Zur Hochkonjunktur der Folter in Hollywood

  • Wer die letzten Wochen und Monaten das Kinoprgramm verfolg hat wird es gemerkt haben, harte Splatterfilme a la Hostel, Saw, The Hills have Eyes und Konsorten werden massenhaft gedreht und anscheinend auch gut angenommen.In Sachen Perversität, Brutalität und Ekel wird alles überschritten, was Zuschauern bislang auf der Leinwand geboten wurde.
    Die Zeiten sind Hart, der Horror ist Härter?

    Wären diese Filme nicht strotzdumm, miserabel ausgeleuchtet und dilettantisch inszeniert könnte ich die Begeisterung ja verstehen, die diese Art Filme hervorrufen,
    aber was dort gezeigt wird geht selbst mir zu weit.
    Anfang der 70er Jahre gab es die erste Welle von Splatterfilmen, Lucio Fulci, Wes Craven, John Carpenter veränderten die Seh-Konventionen, konnten aber noch als Ausdruck des Kollektiven Unbewussten Amerikas verstanden werden, als gesellschaftskritischer Kommentar zu Vietnam, Watergate, der Ermordung der Kennedys und Martin Luther Kings.
    Was uns heute vorgesetzt wird ist nur noch reinster Torture Porn, das Individuum verliert seine Individualität, wird auf seine Leiblichkeit als nackter Fleischklumpen reduziert. Die Folterknechte werden gesellschaftsfähig, bekommen ein Gesicht, die blutgierigen Schlachter müssen sich kaum noch verstecken, ihre Taten werden als barbarische Normalität inszeniert.

    Darf es einen nicht überraschen, dass im Kino die Alpträume auf die Leinwände zurückkehren, in Zeiten von Guantanamo-Lagern, Abu Ghraib-Demütigungen, US-Geheimgefängnissen, Brutalisierung der Truppe, Willkürherrschaft des Okkupationsregimes, dutzendfacher Missachtung der Genfer Konventionen, Kriegsverbrechen und so weiter?

    Nichts gegen einen gut gemachten Splatter oder Horrorfilm, in dem das
    Blut gerne auch in Strömen spritzen darf, nur Filme wie "Hostel" überschreiten imho eine Grenze, sie kommen der Realität schlicht zu nahe, und bieten deshalb nicht mehr die sonst übliche Katharsis zum Ende eine Horrorfilmes, zurück bleibt bei einem emotional gesunden Menschen nur Verstörung, Angst und Ohnmachtsgefühle.

    Was denkt ihr darüber?

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    Glücklich mit basslerNNP

  • Ich denke diese Entwicklung zeigt deutlich, wie abgestumpft und emotionslos die heutige Gesellschaft ist. Bedenkt man, dass früher Filme wie "Bad Boys" mit FSK 16 eingestuft werden und diese Einstufung heute erst für Filme wie "300" gebraucht wird, wird schon ziemlich deutlich, dass auch die Juroren denken, dass man den Menschen heute einfach mehr zumuten kann.

    Aber es wundert mich nicht, bei dem was man heutzutage schon allein in den Nachrichten (auch um 17/18Uhr bereits, wenn auch kleine Kinder noch zusehen können) zu sehen ist. Die Medien reißen sich um die besten Bilder eines Attentats, liegt noch eine Leiche im Bild - super! Guckt vielleicht noch ein Fuß unter der Abdeckplane hervor - hervorragend, das gibt Quoten!

    Aber es ist wie immer - so lange es ein Publikum dafür gibt, dass völlig unreflektiert sich diese Filme reinzieht und dafür an der Kinokasse auch noch teures Geld bezahlt, so lange werden diese Filme auch weiter produziert.

    Auch meiner Meinung gehen diese Filme zu weit, wobei Hostel in meinen Augen bisher die Spitze des Übels darstellt. Die Verachtung, wie hier mit Menschen und menschlichen Überresten umgegangen wurde, war eigentlich kaum noch zu übertreffen. Für den zweiten Teil hat man aber Besserung gelobt und man würde jetzt reifer an das Thema herangehen - soll man auf solche Versprechungen etwas geben und dieser Art von Filmen aufgrund dessen noch eine Chance geben?

    Ich werde es nicht tun, ich habe langsam genug, denn ich merke, wie auch ich immer weiter abstumpfe - so hat mich bei Saw 3 eigentlich kaum eine Szene wirklich geschockt und das fand ich sehr erschreckend...

