F2P - Vergeudete Lebenszeit oder faires Geschäftsmodell?

  • Liebe User,


    ich konnte noch keinen allgemeinen Diskussionsthread zum Thema "Free To Play-Spiele" finden, daher habe ich einfach selbst einen erstellt. Mir ist es wichtig, mal mit euch über das dieses Geschäftsmodell zu diskutieren.


    Bei F2P-Spielen handelt es sich um Titel, die man kostenlos runterladen und spielen kann, aber jedoch der Kauf von Upgrades mit echtem Geld möglich ist. Viele dieser Titel kommt aus Asien und sind MMORPGs, doch mittlerweile gibt es praktisch in jedem Genre F2P-Vertreter. Meiner Ansicht nach, können nur sehr sehr wenige F2P-Spiele eine gute Qualität aufweisen. Ich bin der Ansicht, dass man seine eigene Zeit mit besseren Dingen verbringen, als bei F2P-Spielen auf neue Items zu hoffen. Ich habe einige (Ex-)-Freunde, die durch Titel wie League of Legends oder Metin 2 wirklich echte Lebenszeit verloren haben, und am Ende wenig von übrig geblieben ist. Klar, so könnte man auch argumentieren, dass normale Spiele wie Super Mario Galaxy oder Uncharted vergeudetet Lebenszeit sind, da man nach dem Durchspielen auch nicht viel übrig bleibt. Jedoch haben diese Spiele ein Ende. Man bekommt 20 Stunden Spielspaß geboten, die man zum Ausgleich zum Beruf oder Studium genießen kann. Wenn ich Mario Galaxy durchgespielt habe, lege ich es auch wirklich weg. Da normale Videospiele Geld kosten, bin ich nicht dazu verleitet, jeden Tag ein neues zu kaufen. Bei F2P-Titeln gibt es jedoch kein Ende, denn es gibt immer ein neues Item oder einen neuen Dungeon, den ich spielen muss, um der beste Spieler zu sein.


    Dazu kommt auch noch, dass man sich Upgrades kaufen kann. Darauf basiert ja das ganze Geschäftsmodell Und trotzdem wird gespielt! Ich würde nichtmal ein Game anfangen, in dem man im Multiplayer besser sein kann, wenn man mehr Geld hat. Online-Rollenspiele wie Guild Wars 2 bieten solche Upgrades nicht, so dass jeder die gleichen Vorraussetzungen hat.


    Ich habe auch in meiner Jugend das ein oder andere Free2Spiel gespielt, und keins davon ist mir in Erinnerung geblieben, ich hätte diese Lebenszeit besser investieren können. Ich erinnere mich Freude an meine Zeiten mit The Wind Waker oder Knights of the Old Republic, aber nicht an FlyFF oder Silkroad.


    Was haltet ihr von F2P-Spielen? Spielt ihr selber welche? Eure Meinung interessiert mich!

  • Da muss ich dir voll und ganz zustimmen, ich spiele nur die Sachen die wirklich ein Ende haben.
    Habe mal vor 6 Jahren ein F2P Spiel gespielt in meinen Schulferien, das war wirklich eine verschwendete Zeit die ich bereue.

  • Oha Final, da sprichst du ein mittlerweile eher komplexes Thema an, und in meinen Augen vermischst du hier etwas, das du nicht vermischen solltest bei der Diskussion.


    Erst mal, was du in meinen Augen fälschlich vermischst.


    Zitat

    Jedoch haben diese Spiele ein Ende.


    Das hat überhaupt nichts mit F2P oder nicht zu tun, sondern damit, das F2P Spiele in der Regel Multiplayerspiele sind. Das was du hier dazu schreibst, trifft also auf jedes Multiplayer Spiel zu, ist aber kein Argument für oder gegen F2P Spiele. Die meisten fallen einfach nur in diesen Bereich. Genauso tun das aber WoW, FF14, CoD (und jeder andere Shooter mit Multiplayer) und unzählige Strategiespiele. Und die sind alle nicht F2P. Die erste Entscheidung bevor man über F2P nachdenkt ist also nicht, "mag ich F2P", sondern "mag ich Multiplayer in dem es halt nicht wirklich ein Ende gibt". Erst nach dieser Entscheidung kann man in die F2P Diskussion einsteigen.


