben muss die Strecke weiter zu bauen. Auf einem hohen Level sieht das vielleicht anders aus, bei Casualplayer ist das aber recht knifflig, weswegen mir das bauen auch mehr Spass gemacht hat.
    Ein weiteres Manko, was uns im Trailer leider nicht auffiel, die Modi sind dann doch sehr eintönig. Wir dachten es wären unterschiedliche Level die man spielt. Aber der Hauptmodus ist prinzipiell immer das gleiche, der Anreiz immer wieder zu spielen kommt nur dadurch zustande das man den eigenen Rekord knacken will. Es gibt noch einen Modus wo man auf dieser Map Kram sammeln muss, aber auch der spielt sich irgendwie ähnlich. Außerdem kann man 2vs2 spielen, wo man aber auch quasi nur schneller sein muss als die anderen, spielerisch gibt es da keinen Kniff.


    Es ist einfach zu wenig, weswegen ich das spiel keinem für den Vollpreis empfehlen würde. Es ist aber zu zweit im Couch Coop schon echt witzig, hätte aber auch ein Minispiel in einem Spiel wie It takes Two vorkommen können. Irgendwie schade, die Basis des Spiels ist super.

    68/100


    Neoverse

    Jaja ich weiss. Sieht optisch schon mal sehr eh ...speziell aus. ^^
    Da es sich hierbei um ein Deckbuilding Roguelike handelt blieb mir aber einfach nichts anderes übrig als das Spiel zu kaufen. hatte es schon länger auf dem Schirm als Fan des Genres, der PS4 Release kam dann aber sehr überraschend. Das Spiel macht vieles richtig. Das Kartenspiel an sich ist simpel aber spassig. Die Charaktere sind unterschiedlich genug und einige der Bosse hatten interessante Mechaniken die dann doch recht knifflig waren. Das Problem ist, obwohl die Decks der Charaktere unterschiedlich sind, so gibt es nur recht wenige Richtungen in die man das Deck weiterentwickeln kann. Es reicht meist einfach nur gute seltene Karten einzubauen, es ist nicht wirklich nötig strukturiert mitzudenken in welche Richtung man das Deck baut. Genau das ist beim Deckbuilding Genre aber sehr wichtig. Slay the Spire macht es vor. Da fühlte sich jeder Run komplett unterschiedlich an, während ein Neoverse Run mit Charakter X sich immer recht ähnlich spielt.

    Ich hatte meinen ersten Rund direkt geschafft, das Spiel ist vergleichsweise leicht, das wurde auch von Anfang an von Fans kritisiert, weswegen der True Ending Boss der mit einem Update kam dann aber so richtig knallt. Das Problem hierbei ist der Difficulty Spike der so unerwartet kommt. ^^
    Ein Deck mit dem man durch das Hauptspiel rutscht kann im Zusatzdungeon dann überhaupt nicht funktionieren. Gefiel mir dann auch sehr gut und hat mich motiviert.

    Optisch sieht das Spiel ganz nett aus, auch wenn es bei dem Genre meiner Meinung nach nicht so wichtig ist, man hätte keine 3D Modelle nötig gehabt. Hier hat man sich halt sehr auf die drei Damen fokussiert. Nunje.

    Soundtrack kann man getrost ausschalten, nichts besonderes, hat mich teilweise eher gestört.

    Deckbuilding Fans die halt echt nach mehr lechzen kann ich es empfehlen, Genreinsteiger würde ich trotz dem hohen Schwierigkeitsgrad eher zu Slay the Spire raten. Oder eventuell Monster Train.


    73/100


    Rez Infinite

    Das Spiel war ja Teil dieses Sony Programms mit den Gratisspielen, mir fällt jetzt der Name nicht mehr ein. Summer Games? Keine Ahnung. ^^

    Auf Empfehlung von Jack Frost habe ich das Spiel dann gespielt, und sogar relativ zügig durchgespielt. Wobei man hier sicherlich noch sehr viel mehr Stunden versenken könnte, mir reichte es alle Level erstmal geschafft zu haben. ^^ Vor allem die neuen Bonuslevel hatten es in sich. Das Spiel ist glaube ich recht bekannt und schon uralt, es erschien damals auf der Dreamcast und es gab danach immer wieder neue Releases und neue Fassungen. Das Spiel ist schon optisch und musikalisch echt etwas besonderes. Unfassbar das es schon so alt ist. Ich behaupte mal das Rez eh einer der Mitbegründer des Musik Railshooter Genres ist. Hatte schon einige gespielt und obwohl Rez mir echt gut gefiel würde ich Neueinsteigern eher Child of Eden empfehlen, wenn man die Möglichkeit hat das zu spielen.

