Heutzutage einen Ausbildungsplatz zu bekommen...

  • Ich möchte euch hier jetzt nicht mit meinen Probleme volllabern und ihr sollt auch nicht die Seelensorge spielen, aber mich beschäftigt einfach folgendes Thema: Heutzutage einen Ausbildungsplatz zu bekommen ist schwer! Und mich nervt es einfach und ich sehe das auch bei Freunden und Bekannten. Ich möchte einfach eure Erfahrung hören.


    Ich habe 2012 mein Abitur gemacht. Da ich keinen Ausbildungsplatz bekommen habe, habe ich bis zum 08.2013 ein Bundesfreiwilligendienst absolviert. In der Zeit natürlich weiterhin fleißig Bewerbungen geschrieben - im Moment sind es 55 an der Zahl. Wenn ich es jetzt einmal hochrechne haben sich vllt. zehn Unternehmen selber gemeldet. Bei dem Rest kam weder eine Bestätigung noch Absage noch Eingangsbestätigung. Als ich dann bei diesen angerufen habe, wurde ich vertröstet mit: "Ja, wir melden uns dann" oder "Ja, ich werde dem Chef / der Chefin Bescheid sagen". Das gleiche beim zweiten und dritten Anruf, bis ich dieses Hingehakte satt hatte.


    Bei denjenigen, bei denen ich ein Bewergungsgespräch hatte, war es das gleiche Prozedere. Und bei denjenigen, bei denen ich ein Praktikum absolvieren sollte, ebenfalls. Als ich mich dan glücklich schätzen konnte, einen Ausbildungsvertrag zu haben, wurde ich benachrichtig, dass es doch nicht geht.



    Das ist alles sowas von mehr als beschissen. Wenn ich mir mal meine Eltern anhöre, wie es früher war, da kann ich für die heutige Einstellung der Chefs einfach nur den Kopf schütteln. Es soll viel einfacher für die Bewerber und viel ernster den Chefs gewesen sein.



    Wieso nehmen die das nicht ernst? Wieso kümmern die sich nicht um die Bewerber? Geht denen das alles am Arsch vorbei? Ist denen das so gleichgültig?

  • Ich suche auch seit mehr als 6 Monate Arbeit, doch nach 210 Bewerbungen bei denen ungefähr 100 um
    einer Ausbildungsstelle geht, hab ich aufgegeben eine Ausbildungsstelle zu suchen und seit dann suche
    ich nur eine Arbeitsstelle, manchmal wenn ich die Anforderungen der Arbeitgeber so lese, dann kann ich
    nur noch den Kopfschütteln, Das Beste war bei Subway, das war ein Aushilfsjob der Leiter diese Subway
    wollte für nur paar Brötchen belegen und Kunden bedienen, tatsächlich einen Realschul abschluss von mir.
    Und das bei einen Aushilfsjob, sorry aber das ist doch übertrieben.

    Signatur fängt hier an...


    Currently Playing:

    Rise of the Ronin(Playstation 5)

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    Abandoned:


    Terminated:

    Final Fantasy VII Rebirth(PlayStation 5)

    Resident Evil 2(PSX Mini)

  • Ich hatte mal diverse Ausbildungen ausprobiert. EDV Techniker, Imker, am Schiff, Masseur etc. War aber alles nichts. Bin sogar gekündigt worden. Ich sehe die Schwierigkeit darin eher eine Ausbildung zu behalten, anstatt eine zu finden.
    Ich hab irgendwann einfach gesagt ich geh jetzt studieren. Aber glaubt nicht, dass man mit Studienabschluss einen Job bekommt. Aber wenigstens kann man machen was einen interessiert.


    Ist eine ziemlich düstere Situation im Moment, eigentlich überall. Und wenn es einem nicht im Job oder in der Ausbdilung gefällt ist es sehr leicht Depressionen zu bekommen. Darum wählt weise.

    I am a neural-net processor; a learning computer. The more contact I have with humans, the more I learn.

