Die Suche nach dem Glück

  • Es war einmal ein junger Psychiater, der Hector hieß. Er trug eine kleine, intellektuelle Brille und verstand es, den Leuten mit nachdenklicher Miene und echtem Interesse zuzuhören. Hector war ein ziemlich guter Psychiater. Und trotzdem war er mit sich nicht zufrieden. Weil er ganz deutlich sah, dass er die Leute nicht glücklich machen konnte. Kurz entschlossen begibt sich Hector auf eine Weltreise, in der Hoffnung, das Geheimnis des Glücks zu entdecken. Und allen, denen er begegnet, stellt er dieselbe Frage, die bei Männern meist Belustigung, bei Frauen eher Tränen hervorruft: Sind Sie glücklich?
    Warum träumen wir so oft von einem glücklicheren Leben? Liegt das Glück im beruflichen Erfolg oder im privaten? Hängt es von den Umständen ab oder von unserer Sichtweise? Am Ende seiner Abenteuer weiss Hector dreiundzwanzig Antworten – und dass nichts einfacher ist als wahres Glück.


    Das ist das Buch (also eigentlich in meinem Fall Hörbuch), das ich mir gerade zu Gemüte führe und heißt "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück". Es geht um Glück. Und was davon abhängt und was es einem bedeuten kann. In sehr einfachen, fast kindlich naiven Sätzen wird viel Kritik an der Welt gegeben, fast schon versteckt. Aber viel wichtiger ist der Weg zum Glück, den Hector verfolgt und als kleine kindliche Weisheiten an den Leser weitergibt, so dass sie jeder verstehen und auf sein eigenes Leben umschreiben kann.


    Ich bin erst noch am Anfang, allerdings gibt es sehr tolle Ansätze, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Wer das Buch/Hörbuch auch lesen will, der sollte vllt die Wege zum Glück selbst für sich herausfinden.


    Diese kenne ich bisher:




    Hier soll es allerdings nicht um das Buch gehen, sondern um Glück.


    Was bedeutet für euch Glück?



    Reden will ich über den Ansatz aus Lektion 7: Es ist ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel.


    Was denkt ihr dazu? Ist der Weg, das Ziel? Also ist der Weg eigentlich schon das Glück? Am Ende soll Lektion 7 ja aufgelöst werden. Bin gespannt und werde weiter hier berichten.

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  • Glück ist für mich die Zufriedenheit mit sich selbst und seinem Leben. Was zu diesem Zustand gehört, kann und muss also jeder für sich selber entscheiden, denn die Prioritäten, wenn man mit seinem Leben zufrieden sein kann, legt jeder für sich anders.


    Daher passt es auch nicht zu meinem Verständnis, dass Glück nicht das Ziel ist. Wenn ich also unglücklich, traurig oder deprimiert bin, soll ich mir nicht das Ziel setzen, glücklich zu sein? Soll man einfach weiterleben, seinen Weg gehen und glücklich mit dem sein, was man hat? Vielleicht bin ich ja verwöhnt, aber damit möchte ich mich nicht zufriedengeben.


    Das Ganze passt meiner Meinung nach gut zum Ansatz Nr. 3, den kann ich für mich genauso verneinen. Wenn man mit dem Status quo nicht zufrieden und glücklich sein kann, dann muss man doch auf die Zukunft hoffen, dass es dann wieder bergauf geht. Der Autor verurteilt mit diesen Ansätzen doch das Unglücklichsein und geht nicht darauf ein, dass man in bestimmten Situationen einfach nicht mehr an das Glück glauben kann...


    Diese beiden Ansätze wollen sich mir daher nicht so recht erschließen bzw. ich finde es sehr vermessen vom Autor zu sagen, dass man gefälligst in der aktuellen Situation - also auf seinem Weg - glücklich zu sein hat...

    - "Surprised bears usually stop attacking once you are no longer a threat, i. e. dead." -

  • ihc muss ganz ehrlich sagen ich finde dass nr 1 ziemlich weise ist....man muss für sich selbst glücklich sein und nichts an anderen messen...ganz schön gut...


    und ich finde ebenso, zur nr7, dass glück nicht das ziel sein sollte....man arbeitet ja nicht auf die zukunft hin,(siehe auch nr3) sondern versucht allgemein so glücklich wie möglich zu sein...
    ganz schön schwierig das zu definieren...ist eigentlich gar nciht vollkommen möglich denke ich...


    jeder muss einfach den moment genießen, man muss gar nciht versuchen glücklich zu sein, dann klappt es erst gar nciht, insofern ist der weg nciht das ziel....
    man muss einfach alles auf sich zukommen lassen und das beste daraus machen und nicht zu pessimistishc sein....

  • Zitat von Ixion;89535

    Daher passt es auch nicht zu meinem Verständnis, dass Glück nicht das Ziel ist. Wenn ich also unglücklich, traurig oder deprimiert bin, soll ich mir nicht das Ziel setzen, glücklich zu sein? Soll man einfach weiterleben, seinen Weg gehen und glücklich mit dem sein, was man hat? Vielleicht bin ich ja verwöhnt, aber damit möchte ich mich nicht zufriedengeben.