    Ich weiss hier auch nicht so recht was man hier viel schreiben könnte. xD
    Mir gefiel vor allem das Zusammenspiel aus Musik und Gameplay... Aber genau das ist bei dem Genre halt auch normal. Hmmmm, hoffe Jack liest das nicht, der könnte sicher 2 Seiten über dieses Spiel schreiben. Achja das Bossdesign! Das war schon...geil. Es gibt nur sehr wenige Level leider, aber auch das ist irgendwie ein Merkmal des Genres, da es sicherlich knifflig ist das so genau anzupassen.

    Alles sehr schick....Ok ich mach jetzt einfach Schluss bevor ich mich weiter blamiere.

    Wer mag kaufen, Rez Infinite war cool. Hat man wenn man es nur durchspielen will in unter 5 Stunden durch. Und danke wenn sich jemand das hier echt durchgelesen hat, sorry. xD

    80/100


    The Survivalists

    Um welches Genre es hier wohl geht?
    Bei Survivalists spielt man einen Gestrandeten der auf einer Insel ums Überleben kämpft, dies tut man bestenfalls nicht alleine, da das Spiel perfekt darauf ausgelegt ist mit Freunden zu spielen. Hierbei kann auf der Insel auch jeder tun was er will. Survivalists ist von den gleichen Entwicklern die auch Escapists 1 und 2 entwickelt haben, und das merkt man recht schnell. Die Bau und Sammelmechaniken sind sich sehr ähnlich. Hinzu kommt im Grunde die Möglichkeit Basen zu bauen, und recht interessante Dungeons, von denen es aber nicht sehr viele gibt. Wie beim Survivalgenre üblich kann man sich die Arbeiten auch so einteilen wie man möchte. Es muss nicht jeder sammeln, ich hab mich beispielsweise gerne um die Basis gekümmert. Das Bauen machte echt Spass. Man wird ca alle 15 Minuten mal angegriffen, hierbei kann man die Basis auch mit Fallen ausstatten, genau mein Ding. ^^ Das Ziel ist hier auch von Anfang an klar, was mir sehr gut gefiel. Man baut und sammelt nicht ziellos vor sich hin. Man braucht alle Teile die es in den 5 Main Dungeons gibt, samt sehr vielen zusätzlichen Materialien um das Boot zu bauen um die Insel wieder zu verlassen. Die Dungeons kann man auch nicht einfach so betreten, man muss gut vorbereitet sein und erstmal den Schlüssel dafür kaufen. Ganz so schnell geht das also nicht. Wer will kann aber auch stundenlang einfach vor sich hin farmen und bauen. Es gibt keinen Zeitdruck.
    Insgesamt hatten wir mit Survivalists schon ne Menge Spass, so direkt fällt mir auch nicht viel ein was man hier falsch gemacht hat. Das Kampfsystem war leider etwas zu simpel. Man hat halt Waffen mit denen man zuschlägt, und das war es leider schon. Leider machen sich die wenigsten Survivalspiele Mühe das Kampfsystem etwas wuchtiger zu gestalten.
    Achja, noch anzumerken. Man kann das Spiel auch problemlos alleine spielen, dank den ganzen Affen die man befreit. Diese kann man nämlich trainieren, und das hat man gut umgesetzt, obwohl es eine Weile dauert bis man das alles versteht. Aber man kann einen Affen anstellen Holz zu fällen, einen anderen das Holz einzusammeln und in die Kiste zu tun und einen Dritten um das Holz dann zu verarbeiten, die können also quasi alles machen was der Spieler auch kann. Gutes Affenmanagment macht einem das Spiel schon sehr viel leichter.

    Tolles Spiel bei dem ich mir etwas mehr Inhalt gewünscht hätte und ein interessanteres Kampfsystem.


    82/100



    Diese Spiele fehlen noch:


    Currently playing: Horizon Forbidden West/Dreamscaper/Minecraft Dungeons
    Dieses Jahr durchgespielt: 8
    Zuletzt durchgespielt: Ikenwell/ Ziggurat 2/Defenders Quest/Black Book
    Most Wanted: God of War Ragnarök/Hogwarts Legacy/Dragon Age






  • inzwischen haben sich auch hier wieder zwei, drei Titel angesammelt




    Vor kurzem beendet. Viel muss zum Spiel wohl nicht gesagt werden. Jeder, der Adventures mag, wird Baphomets Fluch bereits gespielt oder zumindest davon gehört haben. Aber irgendwie muss ich ja auf meine langen Beiträge kommen.