    - "Surprised bears usually stop attacking once you are no longer a threat, i. e. dead." -

  • Ich sehe das ganze eigentlich nicht so dramatisch.(bin ich wohl schon abgestumpft^^'')

    Es ist imo auch nicht so, das jetzt verstärkt Filme dieser Art gedreht werden, es ist eher so, das sie jetzt vermehrt ins Kino kommen. SAW 3 fand ich von den Filmen der letzten Zeit eigentlich am Heftigesten, mit dem recht intelligenten Thriller der SAW1 mal war hat das leider nicht mehr viel zu tun...
    Hostel kann ich nicht ernst nehmen und ich glaube nicht, das viele den Film als zu realistisch einstufen. Hostel 2 sollte man sich im Kino nicht anschauen, da von dem Film fast garnichts mehr übrig geblieben ist...schade eigentlich, denn er hatte einige ganz interessante Ansätze, wie z.b. auch mal die andere Seite des Folterkellers zu zeigen, nicht nur die Opfer.

    Alle diese Fime sind wohl kaum große Meisterwerke der Filmwelt, aber solche Filme und viele viele, die noch wesentlich schlimmer sind die wir aber fast nie zu Gesicht bekommen, gab es eigentlich schon immer.

  • Zitat

    Es ist imo auch nicht so, das jetzt verstärkt Filme dieser Art gedreht werden, es ist eher so, das sie jetzt vermehrt ins Kino kommen.


    Joar, aber früher wurdeste für das bloße drehen oder "Oh man son Film wäre doch mal toll" schon schief angesehen und eingewiesen.
    Sex sells. But gore sells even more. Wäre der passende Leitsatz für die heutige Generation.
    Nicht nur das Filmbusiness hat sich verändert, der Zuschauer/Kinogänger an sich hat sich verändert. Heutzutage erwartet ein gros der Kinogänger schon eine etwas härtere Gangart. Sogar das frühere non plus Ultra der Gewalt, Splatter wie Romeros Filme und Konsorten sehen im Gegenlicht zum heutigen "Splatter" schon wie die Teletubbies aus.
    ZB. Hostel an sich schon eine interessante Studie, wie Menschen auf Gewalt reagieren und wenn man bedenkt, dass es in Thailand wirklich eine Art Service gibt, bei dem man einen "Urlaub mit morden" buchen kann...ist es noch verstörender wie krank die Menschheit ist, Geld auszugeben um sich naja verstören zu lassen.
    Selbiges zu Verfilmungen von Massenmördern, wie viele Filme gibt es über Ed Gain? Er hat soweit ich weiß einen "geistigen" Film->Texas Kettensägenmassaker und eben ein paar eigene als Titeltragenden Hauptfigur. Oder eben Wayne Gacie, selbes Spiel wie Gain.
    Der Mensch schaut gern in die finsteren Abgründe der eigenen Existenz.

    Wenn man bedenkt, das ich als kleiner Junge schon ne Heidenangst vor recht harmlosen Kindergruselfilmen hatte und wie die heutige Jugend auf richtigen Horror oder eben Splatter reagiert is das schon leicht beängstigend.

    Die Nachrichten tun ihr übriges zur Verrohung - und ja auch die Videospielindustrie leistet ihren Teil dazu. Unabsichtlich, da SPiele wie GTA oder Reseident Evil oder harte Shooter nicht in Kinderhände gehören, aber eben doch genau dort landen, durch ältere Freunde, Geschwister oder eben dumme, uninformierte Eltern die ihre Bälger einfach ruhiger stellen wollen.
    Was dann zu Kommentren führt wie " Boah ey, voll der Headshot. Wie geil!" " Jau zieh ihr eins mit der Kettensäge über, das müsste voll ausreichen!" "Hm schade kein Blut zu sehen, wie öde"
    Solche netten Sprüche hört man in jedem Kaufhaus - meist sogar schon von kleinen 5. oder 6. Klässlern.

    Aber das ist einer der Aspekte, der mit der medialisierung daherkommt. Und Zensur will ich gar nicht ers befürworten.
    Ich wiederhole mich ungern aber: Gewalt verkauft sich gut. Gewalt ist eine der Einnahmequellen der modernen Welt.
    Mir fällt grade der Anfang von 2001 an. Nur haben wir keinen Monolithen.

