Red Dead Redemption 2

  • Ich war ehrlich am überlegen, ob der Thread wirklich noch genug Relevanz besitzt, dass ich hier meine 5 Cent über das Spiel zusteuern kann. Hab mich aber dafür entschieden. Hab in den letzten Tagen meine Freundin schon genug mit meinen Stories zu Red Dead Redemption 2 genervt.


    Ich bin aktuell im ersten des zweiteiligen Epilogs, denke aber, da die Story nach Kapitel 6 ihren Höhepunkt erreicht hat (den Epilog sehe ich dafür aber als Überleitung zum Vorgänger) und ich auch mit großer Wahrscheinlichkeit schon über 50 Stunden ins Spiel gesteckt habe (da die Spielzeit nicht angezeigt wird können es auch locker bereits 15 Stunden mehr sein), kann ich mich langsam einem Fazit nähern.


    Für mich hat Red Dead Redemption 2 einfach neue Maßstäbe in Sachen Storytelling gesetzt. Zum einen zeigt das Spiel, dass man in einer Open World eine beeindruckende Geschichte erzählen kann. Besonders die japanischen Entwickler sollten RDR 2 so lange studieren, bis sie keine Pferde mehr sehen können und schreiend davonlaufen, sobald sie einen Cowboyhut sehen.


    Doch für mich punktet RDR 2 auch im allgemeinen als Referenz, wenn es ums Storytelling geht. In einer Zeit, wo Protagonisten in Videospielen eigentlich nur noch leere Hüllen sind, hat Rockstar mit Arthur Morgan eine Figur geschaffen, an die ich mich für immer erinnern werde. So war es bei John im ersten Teil aber für mich zählen da auch noch andere legendäre Figuren wie Big Boss/Solid Snake oder auch Kratos dazu. Doch bei Arthur verhält es sich noch anders. Zum einen kommt es natürlich drauf an, wie man ihn spielt. Zum anderen ist es aber auch, wie Rockstar diesen Charakter aufbaut. In den ersten 10-15 Stunden hat man da diesen rauen, ja wirklich schon unsympathischen Typen, einen Verbrecher der vor nichts halt macht. Doch am Ende von Kapitel 6 hat man einen Mann vor sich, der weder um Vergebung sucht oder sich in Selbstmitleid flüchtet, aber auf einmal anfängt, sein komplettes Leben zu hinterfragen sowie sein Leben einen Mann zu widmen, der in Wahrheit unsicher, voller Selbstzweifel und komplett Wahnsinnig ist.


    Rockstar verlangt nicht, dass man mit Arthur gegen Ende sympathisiert oder ihm seinen Wandel abkauft, aber ich kann mir selbst nicht vorstellen, dass, wenn man wirklich so viele Stunden in dieses Spiel gesteckt hat, dass das Schicksal dieser Person einem völlig egal sein wird. Für mich ist die Idee, wie man mit Arthur im Verlaufe des Spiels verfährt, eine Fortsetzung von dem, was Kojima in Metal Gear Solid 4 mit Snake getan hat.


    Am Ende beim Showdown saß ich fast durchgehend mit feuchten Händen und glasigen Augen da und habe kaum noch eines meiner Ziele richtig ins Visier nehmen können. Mit den beiden Theme Songs die im Verlaufe von RDR 2 ertönen, hat man es noch einmal geschafft, die Dramaturgie zu erhöhen.


    Spielerisch hats mir auch sehr gut gefallen. Wobei ich nun an dem Punkt jedoch angekommen bin, wo sich einige Events wirklich dann mal recht unschön wiederholen (wobei ich mich bei dem Umfang da nicht groß beschweren will). In Kapitel 6 hätte man ruhig eine ähnliche Schnellreise wie in Teil 1 anbieten können, zu dem Zeitpunkt wird man die Karte eigentlich komplett erkundet haben. RDR 2 ist aber auch noch geplagt von einigen Bugs und Glitches, die die brillant inszenierten Schießereien immer wieder negativ beeinträchtigen. Meine Kritik, dass jeder erhältliche Controller zu wenig Knöpfe für Red Dead Redemption 2 besitzt, die bleibt tatsächlich auch bestehen.


    Fällt aber alles nicht all zu sehr ins Gewicht. Vom Gameplay her kann es aber nicht mit der Inszenierung der Story mithalten, dafür müsste Rockstar noch etwas an Politur auftragen. In der Story gibts natürlich auch noch ein paar Arcs, wo ich mir eine etwas bessere Auflösung gewünscht hätte, aber das ist dann doch zu sehr Spoiler-Territorium.


    Und so schiebt sich Red Dead Redemption 2 doch noch knapp vor God of War in meiner Top 3 2018. Und auch wenns ein hartes Rennen zwischen beiden Red Dead Redemptions ist, ich denke, Teil 2 hat mir noch besser gefallen, einfach auch, weil das Spiel Teil 1 noch einmal aufwertet, relevanter erscheinen lässt und viele Lücken schließt. Wieso Rockstar es also nicht schafft, zumindest ein Remaster anzubieten in über 8 Jahren, ist mir ein Rätsel. Ein digitaler Release würde mich schon reichen. Für PC ist es nie erschienen, weshalb man es sich auch nicht einfach auf Steam schnell besorgen kann. Und meine PlayStation 3 krame ich bei meinem Mangel an HDMI-Plätzen nun auch nicht mehr raus. Wäre cool, wenn Rockstar da was nachlegen würde, ich denke aber, man haut nun den von Mikrotransaktionen verseuchten Multiplayer raus, bringt eine PC Version raus und dann hat sich das. Mit etwas Glück wirds noch Undead Nightmare 2 geben. Allerdings als spezielles Event in Red Dead Online vermutlich :thumbdown:

    “I have this strange feeling that I'm not myself anymore. It's hard to put into words, but I guess it's like I was fast asleep, and someone came, disassembled me, and hurriedly put me back together again. That sort of feeling.”



    Zuletzt durchgespielt:


    Like a Dragon Gaiden 9/10

    Super Mario Bros. Wonder 8,5/10

    Hard Corps: Uprising 7,5/10

  • Danke Dir für den Text!


    Deine Textwand hat mir die Mittagspause versüßt. <3
    Ich hab Red Dead 2 jetzt auch rumfliegen und obwohl es bei mir für Februar fest datiert ist, musste ich einfach kurz mal reinschnuppern.
    107GB Speicher weniger und nach gefühlten 8 Stunden Installation (warum kauf ich überhaupt noch Retail?) konnt ich starten. Und ich liebe den Anfang schon einmal. Ich finde der Wilde Westen im tiefsten Schnee hat schon was magisches. Obwohl es draußen alles andere als kalt und winterlich ist, konnte das Setting mich schon jetzt recht gut in seinen Bann ziehen. Auch für das langsame Pacing bin ich bislang zu haben.
    Ich bin schon fast ein wenig traurig, wenn ich in die Open World entlassen werde. Ein lineares Erlebnis stelle ich mir mit dem Writing auch Bombe vor.


    Aber ich werde erstmal pausieren bis meine Zeit gekommen ist. Wahrscheinlich werde ich dann auch nochmal von vorne starten und den Thread hier notfalls aus der Versenkung ziehen. :thumbup:

  • Keine Sorge, ich sitze auch noch dran. Hab letztens erst Kapitel 2 beendet und bin mit dem ganzen Lager umgezogen. Liegt halt daran, dass ich mich in letzter Zeit auf Birth by Sleep konzentriert und noch Assassins Creed India dazwischengeschoben habe. Und auch jetzt werd ich bis zur zweiten Januarwoche nicht weiterspielen können.


    Fand die Episode mit den deutschen Einwanderern ganz witzig. Wobei von denen keiner den Mund aufmachen musste, da war schon klar, wo die herkommen. Weiß nicht, warum man da jetzt wieder in die Klischeekiste greifen und die Kinder zu Heidi und Geissenpeter machen musste, Herr Strauss kommt ja auch normal rüber. Hat mich durchaus etwas verstimmt.
    Apropos, zur Gang hab ich leider immer noch keinen wirklichen Bezug. Ich wechsle mit jedem zwei, drei Worte, wenn ich im Lager bin, aber grade von den Damen kenne ich abgesehen von Abigail noch keine beim Namen und hab mir erst letztens wieder gedacht "Nanü? Kennen wir uns schon, mein Fräulein, oder sind Sie neu dazugekommen?" Da fehlen mir halt echt noch Missionen, welche dir die Truppe näherbringen.


    Wo wir grade bei Missionen sind, wird es da in Zukunft noch mehr Aufträge geben, die verfallen und dann nicht mehr verfügbar sind? Ich beziehe mich da konkret auf den Diebstahl vom Tankwagen, den die Truppe für den Überfall auf den Zug am Ende von Kapitel 2 brauchte. Hab mir da zuviel Zeit gelassen, weshalb sich John kurzerhand selbst drum gekümmert hat. Ist zwar ganz cool, weil's so realistischer wirkt, passt mir jetzt aber weniger, hoffentlich wirkt sich das nicht auf die 100% aus.


    Leider kommt mir das Spiel an sich immer noch zu leer vor. Hab halt auch keine Lust, mich in jeden Streit am Wegesrand einzumischen oder wegen jedem "Zu Hülf!" vom Pferd zu springen, dass sind halt immer solche 08/15-Events, die keine Relevanz haben. Ein paar mehr Ereignisse mit Handlung im Sinne der Fremden Personen hätten nicht geschadet (wobei auch noch einiges kommen kann). Oder die Orte etwas individueller zu gestalten. Strawberry mag ich vom Design sehr gern, aber einen wirklichen Grund dahin zurückzukehren gibt es auch nicht, weil ich alles auch in den anderen Städten bekomme. Davon abgesehen weiss ich auch nie, ob NPCs einfach nur vor sich hinplappern oder ob die Infos wichtig sind. Ich erinnere mich, dass jemand erwähnt hat, der Bürgermeister von Strawberry hätte Dreck am Stecken. Ich bekomme aber weder einen Marker auf der Karte oder einen Vermerk in den Nebenaufgaben, ich weiss nicht mal, wo in der Stadt der Bürgermeister wohnt, dass hätte man eindeutiger machen können.


    Das gleiche kann ich auch zu etlichen anderen Punkten im Spiel sagen. Die Schatzkarten, die legendären Tiere, Traumfänger, Fossilien und Steinmarkierungen, das wird alles erwähnt und mir wird gezeigt, dass es das gibt, aber ich bekomme keinerlei Hilfe. Man muss es ja nicht so eindeutig wie in Asssassins Creed machen, aber RDR2 steht mir da halt überhaupt nicht zur Seite. Abgesehen von einem Fisch und einem Fuchs hab ich noch gar nichts der erwähnten Dinge gefunden, ich habe den Eindruck, man kann zwei Meter dran vorbeireiten und das Spiel reagiert nicht. Leider wird mir da eine ziemliche Gleichgültigkeit am eigenen Werk vermittelt. Hoffe da immer noch, dass man irgendwann Karten kaufen kann oder durch die Herausforderungen eine Hilfe bekommt. Zu einem Guide im Internet will ich da nicht greifen, trotzdem möchte ich schon irgendwann ein cooles Paar Stiefel aus Krokodilsleder.


    Macht trotzdem alles Spass.

  • Ich bin schon fast ein wenig traurig, wenn ich in die Open World entlassen werde. Ein lineares Erlebnis stelle ich mir mit dem Writing auch Bombe vor.


    Es hätte glaube ich auch als lineares Ereignis wunderbar funktioniert. Da verweise ich nochmal auf das erste Mafia, wo ich damals ähnlich emotional aufgewühlt war wie jetzt bei RDR 2. Und Mafia hatte ja dann doch eine recht eingezäunte Spielwelt. Bei RDR 2 ist aber, und genau das mögen ja einige nicht, der Weg das Ziel. Die Welt dient für mich als Spannungsaufbau zwischen den Missionen. Genau wie bei Yakuza hat man die sehr ernste Main-Story, die dann aber durch die teils haarsträubenden Nebenmissionen immer wieder aufgelockert wird. Und der Humor von Rockstar sitzt bei mir einfach immer. Insgesamt denke ich auch, die Story würde auf einer eher linearen Ebene, wie zum Beispiel beim neuen God of War, funktionieren. Aber die Spielwelt von RDR 2 harmoniert wunderbar mit der Story. Es gibt aber noch ein gesamtes Kapitel, nämlich das fünfte, und da will ich nichts spoilern, aber dies läuft komplett linear ab. Und da sieht man dann auch, wie zügig es gehen kann im Spiel.


    Wo ich zustimmen würde, wäre ein Kompromiss mit der Schnellreise. Ich bin der Meinung, ab Kapitel 6, sobald man wieder in New Hanover ist, hätte man die Schnellreise am Lagerfeuer freischalten sollen. Mit den weiten Wegen hatte ich nie ein Problem, aber Kapitel 6 scheucht dich dann wirklich nochmal von Nord nach Süd nach Osten. Und besonders in der Crunchtime der Story hätte ich mir gewünscht, dass es schneller vorangeht. Aber zweimal wird man halt noch von den Songs begleitet, während man reitet und je nachdem ob man ehrenhaft oder unehrenhaft spielt, bekommt man da noch ein paar sehr schöne Gänsehaut-Momente, während man reitet.



    Leider kommt mir das Spiel an sich immer noch zu leer vor. Hab halt auch keine Lust, mich in jeden Streit am Wegesrand einzumischen oder wegen jedem "Zu Hülf!" vom Pferd zu springen, dass sind halt immer solche 08/15-Events, die keine Relevanz haben. Ein paar mehr Ereignisse mit Handlung im Sinne der Fremden Personen hätten nicht geschadet (wobei auch noch einiges kommen kann). Oder die Orte etwas individueller zu gestalten. Strawberry mag ich vom Design sehr gern, aber einen wirklichen Grund dahin zurückzukehren gibt es auch nicht, weil ich alles auch in den anderen Städten bekomme. Davon abgesehen weiss ich auch nie, ob NPCs einfach nur vor sich hinplappern oder ob die Infos wichtig sind.