  • Ich hatte zum Glück keine solchen Probleme. Nach meinem Realschulabschluss habe ich auch erstmal ein FSJ gemacht und dann direkt im Anschluss eine Ausbildung zur Diätassistentin begonnen. Allerdings habe ich die nach einem Jahr abgebrochen. Circa ein Jahr später habe ich dann meine Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen und nach 2 1/2 Jahren erfolgreich abgeschlossen. Da es eine überbetriebliche Ausbildung war, war ich 2x die Woche und in den "Ferien" im Praktikumsbetrieb arbeiten. Dieser hat mich dann nahtlos übernommen, nachdem ich meine mündliche Prüfung bestanden hatte.
    Wer weiß wie lange es ansonsten gedauert hätte, im Anschluss einen Job zu finden.


    Dieses ganze nichtreagieren von Betrieben auf Bewerbungsschreiben(Ausbildung) kann ich mir auch nur durch Zeitmangel etc. erklären. Ich finde, dass es zumindest ein (Standard)-Ablehnungsschreiben geben sollte, damit der Bewerber Sicherheit hat. Für manche Ausbildungen werden auch abschreckende Abschlüsse verlangt. Abitur für Bäcker und Friseure. Die Berufe sind nicht zu unterschätzen aber wozu wird dafür Abi verlangt?

    shine, dream, smile, oh let us light up the night


    우린 우리대로 빛나

  • Die Probleme kenne ich auch zur Genüge. Ich wollte zwar von Anfang an studieren, allerdings habe ich die Ganze Zeit neben des Studiums nach einem Nebenjob gesucht, damit ich auch studieren kann. Da es meinen Eltern am Arsch vorbei geht, was mit ihrem Kind ist, bekomme ich halt auch keinen Unterhalt oder Bafög. Sondern konnte nur einen Studienkredit von der Bank bekommen.


    Letztendlich habe ich 2 Jahre gebraucht, um einen Aushilfsjob zu bekommen. Auf die Mehrzahl ca. (85%) der Bewerbungen kommt einfach keine Antwort dann (14%) Absagen und auf Nachfrage wird ausgewichen. Die Differenz davon ist eindeutig Viel zu hoch. Das deutet ja doch darauf hin, dass heute nicht mehr die Bewerber wichtig sind sondern irgendwie was anderes. Vermutlich machen sich die Chefs nur noch um Zahlen und Produktivität Gedanken. Da kommen die Menschen natürlich viel zu kurz. Da werden dann nur die eingestellt, die man persönlich kennt oder die einfach am schnellsten bei den bestimmten Testaufgaben sind. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn man dann keinen Job finden kann, der zu einem passt und einem auch nur im Mindesten Spaß macht. Dazu kommen die immer gesteigerten Erwartungen der Chefs und wenn man irgendwann mit Burnout unfähig ist weiterhin zu arbeiten ist das nicht gerade ein Wunder. Ein Freund von mir sagte auch schon, dass es heutzutage eigentlich fast nur noch durch Vitamin B möglich ist einen Job zu finden.


    Ich wollte eigentlich schon mein Leben aufgeben, denn hätte ich keinen Job mehr gefunden, hätte ich nichts mehr gehabt und keine Miete mehr bezahlen können.
    Glück habe ich bei der letzten Bewerbung gehabt. Es war die letzte Chance. Es war eine schriftliche Kurzbewerbung gefordert. Ich hatte schnell noch einen Lebenslauf ausgedruckt und habe den persönlich hingebracht, da es nicht ganz so weit weg war. Dann kam auch erstmal nur so ein ausweichendes "Ich werde das Weiterleiten." und ich dachte echt schon das war es.
    2 Stunden später hatte die Frau bei der ich vorher war nochmal angerufen und gesagt, dass der Chef mich gerne kennenlernen möchte. Und ob ich den Montag Zeit hätte nochmal vorbeizukommen. Als ich da war, hat der Chef mir kurz etwas erzählt und dann nur "Sie können eigentlich heute gleich anfangen."

  • bekomme ich halt auch keinen Unterhalt oder Bafög

    Kannst du dir das im Ernstfall nicht einklagen? Ich meine, gegen die eigenen Eltern ist das ein harter Schritt. Aber du musst auch von irgendwas leben und insofern sie genug Geld haben(ich gehe davon aus, da du ja sonst bafög bekommen würdest), dann müsste das doch drin sein.
    Andererseits ist es auch gut, wenn man sich finanziell nicht auf andere verlassen muss, das prägt und macht stärker. Aber es gibt Grenzen.