  • Ich finde es einfach ekelhaft. mehr kann cih nciht sagen. ich weiß nicht warum immer mehr Blut spritzen muss, immer mehr Schreie zu hören sein müssen, immer mehr ränen fließen müssne udn warum es inzwischen so wiet gehen müssn, das gedärme knapp an der Kamera vorbeifliegeen.
    Ich versteh es einfach nicht.
    Anscheinend ist die Menscheit schon so abgehärtet, dass es immer schlimmer werden muss...
    wäääh

    I'm your Disturbia

  • Schon seltsam, dass ausgerechnet unser Metzelmeister solch ein Thema anspricht.;)
    Egal.

    Meiner Meinung nach ist es wirklich zu dieser Entwicklung gekommen. Alles muss härter werden, damit es die heutige Gesellschaft überhaupt noch stört.
    Ich bin das perfekte Beispiel. Bei Hostel hatte ich gelacht, genauso bei Saw 3 und jeden anderen Splattermovie. Mein Gehirn ist in der Hinsicht so kaputt, dass kann man sich schon nicht mehr vorstellen.
    Als sehr alter Gamer hatte ich schon sehr früh härtere Spiele gezockt, da ich meine Brüder einfach damit genervt hatte. Trotzdem bin ich kein Amokläufer geworden. Ich bin auch ein alter GTA-Freak, der nie moralische Bedenken hatte und auch nie haben wird. Man könnte mich als Opfer der heutigen Gesellschaft sehen. Was andere schockiert, dass interessiert mich nicht einmal. Ich bin in der Hinsicht wirklich vollkommen abgestumpft.
    Ich schaue dabei auch nie weg, sondern kommt immer ein Lächeln auf mein Gesicht, wenn in Filmen jemand möglichst brutal stirbt. Ich habe mich hin und wieder auch schon gefragt, ob ich überhaupt noch geistig gesund bin und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich krank bin. Es ist mir also durchaus bewusst, aber es lässt sich auch nicht so leicht ändern, sondern höchstens über einen längeren Zeitraum. Teilweise widere ich mich auch schon an. Ich mache mir da tatsächlich Gedanken zu diesem Thema.
    Ich hätte auch keine Begründung für diese Entwicklung von mir, obwohl ich habe eine, aber die passt hier nicht so ganz hin. Also lasse ich das mal außen vor.

    Ich werfe auch noch schnell das Stichwort "Manhunt" in die Runde. Ich würde es wohl als das brutalste Videospiel überhaupt bewerten. un kommt im Juli auch schon Teil 2 davon auf den Markt oder auch nicht. Es wird ja wieder Schwierigkeiten mit der Bundesprüfstelle bekommen. In Deutschland wird es sicherlich indiziert, aber ist trotzdem leicht erhältlich, da man es sich über Internet in Österreih bestellen kann. Ich habe auch schon damit geliebäugelt.
    Es ist halt vollkommen bedenklich, da man die Gegner möglichst brutal ermorden muss.
    Bei Hitman ist es ja auch ähnlich. Ein Spiel über Auftragsmord ist wohl eher auch nicht so unbedenklich. Man tötet halt Leute für Geld. Außerdem hat man die Möglichkeit sie auch auf verschiedene Arten und Weisen zu ermorden. Ich liebe diese Spieleserie zwar, aber bedenklich ist sie weiterhin.

    Es ist wirklich dazugekommen, dass sich die Gesellschaft so verändert.
    Nehmen wir mal den Film "The Warriors" von 1978 oder so. Dieser hat heute immer noch keine Freigabe bekommen. Mittlerweile darf man ihn sich zwar kaufen, aber immer noch in der 18er-Abteilung. Ich kenne den Film in- und auswendig. So sonderlich brutal ist er auch nicht. Kaum Blut, keine offen dargestellten Tötungszenen(bis auf die Anfangsszene, dort wird der Protagonist auch "nur" erschossen). Es ist also relativ soft im Vergleich mit den aktuellen Filmen. "300" war hingegen um vieles brutaler als "The Warriors", trotzdem hat "The Warriors" eine härtere Einstufung. Deswegen ist es schon daran erkenntlich, dass die Gesellschaft abgestumpft ist. Es wundert mich immer wieder wie extrem diese Veränderung innerhalb von gerade einmal 30 Jahren stattfand. Eine Erklärung für dieses Phänomen kann ich immer noch nicht finden. Vielleicht liegt es daran, dass Meinungs- und Pressefreiheit viel simpler gehandhabt werden und nicht mehr penibel und streng eingeschränkt werden. Ich kann es nicht genau sagen.

