Für mich persönlich bedeuten die schlechte Fortsetzung und fragwürdige Kinderserien ein zunehmendes Ende von Star Wars. Vor 2015 stand es wieder ganz hoch im Kurs, ich hätte quasi alles konsumiert, nun allerdings wird wirklich genau hingeschaut, falls die Ignoranz (im Sinne von ignorieren) nicht von allein dafür sorgt, dass ich es verpasse.
Und genau das ist der Punkt. Die Leute waren heiß im Jahr 2015. Heiß darauf, dass dieses Universum weiter ausgebaut wird und es neues Futter gibt. Und George Lucas nichts mehr verwursten kann. Mittlerweile kommts mir vor, als wären die Leute damals heißer auf Episode III gewesen als auch nur ansatzweise auf Episode IX oder ein neues Spin-Off. Wobei mir sowohl Rogue One als auch der Han Solo Film richtig gut gefallen haben. Aber was bringt all das, wenn die nummerierten Ableger es nicht mehr bringen? Und wenn das alles so weit geht, dass man auf einmal anfängt, bei der Prequel-Trilogie Dinge zu schätzen, die man vorher noch belächelt hat.
Communities fangen ja relativ schnell damit an, ihr Lieblings-Franchise abzuschreiben. Bei Final Fantasy ist das zur Tradition geworden. Aber bei Star Wars muss ich mich selber einklinken. Denn es sollten wirklich die Alarmglocken klingeln.
Ganz allgemein aber stellt sich die Frage, was man denn in IX präsentieren will. Worauf soll man hinfiebern?
Und die Frage ist das Dilemma. Es gab keinen Cliffhanger. Die Story könnte nach Episode VIII auch genau so gut abgeschlossen sein. Die Charaktere geben nicht mehr viel her, die Macht, könnte man sagen, ist leer gesaugt. Zumindest aus diesen Charakteren ist sie völlig herausgesaugt worden. In Episode VIII wurden die Charaktere entweder verheizt oder ihr Potential wurde komplett ausgeschöpft. Da ist nichts mehr. Und das ist das eigentlich schockierende an "The Last Jedi". Da ist nichts mehr, worauf man sich freuen kann. In Teil The Force Awakens gab es das noch, dass genug Spannung aufgebaut wurde um für eine neue Episode heiß zu machen. Aber jetzt? Will man etwa mit ein paar Kindern werben, die die Geschicke vielleicht übernehmen könnten? Dann aber bitte ein Timeskip und wirklich alles über Board werfen, was man nun etabliert hat, denn aktuell befindet man sich in einer Sackgasse. Und Abrams ist kein Zauberkünstler.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass Abrams die komplette Trilogie hätte machen sollen. Völlig egal ob einige Leute mit The Force Awakens nicht zufrieden waren, aber lieber einen Regisseur mit einer festen Vision als drei Regisseure mit völlig unterschiedlichen Visionen wovon einer auch noch mehr oder weniger gefeuert wird. Abrams selbst ärgerte sich darüber, das Angebot mit der Trilogie nicht angenommen zu haben. Stattdessen hat man Ryan Johnson ins Bot geholt und gesagt "Mach mal". Das waren die weisen Worte, die J.J. Abrams und Kathleen Kennedy dem Mann mitgegeben haben. Laut eigenen Aussagen stand Johnson vor einem ungeschriebenem Blatt Papier. Es scheint wirklich so, als hätte es eine fortführende Story nach Episode VII nicht gegeben. Und das ist der Grund, wieso in Episode VIII nun alles so chaotisch wirkt. Es gab keine wirkliche Übergabe des Staffelstabs.
Ich hatte ja mal geschrieben, mir gefielen die Deleted Scenes von The Last Jedi recht gut und da sind wirklich Szenen drin, die in den Film gehört hätten (gemusst). Szenen, die Johnson wirklich betrauert, dass sie nicht den Weg in den Film gefunden haben. Stattdessen ist Episode VIII so überladen mit völlig belanglosen Szenen, ich frage mich, was sich Disney dabei gedacht hat. Denn so viel ist auch sicher, sie werden immer das letzte Wort haben und festlegen, was in den Film kommt und was nicht.
Hab immer noch den Roman hier der sich ja eine art Director's Cut des Films sein soll. Aber auch hier habe ich noch immer nicht die Motivation gefunden, das Buch zu lesen.