    Also nun zum Kernthema. Vorweg, die Zeit wo F2P spiele Minderwertige Qualität hatten, die sind eigentlich lange vorbei. Wer das heute noch denkt, hat den Zahn der Zeit verpennt und ist uninformiert. Als kleinen Beweis mal ein paar Videos von F2P Spielen wo ich denke, die brauchen sich vor Vollpreistiteln einfach nicht verstecken:


    Neverwinter http://www.youtube.com/watch?v=GiQ-LC2ltMY
    Path of Exile http://www.youtube.com/watch?v=zMBhcXwpR6w
    Bless Online http://www.youtube.com/watch?v=jZtatiwNs18 (wer nicht glaubt das das spielgrafik war: http://www.youtube.com/watch?v=kzfDt-ZjesA)
    Warframe http://www.youtube.com/watch?v=N3Yaj86m9vM (Gameplay http://www.youtube.com/watch?v=5oLnBiBmo48)
    Black Desert http://www.youtube.com/watch?v=EaHCxtI_vSg


    Das eigentliche Problem der F2P Spiele ist längst nicht mehr die Qualität. Mittlerweile ist es das Preismodell. Denn F2P ist nicht F2P. Der Grundgedanke ist, das ganze Spiel kostenlos erleben zu können. Nun muss natürlich der Entwickler daran irgendwie Geld verdienen. Ein Shop ist daher grundlegend nachvollziehbar. Das Problem ist, das viele vermeintliche F2P spiele am Ende doch ein Einkaufen im Itemshop erfordern, um das Spiel als Ganzes zu erleben. Und dann ist es ansich nunmal nicht mehr F2P. Wirklich faire F2P Spiele sind leider sehr selten. Path of Exile ist hier z.B. ein toller Vorreiter. Wenn man ein F2P Spiel gefunden hat, dann ist die Zeit die man dort verbringt definitiv nicht verschwendet, sondern in ein Hobby investiert genau wie bei jedem anderen Spiel. Frustrierend sind nur die F2P Spiele, die eben kein faires, F2P entsprechendes Bezahlmodell haben. Trotzdem sollte man F2P Spiele nicht mehr vorverurteilen. Das wäre nicht der richtige Weg. Es gibt viele, die sehr viel Spass machen.

  • Zitat

    Ich bin der Ansicht, dass man seine eigene Zeit mit besseren Dingen verbringen, als bei F2P-Spielen auf neue Items zu hoffen. Ich habe einige (Ex-)-Freunde, die durch Titel wie League of Legends oder Metin 2 wirklich echte Lebenszeit verloren haben, und am Ende wenig von übrig geblieben ist. Klar, so könnte man auch argumentieren, dass normale Spiele wie Super Mario Galaxy oder Uncharted vergeudetet Lebenszeit sind, da man nach dem Durchspielen auch nicht viel übrig bleibt. Jedoch haben diese Spiele ein Ende. Man bekommt 20 Stunden Spielspaß geboten, die man zum Ausgleich zum Beruf oder Studium genießen kann. Wenn ich Mario Galaxy durchgespielt habe, lege ich es auch wirklich weg.


    Das finde ich äußerst komisch. Klar hat man Uncharted etc. durchgespielt und basta, aber dann kommt sicherlich das nächste Spiel und es geht weiter. Wieso ist das also keine "Zeitvergeudung"? Und da du auch League of Legends erwähnst, hab selber die erste Season lang LoL gespielt und empfinde das Geschäftsmodell äußerst fair. Hab 100te von Euros "investiert/spendiert", das aber alles nur in Skins, welche keine Upgrades sind, denn mit echtem Geld, kann man sich keine wirklichen Vorteile kaufen (man kann Exp und Spielgeldboosts kaufen, aber dadurch hat man eher mehr Nachteile, weil man "Erfahrung" überspringt quasi und bevorzugt gegen Gegner selben Lvls gematcht wird, die auf dem Level durch eigentliche Spielerfahrung gekommen sind. Zudem kann man mit echtem Geld keine Runen kaufen, die minimalen Statboosts am Anfang eines jeden Matches geben. Diese kann man nur mit dem Spielgeld, das man durch Spielen verdient ergattern. Gut, man kann jetzt sagen, dass man mit echtem Geld Spielgeldboosts kaufen kann, nur bringt das kaum was, weil man sowieso die besten Runen erst ab dem max. Level kaufen kann und bis man Lv. 30 ist, hat man sowieso genug Spielgeld gesammelt, dass man die Runen so kaufen kann. Man kann komplett ohne 1 Cent auszugeben, der beste Spieler werden).
    Und klar war das alles "Zeitverschwendung", wenn man nicht gerade Pro wird, aber das kannst du dann über jedes Competetive Spiel sagen (Counter Strike, Warcraft 3, Starcraft etc., glaube kaum, dass man diese Spiele wegen der Kampagne-Modus kauft.). Wichtig ist doch, dass das Spiel Spaß macht und das hat es gemacht, sonst hätte ich das gar nicht so lange gespielt.

