RPGs mit riesen Potential...

  • ... Und einer mäßigen Umsetzung - kennt ihr welche? Da auch ich momentan von der Sommergrippe geplagt werde, mir stinklangweilig ist und mir die bunte Welt von Dragon Quest VIII gerade ein wenig gegen den Strich geht, hab ich mal wieder Breath of Fire V: Dragon Quarter rausgekramt. An meiner Meinung hat sich nicht viel geändert: Das Spiel hat ne Menge Potential aber einige Punkte wurden von den Machen absolut fahrlässig verhunzt. Nehmen wir zum Beispiel mal die äußere Umsetzung: Da hat man sich schon ein schwieriges Setting ausgesucht, tief unter der Erdoberfläche ists sicher alles andere als bunt und schön. Aber müssen sich deswegen die meisten Dungeons so stark ähnlen? Allgemein vermisst man bei den Schauplätzen so einige Details. Und dann ist es nicht einmal möglich, die Häuser einer Stadt zu betreten - und davon gibts gerade mal 2-3 richtige.


    Und dann das Gameplay, das einem die Lust echt vermiesen kann.. Speichern kann man in dem Spiel ohnehin schon nicht oft, aber dann braucht man dafür auch noch immer Speichertoken, die äußerst rar sind. Oder der Dragon Counter.. argh, der Dragon Counter... Jeder verdammte Schritt lässt ihn steigen und für bestimmte Aktionen, die in späteren Bossfights unerlässlich sind, gehen noch mal dicke Summen drauf. Und was passiert, wenn der Counter die 100% erreicht hat? Game over. Unnötig zu erwähnen, dass der Counter sich nicht zurücksetzen lässt, wenn man nicht gerade resetet. Na ja, das waren jetzt nur ein paar negative Punkte - das Spiel hat durchaus auch nette Seiten, wie das geniale KS z.B., aber die oben genannten Mankos trüben den Spielspaß auf Dauer ungemein.


    Kennt ihr noch andere Spiele, die euch anfangs oder später faszinierten und euch dann gnadenlos enttäuschten, weil das Potential da war, die Umsetzung auf Dauer dann aber relativ mies war?

  • Mein persönlich bestes Beispiel wäre da wohl Unlimited Saga. Das Spiel hätte von den Ideen her ganz groß rauskommen können, wenn da nicht nur das absolut miese Gameplay wäre, welches einem total die Motivation nimmt. Die meisten Waffen in dem Spiel kann man vergessen, da diese durch die Durability eh bald kaputt werden und damit unbrauchbar. Magie bringt sich auch nicht viel, da man ohne entsprechende Waffen auch keine sprechen kann. Das Kombosystem ist einfach nur kompliziert und gute Attacken kommen nur mit viel Glück zustande. HP sind in dem Spiel auch unnütz, da alle Monster und Helden auch eine gewisse Anzahl von CP haben, die erst wirklich entscheiden wann jemand draufgeht, HP kann man daher unendlich viel verlieren, die CP müssen weg. Healitems oder Spells gibt es auch nicht, man kann nur seine Party heilen indem man die nächste Stadt aufsucht. Naja, sonst kommt noch dazu, dass dieses Spiel sehr gewöhnungsbedürftig ist. Das Spiel außerhalb des Kampfes spielt sich nämlich fast wie ein Brettspiel. Der Held wird als eine unbewegliche Figur angezeigt, die man mit dem Analogstick auf einzelne Felder platzieren kann. Auf diesen Feldern kann man dann einige Sachen vorfinden, wie Monster, Truhen, etc.


    Aber da sind wir schon bei dem einzig guten Punkt in dem Spiel. Die vielen umfangreichen Skills bieten zumindest verschiedene Möglichkeiten, wie man mit einigen Dingen und Gegebenheitem fertig wird. So kann ein Held, der sehr gut in Diplomatie ausgebildet ist zum Beispiel EXP bekommen ohne gegen das jeweilige Monster kämpfen zu müssen. Zu guter letzt noch ein kleinerer Pluspunkt ist, dass es recht viele Sidequests gibt, die das Spiel auf etliche Stunden verlängern können.


    Auf jeden Fall gibt es tatsächlich wenige Leute, die dieses Spiel mögen und sich mit dem außerordentlich komischen Gameplay anfreunden können. Akitoshi Kawazu wollte halt wie Nintendo neue Wege gehen, aber im Gegensatz zu Nintendo war das ein Griff ins Klo.

  • Kennt vielleicht zufällig jemand Cotact?


    Das ist ein Nintendo DS Spiel von Grasshopper Interactive (Killer 7), das erst im November bei uns erscheint. (in der wird es USA von Atlus vertieben - ein hoch auf Atlus!)
    Das Spiel hat einige nette Ideen, zum Beispiel sind die drei Hauptcharaktere ein Professor, der sein Raumschiff reparieren muss, ein persönlichkeitsloser Junge namens Terry und dem Spieler, der über den DS (der vom Professor als beeindruckendes Stück Technik gelobt wird) mit den beiden kommunizieren muss. Optisch interessant ist, dass die beiden Bildschirme benutzt werden, um die Fremdheit zwischen der Welt des Professors und der Terrys darzustellen. Der Professor hält sich fast ausschließlich auf dem Top-Screen in seinem Raumschiff auf - Beide sind, wie die Musik, solange sich Terry im Raumschiff aufhält - sehr stark auf Retro getrimmt (Pixel-art + Synthi-Musik). Der Bottom-Screen hingegen ist die eigentliche Spielwelt in True-Color.
    Leider ist - soweit ich es erlebt habe (und das war nicht viel, nach 2 Stunden habe schon aufgegeben) - das Gameplay nicht so großartig.
    Level-up funktioniert wie in Morrowind/Oblivion "just-by-doing", was ich persönlich unglaublich langweilig finde. Um das Schiff zu reparieren muss man auf ziemlich öden Inseln Kristalle suchen und vor allem eine Menge aufleveln. Von der Zeit, die ich für die erste Insel gebraucht habe, ist die hälfte für Aufleveln draufgegangen. Dazu kommt, dass die Menüs ziemlich *bescheiden* aussehen und Kämpfe bis auf Spezialfähigkeiten voll automatisch ablaufen.


    Naja, wie schon gesagt hab ich es nur 2 Stunden durchgehalten... Falls sich im Laufe des Spiels noch eine ordentliche Story entwickelt, könnte es schon die Zeit wert sein, aber ansonsten ist es einfach viel zu langweilig.

  • Hmm... Sudeki auf jeden Fall. Bietet zwar nich viel Neues, wär aber trotzdem ein super RPG geworden, wenn man die Sprachausgabe und die fehlenden Sequenzen nich verhunzt hätte... <_<"
    Ansonsten eigentlich auch FFX-2. Potential da (allein schon durch den Vorgänger), aber nur mäßig umgesetzt...

    Ideale sind wie Sterne: Man kan sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren.
    Carl Schurz