    • Offizieller Beitrag

    In meinen Augen ist das Grundproblem hier dasselbe, wie in vielen anderen Bereichen auch: Man muss heute schon enorme Anstrengungen unternehmen, damit wirklich noch jemand schockiert ist, oder damit man überhaupt beachtet wird.

    Beispiel Games/Filme: Derjenige, der den krassesten, blutigsten und für den Betrachter traumatisierendsten Stoff liefert, bekommt die ganze mediale Aufmerksamkeit. Jeder Nachfolger wird dann an diesem neuen Standard gemessen. Es kann ja nicht sein, dass Teil 2 harmloser ist als Teil 1!
    In dieser Hinsicht ist für mich das Mass des erträglichen längst überschritten. Ich habe mich schon länger entschlossen, solche Filme/Games nicht mehr zu sehen/zocken. Wos nur noch ums Töten und Foltern geht, bin ich nicht mehr dabei. Da schaue ich mir lieber etwas in die Jahre gekommene Zombie-Filme an, da kommt zum Teil noch richtig Laune auf. Die sind zwar auch blutig, aber doch in einer anderen Liga. Und lustig darfs ab und zu auch sein, ein Film soll mich unterhalten und keine Albträume auslösen.

    Beispiel Promis: Was man heute alles tun muss, um in die Klatschspalten zu geraten! Früher reichte eine aussereheliche Affäre eines Promis, und er hatte ungeteilte Aufmersamkeit. Heute muss man schon alle Gesetze brechen oder sich in irgendeiner Talk- oder Castingshow zum Deppen der Nation machen, um überhaupt beachtet zu werden.

    Beispiel Religion: Früher reichte es vollkommen zu sagen, man sei Atheist. Aber da das heute ja so viele auch sind, muss man um die Gesellschaft zu schockieren schon zum leibhaftigen Antichristen werden oder wahlweise auch rechtsextreme Parolen grölen. Ich sehe hier übrigens durchaus einen religiösen Zusammenhang: Die Sicherheit und Bestätigung, die man früher in der Religion finden konnte, findet man jetzt halt einfach woanders. Der Mensch hat ein Bedürfnis, in einer Gruppe verstanden und als wichtig wahrgenommen zu werden. Nicht das ich jetzt religiös wäre, nein!

    Beispiel Pornografie: Auch hier gilt die Devise: immer mehr, länger, abartiger, jünger, entwürdigender, .....

    Im Endeffekt bin ich schon gespannt, wo das mit diesen Brutalo-Filmen noch hinführt. Ich habe eigentlich das Gefühl, dass das obere Limit der Gewalt bald einmal erreicht ist (aber da kann ich mich natürlich gründlich täuschen).

    Fazit: Der Aufschrei in der Gesellschaft war 1969 riesengross über das harmlose Liedchen "Je t'aime ... moi non plus". Heute scheint hingegen alles möglich, und was möglich ist, wird auch umgesetzt.

    Mfg
    Aerith's killer

  • Ich persöhnlich habe mit diesen Filmen keine Probleme. Sind für mich eher amüsant. Zwar wird oft übertreiben (die Saw Reihe), aber es sind nur Filme. Mir ist es egal, wie realistisch diese sind, denn ich weiß einfach, dass es nur Fiktion ist.

    Aber man müsste dieses natürlich auch auf manche Spiele beziehen z.B. GTA (welches ich verabscheue) oder God of War oder wie das Spiel heißt. Diese sind für mich auch schon nah an der Grenze.

    Die Filme werden immer härter, weil die ganze Gesellschaft abgestumpft ist. Wir sehen jeden Tag im Fernsehen Tote, Ermordete und anderes widerliches Zeug. Auch bietet das Internet Zugang zu solchen Sachen.

    Abschliesend kann man sagen: Es wird sicherlich noch härter. Saw 4 ist in Planung und es werden sicherlich noch ein paar Filme dieses Kalibers folgen. Werde sie mir wahrscheinlich auch ein paar anschauen, um zu sehen, wie weit die Gesellschaft ist...

    mfg

    Little Balmung

  • Also Saw finde ich noch gelungen..
    Zumindest edr 1ste Teil, da steckt noch ein wenig Intelligenz im Film.
    Aber Hostel.... ohh Hostel..
    Das ist kein Horrorfilm mehr. Denn ich habe mich nirgends erschreckt, aber nach dem Film war mir schlecht.
    Das is eine Total neue Kathegorie.

    Und jeder der den Film gesehen hat, weis was ich meine.
    Den 2ten Teil muss ich mir nicht geben. Das ist mir dann doch zu niveaulos

  • Ich hab noch nie gerne Horrorfilme geguckt und hätte bis zum heutigen Tag auch noch keinen gesehen, wäre ich nicht bei diversen Videoabenden dabeigewesen.
    Ich weiß nicht, was an Horror und Splatterfilmen so faszinierend ist.Mir geht es nach einem Horrorfilm doch nicht besser als zuvor. Ich habe plötzlich Angst, wenn ich nachts, alleine und durch ein entlegenes Waldstück nach Hause laufe. Das zum Beispiel ist die Schuld von Gewalt und Horror in Filmen.Wenn ich mich erschrecke, dann ist das auch nicht gerade ein tolles Gefühl...

    In meinen Augen bringen Horrorfilme gar nichts.Sie sorgen nur dafür, dass Menschen Angst haben und sich schlecht fühlen.
    Ich denke die Menschen fühlen sich der Gewalt so hingezogen, weil sie Gewalt sogut wie nie im realen Leben erfahren. Sie wollen etwas Neues, was sie noch nicht gesehen oder erlebt haben.

    Naja, ich geh jetzt einen Film gucken, habe keine Lust weiterzuschreiben.

    Under this mask is another mask


    Sig by CiferCross

  • Glaube das das einfach ne Phase ist...
    Man sieht bzw hört die Gewalt doch überall ob in der Musik, ob in Horrorfilmen ob Kindersoldaten in den Krieg geschickt werden...
    Die Leute wollen das einfach sehen und hören sonst würden nicht xx Millionen Menschen täglich die BILD lesen da diese Zeitung ja nur auf sowas auf ist

    Denke die Phase wird irgendwann vorbei sein und dann werden wieder andere Filme kommen...

    In den 80/90ern kamen auch zig Tausend Mafia filme ala Casino,Scarface,Der Pate... und diese Phase ist auch vorbei gegangen obwohl die Filme alle Top waren.

    So far


    Ehre dein Familie, liebe deine Frau und verteidige dein Land!
    Legends never die!

  • Beim Film geht es aber immer auch darum, die Zuschauer zu schocken, das war immer so und wird auch immer bleiben, nur brauchte es dafür früher weit harmlosere Schockelemente als heute.

    Aber wohin soll diese Entwicklung denn noch gehen? Was braucht es in Zukunft um zu schocken und zu provozieren?

    - "Surprised bears usually stop attacking once you are no longer a threat, i. e. dead." -

  • Mich würde mal ernsthaft interessieren worin der Reiz in Splatterfilmen liegt?

    Ich kann's wirklich nicht nachvollziehen, wie man so etwas gern schauen kann. Oder überhaupt amüsant findet. Mich würde einfach nur der psychologische Aspekt interessieren, was Blutfluten und Körperverstümmelungen für manche Leute so 'amüsant' macht. Das Wort ist ja hier gefallen. Ist es die trennende Mattscheibe und das Bewusstsein, dass es nur ein gestellter Film ist, welcher eine Realitätsnähe nicht zulässt? Denn wenn ich sowas sehe, schmerzt bei mir alles gleich empathisch mit. Lachen kann ich da bei weitem nicht. Würdet ihr mit einem verfremdeten Grad von Sadismus argumentieren? Der Reiz in der Angslust? Grenzwerterfahrungen?

    Würde mich über ernsthafte Antworten freuen. Wie sich Leute über unergründbare Faszination (Schlagwort 'Bahamut') ausdrücken, weiß ich ja mittlerweile.

    Für den 1 Millionsten Post im Forum gibts ein Nacktbild für Phoe. Bis dahin kann ich mir auch den Waschbrettbauch antrainieren

  • Woran könnte es liegen, dass ich solche Filme als amüsant empfinde?