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    우린 우리대로 빛나

  • Ich kenn ja die gesetzliche Lage in Deutschland nicht, aber in Österreich gibt es durchaus einen gesetzlich geregelten Mindestbetrag den je ein Elternteil vom Jahresgehalt dem studierenden Kind zukommen lassen muss und das kann bein gut verdienenden Eltern durchaus nicht wenig sein! Normalerweise reicht ein Antrag auf Zulassung der Studienbeihilfe und die rechnen sich automatisch aus, wie viel dem jeweiligen Kind zusteht, unabhängig davon, ob das Kind jetzt einen Nebenberuf tätigt oder nicht. Ich hab damals ganz schön große Augen gemacht, als ich sah was ich theoretisch von meinem Vater verlangen könnte. :D Am besten, Severus, du kontaktierst einmal deine Studierendenschaft. Die kann dir da sicher weiterhelfen.


    Zur Sache mit den Bewerbungen, tja, willkommen in der Generation-Praktikum. ^^ Ich kann euch damit trösten, dass Bewerbungen für Studierte um nichts einfacher sind. Dort ist der Wettbewerb teils genauso hart, aber es kommt natürlich auch auf das Studium bzw. die Ausbildung an. Gerade bei Schulen oder Unis mit privaten Sponsoren ist es fast schon peinlich, wie sehr die mit Stellenangeboten um sich werfen...

  • Also ich habe damals auch zich Bewerbungen geschrieben, bis ich mal einen Ausbildungsplatz hatte. Habe letztens auch meine Papiere mal aussotiert und endlich die Absagen weggeschmissen, hatte sie aber durchgezählt und es waren um die 80 Absagen, von wie vielen ich keine Antwort bekommen habe weiß ich schon nicht mehr. Habe glaub ich um die 200 Bewerbungen auch geschrieben und nichts bekommen auch mit Realschulabschluss von der Realschule.


    Anders ging es bei meiner Freundin auch Realschulabschluss aber auf der Hauptschule gemacht. 4 Bewerbungen geschrieben und bei zwei von denen hat sie direkt einen Ausbildungsplatz bekommen, ist halt auch viel Glück/Pech dabei. Zudem sei gesagt, meine Freundin und ich haben den gleichen Beruf gelernt.


    Da ich auf meiner jetztzigen Arbeit auch mal öfters in die Bewerbungen reinschaue, weil sie im Büro rumliegen und ich dann sehe was bzw. wie das geschrieben ist, kann ich nur den Kopf schütteln. Desweiteren immer der gleiche Einheitsbrei, die werden meistens schon zur Seite gelegt. Es gab in meiner Klasse auch mal den Fall diejenige ist von der Norm abgewischen und hat Knall gelbe, grüne usw. Bewerbungsmappen benutzt und die Blätter fiziert und sogar damit erfolgt gehabt.


    Aber generell ist es heut zu Tage nicht so einfach einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

  • Ui, guter Thread!


    Nachdem ich 2010 meinen Realschulabschluss gemacht hatte, habe ich noch im selben Jahr mit der Ausbildung angefangen und war zwei Jahre später fertig damit. Ich fand's damals schon schwer und habe bestimmt auch um die 20-30 Bewerbungen geschrieben. Mein Bruder hat noch mehr geschrieben, denn man hat doch relativ schnell gemerkt, dass die Chancen auf den "Traumjob" ziemlich gering sind. Ich denke heutzutage muss man sich direkt ein paar Alternativen aussuchen. Wir haben uns beide auf die verschiedensten Stellen beworben und am Ende ist es bei uns beiden nicht unbedingt der Traumjob geworden.
    Kurz vor meinem Abschluss habe ich dann aber eine Zusage bekommen. Witzigerweise bekam ich an meinem letzten Schultag noch eine zweite Zusage, sodass ich mir am Ende sogar eine aussuchen durfte^^ War schon eine krasse Situation, wenn man bedenkt, wieviel man vorher dafür getan hat. Ich hatte insgesamt 3 Einstellungstests, was wirklich mickrig ist, zumal einer davon "schockierend" war. Es war mein erster Einstellungstest überhaupt und den werde ich nie vergessen: Ich hatte mich beim Gericht beworben und hatte 150 Mitbewerber, die über die gesamte Woche verteilt getestet wurden. Nach stundenlangem Warten habe ich dann erfahren, dass es gerade mal 11 Ausbildungsplätze gibt. Ich habe es dann trotzdem bis zum Ende durchgezogen und später - wie überraschend - eine Absage bekommen. Wie gesagt, alles sehr enttäuschend -.-


    Was mich während der Suche am meisten gestört hat, war die Tatsache, dass fast alles nur noch über Vetternwirtschaft geht! Gerade bei den Banken scheint das Alltag zu sein, wie ich gehört habe. Für Leute die Beziehungen haben, ist das wunderbar, ich kenne selbst jemanden, der dadurch an die Ausbildungsstelle gekommen ist, aber ich hatte eben keine Beziehungen und dadurch Nachteile, was ich schon ziemlich unfair finde. Das hat mich noch mehr gestört, als die fehlenden Antworten der Unternehmen.

    Ich hatte mal diverse Ausbildungen ausprobiert. EDV Techniker, Imker, am Schiff, Masseur etc. War aber alles nichts. Bin sogar gekündigt worden. Ich sehe die Schwierigkeit darin eher eine Ausbildung zu behalten, anstatt eine zu finden.

    Ganz ehrlich, für sowas habe ich gar kein Verständnis. Ich hatte auch solche Leute in der Ausbildung und konnte nur mit dem Kopf schütteln, wie man so eine Chance wegwerfen kann. Meine Ausbildung war auch nicht mein Traumjob (wobei der wahrscheinlich auch noch erfunden werden muss^^), aber ich habe nie mit dem Gedanken gespielt, hinzuschmeißen. Mir war der Ausbildungsplatz viel zu wertvoll, außerdem sieht es verdammt scheiße im Lebenslauf aus, wenn man abbricht oder rausgeschmissen wird. Dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, kann ich definitiv so unterschreiben. Sowohl mein Bruder als auch ich wurden zeitweise von den Kollegen und Chefs gemobbt, aber wir haben es trotzdem durchgezogen. An so etwas wächst man auch.


    Ich bin jetzt schon fast zwei Jahre wieder in der Schule und hole mein Abi nach und in der Zeit habe ich immer wieder in den Nachrichten gehört, dass viele Unternehmen noch Azubis suchen und diese sogar mit iPhones oder Geld locken. Das scheint es auch zu geben, wobei da natürlich wieder die Frage ist, was das für Stellen sind.


    Snow: Ich wünsche dir weiterhin viel Glück und hoffe du findest bald was. Würde mir an deiner Stelle eine Hand voll Alternativen suchen, damit du einfach erstmal was in der Hand hast. Du kannst ja nach der Ausbildung immer noch etwas völlig anderes machen. Ich würde nur darauf achten, dass du immer irgendwas machst, egal ob nun Praktikum oder sonst was, denn es sieht besser im Lebenslauf aus. Ich denke je länger man nichts macht, desto schwerer ist es später, den Hintern hochzubekommen.

    Es ist seltsam, aber was es von freundlichen Orten und guten Zeiten zu sagen gibt hört sich nach nichts an.
    J.R.R Tolkien Der Hobbit

  • Oder du machst die brachiale Weise wie ich. Ich habe nie viel Verständnis für die Abzocke gehabt, die da mit den Bewerbern betrieben wurde. Ich gebe zu, 2007 habe ich mit meinem Realschulabschluss von 2,1 noch genügend Möglichkeiten gehabt. Doch hat mich irgendeine Sau eingestellt? NOPE. Nach 23 Bewerbungen und einem Typen, der mir meine Traumausbildung als Veranstaltungstechniker aufgrund der Beziehungen weggeschnappt hatte (sein Vater war der Bierkumpel des Chefs) habe ich gesagt "Fuck off!" und habe einfach mal geschaut, wie ich des Internet nutzen kann. Bin nun selbst mein Chef und verdien gut damit. Ich weiß, dass das natürlich nicht jeder machen kann, doch kann ich die Leute noch mehr verstehen, die davon angekotzt sind.

  • Habe einen ähnlichen Lebenslauf wie Zwiebelritter vorzuweisen. Meine reguläre Schulzeit ist eigentlich seit 7 Jahren vorbei, dennoch pauke ich jetzt mein Abi nach. 2007 Hauptschulabschluss gemacht, versäumt mich auf eine weitere Berufsschule anzumelden bzw. eine Ausbildung zu suchen. War zu der Zeit doch ziemlich down, mieser Schulabschluss mit bösen Noten wie einer 5 in Mathe Leistungskurs. Irgendwie hatte ich zu der Zeit keine Perspektive. Bin 2008 mit Glück an einer überbetrieblichen Ausbildung gekommen, was zuerst ganz schön war mich aber letzenendes nicht weiterbrachte, denn keiner will Leute die überbetrieblich ausgebildet worden sind. Was folgt Ende der Ausbildung 2011, beginn der Arbeitslosigkeit. Naja in diesem Arbeitslosenjahr habe ich für mich den Entschluss gefasst den Realschulabschluss mit Qualifikation nachzuholen und mich in den Bildungsgang Gestaltungstechnik in der Oberstufe einzuschreiben, eigentlich in der Bereich wo ich schon immer später arbeiten wollte. Also Medien bzw. Kommunikationsdesign.
    Ja und jetzt besuche ich die 12. Klasse mit fast 24 Jahren XD


    Eine Ausbildung zu kriegen ist schon nicht einfach, aber ein Praktikum in bestimmen bereichen auch nicht. Bin gerade auf Praktikumssuche, weil das für meinen Beruflichen Schwerpunkt GTA (Gestaltungstechnischer Assistent) den ich mit dem Abi mitmache wichtig ist, um überhaupt später zur Prüfung zugelassen zu werden. Es ist auch gut wenn man später studierern will, dann hat man die Praktikumszeit fürs Studium schon weg.


    Viele Firmen verlangen an Vorraussetzungen unmögliches, entweder bist du Student oder Auszubildender, dann musst du Zeit haben mindestens 2-6 Monate und vorallending kenntnisse mit Adobe Programmen haben. Letztere habe ich, bin aber weder Student noch Auszubildender und die 2-6 Monate woher soll ich die nehmen ?


    Bis jetzt habe ich nur Absagen gekriegt.

  • Aber dies trifft auch bei "Aushilfen" zu. Da ich im Moment ja keinen Ausbildungsplatz habe, muss das Geld ja anders herein. Erster Gedanke natürlich: Aushilfe. Da bin ich auch schon bei mehreren gewesen und diese haben sofort abgesagt. Wieso? Mit der Begründung, dass sie eine Aushilfe einstellen, müssen sie diese auch einarbeiten, und dann möchten sie diese Person schon für mehrere Jahre bei sich haben. Und nicht nur für ein halbes Jahr oder ein ganzes Jahr, so, wie es bei mir der Fall gewesen wäre.


    Ich meine, hey, es ist ein Auschreiben zur Aushilfe!

  • Ich meine, hey, es ist ein Auschreiben zur Aushilfe!


    Aber Aushilfsjob impliziert nicht gleich nur wenige Wochen/Monate. Natürlich wollen Betriebe selbst Aushilfsjobs längerfristig sicherstellen... ist ja nicht so, als ob ständig fehlende Arbeitsplätze kein Kostenfaktor wären.

  • Ich möchte an dieser Stelle mal etwas vom Blickwinkel der anderen Seite schreiben. Um es vorwegzunehmen, ich bin ein normaler Angestellter und bei Personalfragen nur indirekt beteiligt, so nach dem Motto: "Was hältst du von dem Praktikanten?"


    Unser Problem ist, dass unsere Firma eigentlich jeder kennt und damit der Meinung ist, dass man bei uns nur "den Kaufmann" lernen kann. Dass wir mittlerweile auch IT-Berufe ausbilden, wird häufig übersehen. Einige Bewerbungen erreichen uns dann aber doch. Ich wage zu behaupten, dass diese auch gelesen und Zusagen bzw. Absagen geschrieben werden. Es wird auch von der Ausbildungsabteilung mit den Fachvorgesetzten der einzelnen Bereiche gesprochen. Die Zeiten, in denen ein Personalchef aus dem Bauch heraus entschieden hat, sind bei uns mittlerweile vorbei.


    Die Bewerbung sollte zeigen, dass man sich für den Beruf interessiert, sich über die Firma zumindest informiert hat und sich auch mit ihr identifizieren kann. Wer z.B. einen IT-Beruf ins Auge fasst, sollte schon etwas mehr können, als ein Spiel zu starten.


    Den ersten Eindruck hinterlässt natürlich das Bewerbungsschreiben und das letzte Abschlusszeugnis. Auch wenn man es nicht gerne hört, die wichtigsten Zensuren sind immer noch Deutsch und Mathematik. Rechtschreibfehler und grammatikalische Ausfälle sollte man auf dem Bewerbungsschreiben nicht entdecken können. Lasst das Schreiben lieber zwei Tage ruhen und seht es euch danach noch eimal an. Der erste Entwurf ist meisten Mist, so sagen es zumindest die großen Schriftsteller. Legt es dann jemandem vor, dem ihr vertraut und der auch noch in der Lage ist, Fehler zu entdecken.


    Das Foto auf dem Schreiben sollte euch möglichst natürlich zeigen. Es ist zwar kein Dating-Foto, sollte aber auch kein Verbrecher-Foto sein. Hier kann ein Fotograf tatsächlich helfen. Sollte das Bild dann leider nur in Schwarz/Weiß auf dem Blatt erscheinen, seht es euch genau an. Ein schwarzer Fleck als Gesicht kommt nicht so gut an.


    Wenn ihr zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werdet, denkt daran, dass ihr nicht die einzigen seid. Seid pünktlich, ein Stau auf der Autobahn, der jeden Tag zur gleichen Zeit auftritt, ist keine Ausrede. Tragt ordentliche Kleidung, auch wenn es spießig aussieht. Kopfbedeckungen haben auch heute in geschlossenen Gebäuden nichts auf euren Köpfen zu suchen. Schaut die Leute an, mit denen ihr redet, zeigt Selbstvertrauen ohne dabei Arrogant zu wirken.


    Auch wir machen mittlerweile Einstellungstests. Die Fragen darauf wurden von uns selbst entworfen und sollten den Bereich "sollte man wissen" bis hin zu "wer das weiß, ist wirklich eine Ausnahme" abdecken. Hier hat aber jede Firma ihre eigene Philosophie. Es ist aber davon auszugehen, dass niemand erwartet, dass wirklich alles korrekt beantwortet wird. Die Ausbildung soll ja erst noch kommen.


    Zur Sache mit den Schulabschlüssen. Es ist leider so, dass immer mehr Firmen ein Abitur voraussetzen, wenn ihr nicht im Handwerk anfangen wollt. Das liegt meiner Meinung daran, dass man (die Firma) die Hoffnung hat, dadurch wenigstens Deutsch-Kenntnisse beim Bewerber vorzufinden. Die Erfahrung zeigt leider, dass man auch das heute nicht mehr erwarten kann.


    Meine Aussagen gelten für unsere Firma und speziell für den IT-Bereich. In anderen Firmen und Bereichen mag es anders aussehen, aber ich denke, dass ich mit meinen Aussagen nicht allzu weit von der Norm entfernt bin.

  • Gutes thema ^^


    naja mit Abitur hat man es meist schwerer als realschüler oder hauptschüler einen ausbildungsplatz zu bekommen einfach deshalb weil man damit fast schon" überqualifieziert" ist das abitur soll gemacht werden um ein studium zu ermöglichen ansonsten brauch man es nicht! viele arbeitgeber denken sich dann eben meist das wenn sich wer mit abitur in einen einfachen beruf bewirbt einfach zu faul dazu ist mehr aus sich zu machen


    Die Zeit wo ich mich für ne ausbildung beworben habe ist mitlerweile auch 11 jahre her, dennoch war es nicht so schwer etwas zu finden eine stelle hätte ich ohne bewerbung in meiner Heimat bekommen können, da ich aber weg wollte habe ich mich einfach in verschiedenen bereichen beworben und hab gesagt was kommt nehme ich. Man sollte sich immer mehrere sachen aussuchen weil der traumjob nunmal nicht immer zur verfügung steht. Zweitens sollte der Job auch für später gute aussichten haben es bringt schließlich nichts eine ausbildung zu machen und dann danach arbeitslos da zu stehen.


    Ich habe in den letzten Jahren einige Lehrlinge gehabt und muss ehrlich sagen das ich selbst keinen bock mehr darauf habe -_- faulheit, uninterresse, unhöflichkeit und unpünktlichkeit sind einfach sachen die mich nerven und wer sich wärend der ausbildung nicht benehmen kann und sich nicht anstrengt muss sich am ende auch nicht wundern wenn er rausfliegt! Wärend der arbeit hat das Smartphone eben mal sendepause und flappsige antworten auf ne zurechtweisung sind auch nicht umbedingt angebracht. Ich habe mich schon mit einigen Leuten auch in anderen Bereichen unterhalten und auch da war es meist so das viele keine lust mehr darauf haben auszubilden weil es einfach jedes jahr anstrengender wird gegen die ignoranz einiger anzukämpfen. von 10 Azubies hatte ich nur 1 dabei wo ich sage würde ja die packt es und mag ihren job auch noch eine echt traurige bilanz...

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie sammeln, sich an die Wand pinnen und daran erfreuen^^

  • Also das mit den Eltern verklagen ist echt nicht so einfach. Ich kenn das, meine Eltern waren auch gegen mein Studium. Nur, dass sie auch wirklich keine Kohle hatten, um das zu finanzieren.
    Hatte dann stellenweise 3 Nebenjobs, um mich über Wasser zu halten. Da das jetzt einige Jahre her ist (ich hab ca 2003 das erste Studium begonnen und ca 2010 absolviert), kann ich sagen, dass das seinerzeit noch kein so großes Problem war. War eine ganze Weile auch HiWi in meinem Institut. Nebenher hab ich samstags Werbung verteilt und unter der Woche mit Absprache an der Kasse gehockt. War ziemlich stressig, daher hat sich mein Studium auch bisschen gezogen, aber ich bin doch stolz drauf, dass ich das hingekriegt hab. :) Miete, Auto, Verpflegung, Handy, Versicherungen und alles musste ich auch selbst bezahlen. Allerdings habe ich - zumindest die ersten Jahre - auch BAFÖG bekommen.


    Ich wollte nach meinem Abschluss (habe Deutsch und Geschichte auf Magister studiert) eigentlich runterschrauben zur Buchhändlerin und mich für zig Lehrstellen in ganz Deutschland beworben. Daraus wurde NIE etwas. Nicht mal Einladung zum Vorstellungsgespräch bekam ich.
    Bekannter von mir hat mich nach 'ner Zeit aufgeklärt, als das Gespräch darauf kam. Er meinte, ich mit abgeschlossenem Studium würde gleich in eine andere Gehaltsgruppe kommen und daher würd mich da keiner als Lehrling einstellen wollen. Müssten mir ja logischerweise mehr bezahlen.


    Gut, dann habe ich einfach noch ein Studium drangehängt. Studiere jetzt Erziehungswissenschaft im 3. Semester und bin auch alles in allem zufrieden damit, wenngleich mir die Umstellung von Magister auf Bachelor echt zu schaffen macht und ich ziemlich Scheiße brüllen könnte, was die an der Uni jetzt dadurch alles verschlechtert haben... Aber da muss ich jetzt wohl durch. :)


    Danach sollte ich mir über Jobs keine allzu großen Sorgen machen müssen. Sozialpädagogen sind ja ziemlich gefragt. :)


    Aber Deutsch und Geschichte war halt MEIN Ding. Und ich bin so froh, dass ich das gemacht habe.

  • Also ich bin gerade im 3. Lehrjahr meiner Ausbildung und im August (gottseidank) damit fertig. Ich arbeite im Landratsamt was wirklich alles andere als mein Traumjob ist, aber da muss man durch. Natürlich habe auch ich mit dem Gedanken gespielt abzubrechen aber das finde ich nicht fair. Immerhin wird es immer schwieriger einen Ausbildungsplatz zu finden und ich hatte das Glück einen zu bekommen. Sie abzubrechen wäre meiner Meinung nach unverschämt gegenüber den anderen die es ebenso hier versucht haben und alles dafür getan hätten. Wobei man sagen muss dass gerade im Amt viel Vitamin B vorkommt was mich echt ankotzt.


    Wir sind auch für die ACs (Assessment Center) verantwortlich und korrigieren nach Mustervorlagen die dort enthaltenen Tests (bei uns sind es 3 -__-). Ich muss wirklich sagen, dass es teilweise erschreckend ist, was hier verlangt wird. Vor allem die Korrektur ist mehr als fragwürdig... wenn jemand z.B. Dumm wie ein Stück Feldweg ist was Deutsch angeht (was in diesem Beruf wirklich benötigt wird) aber Allgemeinbildung hat wird hier eher genommen als wenn der Fall umgekehrt wäre. Aber das ist sicher überall anders!


