• Schiefe Ohren und rote Haare kann man wohl kaum mit jenen Behinderungen gleichstellen, die für die Eltern oft mit hohen Kosten daherkommen für Therapie, Barrierefreiheit, etc. ...

  • Wie kommst du bitte ständig auf sowas? Niemand redet von Bestrafung oder ähnliches ?( Nur weil wir nicht für Inzest stehen, implizieren wir damit keine Nazi-Ideologie der reinen Rasse oder so :rolleyes:

  • Gerade wurde als Punkt Pro-Inzestverbot der Makel angeführt. Der Makel als Eltern Bruder und Schwester zu haben. Darauf habe ich auf andere Makel hingewiesen, die wir auch nicht versuchen zu vermeiden oder die verantwortlichen Eltern zu bestrafen und du meinst, dass anders als schiefe Ohren oder rote Haare, Behinderungen Kosten verursachen. Wie sonst sollte ich es interpretieren, wenn nicht als Aussage für das Inzestverbot? Und dieses Inzestverbot bedeutet nun mal Repressalien für die Eltern und letztendlich natürlich auch ihre Kinder.

  • Das angesprochene Problem mit den Makeln ist und bleibt aber die Gesellschaft. Denn diese verfluchte Gesellschaft entscheidet, was ein Makel ist und was nicht. Und damit wachsen die Kinder heutzutage hier auf. Und wenn Kinder damit aufwachsen, dass bestimmte Gruppen von Menschen verachtet werden, dann lernen sie es ebenso.


    Das Kinder Grausam sind ist hinreichend bekannt. Allerdings sind sie nicht von Geburt an grausam. Sie werden durch ihr Umfeld dazu gemacht.

  • Ich frage mich ja, wie es überhaupt soweit kommen kann, dass Geschwister Kinder miteinander zeugen. Mir ist nur der eine deutsche Fall bekannt, bei dem sich die beiden Geschwister wohl erst sehr spät kennengelernt haben und gar nicht richtig miteinander aufgewachsen waren. Und dann gibt's da natürlich noch die inzestuösen Missbrauchsfälle, von denen man leider immer wieder hört.
    Unter normalen Umständen kann ich mir so eine Partnerschaft nur sehr schwer vorstellen. Für mich ist es einfach unvorstellbar, dass man seine näheren Familienmitglieder sexuell anziehend finden kann. Gerade meine Geschwister sehe ich irgendwo als einen Teil von mir an, den ich zwar liebe, aber niemals begehren würde. Wahrscheinlich haben solche Leute auch starke soziale Probleme (könnte mir da beispielsweise Isolation vorstellen).


    Ich bin ja normalerweise ein sehr toleranter Mensch, aber ich denke, sobald Menschen zu Schaden kommen (und das Risiko ist ja vorhanden), dass ein Verbot Daseinsberechtigung hat. Wenn Geschwister trotzdem Kinder bekommen, finde ich es nicht nur unmoralisch sondern auch sehr egoistisch. Die Folgen für das Kind können so schwerwiegend sein und selbst wenn es gesund ist, wird es womöglich viele unangenehme Situationen im Leben durchstehen müssen. Dann zu sagen "Man kann dem Paar/den Geschwistern ja verbieten, miteinander Kinder zu zeugen" ist auch nicht viel toleranter, denn letztendlich ist es auch wieder nur ein Verbot. Selbst wenn diese Paare nun Kinder adoptieren oder durch Samenspenden zur Welt bringen, werden es die Kinder nicht leicht haben. Und so hart es jetzt auch klingen mag, aber ich finde, dass man Kindern so etwas nicht auch noch vorleben darf.
    Für die Betroffenen muss es eine schreckliche Situation sein, dass sie sich nicht so lieben dürfen, wie sie es gerne würden, aber ich denke auch, sie haben dadurch letztendlich die Chance auf ein "normales" Leben. Ich glaube so ist es auch bei dem Pärchen, das ich eingangs erwähnt habe. Soweit ich mich erinnern kann, lebt das nun getrennt voneinander und einer der beiden hat eine neue Beziehung.

    Es ist seltsam, aber was es von freundlichen Orten und guten Zeiten zu sagen gibt hört sich nach nichts an.
    J.R.R Tolkien Der Hobbit

  • Sorry aber inwiefern kann Diskriminierung ein Argument sein? Mal ganz abgesehen davon, dass die Diskriminierung ja nicht gottgegeben ist also überhaupt nicht garantiert ist, wie kann sie ein Argument darstellen, jemanden eine Beziehung zu verbieten oder Beischlaf irgendwelcher Art? Ich habe ja schon einige Beispiele für Diskriminierungen angeführt, wenn das als Argument zählt, warum sollte man dann nicht weitergehen und anderen Menschen die Zeugung von Kindern bzw. den Beischlag unter Strafandohung verbieten? Gleiches gilt natürlich unter dem äh "Vorleben". Mal ganz davon abgesehen, dass man doch vielleicht erst Mal wissen sollte, ob das überhaupt funktioniert und "mschlmschl eigentlich keine Ahnung" irgendwie eine schlechte Grundlage ist um ein Verbot oder eine Einschränkung zu befürworten.


    Und noch mal, keinem Kind hilft es, nicht zu existieren. Es kann auf diese weise unmöglich ein besseres Leben führen, weil es gar keines führen würde. Letztendlich verhindert das Gesetz aber ohnehin nicht die Zeugung von diesen Kindern also welchen Zweck erfüllt dann das Gesetz? Die Eltern ohnehin schon produzierter Kinder werden für das produzieren behinderter (oder auch nicht behinderter) Kinder bestraft, womit sie weniger Zeit mit ihnen verbringen können und weniger Geld für sie zur Verfügung haben. Also was hat die Gesellschaft, was haben die Kinder von einem Verbot des Vaginalverkehrs zwischen Verwandten? Welcher Schaden wird verhindert oder wird verfolgt? Letztendlich nennt ja auch niemand nicht-inzestiöse Eltern "egoistisch" wenn sie sich bspw. für ein Kind mit Down-Syndrom entscheiden, anstatt es abzutreiben.


    Ich würde gerne den Sinn hinter einem Gesetz verstehen, dass die Zeugung möglicherweise behinderter Kinder in einem Staat bestraft, der eigentlich gar nichts gegen die Behindis hat.

  • Wie sonst sollte ich es interpretieren, wenn nicht als Aussage für das Inzestverbot?


    Eben genau als das ;)


    Und noch mal, keinem Kind hilft es, nicht zu existieren. Es kann auf diese weise unmöglich ein besseres Leben führen, weil es gar keines führen würde.


    Was soll denn das für eine Aussage sein, bitte? Ein Kind das nicht existiert, existiert auch nicht und ist in dem Fall auch nicht mit Rechten versehen. Wo wären wir denn, würden wir hypothetischen Menschen plötzlich Rechte geben?

  • Die Frage ist auch welches Recht überhaupt. Recht auf körperliche Unversehrtheit könnte ich mir allenfalls vorstellen aber es ist schwer vorstellbar, wie der "Versuch" dieses Kind gar nicht erst existieren zu lassen, seine körperliche Unversehrtheit schützen könnte. Von demher ist es wohl eher schwer sich darauf zu berufen.


    Ich weiß nicht ganz wie ich deinen Smilie interpretieren soll aber wenn die Kosten eines behinderten Kindes ein Argument für das Inzestverbot sein soll, dann landet man unweigerlich bei Nazi-Ideologien, ich denke mal jedem sind aus dem Schulunterricht noch die Propagandabilder bekannt. Da das Inzestverbot eine Freiheitsstrafe bis drei Jahren oder Geldstrafe vorsieht, bedeutet das Pro natürlich auch die Befürwortung einer Bestrafung.

  • Nochmal kurz zum Thema Genetik: es ist nachgewiesen, dass bei Beziehungen zwischen Cousins ersten Grades das erhöhte Risiko für die Veerbung von genetischen Defekten nur geringfügig höher ist, ab dem zweiten Grad gibt es schon keinen Unterschied mehr zu Beziehungen zwischen nicht-verwandten Eltern. (Hab gerade die Quelle nicht parat, falls wer will kann ich sie raussuchen.)

  • WolfStark


    erstens steht makel in anführungsstrichen die bedeutung solcher sollte eigendlich bekannt sein ^^


    zweitens ist es nun mal eindeutig bewiesen das eine verbindung aus nahem verwanten genetische folgen haben kann und meist leider auch hat. Es hat keiner hier was gegen behinderte und kranke menschen, aber das heißt nicht das man es deshalb so stark darauf anlegen sollte.
    Das verbot ist weltweit da und in deutschland sind die strafen echt noch human. wenn das gesetzt nicht sinnvoll wäre würde es dieses schon lange nicht mehr geben, darüber haben schon einige ethikkomissionen gesprochen und depatiert, wie man eindeutig sieht sind sie immer zum selben ergebniss gekommen und das gewiss nicht ohne grund

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie sammeln, sich an die Wand pinnen und daran erfreuen^^

  • Das verbot ist weltweit da und in deutschland sind die strafen echt noch human.


    Das ist überhaupt nicht wahr.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Inzest


    Es wäre schön, wenn die Teilnehmer in diesem Thread sich ein wenig mehr belesen würden, bevor sie Behauptungen und Falschargumente bringen.
    Bitte fixiert euch nicht nur auf den Kinderwunsch, der zweifelsfrei große Risiken mit sich bringt in einer direkten Verwandtschaft. Das Thema ist weitaus komplexer als das es sich auf Sex reduzieren ließe.

  • Retrohexe
    Was nützt es Makel in Anführungszeichen zu setzen, wenn man trotzdem als Argument Pro-Inzestverbot anführst, dass man gehänselt werden könnte? Welchen Gehalt dieses Argument dann hat habe ich ja ausführlich erläutert.


    Dass es bei der Verbindung zwischen nahen Verwandten zu Behinderngen bei Nachkommen kommt, ist völlig unstrittig nur wenn man nichts gegen Behinderte hat, stellt sich nun Mal die Frage, warum es ein Gesetz gibt welche den Beischlaf mit der Begründung von behinderten Nachkommen unter Strafe stellt. Es ist einfach widersprüchlich einerseits nichts gegen Behinderte zu haben und andererseits ein Gesetz zu befürworten, dessen Zweck es sein soll, die mögliche Geburt unter einem der seltensten existierenden Fälle unter Strafe zu stellen.


    Das Verbot gibt es nicht weltweit, das Verbot ist auch alles andere als allgemein akzeptiert und dass ein Verbot lange existiert sagt überhaupt nichts darüber aus, ob es rechtmä0ig ist. Gesetze gegen Frauen oder Homosexuelle oder andere Bevölkerungsgruppen gab es lange Zeit, dieser Logik nach hätte man sie gar nicht abschaffen dürfen, weil sie doch einen Grund gehabt haben müssen. Das nun die Repressalien einigermaßen erträglich sind, ist unerheblich. Sie existieren und bisher stellt sich die Frage welchen Zweck das erfüllen soll oder noch eher überhaupt erfüllt.

  • direkt falsch war meine aussage auch nicht da islam und katholische kirche inzest auch verbieten also kann man durchaus sagen das es weltweit verboten ist da diese religionen überall vertretten sind ^^


    in der diskusion geht es um jedermanns meinung ich bin nunmal der meinung das es recht so ist. Ihr das es überholt ist. Das ist einstellungssache. Ich würde niemanden verurteilen der eine sollche beziehung führen will sollange nicht der wunsch auf ein gemeinsames kind besteht. Wenns ein paar sein wollen bitte deren sache aber sobald sie ein kind zusammen zeugen ist es auch die sache des kindes!

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  • Wenn ich mich nicht irre, werden die Gesetze nicht global von der Kirche oder islamischen Gruppierungen gemacht. Von daher, eher nein, kann man nicht sagen.
    Klar geht es bei diesem Thema um Meinungen aber wenn man ein Gesetz befürwortet und eine Position vertritt, sollte man es auch gut begründen können und sich eben mit den Gegenargumenten beschäftigen. Und sorry aber langsam wird es lächerlich, das Kind ranzuführen, dessen Geburt man doch gar nicht will und dessen Geburt zugleich nicht verhindert werden kann.

    • Offizieller Beitrag

    Wenns ein paar sein wollen bitte deren sache aber sobald sie ein kind zusammen zeugen ist es auch die sache des kindes!


    Hast du denn den Eindruck, dass die meisten behinderten Menschen der Meinung sind, es wäre besser für sie, nie geboren zu sein? Ich habe das Gefühl, dass manche Leute hier den Eindruck haben, dass es hier nur um eine Behinderung geht. Es geht aber auch um ein (potentielles) Leben. Wenn man ein Leben unterbindet, um eine (potentielle) Behinderung zu unterbinden, wo kommen wir dann hin?

  • Blackirirs mit sache des kindes ist gemeint wie die gesellschaft mit umgeht. Wie es selbst das sieht. wie es selbst damit klarkommt eine so wundervolle genetik mitzubekommen. Wie es ist seinen Stammbaum zu erklären. Ausgegrenzt zu werden.


    Das gesetz an sich verbietet den sex nicht beziehung. Es ist andernorts erlaubt ja aber auch da meist unter regelungen.
    ich sprech mich gegen inzest aus ja und das obwohl meine cousine und mein cousing ein kind zusammen haben und mein kater ein inzest tier ist.


    ob sollche menschen sich manchmal wünschen nicht da zu sein... ich hab selbst einige genetische defekte, muss einiges an tabletten nehmen und JA es gibt tage da wünsch ich dasich nie geboren wäre wenn ich dadurch die ganzen schmerzen nicht hätte und ja genau wegen sowas überleg ich keine kinder zu bekommen weil ich diese probleme einfach keinen menschen wünsche.

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  • Und nichts desto trotz ist sowas dann eine persönliche Entscheidung. Im Falle des Inzests nimmt sich der Staat aber heraus die Entscheidung für die jeweiligen Paare zu fällen und zugleich trifft er dabei eine grundlegende Aussage, die sich schon allein aufgrund unserer geschichtlichen Vergangenheit einfach nicht gehört. Das Gesetz verbietet auch keinen Sex, es verbietet nur den Vaginalverkehr (in der Justizsprache heiss Beischlag Vaginalverkehr), Anal, Oral, scheißegal. Und auch das ist wieder witzlos. Einerseits ist die Beziehung okay. Behinderte sind okay. Aber Penis in Vagina ist nicht okay, darüber hinaus völlig unabhängig davon, ob das überhaupt zu einem Kind führt, unabhängig davon ob es gesund oder behindert ist. Lustigerweise kann man das natürlich nur verfolgen, wenn ein Kind gezeugt wurde, da es ja keine legale Möglichkeit gibt am Bett zu stehen und darauf zu warten, dass der kleine Freund des Mannes reinschlittert. Die einzigen Personen die also nach dem Gesetz bestraft werden können sind Eltern oder werdende Eltern. Und welchen Zweck soll das nun erfüllen?

  • Interessantes Thema besonders, weil Gesetzesauslegungen zu meinem derzeitigen Job gehört.


    Ich würde eher sagen, dass hauptsächlich das Verbot das Problem ist. Fakt ist, dass ein Verbot von Inzest auf jeden Fall verfassungswidrig ist (bzw. gegen das Grundgesetz, da Deutschland ja keine Verfassung hat und somit eigentlich auch kein rechtrechtmäßiger Staat ist.). Zumindest widerspricht das Verbot klar den Grundregeln, die für alle Menschen hier gültig sind. Das Verbot schränkt ihre freie Entfaltung der Persönlichkeit aufs massivste ein.


    Falsch, das Grundgesetz ist eine Verfassung. Wie kommst du denn darauf?


    Zudem widerspricht dieses Verbot NICHT dem Grundgesetz. Das betroffene Grundrecht betrifft die allgemeine Handlungsfreiheit und die Freiheit der Person (wie hier schon des öfteren genannt). Beide sind in Art. 2 verankert und natürlich sinnvoll beschränkt. "Jeder hat das Recht auf ... In dieses Recht kann nur aufgrund eines Gesetzes eingegriffen werden." Das Verbot von Inzest ist also rechtmäßig.


    Ob es sinnvoll ist, ist natürlich eine komplett andere Sache. Ich persönlich bin da eher der Meinung, dass niemand das Recht hat, darüber zu bestimmen ob jemand anderes leben soll oder nicht. Diese Ansicht vertrete ich sowohl bei Abtreibung als auch bei Inzest. Ich verstehe, wenn jemand die Problematik darin sieht, dass die Wahrscheinlich behinderter Kinder sehr hoch ist. Jedoch spielt in diesem Fall meiner Meinung nach die Regierung Gott indem sie eine solche Existenz einfach gesagt "verbietet". Jedoch befürchet ich, dass sich in Deutschland nicht viel ändern wird.

    Black, White - they're sll shades of grey
    Colours you distinguish got ya losin trueness ~ Jamaram

  • "In dieses Recht kann nur aufgrund eines Gesetzes eingegriffen werden." gibt es aber überall, das macht das einschränkende Gesetz nicht automatisch verfassungskonform. Ob das Verbot rechtmäßig ist, kann nicht ein Gesetz bestimmen, sondern nur das Verfassungsgericht oder der EUGH. Die haben auch Urteile gefällt und die Begründungen sind eigentlich erschreckend. Dummerweise dürfen die halt auch Fehler machen aber immerhin tun sie das transparent. Verfassungskonform ist das Verbot zwar nach dem Urteil, nur nicht nach der Begründung für das Urteil.