    Bei mir ist es wohl eher ein sadistischer Trieb, der aus meiner Vergangenheit herrührt. Viele frühere Probleme hatten mich so verletzt, dass ich meinem Gegenüber solche Szenen, wie sie in Splattermovies vorkommen, am liebsten auch angetan hätte. Es sind halt meine alten Gedanken, die so nun visuell umgesetzt wurden und mir somit ein Gefühl der Genugtuung bieten. Außerdem ist es mir ja auch bewusst, dass es nur Filme sind. Ich könnte jetzt nicht sagen wie ich in Realität reagieren würde, wenn ich Zeuge eines solchen Sadismus wäre.
    Ich weiß nur, dass meine Vergangenheit mein Denken in dem Bereich extrem negativ beeinflusst hat. Mich können Filme schon nicht mehr schockieren, aber ich glaube, dass ich auf dem Weg der Besserung bin, weil es mir in letzter Zeit schon hin und wieder passiert ist, dass mich ein Film bewegt hat. Das waren auch neue Erfahrungen für mich mit denen ich nie gerechnet hätte.

    @Phö: Ich hoffe, dass dich diese Antwort zufriedenstellt. ach den genauen Hintergründen könntest du mich auch immer über ICQ oder so fragen.

  • Zitat von Phoenix;87467

    Mich würde mal ernsthaft interessieren worin der Reiz in Splatterfilmen liegt?

    Gucke die Filme auch aber nur weil ich manche zum Teile für Spannend halte und so billige Atmossphären wie in so einem Low Budget Saw super finde und ausserdem einen Riesen Fan von Quentin Tarantino bin.

    Warum gehen manche Leute Boxen??
    Weil sie den Sport lieben?
    Dann können se auch was gemütliches treiben?

    Denke das ist einfach der Tier im Mensch ;)


    Ehre dein Familie, liebe deine Frau und verteidige dein Land!
    Legends never die!

  • Manche Leute schauen gerne Horror-/Splatterfilme, weil sie sich gerne gruseln und immer dem nächstgrößeren Kick und Adrenalinrausch hinterher laufen.

    Manche Leute interessiert tatsächlich die Story hinter der Geschichte (auch wenn sie eher dürftig ist).

    Manche Leute sind fasziniert von der Technik, die dahintersteckt und wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt hat und welche Effekte sie heute möglich macht.

    Manche Leute sind noch immer vom Bösen und Verbotenen fasziniert und es reizt sie, sich mit einem eigentlichen Tabuthema zu beschäftigen (heutzutage hat jeder Mensch das Recht auf körperliche Unversehrtheit, also muss man sich den Horror auf andere Art beschaffen, wenn man es selber nicht mehr wie in früheren Jahrhunderten ausleben darf).

    Manche Leute haben ähnliche Motive wie Videospieler - es ist eine Welt, die der eigenen ähnlich und doch wieder anders ist. Der Film stellt eine Flucht aus der Realität dar.

    Manche Menschen sind am psychischen Aspekt interessiert - was verleitet den Täter zu seinen Taten, welches Ereignis steht dem voran.

    Manche Menschen denke, dass solche Filme etwas über die Gesellschaft aussagen und sehe sie sich an, um sich ein aktuelles Bild zu schaffen.


    Die Motive sind vielfältig, jeder hat seinen persönlichen Grund solche Filme zu schauen, aber jemand, der solche Filme verdammt, wird dies vermutlich eh nicht nachvollziehen können und die Fans und Zuschauer verurteilen.

    - "Surprised bears usually stop attacking once you are no longer a threat, i. e. dead." -

  • ja, früher wurde noch ausgeblendet, oder die szene hat gewechselt, wenn etwas ganz brutales geschehen war. da war es dann auch schon unglaublich krass, wenn man mal ne abgetrennte hand oder sowas gesehen hatte.
    heute ist das aber natürlich ganz anders. die gesellschaft hat sich entwickelt. ob zum positiven oder negativen lass ich jetzt mal dahin gestellt. sowas ist nun mal eben salonfähig geworden. die leude wollen immer brutalere sachen sehen. ein sehr gutes beispiel dafür ist die serie "emergency room". in den anfängen der serie war das ganze eigentlich nicht so sonderlich im "immer drauf halten" charakter. aber wenn man spätere folgen sieht: ein einziges geschlachte auf dem operationstisch. man sieht einfach alles.
    solange die gesellschaft so etwas sehen will wird es natürlich auch produziert... da kann man nix gegen machen.
    und ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mir das zeug auch anschaue.

    mfg Zweistein

  • Die Zuschauer werden immer öfter als hirnlose Perverse diffamiert und das ist es was mir zusätzlich übel austößt. Das es auch anders geht zeigen doch intelligente aber meist recht unbekannte Filme wie Sublime, Strange Circus, Haze, Event Horizon usw. Muß denn Gewalt heutzutage nur noch den blutigen Bildern wegen gezeigt werden? Ich verlange auch gar keine Meisterwerke, wie ein Cronenberg oder Tsukamoto sie zu vollbringen verstehen, aber etwas mehr Köpfchen würde sicherlich nicht schaden. Ich will auch nicht leugnen so gut wie alle Auswüchse dieses Genres gesehen zu haben, aber im Gegensatz zu früher blieb mir oftmals das Lachen im Hals stecken.