  • Gut, also vielleicht sollte man unterschiedene Arten von Spieler unterscheiden. Ihr beide sagt, dass ihr ohne in ein "Loch" zu fallen, F2P-Spiele gespielt habt und ihr dabei Spaß hattet. Was mir jedoch wichtig ist, dass viele Jugendliche in solch ein Loch fallen können. Ich kenne euch privat nicht, also kann es ja sein, dass ihr ein ausgeglichenes Leben führt, aber ich spreche wirklich aus Erfahrung, da ich Freunde hatte, die nur solche F2P-Spiele gezockt haben und sonst wenig anderes gemacht haben. Solche Spiele verleiten oft dazu, sie immer weiter und weiter zu spielen, vorallem wenn die Eltern nicht aufpassen. Gut Tydus, mag sein, dass es das ein oder andere gute F2P-Spiel gibt, das ändert aber nichts daran, dass es (nach meinen Erfahrungen) keine F2P-Spiele gibt, die einen durch ihre Story packen (wie z.B. Final Fantasy oder Uncharted)


    Ragriz, klar kann man sich immer weiter neue Spiele kaufen, aber als Jugendlicher hat man nur begrenzt Geld zur Verfügung, so dass eingeschränkt ist, wieviele Spiele man sich kaufen kann. F2P-Spiele kann man sich hingegen immer weiter mehr runterladen.
    Vielleicht kannst du uns erklären, wieso die hunderte an Euro in Skins investiert hat? Das ist eine Entscheidung, die ich nicht nachvollziehen kann. Warum war es dir so wichtig, wie deine Figur gegenüber anderen Spielern aussieht, dass du dreistellige Summen bezahlst hast? Das Geld könnte man meiner Ansicht nach besser investieren.

  • Na ja, da ist schon was dran mit dem "Loch". :D Letztenendes habe ich ja auch nur aufgehört, weil es viel zu anstrengend wurde, wenn man auf ein hohem Niveau spielt und man eigentlich viel mehr spielen/trainieren müsste um noch das Elo/Rang zu halten. Aber die Zeit hatte ich damals und ist schon mal passiert, dass man den ganzen Tag verzockt hat. :D Aber das habe ich ja nur, weil es sooo viel Spaß gemacht hat, warum denn sonst. Und Skins kauft man, weil mans einfach cool findet, ich war ja nicht einer, der allemöglichen Champs (von denen es inzwischen über 100 gibt) drunter und drüber gespielt hat, sondern ein dutzdend maximal, die aber dann recht ordentlich und da möchte man einfach ein paar alternative Aussehen für sie (und ja, es ist wichtig, dass die Gegner das sehen, denn man könnte auch einfach ein paar Dateien umpacken und den Standardskin in den gewünschten Skin umwandeln, aber das ist uncool). Und ich habe das Spiel und nur das Spiel über 1 Jahr lang gespielt, da ist es nicht verwunderlich, dass man mal 100te von Euros ausgibt, weil das Spiel einen so viel Spaß bereitet. Hätte ich Konsole gespielt, hätte ich in dem einen Jahr viel mehr ausgegeben für Spiele, also was macht das schon. Ah ja, ich vermisse eigentlich die Zeit. :D