    Es gibt, so viel sage ich dir mal ohne zu spoilern, noch eine menge versteckte Events. Wenn du also mal in der Nacht ein brennendes Kreuz in einem Wald siehst, reite drauf zu :D
    Natürlich gibt es einige sehr belanglose NPC-Events, darunter auch Ereignisse, wie du schon angemerkt hast, wo man nicht weiß, ob sich hinter diesem oder jenem NPC nun ein Event versteckt. Aber ehe man sich versieht, gibt es schon wieder eine neue größere Nebenaufgabe, die meistens auch recht attraktive Belohnungen bereithält. Oder auch vermeintlich belanglose Events, die einige Kapitel später dazu führen können, dass du dir aus den Läden kostenlos auf Rechnung des NPC, dem du geholfen hast, etwas mitnehmen kannst. Ich habe zwar den Glitch mit dem Goldbarren missbraucht und bräuchte kein weiteres Geld, aber für mich ist das ein Beweis dafür, wie interaktiv die Welt ist und nichts vergessen wird, was du in der Welt tust.


    Strawberry ist wirklich ein unschönes Beispiel, denn in der Stadt macht man wirklich nicht viel. Der Start des umfangreichen Epilogs schickt dich aber nochmal dort hin. Ansonsten ist und bleibt Saint Denis der Dreh und Angelpunkt im Spiel. So wirklich ins Rollen kommen die Ereignisse eh erst mit Kapitel 3. Rückblickend gibt es aber in Kapitel 2 ein Ereignis, was das Schicksal von Arthur noch prägen wird und am Ende umso relevanter sein wird.


    Man muss wirklich eine menge Geduld mitbringen, auch was die Story angeht die sich langsam entfaltet. Es ist so als würde man "Es war einmal in Amerika" von Sergio Leone schauen.



    Das gleiche kann ich auch zu etlichen anderen Punkten im Spiel sagen. Die Schatzkarten, die legendären Tiere, Traumfänger, Fossilien und Steinmarkierungen, das wird alles erwähnt und mir wird gezeigt, dass es das gibt, aber ich bekomme keinerlei Hilfe.


    Für solche Eskapaden ist mir die Spielwelt einfach zu groß. Die legendären Tiere werden dir, sobald du sie entdeckst, zumindest auf deiner Karte verewigt. Die Traumfänger, Fossilien oder Steinmarkierungen hingegen nicht und das ist für mich Hardcore-Postgame Zeugs. Daran habe ich aber, wie immer, relativ wenig Interesse.


    Platin zu holen ist sowieso keine Option für mich, dafür wurden viel zu viele Trophäen in den Online-Multiplayer gepackt, den ich jedoch komplett ignorieren werde wie ich es schon bei GTA V getan habe. Ist einfach nicht meine Welt.

    “I have this strange feeling that I'm not myself anymore. It's hard to put into words, but I guess it's like I was fast asleep, and someone came, disassembled me, and hurriedly put me back together again. That sort of feeling.”



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  • Genau wie bei Yakuza hat man die sehr ernste Main-Story, die dann aber durch die teils haarsträubenden Nebenmissionen immer wieder aufgelockert wird. Und der Humor von Rockstar sitzt bei mir einfach immer.

    Generell ist das ja die typische Art von Rockstar, die man schon aus GTA kennt. Bereits im ersten RDR gab es den ein oder anderen Spinner, das ist auch wichtig, damit es nicht zu ernst wird.
    Recht gern erinnere ich mich an die Mission, in der Arthur mit einem Kollegen auf ein Bier in den Saloon will und die mit einem kompletten Besäufnis inklusive totalen Filmriss endet. Fand ich grossartig und hat mir wunderbar gefallen, weil sie auch mal eine andere Seite Arthurs gezeigt hat.



    Wo ich zustimmen würde, wäre ein Kompromiss mit der Schnellreise. Ich bin der Meinung, ab Kapitel 6, sobald man wieder in New Hanover ist, hätte man die Schnellreise am Lagerfeuer freischalten sollen. Mit den weiten Wegen hatte ich nie ein Problem,

