Olympia: Politisch oder nicht?

    • Offizieller Beitrag

    Im Zuge der derzeitigen olympischen Spiele in Sotschi kann man sich die Frage stellen, wie politisch oder auch nicht das IOC (International Olympic Committee...soweit ich weiß) bzw. Olympia sein soll. Gerade bei Russland wird das ja brisant, wo Regimegegner von Putin schon mal gerne einfach so verhaftet (sh. Pussy Riot z.b.) oder aber fragwürdige Gesetze gegen Homosexualität verabschiedet werden.


    Die IOC hält sich aus allem raus und will verhindern, dass Olympia politisiert wird.


    Gerade ich finde das unvereinbar mit Vernunft. Man stelle sich vor, dass dann genauso gut Nordkorea olympische Spiele ausrichten kann, wenn genug Geld vorhanden ist. Menschensrechtsverletzungen wären dem IOC dann egal.


    Olympia soll jetzt meiner Meinung nach keine Länder wie Russland blockieren, aber auch nicht kommentarlos alles hinnehmen, was passiert. Man darf doch als Olympia, bei dem es um Fairness und Gleichheit geht meiner Meinung nach, da jeder gewinnen kann, egal welcher Herkunft, doch eine Meinung haben. Z.b. zu Vorgängen, die "Andersartige" diskreminieren. Da könnte man sagen "das ist nicht der olympische Gedanke". Aber Olympia schottet sich ab von all dem, will mit all dem nichts zu tun haben und ist deswegen unten durch bei mir.


    Wie sieht es bei euch aus?


    Zitat

    Nora El Nora, ne'ezar begvura shuvi elay malki


    Dodi refa, nafshi nichsefa, lebeitach malchi

  • Olympia ist immer schon auch politisch gewesen, daran ist auch nichts verkehrtes. Natürlich will man da bestimmte Dinge nicht sehen aber in meinen Augen würde es vollkommen reichen, wenn man es auf "Unerwünscht sind Äußerungen oder Zeichen gegen Sexuelle Orientierung, physische Merkmale, Ethnie oder SPrache" reduziert oder etwas in der Art. Stattdesen dieses Getue "Oh no, Sport und Politik überschneidet sich nicht". Klar, darum richten Länder diese ja auch aus, weil sie natürlich einem nicht politisch nutzen sollen. Putin ist ein rechter Spinner, der die Spiele neben instabilen Regionen stattfinden lässt, um sie auf lange Sicht über die neugeschaffenen Strukturen zu stabilisieren.


    Am fragwürdigsten ist aber überhaupt die Vergabe und das Verhalten es IOCs. Russland hätte die Spiele eigentlich nie bekommen dürfen und dass Sportler nicht mal Trauerflor tragen dürfen ist einfach nur noch verachtungswürdig und pervers. Olympia an sich, die Vorführung der Sportarten, der Wettkampf ist großartig, wenn nicht gerade in einer Sportart wie Langlauf-Teamsprint legal gefoult werden und damit Gold errungen werden darf. Aber auf das IOC kann man nur spucken. Allein was die Russen in der Region hinnehmen mussten geht auf keine Kuhhaut und wird einfach ignoriert.

  • Sport und Wettkampf schön ung gut aber nicht auf die Kosten der dort lebenden Bevölkerung und der Tiere!
    Denn das was die vor den Spielen alles veranstaltet haben um die Herrenlose Hunde loszuwerden; das zeigt nur wie kurzsichtig die Menschheit ist...

    (Somewhere beyond the sea someone is waiting for me. My lover stands on golden sands! And watches the ships as they go sailin)

  • Ich kann null mit Sport anfangen, weiß aber, dass es um Sportlichkeit gehen soll. Das heißt Länder auszuschließen würde gegen den Geist des gemeinschaftlichen Sportes laufen. Auch kann man eine gute Kommunikation darin versuchen. Zwischen der BRD und der DDR soll das ganz gut gegangen sein, für eine Zeit.


    Aber erstens ist es dann unmöglich Länder aufzunehmen, die gegen den sportlichen Gedanken verstoßen und zweitens ist das ganze ne riesige Kampagne, die Steuergelder kostet, Schulden verursacht, Werbemaßnahmen umsetzt, Menschen in fragwürdigen Ländern alles auf Grund des Sportereignisses verlieren und sich sogar die Gebühren eines jeden Beitragszahlers dort finden, für ein Spektakel frei nach belieben der Regierung. Also ja. Sport ist saupolitisch und hat von dem Punkt an, wo so ein Ereignis Schaden anrichtet oder eine Bühne für Despoten bietet all seine Berechtigung verloren.

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

  • Olympia ist immer schon auch politisch gewesen, daran ist auch nichts verkehrtes.


    Was ist daran nicht verkehrt? Solche großen Sportveranstaltungen dienen "Regimes" immer als Möglichkeit,sich weltöffentlich gut darzustellen. Berlin, Moskau, Peking... die Reihe ist sicher grenzenlos erweiterbar. Und dessen sind sich die Verantwortlichen immer bewusst. Berlin als Beispiel, da wurde ein gewaltiger Aufwand betrieben, um alle Anzeichen öffentlicher Diskrminierung und Militarismus verschwinden zu lassen, damit die Welt Deutschland als klasse Staat ansieht.


    Also insofern weiß ich nicht, was daran "nicht verkehrt" sein soll. Die Weltöffentlichkeit schweigt sich da schnell aus bzw. nach einem kurzen Protest wars dann. Aber es ist auf jeden Fall nichts, was dieSportler austragen sollten, sondern wenn, dann Verbände oder Politiker. Ganz gute Kolumnen dazu gelesen/gehört. Ein Boykott bringt nichts, weils nur eine Schlagzeile ist, die schnell vergessen ist. Gerade, wenn Politiker sich weigern, hinzufahren, bringt es nichts. Stattdessen sollte man hin und den Kontakt zum Regime suchen und gucken, was sich verbessern lässt. Aber leichter gesagt als getan...

  • Ich meinte eigentlich, dass nichts verkehrtes daran ist, wenn Sportler die Öffentlichkeit nutzen um auf ein Problem aufmerksam zu machen oder sich für eine humanistische Sache einzusetzen.. oder eben auch einfach nur Trauerflor tragen. Mit der Präsentation eines Landes sieht es da natürlich schon wieder anders aus, da kommt es dann eher darauf an, welches Land nun die Spiele austrägt. Boykott bringt wohl tatsächlich nichts, vor allem kein großer bei dem dann ohnehin nur die Sportler selber leiden. Ganz davon zu schweigen von der armen Fastfood-Kette, die durch den Boykott zehntausende Freigetränke und Hamburger verschenken muss. XD