Jetzt wo ich mal in das Video von Dark Joker kurz reingeschaut habe, da ist mir erstmals aufgefallen: Ich habe noch nicht einmal von den Online Funktionen Gebraucht gemacht. Ich glaube ich habs zweimal geschafft, dass ich auf dem Server eingelogged wurde nur um nach wenigen Minuten wieder ausgelogged zu werden.
Bin nun seit etwas über 12 Stunden zugange, die für mich extrem schnell vorbeigegangen sind. Will mal ein paar kleine Eindrücke posten:
Der Prolog war für mich eines der wohl intensivsten Erlebnisse, seit ich zum ersten mal einen Controller in meinen Händen hielt. Was ich dann aber noch beeindruckender finde ist, wann es erstmals mit der Story weitergeht. Und dies passiert ja erst nach der ersten richtig großen Mission, wo man die Honey Bee stehlen muss und die Drahtzieher sich langsam zu erkennen geben. Für Metal Gear Verhältnisse beinahe schon eine kaum ausdenkbare Zeit, wo man nicht mit Cutscenes verwöhnt wird. Ich glaube natürlich auch, dass es davon mittlerweile nur so wenige gibt ist die Antwort auf die Kritik die viele an Teil 4 hegten. Die gleichen Leute denen die Videos aber zu viel waren, jammern nun, es gäbe zu wenig.
Und dennoch sehe ich es nicht großartig als Problem an, sondern mag den Ansatz, wie langsam die Story sich entfaltet. Mit einem wirklich rundem Ende rechne ich aber noch immer nicht.
Hatte es gerade schon in die News zum Erfolg in Großbritannien geschrieben, aber für mich ist The Phantom Pain alleine vom Gameplay her die absolute Erfüllung sämtlicher Metal Gear Wünsche. Vom Schwierigkeitsgrad her hat man sich wieder an das Playstation Debüt gerichtet, vielleicht sogar etwas an die MSX Ableger. Der einzige Kritikpunkt den ich damals an Teil 4 hegte waren die Schlauchlevel. Es ist einfach gigantisch, was man nun für Möglichkeiten bei Teil 5 hat. Alleine die taktischen Möglichkeiten sind eigentlich unbegrenzt. Man kann spielen, wie man möchte. Man kommt in James Bond Manier weiter oder aber auch als John Rambo, auch wenn sich letzteres Negativ auf die Wertungen auswirkt, auf die ich aber schon seit Peace Walker nichts gebe. Ressourcen und Bonis hingegen sammle ich gerne. Auch die von 4Players so schändlich kritisierten Tapes höre ich mir gerne an, nach einer anstrengenden Mission gibt es nichts erholsameres. Zumal sich mal wieder viel Hintergrundwissen in den Tapes verbirgt.
Erstmals rauchte mein Kopf aber bei der Mission rund um die Honey Bee, ich war sogar etwas genervt gen Ende. Manchmal habe ich das Gefühl, einige Soldaten besitzen Hawk Eyes statt menschlichen Augen. Ich wurde bereits aus unmöglichen Positionen entdeckt. Der Bodycount den ich bisher verursacht habe ist enorm. Gleichzeitig war ich aber auch fasziniert, wie facettenreich die Mission war und an welch abgelegene Orte es noch ging (bis tief in diese unterirdischen Höhlen, wo dann die Waffe zu finden war und dann die ziemlich wirre wie aber einmal mehr beeindruckend inszenierte Cutscene mich überraschte).
Ich bleibe auch weiter dabei, David Hayter, so schwer mir die Worte auch fallen, würde zur passiven Persönlichkeit von Big Boss nicht mehr passen, das ist mir in Ground Zeroes schon aufgefallen. Es ist beinahe schon unheimlich, wie sehr ich mich an Kiefer Sutherland gewöhnt habe. Sofern er dann mal redet. Hätte Big Boss noch weniger Dialoge, würde er wohl als stummer Protagonist durchgehen. Ich finde diese neue Ausrichtung von Big Boss gelungen, aber sofort auch wieder gewöhnungsbedürftig wenn ich alleine an Peace Walker zurückdenke.
Ein Reinfall ist bisher die Mother Base für mich. Die Idee hat Kojima wohl nicht ganz durchdacht. Bereits nach meinem dritten Besuch wiederholen sich die Dialoge der Rekruten, es gibt nicht viel zu tun außer ein paar ausgewählte Cutscenes die sich freischalten im laufe der Besuche oder aber jedes Lebewesen dort mit der Betäubungspistole in die Weichteile zu schießen. Große Kritik erntet aber auch das Speichersystem. Alles ein wenig umständlich wenn man nicht automatisch speichern kann. War echt keine gute Entscheidung, darauf zu verzichten.
Bin aber schon wieder heiß darauf, weiterzuspielen. Auch wenn ich mich schon die ganze Zeit frage, wie die extrem surrealen Momente im Spiel irgendwann mal aufgelöst werden. Man kann sich zumindest nicht über zu wenig Kojima'eske Mindfucks beschweren. Darf gerne so weitergehen, bin extrem begeistert bisher, trotz der kleinen angesprochenen Schönheitsfehler.
Ich wäre übrigens extrem enttäuscht, wenn ich bei den ganzen Rambo III Anspielungen am Ende kein Tape finden würde, auf dem "He aint heavy, he's my Brother" in der Version von Bill Medley drauf ist