  • die einen durch ihre Story packen (wie z.B. Final Fantasy oder Uncharted)


    Weil du immer noch den "Fehler" begehst, den ich versucht habe ausführlich zu erklären. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Man kann einfach Singleplayer Spiele mit fokus auf eine Story nicht mit Multiplaerspielen vergleichen. Die haben einen ganz anderen Fokus. Wenn du eine so tiefgreifende Story suchst wie sie Singleplayerspiele bieten, musst du auch bei Singleplayerspielen bleiben. Es geht bei Multiplayerspielen in der Mehrheit in meinen Augen schlicht um etwas anderes. Willst du F2P Spiele einordnen, musst du sie mit Spielen wie Guild Wars 2, WoW, Swtor, Diablo usw usw gleichsetzen.


    Übrigens, das Guild Wars 2 auch einen Itemshop hat, ist dir aber klar oder?

  • Meiner Meinung nach sind die meisten F2P Ableger nicht zu empfehlen.
    F2P kann fair sein, ja.
    Jedoch ist das meiner Ansicht nach, nicht bei den meisten Vertretern der Fall.


    Grundsätzlich muss im F2P Bereich eine Frage vorweg gestellt werden.


    Sind die Vorteile die ich durch Echtgeld in dem jeweiligen Spiel erhalte so ausgelegt, dass sie sich auf das Spiel auswirken und ich gravierende Vorteile gegenüber Spieler erhalte, welche kein Echtgeld in dieses Spiel investiert haben ?


    Falls dem so sein sollte, wäre das ein typischer Fall von "pay2win".
    Der Spieler welcher am meisten Geld investiert, wird immer über den Spieler stehen, der dies nicht tut.
    Wenn jedoch sich nur kosmetische Vorteile dadurch ergeben oder Vorteile welche keine gravierenden Nachteile für Spieler haben, die kein Geld investieren, dann wurde das Geschäftsmodell F2P gut umgesetzt.


    Zitat

    Vorweg, die Zeit wo F2P spiele Minderwertige Qualität hatten, die sind eigentlich lange vorbei.


    Nun, ich weiß nicht was für dich Minderwertige Qualität bedeutet, aber wenn ich mir einige F2P Titel so anschaue, fällt es mir schwer vorzustellen das diese Zeit vorbei sein soll.
    Das betrifft auch einige Neuerscheinungen.


    Zitat


    Die von dir genannten Beispiele sind meiner Meinung nach alles recht gute Beispiele dafür, dass ein F2P fair sein und funktionieren kann.
    Jedoch gibt es auch genug schwarze Schafe.


    - Planetside 2
    - Fiesta
    - Battlefield Heroes
    - Aldos
    - Runes of Magic
    - etc.


    Zitat

    Das eigentliche Problem der F2P Spiele ist längst nicht mehr die Qualität. Mittlerweile ist es das Preismodell.

    Das sind für mich zwei Dinge, die unweigerlich zusammengehören.
    Das Preismodell hat großen Einfluss auf die Qualität des F2P Titels.


    Zitat

    Man kann einfach Singleplayer Spiele mit fokus auf eine Story nicht mit Multiplaerspielen vergleichen.

    Das ist vollkommen richtig, denn hier müssen die Dinge differenziert betrachtet werden.
    Ganz davon ab das bei einem Multiplayer Titel in der Regel, erheblich mehr kosten anfallen.
    (Entwicklung, Server, Service usw.)


    Und was das Thema LoL betrifft, so finde ich das es einer der best umgesetzten F2P Titel überhaupt ist.
    Der Shop verschafft dir keine spielerischen Vorteile.
    Lediglich Kostüme (Skins), müssen für Echtgeld gekauft werden.
    Der Rest lässt sich spielerisch komplett freispielen.
    (Einige Ausnahmen sind Servertransfers, Namensresets u. einige Bundles)


    So bleibt mir zum Schluss noch zu sagen, dass sich jeder vorher über den entsprechenden F2P Titel informieren sollte, bevor er sich dazu entschließt dieses aktiv zu spielen.
    Sonst könnte es sein das derjenige auf einmal feststellen wird, dass er ohne Geld zu investieren, im Spiel nicht weiterkommen wird.