    Die Klassiker wie Night of the Living dead waren nicht bloß stumpfe Blutspritzfilme, deren einzige Intention der Kommerz war, sondern zeigten den Zuschauern den subversiven Kern des Genres. Die Schrecken, denen man beiwohnte sind deutlich mit erkennbaren Zeitzügen verwoben. Dem menschenfressenden Zombie kommt dabei eher eine katalytische Funktion zu. Das Ende des Films beweist, dass das wahre Grauen nicht in den Monstern, sondern in den Menschen steckt. Die besseren Splatterfilme kündigten daher von der soziokulturellen Auflösung.
    Vom Zusammenbruch des gesellschaftlichen Miteinanders (The Texas Chansaw Massacre), den überkommenen Normen, die sich selbst ad absurdum führen (Muttertag), vom Zusammenbruch der Familie als Hort der Unschuld (Die Brut)….
    Mag sein das ich zu viel hineininterpretiere, aber das ist meine Meinung dazu.

    Zitat von scofield;87332


    Alle diese Fime sind wohl kaum große Meisterwerke der Filmwelt, aber solche Filme und viele viele, die noch wesentlich schlimmer sind die wir aber fast nie zu Gesicht bekommen, gab es eigentlich schon immer.

    Richtig, seit H.G. Lewis 1963 seinen Blood Feast veröffentlichte entstand auch eine neue Form der Exploitation-Movies die sich ständig weiterentwickelt hat. Nur wurden bis vor 10-15 Jahren diese Filme streng kontrolliert und nur stark gekürzt in die Kinos gebracht. Wenn man sich so einen Film uncut anschauen wollte musste man noch erfinderisch sein oder über die nötigen Kontakte verfügen. Ich habe mich immer aufgeregt über die zu starke Zensur, aber wenn ich mir heutzutage ein Film wie beispielsweise Hostel 2 anschaue muß ich mich schon beherrschen nicht zu spulen oder gleich ganz auszuschalten. Da lacht einem pure Misanthropie entgegen, Kinder werden grundlos erschossen, Menschen an Hunde verfüttert etc. So was gab es damals einfach nicht, Toxic Avenger 1, den man aufgrund seiner billigen Effekt und humoristischen Handlung sowieso nicht ernstnehmen konnte, steht heute noch auf dem Index, weil ein Kind überfahren wird. Und die richtig harten Sachen wie asiatische Cat III Filme bekam man, wenn überhaupt, nur unter der Hand. Jetzt kann man sich zum nächsten Internetversandhaus klicken und sie dort bestellen.
    Man bekommt mittlerweile schon genug Dinge zu sehen, die sich auf die Psyche auswirken können….

    Die "Lust" an der Folter halte ich bei einem Großteil des Publikums für weit hergeholt. Vielmehr ist das vermeintlich reizvolle am Horrorfilm die Grenzerfahrung und danach die Richtigstellung der Weltordnung. Am Ende sind es meistens die Opfer, oft sogar das sog. "Final Girl", also eine Frau, die zumindest entkommt oder, wie z.B. in den Halloween-Filmen oder auch in dem neuesten Tarantino (DeathProof) den Schurken töten.
    Durch die Identifikation mit dem Opfer ist es natürlich ein Adrenalinkick. Das automatische Mitleiden, was normale Menschen auszeichnet. Aber gerade dadurch auch eine umso einprägsamere Lektion.