    Die Geschichte beginnt direkt ohne langes Hin und Her mit einem Paukenschlag. Der Amerikaner George Stobbart verbringt die letzten Tage seines Urlaubs in Paris, als direkt vor ihm in einem Cafe eine Bombe explodiert. Er selbst kommt mit dem Schrecken davon, ein älterer Herr hatte allerdings weniger Glück. Da sich die prompt eintreffende Polizei weder großartig für den Fall noch für die Tatsache, dass George den Attentäter im Kostüm eines Clowns persönlich gesehen hat, interessiert, beginnt er mit seinen eigenen Nachforschungen. Dabei steht ihm die Journalistin Nico zur Seite, die selbst an den Hintergründen interessiert ist, da sie eigentlich vom Opfer zu einem Interview gebeten wurde. Als George schließlich das Versteck des Mörders ausfindig macht und dort eine mittelalterliche Schriftrolle findet, wird klar, dass mehr hinter dem Anschlag steckt, als es den Anschein hat. Und auch die Tempelritter, zu deren lange verschollenen Schätzen besagte Rolle offenbart führt, sind scheinbar nicht so ausgestorben, wie sie es eigentlich seit Jahrhunderten sein sollten....
    Die Handlung beginnt als reines Detektivspiel, in dem es darum geht, der Spur des Killers zu folgen, aber nach dem ersten Viertel und dem Fund der Schriftrolle entwickelt sich die Geschichte nahtlos zu einem Historien-Thriller im Sinne eines DaVinci Codes, wenn auch sechs Jahre früher erschienen. Das Abenteuer ist vergleichsweise ernst, keine Comedy, wie es für Adventures gern verwendet wird, aber alles andere als langweilig, da die Suche nach dem Mörder bzw. das Mysterium um die Templer durchgehend spannend erzählt wird und man immer wissen will, wie es weitergeht.


    Vor allem tragen aber die Charaktere zum Charme des Spiels bei. Niemand ist übertrieben dargestellt, allerdings gibt es genügend Personen mit ganz eigener Persönlichkeit, die im Gedächtnis bleiben, etwa die resolute Lady Piermont im Hotel Ubu, den grantigen Gärtner Lopez, der am liebsten jeden sofort an die Hunde verfüttern würde, oder (und auch nach all den Jahren noch einer meiner Favoriten) der junge Nejo im syrischen Dorf, der ein Meister der Rethorik ist und auch noch den letzten Plunder als historisches Artefakt anzupreisen vermag.


    Auch Protagonist George ist sehr symphatisch und gehört selbst heute noch konsolen- und genreübergreifend zu meinen liebsten Charakteren. Er ist kein übertriebener, strahlender Held, der immer das Richtige tut, sondern einfach nur ein ganz normaler Kerl, der zufällig in die Geschichte hineingeraten ist. Und grad diese Normalität ist eine seiner Stärken. Davon abgesehen verfügt er über einen sehr feinen und dezenten Humor, der vor allem in der zweiten Hälfte zur Geltung kommt. Da kommt schon gern die ein oder andere Spitze gegen andere Charaktere oder sogar den Spieler selbst. Versucht man etwa, auf irgendein waghalsiges Konstukt zu klettern, reagiert er darauf nicht mit dem typischen Standardspruch a la "Das ist zu hoch und nicht sicher genug" oder "Es ist zu gefährlich. Das riskiere ich nicht", sondern liefert gern etwas im Sinne von "Ich habe mir einmal als Kind ein Bein gebrochen. Das muss ich jetzt nicht unbedingt wiederholen". Im weiteren Verlauf der Reihe entwickelt sich Georges Humor übrigens konsequent weiter, bis man dann mit dem vierten Teil leider übers Ziel hinausschießt. Im Engel der Finsternis ist Herrn Stoppelbart nichts mehr heilig und er kommentiert alles äusserst sarkastisch, woraufhin im Sündenfall, dem jünsten Ableger, dem Erbauer sei Dank wieder zurückgerudert wurde und er charakterlich mehr seinen ersten beiden Inkarnationen gleicht.


    Gameplaymässig ist Baphomets Fluch ein Adventure der alten Schule. Man spricht mit Leuten über verschiedene Themen, sammelt neue Informationen und Hinweise, nimmt Items mit, die man später erst benötigt und schaltet nach und nach neue Orte frei. Keine großen Experimente in den 90ern. Etwa die Hälfte des Spiels findet in Paris statt, allerdings geht es auch in einen irischen Pub inklusive Burgruine, ein spanisches Landhaus, ein syrisches Dorf und zum Finale nach England. Interessanterweise wird einem teilweise sogar eine gewisse Offenheit vorgegaukelt. Es gibt eine Übersichtskarte mit verschiedenen Zielen, hat man an einem Ort wie dem Hotel Ubu oder dem Krankenhaus die Handlung beendet, wird das Ziel ausgegraut und kann nicht mehr besucht werden, obwohl immer noch auf der Karte präsent. Andere Plätze dagegen sind dauerhaft verfügbar, auch wenn man sie unter Umständen nicht mehr braucht.