    Bislang hat mich die Reiterei auch nur in wenigen Fällen gestört, beispielweise bei der Mission mit den Revolverhelden, bei der man für einen wieder hoch ins Schneegebiet muss oder eine Kopfgeldjagd, die mitten auf dem Berg in einer Höhle endete. Das Problem sind dabei dann aber eher die Wege, man kann halt nicht relativ direkt aufs Ziel zureiten, sondern muss über hundert winziger Bergpfäde, auf denen man dem Pferd auch nicht die Sporen geben kann. Ich mags auch nicht, wenn eine Mission mitten im Nirgendwo endet, mein Partner noch sagt "Wir sehen uns im Lager" und mich einfach in der Tundra stehen lässt.
    An sich find ich's aber nicht wirklich lästig, für einen Auftrag lang durch die Gegend zu reiten, es trägt stattdessen eher dazu bei, die Mission wichtiger erscheinen zu lassen, siehe San Andreas, wo du am Ende gern noch über die halbe Karte geschickt wirst. Und an sich mag ich Schnellreisefunktionen nicht wirklich, hab Pokemon Heartgold oder Witcher 3 durchgespielt, ohne ein einziges Mal schnell zu reisen.



    Die legendären Tiere werden dir, sobald du sie entdeckst, zumindest auf deiner Karte verewigt.

    Dazu muss man sie ja erstmal entdecken. Der legendäre Fuchs ist in einer Gegend, durch die ich schon hundertmal geritten bin. Aber erst als ich zehn Meter neben dem Weg entlang bin und ein kleines Wäldchen gestreift habe, da wurde er mir angezeigt. Die Karte, die man zu Beginn bekommt, hilft da halt überhaupt nicht. Die Schatzkarten sind genauso nutzlos und das gleiche Problem hab ich mit Pflanzen. Eine Pflanze wird dir halt nur gemeldet, wenn du direkt draufstehst und zwecks der Zeitlupe hab ich keine Lust, alle zehn Meter ins Adlerauge zu wechseln. Für eine Herausforderung muss ich immer noch eine wilde Beere essen, aber an sich sind die ja unmöglich zu erkennen.

  • Recht gern erinnere ich mich an die Mission, in der Arthur mit einem Kollegen auf ein Bier in den Saloon will und die mit einem kompletten Besäufnis inklusive totalen Filmriss endet.


    Das war Gold :D Eine ähnliche Mission gibt es ja auch in GTA V, allerdings mit halluzinogenen Drogen : D



    Das Problem sind dabei dann aber eher die Wege, man kann halt nicht relativ direkt aufs Ziel zureiten, sondern muss über hundert winziger Bergpfäde, auf denen man dem Pferd auch nicht die Sporen geben kann.


    Einen Großteil der Schuld daran trägt teilweise der eigenwillige Wegweiser mit der roten Linie, der dich durch die gesamte Pampa führt, obwohl man sein Ziel auch etwas schneller erreichen könnte. Ich bin selbst aber zu bequem, um etwas schneller voranzukommen und richte mich fast immer nach dem Wegweiser.




    Dazu muss man sie ja erstmal entdecken.


    Ich habe nun locker, ich glaube knapp 10 legendäre Tiere auf der Karte vermerkt. Allerdings fehlte mir echt die lust, die zu jagen. Also Jagen und Angeln sind wirklich so Geschichten, auf die ich mal gar keinen Bock habe. Ist für mich auch etwas, was sich von Kapitel zu Kapitel und je mehr die Karte aufgedeckt ist, von selbst erledigt. Zumindest die Aufenthaltsorte der legendären Tiere.
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    Eine lange Reise ist für mich nun auch zu Ende. Der Epilog ist an sich etwas, was so manch anderer Entwickler als DLC raushauen würde, der die Story fortsetzt. Hatte schlimmes befürchtet, was das Pacing des Epilogs angeht, aber es geht doch wieder relativ schnell zur Sache. Für mich ein wunderbarer Prolog, der direkt zu Teil 1 führt. Die letzte Mission "American Venom" war allerdings etwas überhastet wie ich fand. Da merkte man schon ein ganz kleines bisschen, dass die Luft nun raus ist und man gerne einpacken und heim gehen möchte. Hätte man etwas pompöser inszenieren können, bin dennoch nicht unzufrieden. Man weiß ja, dass die Story eigentlich weitergeht. Der fade Beigeschmack bleibt halt, dass das erste Spiel im Sumpf der Zeit versinkt, da es einfach keine Neuauflage gibt. Da könnte ich noch lange drüber lamentieren. Natürlich folgte Rockstar bzw. TakeTwo Interactive den Ruf des Geldes und während die meisten Mitarbeiter mit RDR 2 beschäftigt waren, baute man komplett auf GTA V Online die letzten Jahre. Man sorgt aber auch gleichzeitig dafür, dass die eigene Geschichte, die man geschrieben hat, von der Bildfläche verschwindet.