    ~\~\ (^o^) /~/~

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    Glücklich mit basslerNNP

  • Zitat von Metzelmeister;87847

    Die Zuschauer werden immer öfter als hirnlose Perverse diffamiert und das ist es was mir zusätzlich übel austößt. Das es auch anders geht zeigen doch intelligente aber meist recht unbekannte Filme wie Sublime, Strange Circus, Haze, Event Horizon usw. Muß denn Gewalt heutzutage nur noch den blutigen Bildern wegen gezeigt werden? Ich verlange auch gar keine Meisterwerke, wie ein Cronenberg oder Tsukamoto sie zu vollbringen verstehen, aber etwas mehr Köpfchen würde sicherlich nicht schaden. Ich will auch nicht leugnen so gut wie alle Auswüchse dieses Genres gesehen zu haben, aber im Gegensatz zu früher blieb mir oftmals das Lachen im Hals stecken.

    filme in denen man ein bisschen was überlegen muss, oder die irgendwie (in welcher form auch immer) tiefgründig sind gucken sich einfach nicht mehr so viele leude an. wenn man die letzte pisa studie in betracht zieht, weiss man auch warum.... oder umgekehrt! :D denken ist einfach nicht mehr "in". und da viele junge leude auf brutalitäten gucken abfahren wird sich daran auch so schnell nichts ändern.

    mfg Zweistein

  • Also ich muss gleich einmal erwähnen, dss ich Hostel nicht mithineinziehe: Ich hab ihn nicht gesehen und es ist ein Tarantino Film, was meiner Meinung nach die genaue Analyse im Vergleich zu anderen gewöhnlichen Horror u Splatter unmöglich macht.Wenn man seine Werke kennt weiß man eigtl. dass er einen Kult schafft. Die Filme sind durchgedreht, kurzweilig haben eine eigene art, die man liebt oder hasst. zB From Dusk Till Dawn. Was is da für ein Sinn dahinter? aber er macht Spaß u löst bei mir auch keine Todesängste aus...mh meiner Meinung nach hat Quentin einen eigenen Thread verdient...

    Ich frage mich immerwieder, wasdas soll. Warum gucken sich Leute dies Filme an. Ich hab noch nie einen SAW Teil gesehen. Ich will es einfach nicht. Neulich habe ich mit ein paar Freundinnen einen Film gesehen, der einer dieser Teenies machen was dummes und werden alle getötet Filme war. (Wrong Turn) Er war nicht gut gemacht und ansonsten auch nicht sehr sinnvoll aber er war recht kurzweilig. Naja jedenfalls, hatte da ein Vieh einem Mädchen Stacheldraht durch den Mund gezogen, wie bei einem Halfter. Als meine Freundin wegsah, meinte ich: Guck doch nich weg. Das is doch garnich schlimm....Im selben Moment war ich schockiert. Es ist wirklich die geweisse Abstumpfung. Man realisiert es auf der einen Seite als nicht real und auf der anderen Seite findet sich die Gewalt in unserem Alltag ständig. Es ist wie KAaffee trinken. Wenn man im TV Leichen sieht, die Opfer eines Verbrechens waren und dall das Leid - dann macht mir das nichts aus. Ich ewmpfinde kein Bedauern oder Sonstiges. Es ist einfach Alltag. Man hat sich abstumpfen lasen. Durch Medien. Man nimmt alles hin. Es könnte auch ein Selbstschutzmechanismus sein um in der heutigen Gesellschaft durchhalten zu können muss man sich in andere Welten flüchten. Solche visuellen Reize als Waagschale für die Psyche um nicht schlimme Dinge zu begehen. Schließlich wird ja wie gesagt auch die Hemmschwelle immer niedriger. Da rollt ein Kopf und für viele ist das gähnend langweilig. Es sind psychisch so kranke Handlungen, die ein gewisses Kribbeln auslösen. Man muss erts sehen wie ein Person stunden leidet um ein Gefühl der Befriedigung zu empfinden....Ist das etwa die neue Pornografie? nicht Sex sondern Gewalt oder sogar beides gleichzeitig? Wenn man drüber nachdenkt ist es schon gruselig. Ich mein 300 war einfach nur etwas gewaltsam...aber der Exorzismus der Emily Rose war ab 12 und ich fand diesen Film durch kranke Handlungen viel schlimmer...

    Es ist denke ich auch so, das es schon immer so Filme gab. Damal gab es ja auch schon der Exorzist und sonstige Filme. Das Ding ist, dass heutzutage die Effetkte alles verstärken u somit schockierender wirken. Hinzu kommt nich, dass die Handlungen immer näher an die Realität treten.

    Es ist auch einfach die Tatsache, dass es einen Markt gibt. Wie oben schon einige sagten, es bringt Geld also wird es produziert. Es würde ja auch keine Kinderpornographie geben, wenn es keine Leute gäbe, die sich das besorgen...oder auch so etwas wie Deutschland sucht den Superstar...