    Das Spiel ist komplett auf Deutsch synchronisiert, Alexander Schottky als George liefert einen exzellenten Job ab und trägt einiges zur Symphatie des Charakters bei, Nico wird von Franziska Pigulla gesprochen, die man damals als Stimme von Scully aus Akte X kannte, heute dann eher von Galileo, wo sie uns regelmässig die zehn gefährlichsten U-Bahnhöfe der Welt vorstellt. Oder ähnlichen Unsinn.
    Auch die restlichen Personen machen eine gute Arbeit, wobei mir allerdings jetzt erst aufgefallen ist, wie wenig Sprecher es gibt. Lady Piermont und Pearl etwa, zwei der wichtigsten NPC-Damen im Spiel, haben die gleiche Sprecherin, wahrscheinlich sogar noch die spanische Gräfin. Es wiederholt sich halt viel, aber so dramatisch ist es auch nicht.


    Für mich selbst hat das Spiel einen besonderen Platz, da es mich damals ziemlich geprägt hat. Ich wurde erst durch die Ankündigung des Nachfolgers auf die Reihe aufmerksam und ein Bekannter hat mir dann aus einer Spielesammlung den Erstling für zehn Gulden verkauft. Müsste also um das Jahr 1997 gewesen sein, und obwohl ich da auch schon 13 war, hatte ich doch noch diese kindliche Begeisterung. Da setzte man sich zwischen Mittagessen und Hausaufgaben eine Stunde am Nachmittag oder am Abend, bevor die Eltern ins Bett gingen, vor den PC und versuchte, in der Geschichte voranzukommen. Sehr gut erinnere ich mich noch an die verschiedenen Sackgassen, an denen man tagelang verzweifelte, und den Adrenalinmoment, wenn George nach irgendeinem Kommando nicht "Das geht so nicht" oder "Das funktioniert so nicht" sagt, sondern plötzlich tatsächlich etwas macht. Das Bodengitter vor dem Pub in Lochmarne etwa oder, ganz schlimm, die Klobürste in Marib. Und genausogut erinnere ich mich an das Installationsmenü mit der geheimnisvollen Musik und dem Fräulein, das vor falschen Grafikeinstellungen warnt, weil diese "schwerwiegende Störungen hervorrufen können" und das dann im Optimalfall die Dateien kopiert. Übrigens gab's dann doch wieder irgendein Problem. Bei Andrastes Informatikhandbuch, keine Ahnung, wie man sowas damals ohne Internet gelöst hat. Das war damals schon eine wunderbare Zeit.


    Im Ganzen ist Baphomets Fluch ein moderner Klassiker und nach wie vor eins der besten Adventures. Eine Empfehlung erübrigt sich aufgrund der hohen Bekanntheit der Reihe an sich, aber wer Adventures mag und tatsächlich noch nicht zugegriffen hat, der sollte sich schleunigst danach umsehen.


    Aaaaaaaber......

  • Ums Verrecken nicht nach dem hier vorliegenden Directors Cut, der absolut fürchterlich und ein Graus ist. Das Original erschien 1996 für den PC und erhielt verschiedene Umsetzungen, darunter sogar eine für den Game Boy Advance. 2009 erschien eine Version für die Wii und man nutze die Gelegenheit für eine grundlegende Überarbeitung, die ein Jahr darauf zurück auf den PC kam.


    Eine durchaus gelungene Neuerung sind die verschiedenen Charakterportrais, die in der neuen Version benutzt werden. Im Original steht der Text am unteren Bildschirmrand und Farben unterscheiden die sprechenden Personen, für den Directors Cut wurden für jeden einzelnen Charakter neue Bilder angefertigt, die beim Gespräch am oberen Rand mit den Dialogen in neutralem Weiss dazwischen erscheinen. Die Idee ist sehr schön, da auf die Art auch der unbedeutendste NPC doch noch gewürdigt wird und man so manchen Charakter jetzt erst so richtig erkennt. Die Portrais selbst sind starr, jedoch gibt es verschiedene Gesichtsausdrücke und vor allem beim Herrn Stoppelbart wechseln diese sehr häufig, teilweise sogar mehrmals in einem Satz, dass der Eindruck von Animation entsteht.
    Perfekt sind die Bilder dann aber doch nicht. Das Design von George ist eindeutig an seine späteren Auftritte angelehnt (die Fönwelle der 90er ist entgültig passé), man erkennt ihn natürlich sofort und ohne Probleme, es wirkt aber, als hätte ein Zeichner nach 20 Jahren, in denen er sich und seinen Stil natürlich gewaltig weiterentwickelt hat, neue Bilder zu seinen Charakteren angefertigt. Dem Alter von jüngeren Charakteren wird dadurch Ausdruck verliehen, dass sie nur die Hälfte eines Portraits einnehmen, wodurch aber die andere Hälfte schlicht und einfach leer ist und der Polizist in Montfaucon sowie die Wache im Krankenhaus haben einen starren und leeren Blick, als hätten sie gerade verbotene Substanzen konsumiert. Trotzdem aber noch die beste Neuerung.