    Das Ganze passt meiner Meinung nach gut zum Ansatz Nr. 3, den kann ich für mich genauso verneinen. Wenn man mit dem Status quo nicht zufrieden und glücklich sein kann, dann muss man doch auf die Zukunft hoffen, dass es dann wieder bergauf geht. Der Autor verurteilt mit diesen Ansätzen doch das Unglücklichsein und geht nicht darauf ein, dass man in bestimmten Situationen einfach nicht mehr an das Glück glauben kann...


    Diese beiden Ansätze wollen sich mir daher nicht so recht erschließen bzw. ich finde es sehr vermessen vom Autor zu sagen, dass man gefälligst in der aktuellen Situation - also auf seinem Weg - glücklich zu sein hat...

    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass die Lektionen Feststellungen sind, die er auf seiner Reise macht und bei weitem keine Apelle. Es stehen immer Geschichten dahinter. Die #7 ist für mich ja auch noch ungelöst, das hatte ein alter chinesischer Mönch zu Hector gesagt. Mal sehen, was dahinter steckt. Aber ich reibe mich ebenso mit dem Punkt, auf Grund derselben Erläuterung, wie Du sie lieferst. Vielleicht ist ja wohl eher einfach gemeint, dass Glück nicht wie ein Pokal ist, der nur punktuell erreichbar ist. Sondern eben vllt im ganzen Leben verteilt liegen kann, eigentlich immer erreichbar, wenn man es schafft die Zugänge zu finden. Naja, ich werd's hoffentlich bald herausfinden.
    Ansonsten schwingt bei #3 und #4 zwar Kritik mit, aber es war eben eine Feststellung, dass viele Menschen Glück mit eben mit einem Ziel definieren, das in der Zukunft liegt.

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  • Glück ist so ein Ding, für den einen ist es Geld, für den anderen ist es der Erfolg. Für wieder jemand anderen ist es etwas, dass Ihn/Sie mit einem Gefühl erfüllt, was wohl Zufriedenheit ist.


    Grob kann man diesen Begriff definitiv nicht in einem Satz oder Absatz verpacken und damit eine allgemeine Definition erschaffen kann.
    Für jeden wird es etwas anderes sein, wird es etwas anderes gewesen sein und wird etwas anderes dazu hinführen. Massig Facetten, die es für jeden Menschen einzeln zu ergründen vermag.
    Stetig im Wandel und sich immer weiter entwickelnt ergibt Glück ein Phänomen, welches vielleicht sogar nur ein Konstrukt des menschlichen Denkens ist, um es zumindest im Ansatz, greifbar zu machen.
    Ein Konstrukt welches immer und immer weiterer Aufschlüsselung bedarf, um dem 'Geheimnis', "Glück", auf die Schliche zu kommen. Sollte dies nicht schneller sein, als unser' Verstand zu erfassen mag. (Was wohl eher der Fall ist.)
    In einem ist man sich, denke ich, einig, dass, Glück, für jeden Menschen etwas anderes bedeutet. Was die Masse, wie das menschliche Hirn eben ist, einen gemeinsamen Konsens finden mag.
    Wie der Punkt, dass unsere Galaxie aus dem 'Nichts' entstanden ist. Doch was war vorher? Woher diese Materie?
    Abgesehen davon, entsteht Glück ja auch nur aus der Person selbst, ob nun durch eigenes Bewirken erzeugt, oder aber durch Fremdeinwirken.
    Eine Medallie die zwei Seiten hat, und sobald man diese wendet wieder eine andere Seite aufweist als zuvor.
    Stetiger Wandel und Veränderung...
    Ein Rätsel, welches vielleicht alle Zeit besteht, oder vielleicht noch nie bestanden hat!?



    ...........................................wer weiss das schon.

    -"Ich weiss, dass ich nichts weiss"- : Sokrates


  • Oh, das Thema des Glücks liegt jedem nahe. Dies scheint wirklich der Hauptzweck des Lebens zu sein. Und wenn ich gefragt werde, ist es ein Ziel oder ein Weg? Ich antworte, das ist mein Weg zum Ziel.

  • Hatten wir im 3. Semester Ethik - ich hatte mal Philo und Literatur studiert.
    Sprachlich tendiert man gerne dazu sowas zu sagen wie: Glück ist, Glück ist nicht, Für den ist Glück, Für die ist Glück aber das... usw.
    Ich will euch das Thema nicht verderben aber falls ihr euch dafür etwas tiefer interessiert kann ich zum Einstieg Aresthoteles empfehlen.
    Auf keinen Fall seine Thesen als Antwort verstehen, aber sprachlich bietet er gute Vorlagen um eigene Gedanken in Bewegung zu bringen.
    Seine Texte findet man auch sehr einfach gut übersetzt, weshalb ich ihn hauptsächlich empfehlen kann.


