Star Wars Anthology Saga

  • Nein, ich beschreibe nicht das Wort Doppelmoral. Was soll immer die Frage danach, wer was bestimmen darf? Irgendeiner ist es halt, zu meist jemand der gewählt wurde. Manchmal auch nicht, wie bspw. in einem Forum. Fakt ist, Lügen und Verleumdung führen zu Leid und deswegen gibt es u.A. auch Gesetze dagegen. Da kann man dann noch so sehr fragen, wer denn die Grenzen festlegen, der Grund dafür dass es Grenzen braucht ist denke ich für jeden klar. Der Umsturzversuch entstand daraus, dass jemand ohne Konsequenzen über Monate und teilweise sogar Jahre hinweg Behauptungen aufstellen konnte, für die es keinerlei Beweise gab und die schlichtweg nicht gestimmt haben. Derzeit findet in den USA selbst eine Verhandlung statt, die genau aufzeigt, wie es zum Putschversuch gekommen ist.


    Dass sie Schauspielerin ist, ist auch nicht scheißegal. Es gibt eben einen Unterschied zwischen Personen des öffentlichen Lebens und einem Supermarktkassierer. Das ist nun Mal nicht identisch, das sieht auch die Rechtssprechung so und das sehen seit jeher Firmen ebenfalls so. Ob man das nun persönlich auch so sieht, ist dabei tatsächlich irrelevant, denn es ändert nichts daran, dass nun Mal eine Prominenz mit einem verbundenen Produkt und der Firma assoziiert wird und wenn die Person negativ auffällt, sich das auch auf das Produkt auswirken kann. Nicht umsonst werden immer wieder Werbeverträge in Skandalfällen wie bspw. bei Tiger Woods gekündigt. Das ist halt so. Ob einem das nun gefällt oder nicht, ob es im Einzelfall tatsächlich so wild ist oder nicht aber es passiert und das muss nun Mal jedes Unternehmen bedenken. Das Verhalten kann man individuell trotzdem kritisieren aber generell abzulehnen? Sorry das ist realitätsfremd.
    Ebenso realitätsfremd ist es, allen Menschen Eigenverantwortlichkeit zu unterstellen. Das sind Menschen nun Mal nicht. Nicht weil sie blöd sind, sondern weil Menschen soziale Tiere sind. Psychologie und Kommunikation sind komplexe Themen, auch wenn man es gerne versucht als einfach darzustellen aber das ist es halt nicht. Es gibt viele verschiedene Faktoren, viele Kategorien und viele Themengebiete. Einfach mit den Schultern zu zucken, es hinzustellen als sei alles egal und sowieso jeder für sich verantwortlich ist vollkommen absurd. Allein schon weil diese Plattform, wo wir hier diskutieren, selbst Moderatoren hat, eben weil nicht alles egal ist.

  • Ich kann hier praktisch beide Seiten nachvollziehen. Ich stimme auch vollkommen zu, dass jeder die Ansichten haben darf, die er vertritt. Auf der anderen Seite ist es heute unmöglich, da nicht anzuecken. Mit ihren 38 Jahren kommt Gina Carano natürlich auch noch aus einer Generation, wo das einfach niemanden gejuckt hat und sie damals aufrichtig nicht wusste, was dieses She/Her hinter ihrem Namen in den sozialen Netzwerken zu bedeuten hat, als Fans der LGBTQ-Szene sie darum gebeten haben. Als sie es dann wusste, hat sie es natürlich ausgereizt und hatte dann später abertausende höchst sensible Menschen gegen sich. Bei Twitter oder Instagram hat man dann ja auch noch Stalker, die verfolgen, was sie den ganzen Tag so liked, retweeted etc. All das war nur nicht genug, um sie wirklich zu feuern. Gina Carano sollte sich entschuldigen, hatten die Disney Executives beschlossen. Aber für was eigentlich? Erst ihr Third Reich Kommentar hatte dafür am Ende gesorgt, und das unzensierte Nacktbild mit politischer Botschaft hatte man vermutlich auch nicht so gerne vor einiger Zeit gesehen. Es ist dann am Ende so, wie es in einem Betrieb dann ist. Wenn du zu heikle Sachen anstellst, bist du irgendwann für den Betrieb nicht mehr tragbar. Auf der einen Art fand ich es gut, dass sie sich nicht verbiegen lässt, denke mir dann aber auch, zu welchem Preis?


    Und hier kommt ja die Ironie ins Spiel. Die Fans hatten sich eine starke, freche Frau in einer großen Rolle bei Star Wars gewünscht nachdem Rey vielen zu "zahm" war und vielen vorkam, als wäre sie eine Disney Prinzessin im Star Wars Universum. Man wusste ja, wen man sich mit Gina Carano ins Boot holt und dass sie halt das genaue Gegenteil von Daisy Ridley ist. Dieses Zwischending, diese Mischung aus tough, unabhängig und politisch korrekt, die wird es nur nicht geben. Die Frage ist eher, wie viele Charaktere sollen nun verheizt werden, nur damit politisch korrekte Menschen ihren Seelenfrieden haben? Man wollte dann jetzt auch ein Exempel statuieren und die Maus sagt: "Ja, bitte tough und unabhängig sein, aber bitte nicht den Bogen zu sehr überspannen".



    Da wäre ein Charakter, der tatsächlich Stormtrooper war besser als ein Shocktrooper von Alderaan, IMO.


    Das hat ja mit Finn leider schon nicht in der neuen Trilogie funktioniert. Ein Charakter der ne menge Potential mit brachte, am Ende dann komplett verheizt und belanglos. Star Wars und weibliche Charaktere im Canon-Universum passt sowieso noch nicht so zusammen. Bis auf Ahsoka muss man da wirklich suchen, die diese Anforderungen erfüllen kann. Prinzessin Leia war ein Produkt ihrer Zeit. Captain Phasma war auch so ein Schuss in den Ofen. Vice Admiral Holdo, erinnert sich noch wer an die? Und ja, Rey. Da sehe ich eigentlich noch etwas Potential sogar wenn man den Charakter irgendwie in das neue Cinematic Universe einbauen würde.


    Ansonsten war Cara Dune der erste weibliche Star Wars Charakter, der was auf dem Kasten hatte und durch ihre Backstory auch recht nahbar wirkte. Das Problem war dann wirklich lediglich Alderaan, weil der Planet praktisch nur in A New Hope eine Erwähnung fand. Ich bin mir aber sicher, in der eigenen Serie hätten wir mehr über das Schicksal von Alderaan erfahren als ein paar Kometenbrocken zu sehen. Ob die Tür wirklich für immer geschlossen ist, wird sich zeigen. James Gunn hat Disney ja auch zurückgeholt. Aber vermutlich auch nur, weil er für Disney und Guardians of the Galaxy eine Schlüsselfigur ist. Ich denke, Gina Carano wird man dann wohl eher unter "Entbehrlich" verbuchen.



    Vorhin habe ich dann auch endlich mal mein Buch abgeholt. Zu meiner Überraschung ist es nicht in Fetzen bei mir angekommen:


    “I have this strange feeling that I'm not myself anymore. It's hard to put into words, but I guess it's like I was fast asleep, and someone came, disassembled me, and hurriedly put me back together again. That sort of feeling.”



    Zuletzt durchgespielt:


    Like a Dragon Gaiden 9/10

    Super Mario Bros. Wonder 8,5/10

    Hard Corps: Uprising 7,5/10

  • Dank Disney+ konnte ich mir vor zwei Tagen den Han Solo Film ansehen. Im Kino ist der an mir vorbeigezogen, hatte wohl keine Zeit dafür, erinnere mich aber auch, dass mich der Trailer nicht begeistern konnte. Leider hat sich das nun bewahrheitet, das Ding dümpelt durchgehend so vor sich hin, ohne wirkliches Highlight und hat zumindest mich achselzuckend zurückgelassen.


    Zum einen dauerts einfach ewig und drei Tage, bevor der Streifen in die Gänge kommt. Die Szenen auf dem Ghetto-Planeten, der Krieg auf dem Matsch-Planeten, der Überfall auf dem Eis-Planeten,...und dann erst beginnt die Haupthandlung mit dem Diebstahl des Treibstoffs. Vor allem der Zugüberfall war völlig überflüssig und diente nur dazu, zwei scheinbar wichtige Charaktere zu verbraten, noch bevor man diese überhaupt näher kennengelernt hat und um die sich im Anschluss auch keiner mehr kümmert. Handwerklich mag's ordentlich gewesen sein, aber die paar Fetzen Handlung, die für später wichtig waren, hätte man leicht vorher integrieren können.
    Ebenso schwach war die letzte halbe Stunde. Plötzlich mit dieser Robin Hood Geschichte um die Ecke zu kommen machte keinerlei Sinn. Es wirkte, als müsste man den Zuschauer unbedingt noch daran erinnern, dass es noch das böse Imperium und die guten Rebellen gibt, obwohl das bis dato keinerlei Bedeutung hatte. Innerhalb von zehn Minuten wurde jeder Charakter noch mindestens zweimal verraten und hat selbst verraten und ich weiß auch nicht, ob ich einfach nicht mehr wirklich aufgepasst hatte, aber eine konkrete Abschiedsszene zwischen Han und Qi'ra gab es auch nicht. Die Dame fliegt einfach davon, aber wirklich stört sich keiner daran. Im Ganzen wirkte der komplette Abschluss, als hätte man fünf Minuten vor Drehbeginn noch einmal das halbe Script geändert, um den Film stärker ins bereits vorhandene Material einzubinden oder sich die Möglichkeit einer Fortsetzung offen zu lassen.


    Das Hauptproblem am Film waren allerdings die Charaktere. Gelungen fand ich nicht einen, so gesehen waren sie mir alle völlig egal. Han Solo war wie erwartet eingebildet und arrogant, zwar bei weitem nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte, aber doch ausreichend, um einfach kein Interesse an ihm zu haben. Der Schauspieler von Lando war mir zu schmierig und der ewig schimpfende Roboter ging überhaupt nicht. Bedaure, aber die hat mich vom ersten Moment an unfassbar genervt und ich war heilfroh, dass die recht schnell verschrottet wurde. Auch mit Qi'ra konnte ich überhaupt nichts anfangen und über weite Teile war sie einfach nutzlos und schlicht und einfach da, ohne wirklich etwas beizutragen. Grade ihre Maskerade in der Mine wirkte oft so, als hätte sie keinerlei Ahnung, was sie zu tun hätte. Überhaupt fand ich die Schauspielerin sehr dürftig und hatte die meiste Zeit den Eindruck, sie wäre frisch von der Schauspielschule gekommen. Entsprechend überrascht war ich, als ich hinterher gesehen habe, dass es sich dabei um das Drachenfräulein aus Game of Thrones handelt.


    Wirklich gelungen ist der Film nicht. Viel zu lang, unspektakulär und vor allem überzeugt er als Vorgeschichte nicht. Mei, man hatte Chewbacca, Lando und den Milleniums Falken, aber das hätte man auch in jeden anderen Streifen unterbringen können Der Film würde komplett und ohne irgendwelche Änderungen genauso funktioniert, wenn man einfach den Namen des Protagonisten ändert.
    Schön waren aber die Schauplätze. Ich mag's ja, wenn in einem Film viele verschiedene Orte besucht werden, weil die ganze Erzählung dadurch sehr viel größer wirkt. Und auch die Ausstattung hat überzeugt. Auch wenn's nur für ein paar Augenblicke im Hintergrund ist, aber jeder NPC bekommt seine eigene Maske, Kostüm, Desgin....Grade Han Solo selbst, die braune Lederjacke ist halt viel cooler als schwarze Weste.

  • Hab The Book of Boba Fett jetzt geschaut (war überrascht, dass noch ne siebte Folge kam da die sechste eigentlich ein guter Wegbereiter für eine zweite Staffel gewesen wäre). Will es kurz machen: Hat mir ziemlich gut gefallen. Die zweite Serie im Star Wars Universum und erneut hat man hier gute Arbeit geleistet. Viele waren mit der Serie wohl nicht so zufrieden, aber das beeinflusst mich bei meinem Fazit kein bisschen. Mit der actionlastigen Art von Robert Rodriguez muss man klarkommen, da ich seine Filme aber mag, war ich auf schnelle Schnitte und viel Ballerei vorbereitet. Ich las auch oft was von schlechten Special Effects, wo ich auch nicht wirklich zustimmen würde. Fakt ist, die Serie hat relativ wahrscheinlich ein kleineres Budget als der Mandalorian, zudem wird es noch einige Limitierungen gegeben haben, da die Dreharbeiten gerade begonnen haben, als die Pandemie um sich griff.


    Allgemein las ich davon, The Book of Boba Fett würde nur von Nostalgie leben und würde die Lore anderer Rassen absolut nicht weiterbringen. Mein Google-Feet zeigte mir wöchentlich das Geflenne dieses Eurogamer Germany Redakteurs an. Ganz ohne Nostalgie geht nicht, wenn man irgendwas auf Star Wars aufbaut. Dies kann man gut einbauen, oder man vergeigt es, bei beiden Serien hat man es bisher nicht vergeigt. Nostalgie geschickt als seltenes Stilmittel einzubauen ist gelungen, die Serie selbst ist völlig eigenständig und ich hatte hier auch nie konstante Star Wars Nostalgie-Flashbacks.
    In Sachen Star Wars Lore, ich glaube, noch nie hat man so viel über das Wüstenvolk, die Tusken, erfahren. Ihre Rituale, Bräuche, Lebensweise. Mit den Pykes hatte man auch bisher eine relativ unbekannte Spezies, die hier als Gegenspieler fungierte und über deren Lebensweise auch einiges gezeigt wurde. Aber auch noch etliche andere Alie-Rassen haben hier eine Rolle gespielt, insofern kann ich die Kritik da auch nicht wirklich nachvollziehen.


    Etwas, was ich vielleicht kritisieren müsste, verpacke ich in einen Spoiler:



    Ich will da jetzt auch nicht groß mehr was zu schreiben. Ich fand es gut. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, hier eine große, zusammenhängende Saga aufzubauen. Ein Schritt dahin, die missratene neue Trilogie doch noch relevant zu machen. Und da kann ich es kaum erwarten, Potential ist da und Favreau und Filone haben bereits erwähnt, dass die neuen Filme noch eine wichtige Rolle in ihren Planungen einnehmen. Im Mai kommt die Obi-Wan Serie, würde mich nicht wundern, wenn am 04.05 dann direkt zwei Folgen erscheinen werden.

    “I have this strange feeling that I'm not myself anymore. It's hard to put into words, but I guess it's like I was fast asleep, and someone came, disassembled me, and hurriedly put me back together again. That sort of feeling.”



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  • Erster Trailer zur Obi-Wan Kenobi Serie:


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    Gefällt mir ganz gut. Man hält sich an den eher plastischen Look der Prequel-Trilogie sowie Clone Wars, vermischt diesen Look aber mit den eher geerdeten, natürlich wirkenden Sets die man seit der neuen Spielfilmtrilogie kennt.


    Ewan McGregor hat jetzt, wie ich finde, das passende Alter (50), um diesen komplexen Charakter noch besser zu spielen. Das war eigentlich immer mein einziges Problem mit ihm und Obi-Wan, dass er in der Prequel-Trilogie eigentlich noch ein paar Jahre zu Jung dafür war, wobei man ihn recht gut hergerichtet hatte.


    Kommt ab dem 25.05 (überraschenderweise nicht am 04.05) auf Disney+, vermutlich dann wieder wöchentlich.

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  • Und da ist die Serie auch schon wieder zu Ende. Die Begeisterungsstürme halten sich hier zwar in Grenzen, aber man hat am Ende doch noch 2 sehr starke Episoden abgeliefert, die Obi-Wan Kenobi auch ihre Daseinsberechtigung gegeben haben. Zumal eines wird hier völlig außer acht gelassen: Der abgeschlossenen Mini-Serie ist etwas gelungen, was Abrams eben nicht gelungen ist: Going Full Circle. Der Kreis zwischen Obi-Wan und Anakin Skywalker schließt sich hier. Darth Vader, aber auch Obi-Wan später haben eingesehen, die Person/ der Jedi Anakin Skywalker ist tot. Es existiert nur noch die Maschine, die Befehle ausführt. Gleichzeitig werden hier aber auch einige Brücken gebaut, die zu "A New Hope" aufschließen und einige Logiklücken von damals schließen (woher kannte Leia eigentlich Obi-Wan)? Ja, irgendwas muss da damals gewesen sein und Leia wusste, dass das ein Mann war, auf den man sich verlassen konnte. Dann gab es aber auch gegen Ende nochmal auf Tatooine so eine Geschichte, wo ich mich einfach fragte: Wieso habt ihr das gemacht?



    Am Ende muss man etwas Höhepunktarmut der Serie vorwerfen, weil man halt exakt weiß, den Charakteren kann hier nichts passieren. Die haben halt alle noch ihren großen Auftritt in der Original Trilogie (und teilweise darüber hinaus). Mit diesem Fakt muss man sich schnell anfreunden, wenn man vor hat, die Serie zu schauen. Das vorherige Story-Draft sah ja anders aus und hatte den jungen Luke in der Hauptrolle, was zum Glück verworfen wurde da es, wie gesagt, keinen Sinn gemacht hätte. Vermutlich ist der Showdown auf Tatooine ein Überbleibsel davon. Die Story wurde komplett umgeschrieben weil sie laut Leaks zu düster und dem Mandalorian zu ähnlich war.


    Trotz einiger Schwächen aber ist das wieder eine ansehnliche Star Wars Serie. Wer den Serien-Canon mag, der wird hier gewohnt gute Kost bekommen. Es fehlten halt nur die ganz großen Höhepunkte. Dafür gibt es aber einen verdammt guten Lichtschwertkampf, was bisher immer Mangelware war.

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  • Vor ein paar Tagen habe ich die erste Staffel vom Mandalorian beendet. Leider hat mich die Serie soweit ziemlich enttäuscht.


    Generell muss da gesagt werden, dass ich kein Star Wars Fan bin. Freilich kenne ich die Filme und weiß auch, wer mit wem wieso, weshalb, warum und sowieso und überhaupt, bin auch für zusätzliches Material wie die bisherigen Serien offen, weil Science Fiction cool ist, aber meiner Ansicht nach hat man den Mandalorianer komplett für den Ultra-Fan gedreht.


    Hauptproblem für mich war einfach, dass es keine Handlung gab. Nee, bedaure, Einspruch abgelehnt, aber die Geschichte um den Chibi-Yoda ist keine Handlung, da man nicht mal tief in der Materie sein muss, um sofort zu wissen, warum der gejagt wird. Das trägt die Serie keine fünf Minuten lang und abgesehen davon gab es kaum was.


    Den Mandalorianer selbst fand ich tatsächlich sehr gelungen, der ist ein richtig cooler Hund. Vor allem, weil er normal rüberkommt. Der ist ein Meister seines Faches mit 500 Jahren aktiver Berufserfahrung und der kann auch die Festung von den Wüsten-Ewoks stürmen, aber wenn der fünfmal aus nächster Nähe mit den Blastern getroffen wird, dann landet auch er im Straßengraben. Auch beim Nashorn später hat man's gesehen. Er geht nicht in die Höhle, es gibt ein paar Entladungen und er kommt unbeschadet mit der Trophäe wieder raus, stattdessen geht er direkt im Schlamm baden. Diese Rückschläge machen den Mann halt einfach glaubwürdig und menschlich (oder was auch immer für eine Spezies er ist), anstatt dass ihm alles auf Anhieb und ohne Probleme gelingt.
    Bonuspunkte gibt es außerdem, weil er von Sascha Rotermund synchronisiert wird (Hawke >__<) und er ein Cape trägt. Ist zwar nur eine mottenzerfressene Schlafdecke, aber trotzdem cool.


    Trotzdem war die Serie über weite Teile einfach langweilig. So sehr ich den Charakter auch mochte, aber bei acht Episoden soll man sich auf eine ordentliche Handlung konzentrieren und nicht den Arbeitsalltag eines Kopfgeldjägers zeigen. Und grad deshalb auch die Meinung, dass sie Serie vor allem auf die Fans abzielt.
    Die freuen sich freilich, wenn man mehr über die Mandalorianer an sich und ihre Kultur und Lebensweise erfährt, weil sich das sogar noch auf die Originalfilme mit Boba Fett auswirkt und damit nicht unwichtig für den Star Wars Kosmos an sich ist. Aber mir als Standardzuschauer ist das halt relativ egal, ich will meine 30 bis 40 Minuten unterhalten werden und mit Füllepisoden, die den Hauptcharakter dabei zeigen, wie er Reisbauern gegen irgendeine Räuberbande hilft (Teufel, wie oft wurde sowas schon durchgenudelt?), einem Kollegen bei einer Kopfgeldjagd hilft oder bei einem Gefangenenausbruch mitspielt, das interessiert mich wenig.
    Das ist halt ein bisschen so, als würde man eine Star Trek Serie über Spock an der Akademie machen. Da freut sich der Fan, weil der Charakter mehr Hintergrund und Geschichte bekommt, aber der normale Zuschauer hat halt keine Lust, zwei Vulkaniern ausdruckslos zehn Minuten lang beim Philosophieren zuzusehen. Spoiler: hätte ich als Fan aber auch nicht.


    Begeistert hat mich an der Serie ehrlich gesagt nichts, das hat sich oft ziemlich hingezogen und in den letzten beiden Folgen hab ich kaum noch aufgepasst. Das Finale lief sogar über die Hälfte nur irgendwo im Hintergrund, während ich irgendwas anderes gemacht habe. Mit einem Ohr zuhören, aber nicht wirklich dabei.
    Bin mir da jetzt auch im Unklaren, ob ich überhaupt weitermachen soll. Der Mandalorianer als Charakter selbst ist cool und auch das Hauptargument, aber wenn's da wieder so wenig Handlung gibt hab ich wenig Motivation für acht weitere Folgen. Und wie siehts da mit den anderen Serien aus? Gehen Boba Fett und Obi Wan in die gleiche Richtung oder haben die einen anderen Stil?

  • Puhh, schwierig, aber ich versuche mal zu helfen.


    Die Serie des Mandalorianers war tatsächlich so konzipiert, dass man eben kleine, in sich abgeschlossene Geschichten mit ihm erlebt und das hat mir persönlich wieder recht gut gefallen, vor allem, da tatsächlich auch sowas wie klassisches Star Wars-Feeling aufkommt. Ansich bleibt die Serie aber dennoch hinter ihren Möglichkeiten und man hätte mehr draus machen können, aber so, wie es war, hatte es zumindest mir und auch so manch anderem gereicht.


    Kommen wir zu Boba Fett und meine Güte, also wenn du schon Schwierigkeiten mit The Mandalorian hattest, dann wird dir natürlich auch diese Serie nur bedingt gefallen, vermute ich mal. Die Handlung ist allerdings deutlich präsenter und es gibt sehr viele Einblicke in das Leben der Sandleute, was mir gut gefallen hat. Über das Mittelmaß kommt die Serie aber leider dennoch nur schwer hinaus, was unter Anderem daran liegt, dass der - Achtung! Kleiner Spoiler! -, Mandalorianer ihm bisweilen die Show stiehlt und Boba selbst vergleichsweise schwach dargestellt wird.


    Bliebe noch Obi Wan und damit macht man eigentlich kaum etwas falsch, wenn man nicht all zu viel erwartet und so bleibt eine insgesamt solide Serie übrig, die durchaus ein paar Höhepunkte zu bieten hat. Entgegen der negativen Meinungen, die insbesondere das bemängeln, was schon seit der ersten Trilogie fester Bestandteil der Saga ist (Stichworte: Logik, Plotholes, etc.), kann man sich das Ganze dennoch geben. Allerdings gibt es auch hier ab und an das Problem, dass einige Dinge (z.B. Obi Wans Konflikt bezüglich der Sache mit Anakin) zu kurz angerissen werden. Wer darüber hinweg sehen kann, wird aber dennoch recht ordentlich unterhalten.

  • Trotz einiger Schwächen aber ist das wieder eine ansehnliche Star Wars Serie. Wer den Serien-Canon mag, der wird hier gewohnt gute Kost bekommen.

    Ansehnlich ist ein gutes Stichwort. Ich fand die Serie schrecklich ehrlich gesagt. Gerade was das Inszenatorische betrifft. Aber auch musikalisch unglaublich langweilig und funktional. Weit unter dem, was man von Star Wars erwarten würde. Book of Boba war auch schrecklich. Aber nicht ganz so schlimm. Kenobi, Vader und Leia machen ihre Sache ganz gut. Sie retten die Serie gerade so übers Ziel. Der letzte Kampf war dann schon wieder eher das, was man sich von Star Wars erhoffen würde. Aber dafür reicht es, sich diese (und vielleicht noch die erste) Folge anzusehen. Für den Rest hab ich schon häufig den Begriff "Fanfilm-Niveau" gelesen und das trifft es in manchen Szenen eigentlich ganz gut.


    Mittlerweile kann man seine Zeit wirklich besser in Marvelserien investieren. Von Serien wie Stranger Things oder Lost Boys ganz zu schweigen.


    Es ist echt ein Trauerspiel. Disney hat Star Wars vom zeitlosen Blockbuster Kino Klassiker zum dilletantischen Fanfillm-Niveau heruntergewirtschaftet. Das muss man sich mal überlegen.


    Damals dachten wir, schlimmer als die PT kann es nicht werden. Oh wie naiv wir doch waren...


    Und ja, so ziemlich alle Projekte waren von Problemen hinter den Kulissen geplagt. Regisseure wurden ständig ausgewechselt oder Drehbücher wurden ständig verworfen und neu gemacht. Bei Kenobi war das ja auch der Fall. Und das merkt man der Serie einfach an. Mal wird Leia entführt, dann wieder gerettet, dann wieder entfürht, dann wieder gerettet. Erst sollte Reva sterben, dann hat man sie doch am Leben gelassen. Alles nur damit man die 6 Folgen voll bekommt, die offensichtlich die 6 Lucas Filme als grobe Vorlage hatten, weil einem die Drehbücher von Hossein Amini am Ende doch "zu düster" waren und man wiedermal keine Zeit hatte, noch was ordentlich auf die Reihe zu bekommen.


    Alle hoffen jetzt auf die Andor Serie. Aber auch die war ursprünglich auf 5 Staffeln ausgelegt. Zwischendurch hieß es 3 Staffeln und dann nur noch 1 Staffel. Jetzt sind es plötzlich 2 Staffeln.


    Ich weiß, dass solche Vorgänge bis zum gewissen Grad normal sind. Aber bei SW ist das ja echt extrem. Und wir reden hier von Disney. Von der Hollywood Elite. Das ist dochn schlechter Witz.

  • Puhh, schwierig, aber ich versuche mal zu helfen.

    Besten Dank für die Infos.


    Vielleicht gebe ich dem Mandalorianer noch eine Chance. Immerhin weiß ich jetzt, was ich vom Stil erwarten kann. Obi Wan ist auch noch nicht von der Liste, dürfte von allen Serien auch am ehesten die breite Bevölkerung ansprechen und Ewan McGregor ist eh cool.
    Wirklich Priorität hat momentan davon aber nichts, kann also noch dauern.

  • Ich selbst bin ja eher der "generische" Star Wars Fan, der die originale Trilogie super fand, Episode 1 und 2 absolut grauenhaft und Episode 3 und 7 okay.
    Episode 8 ist dann für mich nach Empire Strikes Back der zweitbeste Star Wars Film! Mann, habe ich da mitgefiebert. Episode 9 ist dann leider wieder Grütze. (Zudem bin ich massiver Fan von KOTOR 1 + 2)


    Jedoch kann ich mit den Serien verdammt viel anfangen!
    Der Mandolorian ist ne verdammt coole Wurst! Es gleicht fast einer typischen 90er Jahre Serie mit einem "Monster of the Week" Format, jedoch mit einem übergeordneten Handlungsbogen, einem super sympathischen Cast und einer dramatischen Entwicklung bis zum Finale hin.


    Auch Boba Fett mochte ich. Zwar ist diese Serie in der zweiten Hälfte auch nur eine geheime Mandolorian-Fortsetzung, aber das ist mir egal. Ich bemängele jedoch, das 6 Folgen für Boba Fett fast zu kurz waren. Zwar wurde sich am Anfang richtig viel Zeit genommen, die Tusken Raider und ihre Kultur richtig gut und ausführlich zu beleuchten (was sonst bisher nur KOTOR Teil 1 schaffte), selbige Liebe zum Detail ließ aber dann in der zweiten Hälfte nach. Deswegen wirkte der Showdown zu abrupt und gehetzt - eine ähnliche Liebe zum Detail hätte ich mir für die mafiösen Strukturen gewünscht. Trotzdem wurde ich gut unterhalten.
    Zudem finde ich Luke Skywalkers Entwicklung interessant, da hier bereits auf die Ereignisse aus Episode 8 hingearbeitet wird. Und da ich Episode 8 genial finde, gefällt mir das :)


    Obi Wan habe ich mir letztens am Stück angeschaut, an zwei Tagen je drei Folgen. Und ich war hier schon schwer beeindruckt. Ewan McGregor war einer der wenigen Aspekte von der PT, welche ich ertragen konnte. Sein Zusammenspiel mit Darth Vader war schon sehr beeindruckend. Zudem: Darth Vader war ne richtig fiese Sau! Es hat mir einfach Spaß gemacht ihm zuzusehen, wie er sich durch den Rebellen-Pöbel durchschnetzelt. Zudem hätte ich im Leben nicht gedacht, James Earl Jones nochmal zu hören, die einzig wahre Stimme von Vader.
    Aber auch Hayden Christensen konnte mich endlich mal überzeugen. Seine furchtbare Leistung in der PT schiebe ich zu 100% auf die miserablen Drehbücher und Dialoge von George Lucas.
    Insgesamt war ich von der Serie gut unterhalten. Klar, es gab einige Logiklöcher. Aber die gibt es seit der OT, damit kann ich mich, wenn der Rest passt, anfreunden. Und mit Reva hat man auch eine sehr interessante Antagonistin eingeführt.

  • Inzwischen habe ich mir Obi Wan angesehen, ich mag den Charakter an sich und den Ewan MaGregor eh, deshalb war die Serie für mich attraktiver als etwa Boba Fett.


    Wirklich überzeugen konnte mich das Abenteuer nicht, wobei der Auftakt durchaus noch gelungen war, aber anschließend ließ mein Interesse mit jeder Episode weiter nach.
    Mir fehlte da einfach ein roter Faden und das Hinarbeiten auf einen Höhepunkt. Leia wird entführt, aber die Folge drauf von Obi Wan wieder befreit und beide entkommen. Dann wird sie....nochmal entführt und nochmal befreit. Ich wußte nicht, welche Geschichte die Serie eigentlich erzählen wollte und nach Episode 5 war soweit alles erzählt. Freilich gab es noch den ein oder anderen offenen Punkt, aber man hätte hier gut einen Abschluß bieten können. Entsprechend hatte ich wenig Motivation, das Finale zu sehen und hab es mehrere Tage vor mir her geschoben, was ich für gewöhnlich nie mache.
    Wirklich Sinn ergibt alles auch tatsächlich erst nach Folge 6 und der Konfrontation zwischen Obi Wan und Vader, da liefert die Serie auch ihre Existenzberechtigung, man hätte Vader aber besser von Anfang an involviert. Das er selbst noch von dem Verlangen angetrieben wird, seinen alten Meister zu töten, wurde zumindest mir erst ganz zum Schluß klar. Bis dahin war die dritte Schwester die Besessene und Vader erschien mir eher a la "Wenn du mir den bringst, cool. Hab selber nämlich andere Dinge zu tun, als dem nachzujagen". Vielleicht hab ich aber auch nur nicht genug aufgepasst, deshalb möchte ich das gar nicht als einen konkreten Kritikpunkt nennen.


    Eher unpassend fand ich auch das Hin- und Hergespringe zwischen den ganzen Planeten, jede Folge spielte auf einer anderen Welt. Das unterstrich für mich nur noch den Eindruck einer nicht wirklich durchdachten Rahmenhandlung, andererseits mochte ich grade den Aspekt an Episode 9, weil der Film dadurch sehr viel größer und bedeutender wirkte.


    Wirklich kritisieren muss ich aber die dritte Schwester. Teufel, war die Alte unsymphatisch, und zwar direkt von der ersten Sekunde an. Mich nervte einfach ihre komplette Art und Weise, ihr Gehabe, ihr Auftreten und dass sie wie ein trotziger Teenager dachte, komplett über allem zu stehen und permanent ihr eigenes Ding durchziehen zu können. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir da, wie sie in Episode 2 über die Dächer springt und dabei eine absolute Show abzieht, obwohl's völlig unnötig ist.
    Ich habe auch ihre Rolle in der letzten Folge nicht wirklich verstanden. Wieso war die plötzlich hinter Luke her? Wollte sie mit dessen Ermordung Rache an Vader? Oder an Kenobi? Erschien mir etwas sinnlos, sollte klar sein, dass Vader kein Familienmensch ist....
    Jedenfalls kann ich komplett nachvollziehen, wie unbeliebt der Charakter ist und wie schlecht der aufgenommen wurde. Was anschließend hinter den Kulissen mit den Fans abgelaufen ist, das ist natürlich wieder ein ganz anderes Paar Stiefel.


    Wirklich meins war die Serie nicht, aber ich würde sie auch nicht als schlecht bezeichnen. Für Fans ist sie durchaus wichtig, da das Finale auch einen kritischen Wendepunkt innerhalb der Geschichte liefert, aber als Gelegenheitszuschauer muss man sie nicht gesehen haben.
    Abwarten, was bei Andor rauskommt.


    Fand übrigens den Auftritt von Hayden Christensen sehr cool, auch wenn's komplett nach hinten losging, den als Episode 2-Anakin präsentieren zu wollen. Der Mann ist inzwischen schließlich 41, den 20-jährigen nimmt den beim besten Willen niemand ab.