    Sehr interessant klingt in der Theorie das neue Nico-Szenario, das exklusiv für den Directors Cut angefertigt wurde. An verschiedenen Stellen im Spiel übernimmt man die Kontrolle über die Journalistin, die eigene Nachforschungen anstellt und Informationen sammelt. Das hört sich natürlich gut an, wurde aber sehr schlecht umgesetzt.
    Das Spiel beginnt direkt mit dem ersten Nico-Segment, also nichts mit der berühmten "Paris im Herbst..."-Einleitung von George. Nico wird dabei von einem berühmten Politiker zu einem Interview eingeladen, der allerdings umittelbar davor von einem Phantomimen umgebracht wird. Da sie daraufhin Hinweise entdeckt, dass ihr vor Jahren verstorbener Vater mit dem Opfer in Verbindung stand, beginnt sie eigene Untersuchungen.
    Das Problem mit den neuen Inhalten ist, dass sie zu keinem Zeitpunkt so richtig ins Hauptspiel passen. Für einen Kenner des Originals wirkt es recht befremdlich, direkt mit NIco zu beginnen und erst nach gut einer Stunde zum eigentlichen Start des Abenteuers mit George zu wechseln, und auch ein Neuling merkt schnell, dass die beiden Handlungen nicht so richtig harmonieren. Der Eindruck bestätigt sich leider auch recht flott. Zwar bekommen wir in den Nico-Segmenten durchaus einige neue Informationen zu den bisherigen Opfern des Killers, die im Original nur einmal kurz am Rande erwähnt werden und Nicos Nachforschungen führen schließlich auch dazu, dass sie von dem Mann, der kurz darauf im Cafe ermordet wird, um ein Treffen gebeten wird, weshalb sie zu Beginn des Hauptspiels vor Ort ist, sehr schnell wechselt der Fokus aber darauf, die Wahrheit über ihren Vater und seine Beziehung zum korrupten Politiker aufzudecken. Die neuen Inhalte erzählen also eine eigene Geschichte, statt die vorhandene zu erweitern, und es will sich einfach kein rundes Bild ergeben. Es wirkt beinahe so, als hätte man zwei unabhängige Spiele miteinander kombiniert. Gleichzeitig stört es aber auch, dass sich diese neue Geschichte nicht über das komplette Spiel erstreckt, sondern im ersten Drittel durchgeknuspert wird, wodurch auch nicht das Gefühl einer zweiten, parallel laufenden Handlung aufkommt. Nico löst das Mysterium ihres Vaters, während George in Irland ist, danach geht das reguläre Spiel ohne Unterbrechungen weiter und die neuen Inhalte werden nicht mehr erwähnt. Und auch das hinterlässt einen faden Beigeschmack von Belanglosigkeit. Die Erklärung dahinter will nicht richtig zünden. Es macht durchaus Sinn, dass Nico George nichts davon erzählen will, was sie über ihren Vater herausgefunden hat, schließlich kennen sich die beiden zu dem Zeitpunkt erst zwei, drei Tage und die Vergangenheit hat nichts mit dem aktuellen Geheimnis um den Mörder und die Schriftrolle zu tun. Aber gerade die Tatsache, dass Nico sich selbst feierlich schwört, nie mit jemandem über das zu sprechen, was sie herausgefunden hat, um das Andenken ihres Vaters nicht zu schänden, wirkt einfach zu erzwungen, übertrieben und künstlich als Begründung, den Rest des Spiels einfach stehen zu lassen, um die neuen Inhalte nicht mehr ansprechen zu müssen. Und bei aller Liebe, aber die Vergangenheit von Nicos Vater ist jetzt auch nichts, worauf man ungeduldig über 20 Jahre gewartet hat.


    Der größte Fehler in der Überarbeitung des gesamten Spiels sind aber die unzähligen Kürzungen, zu denen es gekommen ist. Es fehlt nichts von der Handlung und auch keine Orte wurden entfernt, aber an allen Ecken und Enden sind Kleinigkeiten verschwunden, die sich summieren und zum Teil nur zu fassungslosen Kopfschütteln führen.
    Etliche Objekte, die keinen praktischen Nutzen fürs Spiel haben und nicht fürs Weiterkommen benötigt werden, wurden deaktiviert und zu einem Teil der Kulisse. Konnte man sie zuvor ansehen und versuchen, seine Items damit zu verwenden, obwohl es keine Bedeutung für die Geschichte hatte, ist das jetzt nicht mehr möglich und sie wurden zu schlichter Dekoration. Das klingt im ersten Moment recht harmlos und bei einem Adventure gilt auch, je weniger Möglichkeiten, desto einfacher und schneller kommt man auf die Lösung, allerdings weiß jeder Liebhaber des Genres, dass es nichts enttäuschenderes gibt, als einen detaillierten Ort zu besuchen, an dem es aber nur ein, zwei Interaktionsmöglichkeiten gibt. Das Bild wirkt dadurch unfassbar leer und lieblos. Vor allem gehen durch diesen Plan aber etliche Zeilen Dialog verloren. Steht beispielsweise irgendwo ein Apfelbaum, trauert niemand einem "Das macht keinen Sinn" hinterher, wenn man eine sinnfreie Kombination probiert. Was anderes ist es natürlich, wenn man ihn betrachtet und George erzählt, wie er als Kind ein Mädchen beeindrucken wollte, indem er auf den höchsten Baum kletterte und am Ende vor der gesamten Schule von der Feuerwehr gerettet weren musste. Ist fürs Spiel ohne Belang, für George als spielbaren Charakter dafür aber umso wichtiger, weil es eben solche Details und Kleinigkeiten sind, die ihm Tiefe geben und die ihn so symphatisch machen. Und viel davon fällt im Directors Cut dann unter den Tisch.
    Überhaupt wurden auch etliche Zeilen Dialog entfernt, was vor allem im Krankenhaus auffällt. Praktisch sämliche, auf Items bezogene Fragen laufen nach dem gleichen Schema ab. "Haben Sie den Mann auf diesem Foto schon einmal gesehen? - Nein, den kenne ich nicht", "Sagt Ihnen der Name Grueber Electonics etwas? - Das habe ich noch nie gehört, tut mir leid", "Wissen Sie, wofür man dieses Werkzeug benutzt? - Nein, ich habe keine Ahnung". Die Gespräche sind unfassbar platt und langweilig, weshalb ich schließlich zum Vergleich die alte Version herangezogen habe, wodurch sich der Verdacht tatsächlich bestätigte. Einer der Patienten wird eigentlich auf das Foto des Mörders sagen, dass er ihm wahrhaftig bekannt vorkommt, dann aber nur erzählen, dass er ihn an seinen Bankberater erinnert, eine ziemlich schmierige und unsymphatische Person.
    Erst beim zweiten Vorzeigen des Bildes kommt der simple Einzeiler, der dann natürlich Sinn macht, aber als direkte Antwort versagt. Anders ausgedrückt wurde praktisch die komplette, erste Gesprächsrunde herausgenommen. Auch ansonten hatte ich mehrfach den Eindruck, dass hier und da komplette Gesprächsthemen fehlen, etwa beim Assistenzarzt, der eigentlich einiges über sich zu erzählen hat, hier aber kaum noch Informationen preis gibt.
    Mit am drastischsten ist das Problem der Kürzungen aber dahingehend, dass bei zwei Gelegenheiten sogar komplette Charaktere betroffen sind. Immer noch im Spital muss George in seiner Arztverkleidung erst zwei lästige Patienten ruhig stellen, bevor er an sein eigentliches Ziel kommt. Keiner von beiden hat besondere Bedeutung fürs Spiel und sie sind auch mit keinen großen Rätseln verbunden. Tatsächlich erinnere ich mich noch gut daran, dass einer von ihnen relativ sinnlos war, da man einfach nur kurz mit ihm spricht und ihn mit etwas a la "Ja, ja. Darum kümmert sich gleich die Schwester" vertröstet....weshalb er im Directors Cut komplett herausgenommen wurde. Ironischerweise ist er immer noch im Krankenzimmer zu sehen und winkt alle paar Sekunden ungeduldig, aber hier ist er nur noch Teil des Hintergrundbildes. Fast noch extremer ist der Fall des Farmers mit den mistverschmierten Stiefeln in Lochmarne, der dort einen riesigen Heuhaufen bewacht, über den George in die Burg kommen könnte. Erst nach den Ereignissen im Pub, nach denen Sean Fitzgerald vom Killer angefahren und entführt wurde (und bis heute weiß übrigens niemand, was anschließend aus ihm geworden ist), erfährt George, dass besagter Bauer Fitzgeralds Onkel ist und appeliert nun an die Blutsbande. Nach einiger Überzeugungsarbeit erkennt dieser den Wert von Familie und macht sich auf den Weg, um seinen Neffen zu suchen, wodurch George über den Heuhaufen in die Burg kann. Kehrt er allerdings in den Pub zurück, findet er dort den gestiefelten Farmer mit einem Bier in der Hand, der auf Nachfragen völlig gelassen erklärt, dass er sich erst stärken muss und der Pub als soziales Zentrum des Ortes eh der beste Platz ist, um seine Nachforschungen zu beginnen. Für die Handlung spielt er allerdings keine Rolle mehr, deshalb fehlt diese Szene in der überarbeiteten Version, wodurch sich allerdings auch der Charakter des Bauers komplett ändert. Im Directors Cut macht er sich schuldbewusst auf die Suche nach seinem Neffen und schämt sich für sein Verhalten, während durch die zusätzliche Szene im Pub im Original klar wird, dass ihm die Sache völlig egal ist und er nur geschauspielert hat, um seine Ruhe zu haben. Und auch der Bauarbeiter in der Nähe des zerbombten Cafes, den man mit einer Zeitung zum Pferderennen lockt, um ihm anschließend den magischen Kanaldeckelöffner zu stehlen, ist später eigentlich wieder vor Ort, taucht hier aber nie wieder auf.
    Von all dem abgesehen gibt es im kompletten Spiel etliche weitere Kürzungen, die den Gesamteindruck trügen und oft keinerlei Sinn haben. Der Besitzer des Club Alamuts etwa ist taubstumm und verständigt sich nur durch undeutliches Genuschel, welches vom einzigen Gast des Clubs, dem Taxifahrer Ultar mehr schlecht als recht übersetzt werden muss. Die Laute fehlen hier aber völlig, was zu einer seltsamen Situation führt, als George die verschollene Klobürste zurückgibt. Der Besitzer grinst breit, verschwindet aus dem Bild und George fragt verwirrt, warum er so angefressen ist. Die Wut, die im Original durch frustiges Geblubber klar wird, fehlt hier, wodurch die ganze Szene keinen Sinn mehr ergibt. Das melancholische Klavierspiel von Lady Piermont im Hotel Ubu fehlt ebenso wie die orientalische Hintergrundmusik mit Gesang im Club Alamut oder die mystische Melodie, wenn es um das Geheimnis der Templer geht. Stattdessen spielt hier gelegentlich der kurze Jingle aus Paris, der halt so gar nicht passt. Reist man in Syrien mit Ultar zum Bulls-Head-Hill, wird die Fahrt eigentlich in einem kurzen Video gezeigt. Im Directors Cut sieht man dagegen nur einen kleinen Ausschnitt vom Wagen, wie durch ein Fernrohr, wodurch 80% des Bildes einfach schwarz bleibt und man den besagten Bullenkopfhügel überhaupt nicht zu Gesicht bekommt. Im Finale beobachten George und Nico den Großmeister der Templer mit dem (original)titelgebenden Schwert von Baphomet und das Bild schwankt mehrfach zu den beiden, die die Ereignisse fassungslos und entsetzt betrachten. In der neuen Version gibt es stattdessen sehr schlecht gemachte Standbilder der beiden, was völlig lächerlich wirkt. Überhaupt fehlen auch ein, zwei Zwischensequenzen, wie etwa Georges Abstieg in den Burghof in Irland und die überdramatisierte Kamerafahrt auf die berüchtigte Ziege.


    Es gibt diese Kürzungen durchgehend von Anfang bis Ende, manche sind zu verschmerzen, andere dagegen sind gewaltige Dämpfer. Vor allem aber gibt es keinerlei Erkärung und Begründung dafür. Freilich wäre der erste Gedanke, dass die Originalversion für die Wii zu groß war und man überall Schnitte vornehmen musste, um das Spiel noch gerade so aufs Medium zu bringen. Die Theorie verläuft allerdings im Sande, wenn man bedenkt, dass es tatsächlich auch, abgesehen von den Nico-Segmenten, neue Inhalte gibt. Absolut nichts, was das Spiel verändert oder an sich der Rede wert wäre, aber man fragt sich halt doch, warum man überall Kleinigkeiten wegnimmt, aber an anderer Stelle z.B. eine neue Großaufnahme von der Hose des Mörders einfügt, die man extra durchsuchen muss, während es im Original reichte, die einmal auf dem Bett liegend anzusehen. Auch von den Abdrücken der Figur im Boden in Irland oder Klausners Leiche in Syrien gibt es neue Detailansichten, für die sogar extra ein paar neue Zeilen Dialog eingesprochen wurden. Der deutschen Version muss man hier übrigens wirklich zugute halten, dass extra für eine Handvoll Sätze Alexander Schottky ins Studio gebeten wurde, allerdings hat sich seine Stimme in 13 Jahren durchaus verändert, wodurch die neuen Bilder leider nur noch deplazierter wirken.