    Ich weiß nicht, wie lange ich noch Zeit im Post-Game verbringen werde. Es ist noch ein relativ großes Gebiet nicht erkundet. Ein paar kleinere Sachen habe ich mir noch vorgenommen. Und natürlich will ich nun auch noch den letzten Rest der Karte aufdecken. Viel mehr wirds dann aber nicht, andere Spiele warten auch noch, habe enorm viel Zeit in RDR 2 gesteckt und auch bei Spielen wie Yakuza hält mich im Post-Game dann nicht mehr so viel.


    Eindeutig ein Spiel, was mir in Erinnerung bleiben wird und ich keine gespielte Stunde bereue.

    “I have this strange feeling that I'm not myself anymore. It's hard to put into words, but I guess it's like I was fast asleep, and someone came, disassembled me, and hurriedly put me back together again. That sort of feeling.”



    Zuletzt durchgespielt:


    Like a Dragon Gaiden 9/10

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  • Ich sitze nach wie vor dran. Wahrscheinlich bin ich der Letzte...
    Hab mich aber die vergangenen Wochen auf Kingdom Hearts 3D und aktuell auf DraQue XI konzentriert, da blieb RDR oft auf der Strecke. Ist jetzt auch wieder zwei, drei Wochen her, dass ich gespielt habe. Es will sich halt nach wie vor keine wirkliche Begeisterung einstellen, weil ich mir immer noch völlig verloren und auf mich gestellt vorkomme. Oft denk ich mir nach einer Sitzung "Was hab ich die letzte Stunde getrieben? Bin ja keinen Schritt weitergekommen". Assassins Creed z.B. hat dieses Problem nicht, selbst wenn ich nur Schatztruhen öffne sehe ich doch in der Übersicht, wie mich jede Kiste den 100% näher bringt, da motivieren mich auch solche Kleinigkeiten.


    Bin gestern etwa zwei Stunden durch die Pampa gestiefelt und hab nach Stinktieren gesucht. Zwei zufällig gefunden, die Qualität war aber määh. Kann mir deshalb einer erklären, wie ich am besten auf die Jagd gehe? Hab mich bisher irgendwo mit guter Aussicht hingestellt und mit dem Fernglas die Gegend abgesucht, aber da könnte ich ja gleich nach der Nadel im Heuhaufen schauen. Leg ich einen Köder einfach aus, stell mich ein paar Meter entfernt hinter einen Busch und warte ab? Hatte da mehrmals den Eindruck, dass überhaupt nichts passiert, trotz Berücksichtigung der Windrichtung. Wirklich aufpassen muss ich dann ja auch nicht, wenn was kommt, hinterlässt das ja eine Fährte, der ich dann folgen kann, oder?


    Nach wie vor noch kein einziges Sammeldingens a la Traumfänger, Dinoknochen oder Felsmarkierungen gefunden. Ganz zu Beginn gab es unter den Eisenbahngleisen bei Valentine eine zerstückelte Leiche mit einem Hinweis auf einen Mörder, davon hab ich auch nichts mehr gesehen. Die Aufträge der Campf-Bewohner verwirren mich auch. Einmal ist Jack zu mir gekommen und wollte einen Fingerhut. Wo zum Tartarus soll ich sowas herbekommen? Bei einer anderen Gelegenheit hab ich in einer verlassenen Waldhütte einen Groschenroman gefunden, woraufhin Arthur sagte "Genau das, was Jack gesucht hat". Wusste nicht mal, dass er mich um sowas gebeten hatte. Versteh auch nicht, warum ich beim Waffenhändler die Einzelteile meines Gewehrs anpassen kann, was dazu führt, dass ein Pixel eine andere Farbe hat, ich aber nirgends eine Karte bekomme, die mir sagt, dass ich einen Meter neben einem Heidekraut stehe, nachdem ich mich die ganze Zeit dumm und dämlich suche....

  • @Fangfried wenn du nach bestimmten Tieren suchst gerade für die Jagdaufgaben hilft dir nur Youtube. Es gibt so viele unterschiedliche Tiere + haben die Tiere teilweise unterschiedliche Spawnbedingungen. Manche sind nur morgens da,Manche nur am Nachmittag...etc.


    Ich hab mich dumm und dämlich nach opossums gesucht. Als ich dann nen spawnort gefunden hab hab ich etwas abseits nen Lager aufgeschlagen und bin schlafen gegangen und zur gleichen Zeit wieder hin wo ich das 1. Tier entdeckt hab. Wenn die qualität schlecht war wieder zurück....usw.


    Was fallen angeht bzw Köder so spielt die Windrichtung und das Versteck durchaus eine Rolle. Gerade bei grösseren Fleischfressern.


    Die Campaufgaben sind in der Tat komplett random. Gezielt gesucht hab ich nach den Sachen nie. Wenn ich mal was bei ner durchsuchung gefunden hab war nice ansonsten egal.


    Die Leiche bei Valentine ist in der Tat eine Nebenaufgabe und ohne Lösungsbuch wirst du nur sehr schwer die anderen Teile finden bzw bin ich in meinem Durchgang selber nur auf 3 gestossen und das nur durch zufall. Aber das ist eben typisch Rockstar das sie viele Easter eggs oder teilweise belanglose Sidequests einbauen wo man durch Zufall drüber stolpert. Man wird nicht mit dem Finger drauf gebracht wie bei gefühlt 90% aller anderen Spiele da draussen.


    Wenn du Pflanzen suchst solltest du deine "Adlersicht" oder wie man das nennt Anmachen. Sammelbare Pflanzen und Sträucher werden dort dann hervorgehoben. Und wenn du eine Pflanze aufsammelst bekommst du durchaus eine Markierung auf der Karte.

    ~Nimm das leben nicht zu ernst du kommst eh nicht lebend raus~

  • Besten Dank. An die Tageszeit hab ich überhaupt nicht gedacht, wobei es in dem Fall wohl egal ist. Hab ein Stinktier sowohl nachts als auch tagsüber gesehen.


    Das Adlerauge ist praktisch die einzige Möglichkeit, auf Pflanzen aufmerksam zu werden, das ist mir klar. Gilt ja auch für Tierspuren. Aber mir ist's echt zu umständlich, alle zwanzig Meter das Ding zu aktivieren, wegen der Zeitlupe nervt das halt nach dem dritten Mal.
    Bei mir gibt es leider keine Markierungen auf der Karte. Weder die Minikarte noch die große. Ist mir halt schleierhaft, warum man nicht das System aus dem Vorgänger beibehalten hat, bei dem Pflanzen nur dann erscheinen, wenn du in ihrer Nähe bist. So kann ich gezielt danach suchen, hab aber auch die Karte nicht permanent mit vollgepflastert.


    Naja, das mit den Easter eggs ist jetzt auch nicht so meins. Da wäre halt eine grobe Markierung besser, damit ich weiss, da ist was. 20 Minuten lang durch die Wildnis zu reiten um ein Event su suchen, das es gar nicht gibt find ich da eher kontraproduktiv.

  • Nachdem die Odyssee im Königreich der Herzen beendet ist, kann ich mich nun endlich Red Dead widmen.
    Und es tut gut nach Yakuza 6 und Kingdom Hearts 3 zur Abwechslung wieder ins westliche Lager zu wechseln. Besonders auf eine Geschichte in diesem Setting habe ich mal wieder Bock.
    Habe auch wie angekündigt nochmal frisch von vorn gestartet und konnte jetzt erstmal aus dem Prolog raus.
    Mich stört das langsame Fortbewegen von Arthur noch überhaupt nicht. Aber ich habe auch erst ne Handvoll Stunden gespielt. Bin gespannt, wie ich am Ende darüber denke.
    Von der Tastenbelegung her bin ich noch dezent überfordert. Ich schiesse noch oftmals unbeabsichtigt um mich her. Müssen die Leute das halt als Warnschuss ansehen.
    Das Schussverhalten funktioniert zwar sehr gut, allerdings habe ich da ein spezielles Problem: Und zwar spiele ich immer mit inventierter Y-Achse. Sprich wenn ich den Stick nach unten bewege, dann soll die Kamera nach oben gehen. Jetzt gibt es allerdings leider keine Einstellung mit der man die Kamera im Zielmodus separat einstellen kann. Sprich wenn ich ballern will, dann muss ich das auch inventiert machen. Kann ich aber nicht. xD
    Was zur Folge hat, dass ich Auto Aiming aktiviert habe, was mir aber das Gefühl gibt, keine Kontrolle über das Gefecht zu haben und mir das Zielen aus der Hand genommen wird.
    Wahrlich ein Dilemma...

  • Phantastisch, es spielt tatsächlich noch jemand ausser mir. Dachte, ich bin der Einzige, der noch dransitzt. Liegt in meinem Fall aber auch an teilweise langen Pausen, manchmal bis zu zwei Wochen, dann konzentriere ich mich auf was anderes.


    Seit einiger Zeit widme ich mich aber wieder RDR2 und kümmere mich darum, Krempel für Klamotten zu sammeln, die ich am Ende eh kaum tragen werde. Da ergaben sich wieder die typischen Situationen:


    Nr. 1: Ich brauche ein Wolfsfell für die coole Lederweste. Ich suche nördlich von Valentine, wobei ich die Gegend nicht wirklich mag und es tauchen auch jedes Mal nach Sonnenuntergang zwei Wölfe auf, allerdings keiner mit drei Sternen. Nach zwei, drei Tagen wird's mir zu blöd und ich suche im Big Valley weiter, weil grösser. Dort kommt auch ein Rudel von fünf Wölfen, allerdings wieder keiner mit guter Qualität. Nachdem ich knapp eine Woche gesucht habe vergeht mir die Lust und ich will zurück nach Strawberry. Was passiert? Keine zwei Schritte weiter höre ich ein Heulen, sehe gut 20 Meter entfernt einen Wolf, drei Sterne, ZACK, erledigt.