    Ich persönlich habe mich da allerdings etwas von Adorno inspirieren lassen - nicht was Glück angeht, aber philosophisch handwerklich. Glück hat sich imho verändert und kann für viele in der Moderne einfach die Abwesenheit von Unglück sein. Das ist bisher der Ansatz mit dem ich mich am liebsten beschäftige, da mir die anderen als überholt vorkommen oder wenig nützlich.


    Dass es für jeden etwas anderes sein kann, mag auf einer zwischenmenschlichen Eben akzeptabel sein, stellt sich da aber schon ein wenig dem Sinn der Sprache in den Weg. Ich orientiere mich sonst auch gerne an dem Adjektiv, da man mit dem in der Regel mehr praktische Erfahrungen gesammelt hat.

  • Es ist zwar ein tolleranter Ansatz, und bei Begriffen wie Glück kann man darüber diskuttieren wie man da ansätzen soll, aber an sich haben wir ja die Sprache nicht um undefinierte Begriffe zu haben - das geht ja gegen ihre Natur, ihren Sinn und ihren Ursprung. Wenn ich Montag um 11 Uhr ein telefonisches Bewerbungsgespräch erwarte und mir um 10 Uhr das Telefon in's Wasser fällt dann kann man sich darauf einigen dass man das mit dem Begriff Pech beschreiben kann.
    Bei Glück gibt es eben schon lange Bedarf zur Diskussion da sich das Umfeld für den Begriff stetig ändert - Es muss ja einen Anlass gegeben haben dass man eine Sache, Gefühl, Emotion, Zustand mit diesem Wort beschrieben hat. Die Gegebenheiten des Mensch seins ändern sich stätig, was es schwierig macht eine zeitlose Definition zu finden. Interessant ist aber dass sowas häufig nur bei den positiven Begriffen der Fall ist: z.B. auch Liebe. Sowas wie Pech und Hass lässt sich einfacher beschreiben.
    Es hat gute Gründe weshalb man sich in der Philosophie und Sprach-Philosophie damit auseinander setzt und das ganze mit "Ist für jeden was anderes, jeder hat eine eigene Meinung dazu, kann man nicht eindeutig sagen" geht gegen das Handwerk der Philosophen und ist auch eigentlich für jeden sinnlos. Sich an Medien zu orientieren ist auch nicht ratsam wenn einem ein Thema wichtig ist. Du findest mehr als genügend Literatur, auch von jüngeren Leuten, die sich mit allen möglichen Themen beschäftigen - du darfst nur nicht erwarten dass die Mainstream Medien das für dich kuratieren.


    Interessant ist auf jeden Fall dass es auch das Wort Unglück gibt und darüber lässt sich im deutschen leichter arbeiten - Adorno hat interessante Perspektiven, ich empfehle ihn allerdings auf Englisch da er dort vereinfacht übersetzt wurde und das deutsche auch für Muttersprachler eine Qual zum arbeiten ist. Wir hatten das Thema leider nur ein Semester lang und am Ende waren wir zwar alle schlauer, aber wie so oft gab es keinen ausgeschriebenen Satz der das ganze nun deklariert hätte. Ist übrigens bei der Frage nach dem Sinn der Musik auch so gewesen. Hatte ich leider nur nicht im selben Semester, sonst hätte sich das super gegenseitig befruchten können imho.


    Was du mit den Verlagen beschreibst betrifft nur den Anteil der Philosophen die sich auch an diese Verlage orientieren und das ist definitiv eine absolute Minderheit. Geforscht und gearbeitet wird in dem Bereich meist gefördert und nicht wirtschaftlich.

  • "Allein sitzen, allein ruhen, allein gehen. Indem er sich selbst zähmt, wird er glücklich allein - allein im Wald."


    Ich weiß bis heute nicht ob ich das richtig verstanden habe.



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  • Ist unter anderem aus Ghost in the Shell. Ja so sehe ich das quasi auch. Zeigt auch seit Corona wie viele Leute nicht für sich, oder allein sein können.


    Ich bin es seit Jahren viel und finds gut, brauch nicht 300 Leute um mich, vor allem nicht nach der Arbeit. Mir ist generell auch nie langweilig allein. Denke viel nach, über vieles usw. . Habe auch gerne mal langeweile. Auf Arbei ist so ne Art sehr gut, weil heute stand ich die ersten 2 Stunden nur rum, war mir latte. Andere heulen immer gleich das se nix zu fahren haben. Ich sag aus spaß immer, das ich jetzt seit Corona weiß, wie meine Art zu leben heißt und zwar Quarantäne xD.


    Daher denke ich oft, das dieses Zitat gut zu mir passt. Weiß nur nicht, ob es auch so gemeint ist.



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  • Sehr schöner Thread @Yurikotoki


    Für mich liegt Glück im einfachen und bescheidenen. Einfach gemütlich auf dem Sofa oder eigenen Garten sitzen, und sich daran erfreuen zu sein.



    Irgendwie kommen mir diese Zitate oben aber bekannt vor. Ich schätze mal da diente Hermann Hesse als Vorlage? Könnte schwören, manches davon kenne ich aus Hesses "Über das Glück" oder "Siddhartha". :huh: