Mir fällt nun langsam beim 3.-4. Mal durchspielen von Final Fantasy X auf, a) wie absolut genial und zeitlos das Spiel noch immer ist und b) zum ersten Mal sehe ich diese großen Gegensätze, die die Thematik des Spiels beherrschen. Ich habe gerade die Unterwasserszene im Macalania-Wald gesehen und da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen :o Darum wollte ich hier ein wenig drüber erzählen und vielleicht kann der eine oder andere ja noch etwas beisteuern dazu. Das ganze ist natürlich voll von Spoilern, also Achtung:
1) Tidus - Yuna / Wer stirbt und wer lebt
Bei eben besagter Kussszene ist es mir zuerst aufgefallen. Als Tidus und Yuna darüber gesprochen haben, dass Yuna bei der Hohen Beschwörung sterben wird. Ich fand merkwürdig daran, dass eigentlich am Ende das genaue Gegenteil eintritt. Während man die meiste Zeit im Spiel glaubt, Yuna würde draufgehen (bzw. die Charaktere glauben das), ist es im Endeffekt nicht so und Tidus "stirbt" stattdessen, bzw verschwindet als Summon, was niemand erwartet hätte! Hier haben sich die Erwartungen für beide Charaktere komplett umgedreht! Leben und Tod ist eben mal getauscht worden.
2) Machina - Summons / Technik gegen Magie
Ein beherrschendes Thema von Final Fantasy X ist der Gegensatz von Techik und Magie. Da Zanarkand ja den Krieg wegen mangelnder Machina-Technik verloren hatte, und ihre Magie (die Summoner) dagegen nichts ausrichten konnte, wurde ja [SIN] als die ultimative Summon geschaffen, um Spira's Machinageilheit ein für alle Mal zu bestrafen (und ewige Rache zu üben). Während es dann 1.000 Jahre später in Spira vollkommen okay ist, dass gewaltige Magie ausgeübt und Summons benutzt werden, ist die Technik noch immer verboten...genau das jedoch, was [SIN] besiegen könnte, wenn man da forscht!
3) Yevon vorher - Yevon neu / Gut und Böse
Was für jeden wohl auch offensichtlich ist, ist der Gegensatz von Yevon vorher und nachher...lange Zeit hat man die Kirche von Yevon als gut im Spiel angesehen und musste schließlich feststellen, dass doch das genaue Gegenteil der Fall war. Ja, die ganzen Grundfeste der Yevon-Religion sind eine einzige Lüge und nur dazu gedacht, die Welt auf ewig mit [SIN] zu bestrafen.
4) Rettung durch Media - Tod des Media & Seymour/ Rettung durch Tod
Es ist krass, aber hier treffen auch zwei große Gegensätze aufeinander. Die Summoner sterben bei der Beschwörung der Hohen Beschwörung. Gleichzeitig retten sie damit aber die Welt und alle anderen Menschen bzw. verschaffen ihnen eine Verschnaufpause von Sinn. Der Tod ist also notwendig, um Leben zu retten.
Genauso verquer und irre sieht das auch Seymour, nur total krank. Er will ja Spira vom Leid befreien, indem er alle tötet...als Seele leidet man scheinbar nicht mehr. Auch hier große Gegensätze.
5) Tanz - Beerdigung von Toten / Schönheit und Verderben
In Kilika muss Yuna ja tanzen, um die Toten ins Abyssineum zu senden. Der Tanz ist schön inzeniert, bei einem Sonnenuntergang, alles ist in Rot getaucht, Wasser, Blüten und Palmen herrlich...bis auf das, dass hier massenhaft Leute gestorben sind. Hier prallen wieder Gegensätze aufeinander.
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Was meint ihr dazu bzw. was fällt euch noch so ein?