    Nr. 2: Für die Beinschützer brauchts ein Bullenfell, laut Pokedex sind die in der Nähe der Städte zu finden. Wo genau die Farm ist, keine Ahnung. Erst als ich später während einer Mission unterwegs bin reite ich plötzlich direkt durch. Ich kehre zurück, finde den Bullen und erlege ihn, warte aber noch extra, ob die Farmer was gehört haben. Keine Reaktion. In dem Moment, als ich dem Tier das Fell abziehe, taucht der Bauer auf, flippt aus und trifft dabei das Fell, das ich jetzt nicht mehr brauchen kann. Also reite ich weiter zur Emerald Ranch und finde dort wieder einen Bullen. Diesmal warte ich extra lang, hole mir das Fell und mache mich schleunigst aus dem Staub. Mission accomplished....oder auch nicht. Beim Trapper verkaufe ich das Ding, will mir daraufhin die Beinschützer holen...die aber nicht freigeschaltet werden. Dann dauerts noch eine Minute bis ich schliesslich merke, dass ich keinen Bullen, sondern einen Ochsen gehäutet habe, der mir überhaupt nichts bringt.
    Also reite ich zurück zur Farm bei Rhodes und finde unterwegs noch ein drei Sterne Wildschwein, welches ich auch für ein Paar Stiefel brauche. Das Wildschwein nehme ich mit, komme zur Ranch, wo plötzlich der Farmer vor mir steht und rumzickt. Ich versuche ihn zu beruhigen, was nicht funktioniert und denke mir "Auch egal", steige ab und ziehe die Waffe, woraufhin mich plötzlich der Wachhund von hinten angreift und totbeisst.
    Arthur kommt ein wieder zu sich und hat plötzlich ein fremdes Pferd neben sich stehen, das Hauptpferd ist immer noch auf der Farm. Ich laufe also zurück, kann das Pferd aber nicht finden und merke irgendwann, dass nur noch der Sattel daliegt. Die haben mir tatsächlich den Gaul erledigt! Weil dieser aber relativ gute Werte hatte bleibt mir also nichts anderes übrig, als den Spielstand zu laden. Knapp anderthalb Stunden verloren, allerdings keinen wirklichen Fortschritt, deshalb egal.
    Ich reite wieder zur Farm, zerlege dort direkt die Bauern, nehme das Bullenfell und suche ein Wildschwein. Fast eine Stunde lang. Endlich finde ich eins, hole mir das Fell und reite zum Trapper, dem ich Schwein und Bullen verkaufe und mir die neuen Stiefel gönne. Woraufhin die Beinschützer plötzlich nicht mehr verfügbar sind. Erst jetzt merke ich, dass das Bullenfell das zweite Material für die Stiefel war!
    Also wieder runter zur Ranch, wieder einen Bullen erledigt, diesmal kümmerts die Farmer überhaupt nicht, und wieder zum Trapper, diesmal der in der Nähe von Strawberry. Und was passiert zehn Meter, nachdem ich die Farm verlassen habe? Arthur gerät in einen Hinterhalt und wird von den Schwarzbrennern angegriffen! Glücklicherweise hat's das Fell diesmal unbeschadet überstanden und ich habe es ohne weitere Zwischenfälle zum Wilderer geschafft, wo ich endlich die Beinschützer bekam, die ich letzten Endes nach fünf Minuten doch wieder ausgetauscht habe.


    So kann man seine Zeit auch verbringen -____-

  • So nachdem ich ein bisschen gewartete habe bis das Spiel billiger wird habe ich es mir jetzt auch zugelegt. Ich bin gerade bei Kapitel 3 angekommen (ca. 20 h Spielzeit) und muss sagen dass ich bis jetzt echt begeistert bin. Hätte ich nicht so erwartet nachdem der 1. Teil, den ich letztes Jahr durchgespielt habe, ein bisschen ernüchtert hat. Sowohl die Charaktere, die Geschichte als auch das Pacing (ich verstehe gar nicht warum das Kritisier wurde, vor allem als jrpg Fan bin ich schlechtes Pacing gewohnt und hier war das überhaupt nicht schlimm) finde ich bis jetzt erstklassig. Vor allem die Open World finde ich fantastisch und bis jetzt mit Witcher 3 die beste die ich Spielen durfte. Hoffentlich kann das Spiel bis zum Schluss dieses Niveau halten.

    Gespielt 2024 Part 1