Auch Star Wars zeigte schon in den 90ern, dass man in abgeschlossene Werke am besten nicht nachträglich noch Stuff hinzufügt.
Sehe ich ein bissschen anders. Sowohl im Bezug auf Star Wars als auch im Bezug auf Fortsetzungen. Die ausgedehnte Star Wars Diskussion lasse ich an der Stelle aber mal außen vor, weil wir dazu wirklich in die Details gehen müssten.
Nur soviel: Episode 4 war ursprünglich als Einzelfilm geplant. Die Tatsache das Vader überlebt, wurde erst im allerletzten Moment geändert. Nur für den Fall der Fälle, dessen Chancen gegen null eingeschätzt wurden, weshalb man Lucas die Merchandise Rechte auch quasi geschenkt hat. Denn damals gab es sowas wie das Franchise Kino noch nicht.
Erst mit dem Erfolg begann Lucas die Geschichte weiterzuentwickeln und wollte aus einem Film eine Filmreihe machen. Die er letztlich zu einer Trilogie zusammengestaucht hat, weil es ihm zu anstrengend wurde. Aus dem vormals noch genannten Kaiser wurde der Imperator, aus Vader wurde plötzlich ein Vater, aus einem Todesstern wurde plötzlich eine riesige Schiffsflotte. Und aus dem Film entstand eigentlich erst das EU, dass vor allem die Gamingbranche stark mitverändert hat.
Auch Alien 2 oder Terminator 2 waren Meilensteine und ursprünglich nicht vorgesehen (soweit ich weiß, kann mich aber auch irren).
Das heisst also: Ohne nachträgliches Hinzufügen, würde all das was wir heute lieben garnicht existieren.
Und ja es stimmt, dass man daraus ein Geschäft gemacht hat, dass sehr häufig einen qualitativen Verlust mit sich bringt.
Doch das liegt nicht daran, dass man die Geschichten nicht gut weitererzählen könnte. Gerade ich bin jemand, der viel Zeit damit verbringt, alternative Szenarien zu entwickeln, wenn mir etwas nicht gefällt. Und ich bekomme dafür in der Regel viel Zuspruch.
Das Problem liegt sehr wahrscheinlich einfach daran, dass die Studios selbst mehr an großen Umsätzen als an guter Qualität interessiert sind und man Geld und Zeit lieber in PR, Effekte und für ihren Erfolg bekannte Namen investiert als an Qualität. Denn eine gute Idee braucht auch seine Zeit um wirklich auszureifen. Für die Ausarbeitung eines wirklich guten Drehbuchs müsste man eigentlich schon einige Jahre einplanen. Doch bis dann alles mal soweit wäre ist der Hype dann einfach vorbei und das wollen Studios sich nicht entgehen lassen.
Das darunter die Gamingbranche leidet, ist eigentlich kein Geheimnis. Aber in der Filmbranche ist das natürlich nicht anders. Weshalb man inzwischen ja auch dazu übergangen ist, den wirklich guten Stoff in Serienmodelle zu verpacken. Aber das ist natürlich auch nur ne Lösung auf Zeit.
Trotzdem muss man auch sagen, dass es tatsächlich Fortsetzungen gibt, die kein Mensch braucht, weil der Abschluss einfach zu gut ist. Star Wars Episode 6, Final Fantasy 7 oder auch Cowboy Bebop sind solche Beispiele.
Doch es sind auch Beispiele für mögliche Prequels, die ein enormes dramaturgisches Potential beherbergen, dass einfach nur gut umgesetzt werden müsste. Und daran scheitert es dann eben halt meistens - an der Umsetzung.