    Eine komplett neue Stimme hat übrigens die Blumenverkäuferin vor Nicos Wohnung bekommen, wahrscheinlich, weil diese sich in den neuen Nico-Segementen kurz zu Wort meldet, ihre alte Sprecherin aber nicht mehr verfügbar war, weshalb sie konsequent auch fürs Hauptspiel neu aufgenommen wurde. Leider unterscheidet sich die neue Sprecherin völlig von der alten und hat nichts mit ihr gemein. Die vorherige Stimme passte mit ihrer verträumten und langsam sprechenden Art, als würde sie in anderen Sphären schweben, übrigens sehr viel besser zur alten Oma mit (angeblich) hellseherischen Fähigkeiten, als die resolute, energisch auftretende neue Stimme.

  • Auch sonst fallen noch einige kleine Patzer im Spiel auf. Normalerweise würden man die kaum wahrnehmen, aber wenn der Frust durch die vielen Kürzungen mit jeder Stunde steigt, bleiben die natürlich im Gedächtnis. Ein, zweimal wird ein Satz mittendrin abgebrochen. Mehrmals werden laut gesprochene Sätze gedanklich dargestellt und umgekehrt. Hin und wieder dreht sich George im Gespräch plötzlich weg und schaut zur Kamera, während die Konversation normal weitergeht. Und an einer Stelle in Spanien werden die Bildebenen nicht anständig wiedergegeben, weshalb die Palmen im Vordergrund furchtbar hässlich aussehen.
    Leider hat man die Videosequenz in Irland, in der Liam Maguire erzählt, wie Fitzgerald angefahren und entführt wird, auch nicht nachbearbeitet. Es handelt sich dabei um das einzige Video im Spiel, in dem es Dialog gibt. Da allerdings keine Untertitel vorhanden sind und Musik sowie Geräusche extrem laut sind, versteht man kaum, was Liam erzählt. Das war schon im ursprünglichen Sspiel ein Problem und hätte man hier optimal beheben können. Gemacht hat man's leider nicht. Und den Fehler, dass Maguire im Video Stiefel trägt, im Spiel selbst aber nicht, hat man dementsprechend auch nicht ausgebessert. Macht aber nichts, Stiefel sind cool.


    Unabhängig von den Portrais, den Nico-Segmenten und den vielen Kürzungen bietet der Directors Cut übrigens noch eine Prozentanzeige für den Fortschritt sowie ein Tagebuch, in dem George mit seinem oft ironischen Humor die Ereignisse des Spiels festhält. Da das Journal beim Nachlesen aber den kompletten Bildschirm ausfüllt, in diesem aber fein säuberlich und mit enormen Abständen in Times New Roman, Schriftgröße 12 geschrieben ist, wirkt es eher befremdlich als nützlich. Ausserdem kann man in der überarbeiteten Version nicht mehr sterben. Will man im Original etwa das Hotel Ubu mit der dort gefundenen Schriftrolle verlassen, wird George von den Kleinganoven Flap und Guido abgefangen und mit einbetonierten Füssen in die Seine geworfen. In der neuen Version weigert er sich intelligenterweise von vornherein, dass Hotel mit dem Dokument zu verlassen. Abschließend gibt es noch einen kurzen, digitalen Comic, der unmittelbar vor dem Spiel stattfindet, auf seinen wenigen Seiten aber kaum Interessantes bieten kann sowie eine neue Szene am Ende des Spiels mit George und Nico auf dem Eifelturm.


    Im Ganzen fand ich den Directors Cut absolut fürchterlich und war heilfroh, als ich ihn durch hatte. Die Portrais der Charaktere sind nett, die Nico-Segmente recht sinnfrei, aber die vielen Kürzungen brechen dem Spiel einfach den Hals und sorgen für unfassbar viel Ärger. Natürlich sage ich das als jemand, der die originale Version kennt und wirklich sehr hohe Stücke auf diese hält. Etliche Probleme werden jemandem, für den der Directors Cut die erste Begegnung mit der Reihe darstellt, kaum auffallen oder deutlich weniger stören. Gelungen ist die Umsetzung aber bei weitem nicht und ich würde jedem enpfehlen, sich nach dem Original umzusehen. Selbiges wird bei GOG (und wahrscheinlich auch bei Steam) übrigens als Bonus mitgeliefert, allerdings nur auf Englisch. Und die Version bekommt eh noch einen Heldenpunkt, weil die Vögel auf dem Banner eiskalt einen Spoiler aus dem Ende des Spiels eingebaut haben. Zwar relativ unbedeutend, aber Spoiler ist Spoiler. Ich übrigens mit dem Bild oben auch, Ätsch!!