Zugegeben, mich überrascht es wenig, dass es keinen thread für die Baten Kaitos Spiele gibt. Leider genießt die Spielreihe viel zu wenig popularität im Gegensatz zu bekannteren JRPG franchises...
Entwickelt von Monolith Soft (Xenosaga, Xenoblade) und tri-Crescendo (Eternal Sonata) sind beide games die warscheinlich ambitioniertesten JRPGs auf dem Gamecube gewesen. 2003 released, etwa ein Jahr nach Xenosaga Episode I für die PS2, wollte man laut Namco producer Shinji Noguchi die JRPG fanbase af dem NGC bedienen.
Masato Kato, der unter anderen auch am script von Chrono Trigger, Chrono Cross und Xenogears gearbeitet hat (und in Teilen auch am script für FF VII beteiligt war), war zuständiger lead writer für Baten Kaitos: Eternal wings and the last Ocean, während Koh Kojima (neben Tetsuya Takahashi drector von Xenoblade X) das script für das prequel Baten Kaitos Origins schrieb.
Für den soundtrack zeichnete sich Motoi Sakuraba zuständig.
Die Besonderheit an Baten Kaitos (und auch der Grund weshalb viele es fälschlicherweise als card game abtun) ist das kartenbasierte Kampsystem, in dem Attacken, Ausrüstungsgegenstände und items in Form von Karten ausgewählt werden. Auch quest items werden in Form von speziellen Karten "gelagert" und "altern" mit der Zeit (verderbliche quest items ändern mit der Zeit ihren "Zustand").
Der Grafikstil ist vergleichbar mit den PSX Final Fantasy games oder noch eher mit Chrono Cross: 3D Charaktere bewegen sich auf detaillierten 2D Hintergründen. Das Kampfgeschehen spielt sich komplett in 3D ab.
Für mich persönlich gehört das erste Baten Kaitos neben FFVI, FFVII und Xenogears ohne Frage zu den besten JRPGs die ich je gespielt habe. Ich erinnere mich genau wie ich damals nach Tales of Symphonia nach einem weiteren JRPG für den Gamecube dürstete. Irgendwann las ich dann in diversen Magazinen von diesem ebenfalls von Namco gepublishten Spiel... Der CGI Trailer weckte natürlich auch mein Interesse...
Das artdesign der Spiele ist absolut fantastisch und dürfte platformübergreifend zum besten gehören was das genre zu bieten hat. Hinzu kommt mit welcher liebe zum Detail die Entwickler von Monolith Soft die Welt über den Wolken gestaltet haben...
Zum soundtrack aus der Feder von Motoi Sakuraba will ich jetzt nichts neues schreiben, sondern kopiere einfach meinen damaligen post, den ich vor einiger Zeit mal im soundtrack Bereich des Forums verfasst habe:
Manchmal fällt es schwer in Worte zu fassen welch intesive Gefühlskulisse ein soundtrack in einem auslösen kann. Nicht etwa weil man nicht wortgewandt genug ist, sondern weil man etwas in Bild und Ton erleben muss um die wahre Größe des Gesamtwerkes zu begreifen und jegliche Umschreibung nur an der Oberfläche zu kratzen vermag.
Diese Verbindung zwischen dem im Spiel erlebten und dem gehörten war in keinem Spiel so stark wie hier, zumindest meinem Empfinden nach.
Unter Kennern gilt Baten Kaitos nicht umsonst als Motoi Sakurabas mit Abstand bestes Werk.
Bereits die Einleitung Introduction Peak vermag unterhalb einer Minute den Grundtenor von Baten Kaitos und seiner Welt in den Wolken perfekt zu umschreiben.
Genau diese eher friedlich ruhigen Töne, untermalt vom unterschwellig pompösen, sind es, die diesen soundtrack zu etwas ganz besonderem machen. Ein solches theme ist zum Beispiel To the end of the Journey of Glitteeing Stars , ein theme welches den Hörer zunächst in eine traumartige Athmosphäre gleiten lässt bevor sich vor einem ein pompöses akkustisches "Monument" entfaltet, um den Hörer zum Schluss wieder sanft ent-gleiten zu lassen.
Diese Wechselwirkung von abenteuerlichen Bombast (Condemnation of Darkness ) und tranceartiger Verträumtheit (Soul Poetry ) wird oftmals von orgealtigen battlethemes (True Mirror ) unterstützt.
In diesem Zusammenhang sei das psychedelisch anmutende Glowing Cloud erwähnen.
Bereits bei Xenoblade habe ich meine Begeisterung für musikalische Landschaftsuntermalung beschrieben. Gerade hier ist eine weitere Stärke des soundtracks zu finden.
Sei es das idyllische Gentle Wind , das mystisch spirituelle To the Garden of the Moon Butterflies in the Moonless Night , das abenteuerliche Flowing Through the Rays of the Morning Sun oder das verspielte Tenkai Flower Temple oder Bellflower .
Wie ich bereits schrieb liegt die Stärke des soundtracks eher in den ruhigen vertäumten Tönen, was auch wunderbar zu jener Welt in den Wolken passt. Da liegen psychedelische Stücke wie A Tower Built on Sand oder religiöse wie Divine White Bell nicht fern.
Trotzdem kommt immer wieder ein pompöser Kontrast zum Vorschein (Imperial Dynamics ).
Toll finde ich immer wieder die bedrohlichen Untertöne in machem Stück (Icy Fog Flow ), während Stücke wie Supreme ruler of the Nine Heavens oder A Last Villanous Quip Dramatik und Bedrohung perfekt vermitteln.
Auch nicht zu vergessen: Deep Sea of Tears ...
Abschließend huldige ich noch Sakurabas Vorliebe für E-Gitarren bzw. Metal geprägte Stücke (Strike off the Enemy , Violent Storm ).
Ich denke mehr muss ich nicht sagen um die Vielschichtigkeit dieses Werkes hervorzuheben. Doch wie eingangs erwähnt werden Worte der Wirkung dieses soundtracks nicht annähernd gerecht, man muss es erlebt haben.
Momentan spiele ich (zum ersten Mal) BK Origins und muss zugeben dass es ebenfalls absolut hervorragend ist, vielleicht werde ich nach Beedigung ein kleines review hier posten.