    Auch nimmt Personalabteilung ungern Leute die vom Gymnasium kommen. Das liegt aber nicht an der Überqualifikation sondern eher daran, dass sie wohl eher Theoretisch an Sachen herangehen als Realschüler oder Leute von der FOS. Ich persönlich finde nicht, dass man das über alle sagen kann. Hab das aber schon von mehreren Betrieben gehört. ._.


    Snow
    Es ist wirklich schwerer geworden, einen Ausbildungs- oder Aushilfsjob zu finden. Man muss seine Ansprüche an den Arbeitsplatz wirklich herunterschrauben... aber das hast du sicher schon getan oder? Versuch es auf jeden Fall weiter, auch wenn es viel Arbeit ist. Ich weiß dass der Arbeitsmarkt unfair ist aber ich denke nicht, dass es mit der Zeit leichter wird. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Glück! :)

    Black, White - they're sll shades of grey
    Colours you distinguish got ya losin trueness ~ Jamaram

  • Ich erinnere mich damals eigentlich nur durch Glück einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben, das ging auch darüber, dass jemand mal gehört hat, dass es da was gab und kurz frei wurde. Ohne diese Connection, hätte es sicher deutlich länger gedauert und das trotz gutem Realschußabschluss. Dabei ist denke ich die Ausbildung noch gar nicht das Problem, viel mehr muss nach der Ausbildung ja auch etwas kommen. Ich konnte mich nicht in irgendeinem Job sehen also habe ich mit dem Abitur weitergemacht. Ich hatte auch die Überlegung gehabt die Ausbildung zwischendurch abzubrechen (genau wie das Studium jetzt) aber das Problem ist halt immer - was dann? Besser ist es dann doch, man hat wenigstens erst Mal was.


    Der Arbeitsmarkt hat einfach ein grundsätzliches Problem, dass jede Firma noch immer machen kann was sie will und freie Stellen daher ebenfalls überall landen können - auch beim guten Kumpel, der seine Tochter/Sohn dann reinbugsiert. Korruption mag in Deutschland kein allzu großes Problem sein, Vetternwirtschaft aber allemal und das ist auch kein Wunder, wenn man ein steinzeitliches System hat, in der ein Arbeitsamt sich lieber darum kümmert Regenwälder für Hartz IV Anträge, Mahnungen, Bewerbungen und vieles mehr zu zerstören als Ausbildungs- und Arbeitssuchende bei der Jobfindung zu unterstützen.

  • Wenn's doch nur die Ausbildungsplätze wären.


    Selbst studieren wird einem schwer gemacht. Man muss dabei ja von irgendwas leben und dann wird sofort darauf aufmerksam gemacht dass man nebenbei doch arbeiten soll um sich eine WG leisten zu können.


    Tja nur scheiße wenn dann noch Materialkosten für das Studium anfallen und selbst Nebenjobs rar sind.


    Ist schon ein sehr ernstes Thema und kotzt natürlich jeden an wenn's nicht läuft wie es laufen soll.
    Dass da beim Jobcenter was nicht stimmt ist auch klar und wird sich auch ändern in den nächsten 10 Jahren. Weil so funktioniert das nicht mehr lange. Trotz dem ganzen Mist bleib ich aber Wehrdienstverweigerer XD Da gibts zwar Kohle aber das will doch niemand machen da..! :D

  • Gutes thema ^^


    naja mit Abitur hat man es meist schwerer als realschüler oder hauptschüler einen ausbildungsplatz zu bekommen einfach deshalb weil man damit fast schon" überqualifieziert" ist das abitur soll gemacht werden um ein studium zu ermöglichen ansonsten brauch man es nicht! viele arbeitgeber denken sich dann eben meist das wenn sich wer mit abitur in einen einfachen beruf bewirbt einfach zu faul dazu ist mehr aus sich zu machen

    Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber das halte ich für ein Gerücht. Einfach, weil es für mich keinen wirklichen Sinn macht. Wäre ich Arbeitgeber, würde ich jedenfalls immer den akademisch best gebildeten nehmen. So etwas wie eine "Überqualifizierung" finde ich absurd und ist für mich absolut kein Grund für eine Ablehnung. Wie gesagt, weiß das nicht mit Bestimmtheit, zumal ich mich nie für einen Ausbildungsplatz beworben habe (dafür schon etliche Studienplätze hingeschmissen -.-).